Cover-Bild Die Tanzenden
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 06.07.2020
  • ISBN: 9783492070140
Victoria Mas

Die Tanzenden

Roman | Das preisgekrönte Literaturdebüt aus Frankreich. Jetzt als Film bei Amazon Prime!
Julia Schoch (Übersetzer)

Eine Hymne auf die Courage aller Frauen – der Bestseller aus Frankreich!

Ganz Paris will sie sehen: Im berühmtesten Krankenhaus der Stadt, der Salpêtrière, sollen Louise und Eugénie in dieser Ballnacht glänzen. Ob die Hysterikerinnen nicht gefährlich seien, raunt sich die versammelte Hautevolee zu und bewundert ihre Schönheit gerade dann, wenn sie die Kontrolle verlieren. Für Louise und Eugénie aber steht an diesem Abend alles auf dem Spiel: Sie wollen aus ihrer Rolle ausbrechen, wollen ganz normale Frauen sein, wollen auf dem Boulevard Saint-Germain sitzen und ein Buch lesen dürfen, denken und träumen und lieben dürfen wie die Männer.

Mit verblüffender Lebendigkeit erzählt Victoria Mas vom Aufbruch derer, die sich nicht zufriedengeben, von berührender Solidarität und unbeirrbarem Mut.

»Ein unentbehrlicher Roman.« Cosmopolitan Frankreich

»Eine der schönsten und augenfälligsten Überraschungen des Jahres!« Le Parisien

»In einer glasklaren Sprache, leicht wie ein Pastell, schreibt diese junge Autorin gegen die männliche Norm an und gibt denen eine Stimme, die man mundtot gemacht und unterdrückt hat.« L’Obs

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.04.2020

Die Tanzenden

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Ganz Paris will sie sehen: Im berühmtesten Krankenhaus der Stadt, der Salpêtrière, sollen Louise und Eugénie in dieser Ballnacht glänzen. Ob die Hysterikerinnen nicht gefährlich seien, raunt sich die versammelte ...

Ganz Paris will sie sehen: Im berühmtesten Krankenhaus der Stadt, der Salpêtrière, sollen Louise und Eugénie in dieser Ballnacht glänzen. Ob die Hysterikerinnen nicht gefährlich seien, raunt sich die versammelte Hautevolee zu und bewundert ihre Schönheit gerade dann, wenn sie die Kontrolle verlieren. Für Louise und Eugénie aber steht an diesem Abend alles auf dem Spiel: Sie wollen aus ihrer Rolle ausbrechen, wollen ganz normale Frauen sein, wollen auf dem Boulevard Saint-Germain sitzen und ein Buch lesen dürfen, denken und träumen und lieben dürfen wie die Männer.
Mit verblüffender Lebendigkeit erzählt Victoria Mas in »Die Tanzenden« vom Aufbruch derer, die sich nicht zufriedengeben, von berührender Solidarität und unbeirrbarem Mut.

Victoria Mas Schreibstil ist flüssig und bildgewaltig. Man fühlt sich beim Lesen direkt in die Handlung versetzt und kann dieser problemlos bis zum Ende folgen. Mich konnte das Buch von der ersten Seite an fesseln und ich habe es daher binnen kürzester Zeit beendet. Besonders gut gefällt mir, dass die Autorin das bedrückende Thema locker, teilweise sogar humorvoll beschreibt aber nicht ins Lächerliche zieht und es ernst nimmt. Dennoch bin ich mit der Umsetzung des Themas Psychiatrie nicht ganz zufrieden, da mir hier einfach zu viel Potenzial verloren ging (aber dies könnte auch an meinem beruflichen Hintergrund liegen). Da ich mich selbst viel mit der Psychiatrie im 19 Jahrhundert und den damaligen Methoden beschäftigt habe, fand ich diesen Roman zu positiv. Mir hat die Kritik an den damaligen Behandlungsmethoden gefehlt. Das Gesamtbild der Psychiatrie erschien mir insgesamt zu positiv und hat meine Erwartungen an den Roman daher leider nicht ganz erfüllt. Ganz im Gegenteil hatte ich beim Lesen oftmals den Eindruck, dass die unmenschlichen Behandlungsmethoden klein geredet oder gar übersehen wurden, ich hatte hin und wieder sogar den Eindruck, dass es ja gar nicht schlimm war zur damaligen Zeit in die Psychiatrie eingewiesen zu werden.

Die Protagonisten sind allesamt interessant und hätten sehr viel Potenzial, aber leider waren sie für mich oftmals nicht gut genug ausgearbeitet. Gerade Therese fand ich etwas fehl am Platz. Therese kann Geister sehen und mit ihnen in Kontakt treten. Meiner Meinung nach ist sie zwar ein gutes Beispiel für eine psychisch kranke Frau, aber zum Darstellen, dass gesunde Frauen zu Unrecht in der Psychiatrie festgehalten und dort unmenschlich behandelt werden, ist sie nicht geeignet. Aber auch die Hauptprotagonistin Louise hätte bezüglich der im Klappentext angekündigten Themen Mut und Solidarität deutlich mehr Potenzial gehabt. Sie blieb mir insgesamt leider etwas zu blass und zu wenig ausgearbeitet.

FAZIT:
Da ich selbst mit psychisch kranken Menschen arbeite und im Studium viel über die historische Entwicklung der Psychiatrie gelernt habe, war ich richtig gespannt auf „Die Tanzenden“ und die Umsetzung eines wirklich wichtigen Themas mit viel Potenzial. Leider konnte mich die Umsetzung nur bedingt begeistern, da allen voran die Protagonisten nicht facettenreich genug waren. Daher vergebe ich 3 Sterne!

Veröffentlicht am 28.03.2020

Aussichtslose Freiheit

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Ganz Paris wartet sehnsüchtig auf Louise und Eugenie, die im berühmtesten Krankenhaus der Stadt in der Ballnacht glänzen sollen. Ob die Hysterikerinnen nicht gefährlich seien, raunt sich die versammelte ...

Ganz Paris wartet sehnsüchtig auf Louise und Eugenie, die im berühmtesten Krankenhaus der Stadt in der Ballnacht glänzen sollen. Ob die Hysterikerinnen nicht gefährlich seien, raunt sich die versammelte Hautevolee zu und bewundert ihre Schönheit gerade dann, wenn sie die Kontrolle verlieren. Doch für die beiden steht alles auf dem Spiel. Sie wollen aus ihrer Rolle ausbrechen, und den Tätigkeiten nachgehen, die Männer tuen – lesen, träumen, lieben. Die Autorin erzählt vom Aufbruch derer, die sich nicht zufriedengeben, von berührender Solidarität und unbeirrbarem Mut.

Bei den Tanzenden handelt es sich nicht um eine Protagonistin, sondern um drei Hauptcharaktere, die alle nach der Freiheit streben. Eugenie, eine eingewiesene Frau in die Salpêtrière durch den eigenen Vater, da sie sich weigert Mutter und Ehefrau sein sowie Tote hören und sehen kann. Genevieve, die Krankenschwester, eine harte Aufpasserin, ohne Gnade und Feingefühl. Durch den Einfluss von Eugenie, erkennt sie, dass die männlichen „Götter in Weiß“ nicht immer die Engel sind. Zu Letzt Louise, mit einer grauenhaften Vergangenheit, die sich dennoch wünscht Mutter und Ehefrau zu werden. Die Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben plagt die drei Frauen. Alle Frauen landen auf den Ball, auf welchem die verschiedensten Menschen aufeinandertreffen. Erlangen die Frauen eine Wendung in ihrem Leben?

Die Autorin schildert einen sensiblen Blick in die Welt der Hauptcharaktere, wodurch die Geschichte an Ernsthaftigkeit erhält. Die Esoterik findet auch ihren Platz. Zu den Charakteren konnte ich nur eine Distanz aufbauen, und die Stimmung war in diesem Buch durchgehend düster. Man kann einfach ab der ersten Seite erkennen, dass die Zukunft der Frauen aussichtlos ist. Durch eine ausführliche Recherche der Autorin zu den damaligen Geschehnissen erhält der Roman auch die gewisse Authentizität. Der Anfang hat sich zu sehr in die Länge gezogen und das Ende entwickelte sich zu abrupt.

Der Roman liefert gut strukturelle Einblicke ins 19. Jahrhundert, die für manche Leser erschreckend sein können. Auch wenn das Buch die schreckliche Realität der Frauen der Vergangenheit darstellt und den Unterdrückten eine Stimme gibt, verfehlt das Buch teilweise das Thema. Außerdem suggeriert das Cover und Klappentext etwas Anderes, als das was wir aus der Handlung mitnehmen.

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Veröffentlicht am 22.03.2020

In der Salpetriere

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Die Tanzenden – Victoria Mas

Paris, 1885, eine frauenfeindliche Zeit, in der Frauen, die gegen die Konventionen rebellieren, ohne weiteres in die Salpetriere, eine Anstalt für geisteskranke Frauen eingewiesen ...

Die Tanzenden – Victoria Mas

Paris, 1885, eine frauenfeindliche Zeit, in der Frauen, die gegen die Konventionen rebellieren, ohne weiteres in die Salpetriere, eine Anstalt für geisteskranke Frauen eingewiesen werden können. Hier nun ist der Schauplatz dieses Romans.
Eugenie, eigentlich ein Mädchen aus gutem Hause, passiert genau das. Von Vater und Bruder wird sie in die Salpetriere gebracht, weil sie immer öfter aufbegehrt, schließlich sogar behauptet einen Toten zu sehen.
Louise ist schon mehrere Jahre in der Anstalt und träumt von einem ganz normalen Leben als Ehefrau und Mutter.
Auf der anderen Seite steht Genevieve, als Aufseherin der Geisteskranken. Sie muss feststellen, dass die Neue, Eugenie, etwas in ihr berührt, das ihre Überzeugungen in ihren Grundfesten erschüttert.

Diese Anstalt gab und gibt es tatsächlich.
„Das Hôpital de la Salpêtrière in Paris war im 19. Jahrhundert die wohl bekannteste psychiatrische Anstalt Europas. Unter der Bezeichnung Hôpital Universitaire Pitié Salpêtrière ist es heute noch ein Krankenhaus.“ (Wikipedia)
Somit ein wirklich spannendes Thema, das ich persönlich in der Umsetzung nicht so toll finde.

Tatsächlich spielen wie oben bereits erwähnt immer wieder esoterische Aspekte eine große Rolle. Das hat mich etwas gestört. Einerseits ist Eugenie das bemitleidenswerte Mädchen, das zu Unrecht in der Irrenanstalt landet, andererseits hat sie diverse Erscheinungen. Das passte für mich nicht zusammen. Vieles wurde mir auch etwas zu oberflächlich abgehandelt.
Es ist gut zu lesen, wirklich gefangen hat mich das Buch allerdings nicht. Eine gewisse Distanz zu den Figuren blieb die ganze Lektüre über.

Dies ist beileibe kein schöner Roman. Die Stimmung ist düster, die Lage aussichtslos. Die Frauen sind der Willkür der Männer ausgesetzt. Erst der Väter oder Ehemänner, dann der Ärzte. Sie werden zur Schau gestellt und vorgeführt. Ernst nimmt sie keiner.

Ein Roman über ein spannendes Thema, leicht zu lesen, aber schwer verdaulich. Für mich insgesamt 3 Sterne!


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Veröffentlicht am 20.03.2020

Tanzen außerhalb der Norm

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Das tun nicht nur die Protagonistinnen dieses Romans, nämlich Eugénie und Louise, sondern auch viele andere Charaktere: sie sind nämlich eingesperrt in der Salpetrière in Paris, einem Krankenhaus, ...

Das tun nicht nur die Protagonistinnen dieses Romans, nämlich Eugénie und Louise, sondern auch viele andere Charaktere: sie sind nämlich eingesperrt in der Salpetrière in Paris, einem Krankenhaus, das man lange als "Irrenhaus" bezeichnet hat und heute vielleicht psychiatrische Klinik nennen würde: einem, an dem bekannte Spezialisten wirken wie zum Beispiel Charcot, La Tourette und Babinski und einen Forschungserfolg nach dem anderen generieren. Und sie führen ihre Forschungsobjekte, die "verrückten" Frauen, auch gerne vor, auf regelmäßigen von vorzugsweise gut betuchten Herren gut besuchten Veranstaltungen. Am wichtigsten jedoch ist der Ball an Mittfasten, der für die Pariser eine große Belustigung, für die Patientinnen jedoch der wichtigste Tag im Jahr ist: einer, an dem sie sich mit Stolz dem Publikum präsentieren, in der Hoffnung wirklich gesehen zu werden.

Denn sie sind weggesperrt worden, weil sie anders sind. In vielen, ja den meisten Fällen, von denen, die ihnen am nächsten stehen - Väter, Brüder oder auch Ehemänner. Denn man schreibt das Jahr 1885 und die Frau hat nichts - ich korrigiere - weniger als nichts zu melden. Deswegen sind die meisten der Patientinnen auch nicht nach heutigem Verständnis psychisch krank, sondern haben einen eigenen Willen bzw. ein Wissen, von dem sich die Männer bedroht fühlen. Oder jedoch sie stören sie in anderer Hinsicht.

Ein Buch, das für die gequälten, unterdrückten und weggesperrten Frauen des 19. Jahrhunderts geschrieben wurde. Ein eindringliches Werk, das jedoch leider meine Erwartungen in vielerlei Hinsicht nicht erfüllen konnte. Vor allem, weil Eugénie paranormale Kräfte zugeschrieben werden - etwas realistischeres bzw. handfesteres wäre mir lieber gewesen.

Aus meiner Sicht ein Buch, das man lesen kann, aber nicht muss. Ich habe schon faszinierendere Werke zu diesem Thema gelesen, allen voran "Runa" von Vera Buck, ein Roman, den ich allen, die sich für dieses Thema interessieren, ans Herz lege!

Veröffentlicht am 14.03.2020

Aus der Reihe tanzen...

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Das tun für das man geboren wurde, was man immer schon tun wollte! Das ist der wahrgewordene Traum von Louise und Eugénie. Sie wollen in dieser einen Nacht im Jahr 1885, in dieser Ballnacht im Salpêtrière, ...

Das tun für das man geboren wurde, was man immer schon tun wollte! Das ist der wahrgewordene Traum von Louise und Eugénie. Sie wollen in dieser einen Nacht im Jahr 1885, in dieser Ballnacht im Salpêtrière, einem Krankenhaus, glänzen, tanzen und einfach nur sie selbst sein. Doch die Hautevolee des Abends hat Bedenken und glaubt kaum, das die beiden Hysterikerinnen, zwei „Verrückte“ wie sie gern betitelt werden, dessen gewachsen sind. Sie wollen doch einfach nur ganz normal sein,denn verrückt sind sie nicht. Oder doch? Was ist daran verkehrt einfach nur „Mensch“ zu sein?

Victoria Mas bespricht in ihrem neuen Buch „Die Tanzenden“ ein sehr prekäres Thema, bei dem selbst heute noch die Menschen die Hand vor den Mund halten oder erst gar nicht darüber reden wollen. Was nicht sein kann, kann nicht sein...Wer aus der Reihe „tanzt“, passt nicht ins Bild.
Mit den beiden „Damen“ lässt Mas tief in die verletzten Seelen blicken. Ihr Sprachstil ist dabei voller Lebendigkeit und keineswegs verstörend oder wirkt diskriminierend. Aber in meinen Augen verliert sie hier und da die Genauigkeit. Mas triftet hier und da ab und beginnt immer wieder neue Themen, die alles etwas unstrukturiert wirken lassen. Deshalb auch nur die drei Sterne. Dennoch schafft sie es, das man nicht nur in das Seelenleben der beiden Mädels schauen darf, man kann mit ihnen mitfühlen und versteht den Drang der Befreiung und die Lust auf das Leben. Sind sind mit dem Urteil „verrückt“ zu sein überhaupt nicht einverstanden - wer wäre das schon gern! Aber die Zeit damals war eine andere als heute und Mas bringt das schnell auf den Punkt. Es muss ein Aufbruch vollzogen werden! Jeder hat das Recht seine Stimme zu zeigen und das diese wahrgenommen wird! Mas zeigt deutlich, welchen Mut Louise und Eugénie dafür aufbringen und man muss einfach bis zur letzten Seite mitfiebern, ob es tatsächlich für die beiden richtig war...
Ein interessantes Buch mit einer besonderen Thematik. Leider hat mich diese Geschichte nur bedingt gefesselt und deshalb vergebe ich 3 von 5 Sternen.

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