Cover-Bild Fest der Finsternis
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 672
  • Ersterscheinung: 13.02.2017
  • ISBN: 9783453677135
Ulf Torreck

Fest der Finsternis

Historischer Thriller
Paris im September 1805. Der intrigante Polizeiminister Joseph Fouché regiert die Stadt mit eiserner Hand. Doch die Bewohner der Weltmetropole sind ergriffen von Angst. In finsteren Gassen werden die Leichen blutjunger Mädchen gefunden, die Brutalität der Morde ist beispiellos. Der für seinen Jagdinstinkt berühmte Polizist Louis Marais arbeitet wie besessen an dem Fall. Marais weiß, dass es ein Monster braucht, um ein Monster zu jagen. Er greift auf die Hilfe eines alten Bekannten zurück, der hinter den Mauern des Irrenhauses von Charenton sein Leben fristet. Doch damit führt Marais den Alptraum erst zu seiner wahren Größe …

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.04.2018

Ein hist.Thriller vom Feinsten

0

Ulf Torreck ist mit der Fortsetzung von „Vor der Finsternis“ ein bemerkenswerter historischer Thriller gelungen.

Historisches Umfeld:

Wir befinden uns im Jahre 1805. Napoleon Bonaparte, seit seiner eigenen ...

Ulf Torreck ist mit der Fortsetzung von „Vor der Finsternis“ ein bemerkenswerter historischer Thriller gelungen.

Historisches Umfeld:

Wir befinden uns im Jahre 1805. Napoleon Bonaparte, seit seiner eigenen Krönung vom 2. Dezember 1804 „Kaiser der Franzosen“ eilt von Sieg zu Sieg und unterjocht ganz Europa.

Die Menschen in Frankreich, vor allem die Reichen in Paris, die den „Grand Terreur“ des Jakobinerregimes überlebt haben, frönen all jenem dekadenten Luxus, den sie durch die Revolution besiegt geglaubt haben.

Allen voran Joseph Fouché, seines Zeichens Polizeiminister. Er ist ein „Stehaufmanderl“ (wie man in Wien sagt). Einmal in Ungnade bei Napoleon, dann wieder höchst willkommen mit seinem mächtigen Polizeiapparat, der auch die Geheimnisse der Staatsspitze hütet und zu seinem Vorteil einsetzt.

Sein Gegenspieler, Rivale und Erzfeind – im Leben wie im Thriller Charles-Maurice de Talleyrand. Ebenso ein ehemaliger Priester wie Fouché, ist er in den Jahren der Revolution steil aufgestiegen und als Außenminister Napoleons zu Reichtum und Ehren gekommen. Doch auch sein Wohlergehen ist von den Launen des Kaisers abhängig. Immer wieder spielt Napoleon die beiden gegeneinander aus.

Wir begegnen noch weiteren historischen Gestalten, die eine Hauptrolle in diesem Buch innehaben, aber längst nicht so berühmt sind. Vielleicht mit einer Ausnahme: Donatien Alphonse Marquis de Sade, jenem Adeligen, der die größte Zeit seines Lebens entweder in Haft oder im Irrenhaus verbrachte.
Auch Louis Marais ist historisch belegt, genauso wie Isabelle de la Tour, der Polizeiarzt Maurice Gevrol oder die Giftmischerin und Serienmörderin La Monvoisin.

Die Zeiten sind denkbar schlecht für die Mehrheit der Bevölkerung. Die Pest fordert unter den Armen wie unter den Reichen ihre Opfer. Verbrechersyndikate haben es relativ einfach – sie zahlen hohe Bestechungsgelder an die nicht allzu üppig entlohnten Staatsdiener, die dann bei Bedarf auch rechtzeitig wegsehen.

Zum Buch:

Der nach Brest strafversetzte Louis Marais wird von Fouché nach Paris zurückgeholt, nachdem eine unerklärliche Mordserie die Hauptstadt erschüttert. Die Opfer sind immer junge Mädchen, die kaum einer vermisst. Besonderes Kennzeichen: sie haben alle vor kurzem ein Kind geboren. Die Frauen sind bestialisch verstümmelt, die Kinder spurlos verschwunden. Marais soll nun diese Morde aufklären. Ein heikles Unterfangen zumal sich der Verdacht nach einer okkulten Sekte und perversen Riten ergibt.

Doch wer außer dem Marquis de Sade wüsste besser über solche Praktiken Bescheid? Also befreit ihn Marais aus der Irrenanstalt Charenton-Saint-Maurice.

„Es braucht ein Ungeheuer, um ein Scheusal zu fangen, das haben Sie selbst gesagt. Also beschweren Sie sich jetzt gefälligst nicht darüber, wenn andere versuchen, wie ein Ungeheuer zu denken.“ (S. 487)

Gemeinsam jagen sie den oder die Mörder. Doch sie hinken immer einen Schritt hinterher. Wie hängt Fouché in der Sache? Oder zieht Talleyrand die Fäden?

Marais kann niemandem im Polizeiapparat mehr vertrauen. Daher sucht er Hilfe bei einer ganz anderen Stelle: den Gitanes, dem fahrenden Volk, dem er selbst angehört.

Meine Meinung:

Was während der Ermittlungen aufgedeckt wird, ist nichts für zartbesaitete Leser. Allerdings werden die Grausamkeiten nicht aus reiner Sensationsgier geschildert.

Die Versuche von Maurice Gevrol zum Bespiel. Er ist besessen davon, die Ursache des Kindbettfiebers und ein Gegenmittel zu finden, sodass er Recht von Unrecht nicht mehr unterscheiden kann. Er „bestellt“ Leichen von Schwangeren, um an ihnen zu forschen, ohne über die Herkunft der Toten überhaupt nur nachzudenken.

Auch das Wort „Polizeigewalt“ ist durchaus wörtlich zu nehmen.

Ulf Torreck gelingt es perfekt, uns in diese dunkle Zeit eintauchen zu lassen. Der Gestank, der Schmutz des Molochs Paris ist auf jeder Seite spürbar. Der Einblick in die Lebensweise der Menschen dieser Zeit ist penibel recherchiert.

Die beiden Hauptcharaktere Louis Marais und de Sade könnten nicht unterschiedlicher sein: Marais ist ein knapp 40 Jahre alter, ernster und hartnäckiger Polizist. Er ist – für diese Zeit - integer und vom Leben gebeutelt.
Marquis de Sade, Verfasser von pornographischen und Kirchen kritischen Schriften, ist, obwohl häufig weggesperrt, doch auf der Sonnenseite des Lebens, im Überfluss geboren. Als Marais ihn aus der Irrenanstalt holt, ist Donatien 63 Jahre alt und hat wenig von seinem Sarkasmus eingebüßt. An vielen Stellen beweist de Sade schwarzen Humor, den ich sehr amüsant finde. Ihre unterschiedlichen Weltanschauungen zu Religion und Kirche regen zum Nachdenken an, und ergeben so manchen unkonventionellen Ermittlungsansatz.

Sprachlich ist das Buch ein Highlight, da es der Autor bestens versteht, sich der Ausdrucksweise des 19. Jahrhunderts anzunähern.

Das Cover, diesmal in roter Farbe gehalten, verspricht, was das Buch hält: pure Spannung.

Fazit:

Ein historischer Thriller vom Feinsten, dem ich liebend gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung gebe

Veröffentlicht am 25.04.2017

Ein historischer Thriller, der unter die Haut geht und den Leser packt

0

Inhalt:

September 1805, Paris. Mit eiserner Hand regiert der intrigante Polizeiminister Joseph Fouché die Stadt. Doch greift die Angst in Paris um sich, denn es werden in den dunklen Gassen die Leichen ...

Inhalt:

September 1805, Paris. Mit eiserner Hand regiert der intrigante Polizeiminister Joseph Fouché die Stadt. Doch greift die Angst in Paris um sich, denn es werden in den dunklen Gassen die Leichen blutjunger Mädchen gefunden. Die Brutalität, mit der die Morde verübt wurden, ist beispiellos.
Louis Marais, berühmter Polizist und für seinen Jagdinstinkt bekannt, arbeitet wie ein verrückter an diesem Fall, doch er weiß, dass man ein Monster braucht um ein solches Monster zu fangen.
Daher greift er auf die Hilfe eines alten Bekannten zurück, der hinter den Mauern des Irrenhauses Charenton, sein Leben fristet.

Meine Meinung:

Ich lese ja sehr gerne Thriller und auch vereinzelte historische Bücher konnten mich begeistern, daher wollte ich einmal die Mischung aus beidem lesen und bin so über das Fest der Finsternis von Ulf Torreck gestolpert.
Was soll ich sagen, die Mischung hat es in sich. Ich finde ja die Zeit in der das Buch spielt schon faszinierend, die Pest versetzt die Menschen in Angst und Schrecken und dann passieren auch noch viele Morde und die Leichen der noch blutjungen Mädchen werden in den dunklen Gassen von Paris gefunden.
Die ganze Geschichte verströmt eine ziemlich dunkle Stimmung, voller Spannung und die Nerven des Lesers sind von Anfang an bis zum zerreißen gespannt.
Intrigen und Geheimnisse verfeinern noch das Gesamtwerk und wenn ich ehrlich bin, habe ich es selten mit so einem Meisterwerk zu tun.
Die Charaktere finde ich auch sehr interessant, besonders Louis Marais, den Hauptermittler in diesem Buch. Der Marquis de Sade ist uns ja durchaus bekannt, da er zu dieser Zeit einige delikate Romane verfasst hat.
Doch was fasziniert mich so an Louis Marais? Auf den ersten Seiten war er mir noch eher unsympathisch, da ich seine Art nicht mochte, doch habe ich mich sehr in ihm getäuscht.
Er ist ein Gentleman. der seinen Beruf beherrscht und sich auch durch nichts und niemanden vom Weg abbringen lässt.
Der Autor Ulf Torreck hat auch sehr gute Arbeit geleistet, was seine Recherchen betrifft, denn dadurch kann man sich sehr gut in diese Zeit hineinversetzten und sich vorstellen, wie das damalige Paris ausgesehen hat. Die Geschichte liest sich relativ zügig weg und das obwohl das Buch ja nicht gerade über eine geringe Anzahl an Seiten verfügt.
Auf dieses Buch bin ich auch eher durch Zufall gestoßen und kurz vorm Ende bin ich darüber gestolpert, dass es noch eine Vorgeschichte dazu gibt. Diese wird sicherlich auch noch von mir gelesen werden müssen, ich kann nur leider nichts dazu sagen ob es besser wäre diese vorher zu lesen oder ob sich die Bücher auch getrennt voneinander lesen lassen.

Mein Fazit:

Ein historischer Thriller, der unter die Haut geht und den Leser packt und nicht mehr loslässt!

Veröffentlicht am 25.02.2017

„Fest der Finsternis“ von Ulf Torreck

0

Der 2. Fall für Louis Marais vom deutschen Autor Ulf Torreck, erschienen im Februar 2017 im Heyne Verlag.

Klappentext:
Paris im September 1805. Der intrigante Polizeiminister Joseph Fouché regiert die ...

Der 2. Fall für Louis Marais vom deutschen Autor Ulf Torreck, erschienen im Februar 2017 im Heyne Verlag.

Klappentext:
Paris im September 1805. Der intrigante Polizeiminister Joseph Fouché regiert die Stadt mit eiserner Hand. Doch die Bewohner der Weltmetropole sind ergriffen von Angst. In finsteren Gassen werden die Leichen blutjunger Mädchen gefunden, die Brutalität der Morde ist beispiellos. Der für seinen Jagdinstinkt berühmte Polizist Louis Marais arbeitet wie besessen an dem Fall. Marais weiß, dass es ein Monster braucht, um ein Monster zu jagen. Er greift auf die Hilfe eines alten Bekannten zurück, der hinter den Mauern des Irrenhauses von Charenton sein Leben fristet. Doch damit führt Marais den Alptraum erst zu seiner wahren Größe …

Meine Meinung:
Ich war ja schon von „Vor der Finsternis“ absolut begeistert, aber ich muss ehrlich sagen, der zweite Band hat mir sogar noch besser gefallen.
Der Schreibstil vom Autor war sehr flüssig und angenehm zu lesen, schon nach kurzer Zeit, war ich wieder mehr als gefesselt und habe in jeder freien Minute weitergelesen.
Die Protagonisten waren authentisch, sympathisch, vielschichtig und wirklich gut ausgearbeitet.
Auch die Handlung empfand ich als spannend und mitreißend, sodass ich vollkommen in den Bann der Geschichte gezogen wurde.
Ein packender historischer Thriller, den ich nur weiterempfehlen kann.

Mein Fazit:
Sehr Lesenswert!

Veröffentlicht am 10.12.2020

Gott? Welcher Gott?

0

Louis Marais war einstmals der bekannteste und beste Polizeibeamte in Paris, bis er in Ungnade fiel und nach Brest abgeschoben wurde. Ausgerechnet im Pestjahr 1805 wird er jedoch wieder in die Hauptstadt ...

Louis Marais war einstmals der bekannteste und beste Polizeibeamte in Paris, bis er in Ungnade fiel und nach Brest abgeschoben wurde. Ausgerechnet im Pestjahr 1805 wird er jedoch wieder in die Hauptstadt der Welt zurückgerufen. Immer wieder wurden verstümmelte Leichen junger Frauen gefunden - wer steckt dahinter? Das kann nur ein gotteslästerliches Monster sein, und wer könnte solche Monster besser verstehen als jemand, der selbst eines ist? Er holt sich Marquis de Sade an die Seite, einen Mann, der nicht nur alt und fett ist und aus dem Hochadel stammt, sondern auch allen seinen Trieben nachgeht. Gemeinsam geraten sie immer tiefer in einen Strudel aus Gewalt und Brutalität und müssen aufpassen, dass sie nicht zwischen den verschiedenen Gruppierungen der Politik zerrieben werden.

Das war ein wahrhaft opulentes Mahl, das uns Meisterkoch Torreck hier anrichtet. Er wirft uns hinein in die Intrigen des ganz, ganz frühen 19. Jahrhunderts, stößt uns in den Schmutz der Gosse, lässt uns noch den den letzten Hauch der Pest einen Schauder über den Rücken jagen. (Und was für einen Schauder - schon vor Jahren hat der Autor hier ein paar interessante Dinge in Bezug auf eine Pandemie beschrieben, die so und ähnlich jetzt tatsächlich stattgefunden haben!) Dass ich nicht die volle Punktzahl gebe, liegt nicht direkt an der ausschweifenden Erzählweise, in der manches auch etwas kürzer gefasst hätte werden können, ganz besonders der Anfang, der mehr Beschreibung als Erzählung war. Eher ist es der Art geschuldet, immer wieder die Perspektive auch mitten im Absatz zu wechseln - etwas, das mich immer wieder stocken lässt und beim Lesen stört. Dass auch recht viele Schreib- und Kommafehler existieren, habe ich ärgerlich zur Kenntnis genommen, lasse das aber nicht in die Bewertung des Buches an und für sich einfließen. Dafür hat es mir dann doch eine zu gute Unterhaltung geboten, und ich empfehle diese Lektüre allen, die Spaß an historischen Geschehnissen, Persönlichkeiten und Ermittlungen haben.