Cover-Bild Vier Farben der Magie
Band 1 der Reihe "Shades of Magic - Weltenwanderer"
(54)
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Tor
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: Urban
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 27.04.2017
  • ISBN: 9783596296323
V. E. Schwab

Vier Farben der Magie

Roman
Petra Huber (Übersetzer)

›Vier Farben der Magie‹ ist der erste Band von V. E. Schwabs großer Fantasy-Trilogie um den Magier und Weltenwanderer Kell und um Delilah Bard, ihres Zeichens Diebin und Trickbetrügerin.
Es gibt vier Farben der Magie: Im roten London befindet sie sich im Gleichgewicht mit dem Leben. Im weißen London wird die Magie versklavt, kontrolliert, unterdrückt. Dem grauen London ist sie fast abhandengekommen. Und im schwarzen London hat sie das Leben selbst vertilgt.
Als einer der wenigen Antari springt Kell zwischen den verschiedenen Welten hin und her. Doch er führt ein Doppelleben: Er ist Botschafter der Könige, aber auch ein Schmuggler. Eines Tages wird ihm als Bezahlung für einen außergewöhnlichen Botengang ein schwarzer Stein zugesteckt. Dass es sich um ein mächtiges magisches Artefakt handelt, merkt er erst, als er sich von einem gefährlichen Feind verfolgt sieht, der ihm das gute Stück abjagen möchte und dabei vor keinem Mittel zurückschreckt.
Auf der Flucht trifft der Magier die gewitzte Diebin Delilah Bard, die Kell zunächst ausraubt, ihm dann aber hilft. Allerdings erwartet sie eine Gegenleistung von ihm ...
»›Vier Farben der Magie‹ hat alle Merkmale eines absoluten Fantasy-Klassikers: eine packende Geschichte, denkwürdige Figuren und eine phantastische, aber glaubhafte Welt. Das Buch ist ein Schatz.« (Deborah Harkness)

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.05.2017

Eine fantastische Welt und einsame Helden

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Inhalt
Die Welt, in der du lebst, ist nur eine von vier ...
Kell ist ein Antari, und somit einer von zwei Personen, die zwischen den Welten reisen kann - er nennt sie nach ihren Eigenschaften Grau, Rot, ...

Inhalt
Die Welt, in der du lebst, ist nur eine von vier ...
Kell ist ein Antari, und somit einer von zwei Personen, die zwischen den Welten reisen kann - er nennt sie nach ihren Eigenschaften Grau, Rot, Weiß und Schwarz. In jeder dieser Welten liegt nur London an der gleichen Stelle und fast alles andere ist verschieden.
Er selbst lebt als Adoptivsohn der Königsfamilie im magischen roten London und erledigt Botengänge zwischen den Königsfamilien der verschiedenen Welten. Als er dabei ein mächtiges und gefährliches Artefakt aus dem düsteren weißen London in die anderen Welten schmuggelt, bringt er das Gleichgewicht der Welten durcheinander und alle in Gefahr... Auch die Diebin Lila aus dem magielosen grauen London wird in die Sache verwickelt...

Cover
Ich finde das deutsche Cover eigentlich ganz gut. Aber ich kenne die englischen Cover, und das deutsche hat große Ähnlichkeiten mit diesem, und dabei finde ich das noch hübscher, weil man da die verschiedenen Londons sieht. Und am besten gefällt mir noch dieser Stil. Bei den englischen finde ich ebenfalls die Cover der Fortsetzungen schöner, im deutschen unterscheiden sie sich nur wenig voneinander und sehen vergleichsweise farblos und trist aus.

Protagonisten
Kell ist ein sehr einsamer Mann. Er ist einer von zwei Antari, obwohl es früher viel mehr von ihnen gab, und weil er sich mit diem anderen nicht besonders gut versteht, ist er da relativ allein in seinen Fähigkeiten. Ein Antari hat nämlich mehr Arten von Magie zur Verfügung und kann diese auch sehr gut beherrschen. Er ist zwar eigentlich der Adoptivsohn der Königsfamilie, aber er fühlt sich auch manchmal wie wertvoller Eigentum. Er mag zwar die Königin und den König, und er liebt den Prinzen Rhy wie einen Bruder, aber perfekt ist sein Leben noch lange nicht. Die Botengänge sind selbst bei seiner Macht gefährlich. Das Volk im roten London ist ehrfürchtig und es fällt ihm dadurch schwer, neue Freunde zu finden. Er kann vieles, was selbst im roten London selten ist und das isoliert ihn von den anderen. Wenn seine Magie ihn zu einem Außenseiter macht, dann sucht er sich Dinge, die nicht magisch sind: Kell ist fasziniert von den technischen und mechanischen Dingen, die es im grauen London gibt. Diese tauscht er gegen unwichtige magische Gegenstände aus dem roten London, auch wenn das streng verboten ist: Es dürfen keine Gegenstände aus den anderen Welten mitgebracht werden! Er ist einer der wenigen Personen, die überhaupt gegen dieses Gesetz verstoßen können, und das tut er dann auch. Es ist quasi eine Art Hobby für ihn. Und obwohl er dabei immer sehr vorsichtig ist, passiert ihm dann dieser Fehler und Kell bringt alle in große Gefahr, und muss nun versuchen, alles wieder gut zu machen.

Lila ist eine Taschendiebin im grauen London. Dort hält man sie zunächst für einen Mann, was ihre Identität noch schützt. Sie ist auch sehr gut in dem, was sie tut und hält sich damit am Leben. Ein Zwischenfall sorgt dafür, dass sie ihre aktuelle Bleibe auf einem Schiff verlassen muss und in einer Kneipe bleibt - eine Kneipe, die auch Kell nicht unbekannt ist. Sie ist selbstbewusst und pfiffig, sie träumt von Abenteuern und möchte Piratin werden. Und weil sie auf sich allein gestellt ist, hat sie auch eine Kämpfernatur. Als sie Kell und bald darauf auch Magie kennenlernt, ist sie fasziniert und verhält sich meiner Meinung nach sehr leichtsinnig, wobei ich furchtbar enttäuscht von ihr war, weil ich mehr von ihr erwartet hatte, vor allem, dass sie etwas skeptischer ist.

Beide Charaktere sind eher der einsame Typ, doch beide entschlossen und tun die Dinge, die sie für richtig halten. Und beide tun auch verbotene Dinge und bilden ein gutes und interessantes Team. Ich habe beide schnell ins Herz geschlossen!

Andere Charaktere
Holland ist der andere Antari, der aus dem weißen London kommt. Dort dient er den Königszwillingen Athos und Astrid, die grausam, unheimlich und auch irgendwie wahnsinnig vor Machtgier sind. Dieser Dienst von Holland ist nicht gerade freiwillig und als seine Vergangenheit erläutert wird, hatte ich sogar kurz, ganz kurz Mitleid mit ihm. Das hielt gar nicht so lange, doch es veränderte meine Sicht auf manche Situationen und zeigte noch Facetten der weißen Welt.
Viele Nebencharaktere hatten Details, die sie dem Leser näher brachte und ihre Tode trafen mich immer sehr unerwartet.

Handlung und Schreibstil
Die Welten sind unglaublich interessant gestaltet und auch sehr verschieden. Das graue London ist genau das London, das wir kennen, wenn auch in der Vergangenheit. Ich glaube, ich habe irgendwo mal eine Jahreszahl aus dem 19. Jahrhundert gesehen. Also, die graue Welt ist unsere: London liegt in Großbritannien, es gibt die Themse, technischen Fortschritt und keine Magie, dafür gibt es viele Leute, die gern Magie erlernen würden ;) Das rote London mit der roten Isle statt der Themse liegt in Arnes, das viel größer ist als Großbritannien und dort ist Magie allgegenwärtig. Dann das unheimliche weiße London, mit grausamen Herrschern und einem Volk, dass Macht liebt und danach giert. Und zuletzt das tote, schwarze London. Egal ob die Welt faszinierend oder unheimlich ist, alle haben ihre interessanten Details und sind so gut gestaltet, dass ich mich als Leser vor dem weißen gefürchtet und mich im roten London wohler gefühlt habe, ähnlich wie Kell. Die Atmosphäre wurde also perfekt vermittelt.
Was mir auch gut gefallen hat war, dass die Liebesgeschichte, wenn man sie überhaupt so nennen kann, sehr dezent war. Ich wollte Lila und Kell zusammen, aber da gab es nur sehr wenig romantisch angehauchte Stimmung, daher hab ich davon auch fast jede Zeile genossen. Also sowas wie Insta-Love gibt es hier definitiv nicht, weil man nicht mal von Love überhaupt reden kann.
Nein, es dreht sich alles um die Magie und das World-Building, und da das fantastisch gelungen ist, war es auch gut. Eine Liebesgeschichte oder irgendwas anderes habe ich definitiv nicht vermisst.

Fazit
"Vier Farben der Magie" war gute Fantasy, mit einer spannenden Handlung, einer fantastisch ausgebauten Welt mit faszinierenden Details und überzeugenden Charakteren! Absolute Empfehlung an alle Fantasy-Fans (es sei denn, man besteht darauf, dass es eine Liebesgeschichte gibt)!

Veröffentlicht am 05.03.2024

Ein wirklich spannendes Buch (mit kleinen Übersetzungsproblemen)

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Ich habe dieses Buch auf deutsch gehört und nebenbei immer mal auf englisch ein paar Kapitel mitgelesen, und während ich die Übersetzung und auch die Stimme unglaublich angenehm fand, ist mir doch sehr ...

Ich habe dieses Buch auf deutsch gehört und nebenbei immer mal auf englisch ein paar Kapitel mitgelesen, und während ich die Übersetzung und auch die Stimme unglaublich angenehm fand, ist mir doch sehr häufig aufgefallen, dass die Übersetzung nicht zwingend mit dem Original übereingestimmt hat. Inhaltlich natürlich schon, aber es gab Kleinigkeiten (im Englischen nennt Lila es "Kell London" im Deutschen "aufregendes London"), bei denen die Änderung doch auffällig war und ich schon das Gefühl hatte, dass dadurch schon kleine Änderungen entstanden. (Es gab zum Beispiel auch mindestens einmal eine Stelle, bei der Kell Lila zitiert (oder andersherum), und das im Deutschen aber anders übersetzt wurde, sodass an der Stelle kein Zitat entstand, sondern "nur" irgendetwas anderes.) Es hat trotzdem super funktioniert, und die Geschichte war in beiden Sprachen äußerst spannend und sehr angenehm zu verfolgen, aber es war doch auffällig.

Kell war eine sehr interessante Hauptfigur, und ich habe wirklich gerne von ihm gelesen, und auch über seine Beziehung zu anderen Figuren, auch wenn sie flüchtig waren, fand ich immer wieder sehr spannend und habe gerne über ihn erfahren.
Gleiches gilt für Lila, die mit ihrer wilderen Art eindeutig auch eine sehr starke Hauptfigur war. In einigen Momenten vielleicht etwas zu unbedacht, oder zu wild, und ich glaube, es gab eine Stelle (auch wenn ich jetzt nicht mehr weiß, welche), bei der ich nicht so richtig zufrieden mit ihr war, aber alle Handlungen wirkten passend für die Person, die sie sein sollte, und insgesamt fand ich, dass sie und Kell einfach ein echt gutes Duo waren, und ich habe sehr gerne gelesen, wie sie sich gemeinsam um Probleme gekümmert haben.
Auch Rhy und Holland waren in meinen Augen gute Figuren, genau wie die Gegenspieler ebenfalls. Ich habe leider die Namen gerade vergessen, ich bin nicht gut mit Namen, aber auf jeden Fall haben die sich tatsächlich wie eine Bedrohung angefühlt, und während ich vielleicht nicht so handeln würde oder deren Motivation mir nicht zwingend gut vorkam, konnte ich absolut nachvollziehen, warum das für sie ausreichend wäre, und ich fand, dass sie für die Geschichte super funktioniert haben.
Generell waren sowohl Haupt- als auch Nebenfiguren ziemlich super, und die ganze Welt (oder die Welten) fühlten sich sehr lebendig an, was mir gut gefallen hat.

Die Geschichte, und wie Kell in alles hineingeraten ist, war für mich auch absolute verständlich, und auch wie alle anderen Figuren dabei mitgespielt haben hat vollkommen Sinn ergeben in meinen Augen, und das Ende von Band eins hat mich sehr zufrieden zurückgelassen, so dass ich auf jeden Fall Band zwei auch weiterlesen werde. Ich weiß gar nicht so richtig, was mich da erwarten wird, aber ich bin sicher, es wird auch ziemlich super.

Teilweise fand ich dieses Buch in einigen Punkten ein klein wenig schnell (auch wenn ich jetzt nicht mehr genau weiß, was es war), sodass ich dem keine vollen fünf Sterne geben würde (vielleicht wäre es anders, wenn ich nur das Original gelesen hätte, wer weiß), aber es war nah dran. Oder vielleicht liegt es auch daran dass ich zuerst die Graphic Novels aus dem gleichen Universum gelesen habe, und der Stilbruch beider Medien dafür sorgt, dass ich dieses Buch jetzt nicht ganz so sehr genossen habe, das kann auch sein. Aber es war trotzdem verdammt gut, und die Geschichte hat mir sehr viel Spaß gemacht, und ich bin gespannt, wie es im nächsten Band weitergehen wird!

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Veröffentlicht am 01.11.2023

Der Auftakt einer großen Fantasy-Trilogie

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Ein wirklich toller Fantasy-Roman. In der magischen Alternativwelt gibt es vier verschiedene Londons, die alle parallel - sozusagen in verschiedenen Dimensionen - existieren. Als Antari ist der junge Prinz ...

Ein wirklich toller Fantasy-Roman. In der magischen Alternativwelt gibt es vier verschiedene Londons, die alle parallel - sozusagen in verschiedenen Dimensionen - existieren. Als Antari ist der junge Prinz Kell in der Lage zwischen den Welten zu reisen. Dabei ist er allerdings nicht nur Überbringer von Botschaften an die anderen Königshäuser, sondern auch von Schmuggelware. Eines Tages wird ihm ein mysteriöser schwarzer Stein zugesteckt, der bereits auf den ersten Blick von großer Wichtigkeit sein muss. Auf der Flucht trifft Kell die Taschendiebin und Piratin Delilah Bard, die sich mit Intelligenz und Hinterlist als cooler Charakter herausstellt. Nachdem sie Kell ausgeraubt hat, erklärt Delilah sich bereit, ihm den Stein im Gegenzug für eine Reise durch die Welten, zurückzugeben.
Die beiden werden zu einem unschlagbaren Team gegen das Böse, dass die Welten Londons heimzusuchen droht.

V. E. Schwab hat in dieser Trilogie tolle, vielfältige Charaktere gefunden und in eine spannende Geschichte voller Magie gesteckt, die den Leser bis zum letzten Satz nicht mehr loslässt. Coole Fantasy-Welt(en) mit detailreichen Beschreibungen von Kells Leben als Magier und der Magie selbst. Dabei handelt es sich nicht um eine blumige Feen-Welt, sondern um eine eher düstere Welt mit Magie, zwielichtigen Geschäften, harten Kämpfen, aber auch Bruderschaft und Freundschaften. Man bekommt eine gute bildhafte Vorstellung der Welten und Figuren, die einem direkt ans Herz wachsen.

P.S.: Ich bin so neidisch auf Kells magischen Mantel  

Veröffentlicht am 22.05.2021

Magische und aufregende Geschichte mit außergewöhnlichen Figuren, die ihr unbedingt kennenlernen solltet :)

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Kell lebt in London – in einem der vier London, die es in diesem Universum gibt. In jeder der vier Welten ist die Magie unterschiedlich intensiv vorhanden. In Kells Londen (das Rote London) ist die Magie ...

Kell lebt in London – in einem der vier London, die es in diesem Universum gibt. In jeder der vier Welten ist die Magie unterschiedlich intensiv vorhanden. In Kells Londen (das Rote London) ist die Magie allgegenwärtig. Als einer der letzten Antari hat er die Möglichkeit, zwischen den verschiedenen London zu reisen. Früher waren die Türen zwischen den Welten für alle geöffnet. Um den Untergang aller Welten zu verhindern, mussten diese Türen aber geschlossen werden. Kell ist nun für einige Aufträge und die Kommunikation zwischen den Herrscher*innen der Welten zuständig. Nebenbei schmuggelt er verbotener Weise noch diverse Gegenstände hin und her. Als er einen Auftrag annimmt, der sowieso ein bisschen merkwürdig erscheint, befindet er sich plötzlich in größter Gefahr. Er muss das wieder ausbügeln, sonst könnte es das Ende aller Welten bedeuten…

Das World-Building hat mir richtig gut gefallen. Die vier Londons sind in vier Farben aufgeteilt und haben alle ihre ganz eigene Atmosphäre, die die Autorin sehr eindrücklich transportieren konnte. Die Geschichten jedes einzelnen London hat mich total gefesselt. Über das schwarze London haben wir bisher am wenigsten erfahren und das scheint doch das faszinierendste und spannendste zu sein. Ich hoffe, in den Fortsetzungen noch mehr über dieses spezielle London zu erfahren.

Die Geschichte brauchte ein bisschen, bis sie in die Gänge kam. Kells Weg durch das Buch kam mir zuerst etwas ziellos vor. Nach gut einem Drittel war aber klar, wohin die Reise gehen sollte, und die Geschichte begann einen richtigen Sog auf mich auszuwirken. Es war durchgehend interessant und spannend. Die Magie, die Historie, die Protagonist:innen und die Antagonist:innen, die Side-Stories, aber auch die Hauptgeschichte, alles war perfekt aufeinander abgestimmt und ergab ein richtig gutes Gesamtbild.

Die größte Stärke des Buchs waren aber eindeutig die toll ausgearbeiteten Charaktere! Es wird nämlich aus Kells und Lilas Perspektive erzählt und die beiden sind für sich alleine schon so außergewöhnlich, aber als sie sich endlich begegnen, das hatte eine ganz besondere Dynamik. Ich hab die beiden so gerne bei ihrem Abenteuer begleitet. Die Liebesgeschichte bleibt aus – ein Buch, das mal ohne Romantik auskommt, aber nicht ohne ein gewisses Knistern, das vielleicht, vielleicht aber auch nicht relevant wird. Ich könnte mit beiden Versionen gut leben – aber die Verbundenheit, die sich zwischen den beiden entwickelt, hat mir richtig gut gefallen.

Es lohnt sich wirklich, die beiden kennenzulernen!

Aber auch die Gegenspieler:innen von Kell und Lila sind als außergewöhnlich hervorzuheben. Bei manchen war ich mir sicher, dass sie einfach nur schlecht sind mit durch und durch grausamen Motiven und bei anderen, war es auch nicht ganz klar, in welche Schublade ich sie packen sollte. Es ist eben nicht immer alles nur schwarz oder weiß. Auch eine große Stärke der Autorin!

Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen. Er machte die Figuren authentisch und meistens sympathisch. Der bissige Humor und das Geheimnisvolle im Erzählstil, machte die Geschichte einfach rund.

Es passierte wirklich viel und so Vieles war so beunruhigend, dass ich nicht wusste, auf welche Weise die Geschichte jetzt furchtbar enden würde :D Da war so viel Untergangspotenzial auf so vielen Ebenen. Das machte das Buch so aufregend, neben den vielen Überraschungen und Twists, die mich eiskalt erwischt haben. Dieser erste Band könnte so auch für sich einfach stehen bleiben. Es sind aber noch einige Fragen offen und es gibt noch viele Möglichkeiten, die Geschichte weiterzuerzählen und die werde ich mir sicher nicht entgehen lassen :)

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Veröffentlicht am 21.05.2018

Ein magisches Abenteuer

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Inhalt
Kell ist einer der letzten Antari, ein Blutmagier der zwischen den Welten reisen kann. Zwischen seiner Heimat, dem Roten London, wo Magie und Leben in Harmonie miteinander existieren, und den anderen ...

Inhalt
Kell ist einer der letzten Antari, ein Blutmagier der zwischen den Welten reisen kann. Zwischen seiner Heimat, dem Roten London, wo Magie und Leben in Harmonie miteinander existieren, und den anderen Welten: dem Grauen London, in dem die Magie ausgestorben ist, und dem Weissen London, in dem die Mächtigen die Magie missbrauchen. Als er aus versehen einen Gegenstand aus der ausgelöschten Welt, dem Schwarzen London, mit über die Grenze nimmt, bringt er nicht nur sich selber, sondern seine ganze Welt in Gefahr. Als ihm dieses Artefakt auch noch von der gewieften Diebin Lila Bard gestohlen wird, ist das drohende Unheil vorprogrammiert...

Meine Meinung
Vor Jahren hatte ich schon etwas von der Autorin gelesen und habe mich sehr darüber gefreut, dass mehr von ihr ins Deutsche übersetzt wurde. Ihr Schreibstil ist sehr interessant, irgendwie anders als in anderen Büchern, aber mir hat er unglaublich gut gefallen. Aber - ja aber! - die vielen Sätze in kursiv und in Klammern haben den Lesefluss unglaublich gestört. Leider.

Kell ist ein Antari, ein Blutmagier, und kann so als einer der einzigen zwischen den vier London hin- und herreisen. Er überbringt offiziell Nachrichten als Botschafter für die Könige, und inoffiziell schmuggelt er Gegenstände. Als er einen geheimnisvollen Stein mit nach Hause in das Rote London bringen will, wird er plötzlich von etwas gejagt. Dann wird ihm das Artefakt von Lila Bard, einer gewieften Diebin gestohlen und er setzt alles daran, es zurückzuholen und damit seine Welt zu retten...

Der Einstieg in die Geschichte ist mir ehrlich gesagt etwas schwer gefallen. Dies einfach, weil ich überfordert war mit dem System der Magie und der vier verschiedenen Welten. Nach den ersten zwei, drei Kapiteln hat sich das aber gelegt und von da an fand ich es auch unglaublich spannend.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Mehrheitlich aus Kells aber auch Lila kommt zum Zug und manchmal auch noch andere Figuren der Geschichte, die alle eine mehr oder weniger tragende Rolle spielen oder wichtiges zum Verlauf der Geschichte beitragen. Mit hat das sehr gut gefallen, da man so als Leser so einiges mitbekommt. Und die Autorin versteht es, den Charakteren ihre eigene Gefühlswelt zu geben, sodass die Distanz zwischen Leser und Protagonisten gut überbrückt wird.

Vor allem die Dialoge zwischen den Protagonisten Kell und Lila sind mir im Kopf geblieben. Die beiden liefern sich einen Schlagabtausch dass die Fetzen fliegen! Unglaublich unterhaltsam. Dass hier (zumindest in Band 1) trotz des Potentials keine Liebesgeschichte vorkommt oder im Mittelpunkt steht, war für mich definitiv ein Plus.

Mit viel Action, Spannung, witzigen aber auch traurigen Momenten nimmt die Geschichte ihren Lauf und ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen.

Setting
Die Welt, die V. E. Schwab geschaffen hat, ist ziemlich komplex. Es existieren vier London, welche bis auf den Fluss nicht viel gemeinsam haben. Jedes London (bis auf das Schwarze, das wurde vernichtet), hat seine eigene Vergangenheit, sein Volk, seine Eigenheiten. Und seine Magie.

Unser Protagonist lebt im Roten London, wo die Menschen im Einklang mit der Magie leben. Das Rote London ist einzigartig, pulsiert vor Leben und Magie, die Luft ist von Blumenduft geschwängert und die Königsfamilie wird vom Volk geliebt.

Im Weißen London hingegen herrscht nur der mächtigste Magiebegabte, und der Thron ist hart umkämpft. In den Straßen begleiten einen die Schreie von Gefolterten, die Magie wird beherrscht und unterjocht. Im Grauen London hingegen ist die Magie praktisch erloschen, die Menschen leben aber ein vergleichsweise friedliches Leben.

Die verschiedenen London sind sehr authentisch umschrieben, ich habe mich an den richtigen Stellen wohl und unwohl gefühlt und vor allem das Grauen im Weißen London war furchtbar und gruselig.

Charaktere
Kell ist der Hauptprotagonist der Geschichte. Ein Blutmagier mit viel Kontakt zum Königshaus. Er mag und weiß, was er tut, ist aber manchmal auch verunsichert. Obwohl seine Familie nicht seine richtige ist, liebt er sie über alles. Er hat einen gewissen Hang zum Angeben und zu Sarkasmus. Ich fand ihn wirklich toll als Charakter, da er so schön unperfekt ist.

Lila Bard ist eine Diebin aus dem Grauen London, die sich nichts mehr wünscht, als Freiheit und Abenteuer. Und ein eigenes Schiff. Sie ist mutig, tough, schlagfertig, hart, eine richtige Powerfrau. Dennoch hat sie eine verletzliche Seite und geheime Ängste. Lila ist rundum wunderbar.

Neben den beidem gibt es noch andere wichtige Schlüsselfiguren: Rhy, der Prinz des Roten London, die Dane-Zwillinge, die das Weiße London regieren, Holland, ein weiterer Antari, und auch sonst tauchen immer wieder neue Charaktere auf. Gemeinsam haben sie eines: sie sind unglaublich gut ausgearbeitet, wirken glaubhaft und machen die Geschichte zu was ganz Besonderem.

Fazit
Ein magisches, spannendes, actiongeladenes Abenteuer über einen der letzten Blutmagier und Weltenwandler und eine sehnsüchtige, freiheitsliebende Diebin. Trotz ein paar Schwachstellen wurde ich von der ersten bis zur letzten Seite gut unterhalten und freue mich wahnsinnig auf Band 2!

4.5 Sterne