Cover-Bild Der nasse Fisch
Band 1 der Reihe "Die Gereon-Rath-Romane"
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 544
  • Ersterscheinung: 03.01.2020
  • ISBN: 9783492315944
Volker Kutscher

Der nasse Fisch

Der erste Rath-Roman | Vom Autor der Romanvorlage zu Babylon Berlin

Der erste Fall der Gereon Rath-Bestsellerreihe

Mit diesem Roman beginnt die spektakuläre Serie, in der Kutscher seinen Kriminalkommissar Gereon Rath in die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche im Berlin der späten 20er-Jahre führt.
Rath, neu in Berlin und abgestellt bei der Sitte, erlebt eine Weltstadt im Rausch, die von sozialen und politischen Spannungen zerrissen ist. Ungefragt schaltet sich der Kommissar in die stagnierenden Ermittlungen eines Mordfalls ein – und stößt in ein Wespennest. Dann verliebt Rath sich in Charly, Stenotypistin in der Mordkommission, und missbraucht ihr Insiderwissen für seine einsamen Ermittlungen.


»Der beste deutsche Hardboiler des Jahres.« Bücher

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.06.2022

Gutes Buch, Serie gefiel mir etwas besser

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Hier habe ich zuerst die Serienverfilung Babylon Berlin gesehen, bis ich mich an die Romanvorlage getraut habe. Ich liebe die Serie und da wir wohl noch ein wenig auf die neue Staffel warten müssen, habe ...

Hier habe ich zuerst die Serienverfilung Babylon Berlin gesehen, bis ich mich an die Romanvorlage getraut habe. Ich liebe die Serie und da wir wohl noch ein wenig auf die neue Staffel warten müssen, habe ich mir die Wartezeit mit "Der nasse Fisch" verkürzt.

Ich muss gestehen, dass ich unsicher war, wie mir der Roman gefallen würde. Eigentlich lese ich zuerst die Bücher bevor ich eine Verfilmung sehe, hier ist es umgekehrt. Obwohl ich die Story eigentlich kenne, ist das Buch doch erfrischend anders aufgebaut, sodass man sich zu Beginn recht schnell darauf einlassen und es als eigenständiges Werk genießen kann.

Wir folgen Gereon Rath bei seinen Anfängen in Berlin und trifft dabei auf viele alte Bekannte der Serie, die sich aber oft nur in Grundzügen ähneln. Dadurch gewinnt der Roman eine eigene Dynamik. Die Story ist nicht vorhersehbar und weiß durch viele Wendungen und falsche Fährten durchaus zu fesseln. Daneben ist Berlin der 1920er Jahre einfach ein fast perfektes Setting, selbst fast ein eigenständiger Charakter.

Gereon ist mir in der Serie ein wenig sympathischer als im Buch, hier ist er mir oft zu opportunistisch. Auch die Entwicklung mit Charly hat mir in der Serie besser gefallen, passt aber hier zu Buch und Charakteren. Ich werde die weiteren Bände auf jeden Fall auch lesen und freue mich, die Welt von Babylon Berlin für mich etwas erweitern zu können.

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Veröffentlicht am 14.04.2021

angenehmer Krimi in spannungsvollem historischen Setting

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Inhalt
Deutschland im Jahre 1929: Kriminalkommissar Gereon Rath wird aus Köln nach Berlin versetzt, nachdem ein Schusswechsel ungünstig verlief. Dort wird er, trotz Beziehungen, zunächst in der Abteilung ...

Inhalt
Deutschland im Jahre 1929: Kriminalkommissar Gereon Rath wird aus Köln nach Berlin versetzt, nachdem ein Schusswechsel ungünstig verlief. Dort wird er, trotz Beziehungen, zunächst in der Abteilung "Sitte" eingesetzt, wo er sich statt mit Mordfällen mit Pornokaisern herumschlagen darf.

Nachdem ein Russe unter mysteriösen Umständen zu Tode kommt, ermittelt er auf eigene Faust und ohne Erlaubnis.
Dabei muss er zwischen Kommunisten und Sozialisten des politisch gebeutelten Berlins in der Wirtschaftskrise auch auf sich selbst aufpassen, den spätestens nachdem ein nächster Schusswechsel unglücklich ausgeht, muss er zusehen, dass ihm sein Gebilde aus Halbwahrheiten nicht selbst um die Ohren fliegt.


Meine Meinung
Der Schreibstil Volker Kutschers ist angenehm zu lesen, zwar nicht besonders kunstvoll, aber das würde auch nicht zu diesem Roman passen.
Das Setting ist spannend, dazu muss gar nicht viel passieren außer den historischen Ereignissen, die zumindest im Hintergrund eingeflochten werden. Ich freue mich schon auf die Folgebände, um ein wenig Fiktion im historischen Kontext zu finden. Das Zitat "eine gerahmte Fotografie von diesem Hitler, einem komischen Kauz mit Charlie-Chaplin-Bart" macht ziemlich anschaulich, was für einen historischen Wissensvorsprung Leser den Buchfiguren gegenüber haben.

Eigentlich auch ein wenig mehr Fiktion, wenn man sich den Inhalt genauer anschaut. Einige Dinge wirkten übertrieben, zu gestellt, selbst für Fiktion. So viele Zufälle sind einfach unrealistisch, sodass die Handlung an einigen Stellen ein wenig konstruiert und dick aufgetragen wirkte, weil gerade zufällig das richtige Puzzlestück im richtigen Moment geliefert wurde. Ergänzt wurde das durch einige (nicht alle!) Wendungen, die nicht wirklich überraschen konnten.
Teilweise kamen so viele Ereignisse zueinander, dass es fast zu viel wurde. Das macht aber verständlich, warum eine Serie aus dem Buch gemacht wurde, genug einzelne Ereignisse sind auf jeden Fall da.

Und auch die moralische Fragwürdigkeit einiger Taten ist wahrscheinlich historisch nicht weit hergeholt, aber etwas dick aufgetragen. Hier schafft Kutscher es aber, seinen Protagonisten gerade eben so viele Sympathiepunkte sammeln zu lassen, dass sich solche Zweifelhaftigkeiten zähneknirschend akzeptieren ließen.

Die Spannungskurve ist angenehm eingeflochten. Am Anfang ziehen sich die Ereignisse ein wenig, sodass ich überrascht wurde, nach dem Motto "Hoppla, das ist ja ein Spannungshöhepunkt, wo kommt der denn jetzt her?"
Insgesamt ist das Buch unter dem Gesichtspunkt aber flüssig zu lesen, weil trotz einiger vorhersehbarer Wendungen immer genug passiert, um Leser bei der Stange zu halten. Die kurzzeitigen "Spannungsflauten" sind nicht zu ausgedehnt, um den Lesespaß zu mindern.

Die Figuren hätten allerdings noch etwas besser ausgearbeitet werden können, indem sie mehr Raum bekommen. Kommissar Rath stand ganz klar im Mittelpunkt, ohne anderen viel Bühnenplatz zu gewähren. Dadurch blieben einige Charaktere ein bisschen blass. Obwohl Rath sicherlich auch Einzelkämpfer ist und das durch diese Zentrierung zum Ausdruck gebracht wird, wurde es mir persönlich ein bisschen zu viel von ihm.

Das Cover in Graustufen ist vielleicht nicht unbedingt Eyecatcher, passt aber gut zum Roman und seiner Atmosphäre.

Fazit
Insgesamt ist das Buch lesenswert, trotz einiger Vorhersehbarkeiten. Ein Krimi, dessen 600 Seiten sich innerhalb einiger Abende entspannt auf dem Sofa lesen lässt, der spannend genug ist, um weiterzulesen, aber nicht so sehr, dass er einem den Schlaf raubt, weil man hinter jeder Ecke Attentäter vermutet.

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Veröffentlicht am 19.07.2020

Gereon Rath zum Besten....

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....auch wenn die Filausgabe sicherlich anders läuft, muss es ja auch. Aber die Protagonisten des Romans, des ersten Falls von Gereon Rath in Berlin - als "Landmaus" aus Köln nach Berlin versetzt, muss ...

....auch wenn die Filausgabe sicherlich anders läuft, muss es ja auch. Aber die Protagonisten des Romans, des ersten Falls von Gereon Rath in Berlin - als "Landmaus" aus Köln nach Berlin versetzt, muss Gereon Rath erstmal lernen, was es heißt in der Hauptstadt des REiches als Kriminalbeamter Dient zu tun. Sein Mentor ist ein knufiger, liebenswerter Oberkommisar Wolter, den alle nur "den Onkel" nennen, doch ihn umgibt ein ziemlich böses Geheimnis. Die Republik ist alles, nur nicht sattelfest, denn viele Anti-Demokratische Kräft sägen an ihrem Stuhl. Ein Sündenbabel der 20iger Jahre und hier hat auch Rath und seine Kollegen an einer ziemlich harten Nuss zu sägen. Der Roman hat mich begeistert, auch wenn ich mir - nachdem ich "Babylon Berlin" mir angeguckt hatte - ein wenig mehr versprochen hatte. Denn Babylon Berlin war schon ziemlich heftig, nicht nur die Handlung sondern auch das Bild der 20iger Jahre. Aber die 20iger Jahre kommen im Roman nicht zu kurz und die Handlung bleibt trotzdem spannend bis zum Schluß. 4 Punkte-.

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Veröffentlicht am 17.02.2020

Flüssig zu Lesen da weniger überladen als die Serie, leider dadurch die Figuren auch flacher

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Ich hatte mich schon auf ein eher anstrengendes Leseabenteuer eingestellt, ob der vielen Details und parallelen Plots, die ich mir alle merken und auseinander halten müsste. Das zumindest erwartete ich, ...

Ich hatte mich schon auf ein eher anstrengendes Leseabenteuer eingestellt, ob der vielen Details und parallelen Plots, die ich mir alle merken und auseinander halten müsste. Das zumindest erwartete ich, nachdem ich die ersten beiden Staffeln der Serie letztes Jahr gesehen hatte.

Doch das Buch liest sich überraschenderweise leicht und flüssig weg. Ein Chaos blieb auch aus, zum einen weil wir mit sehr wenigen Ausnahmen an der Seite von Kriminalkommissar Gereon Rath bleiben und damit nur so viele Verwicklungen verarbeiten müssen wie er selbst recherchiert. Zum zweiten enthält das Buch deutlich weniger Füllmaterial als Tom Tykwer in die Serie gepackt hat, was - zumindest wenn man eben schon die Serie kennt - nicht immer gut ist. Die komplette Hintergrundbio von Charlotte Ritter fehlt und auch Rath hat im Buch keine posttraumatische Belastungsstörung und damit keine Morphium-Sucht, und muss zudem auch nicht für seinen Vater einen Geheimauftrag erledigen. Diese ganzen Zusätze machen aber gerade aus diesen beiden Figuren viel besser geformte Charaktere. Im Buch wirken sie etwas flach, und besonders Charly ist hier nur eine blasse Nebenfigur. Allein das Vorwissen aus der Serie half mir dabei, mir diese Personen richtig gut vorstellen zu können.

Allerdings hatte ich mich sogar auf noch viel mehr Unterschiede zwischen Buch und Serie eingestellt, nachdem ich mehrfach gelesen hatte, dass das Buch ganz anders sei. Die wichtigsten Plotbestandteile kannte ich aber, was mir dann im weiteren Verlauf leider auch etwas die Spannung nahm. Andersherum wäre ich dann aber wohl beim Schauen der Serie nicht mehr überrascht gewesen. Wie man es auch dreht, so ein Storytwist kann eben seine Wirkung nur einmal entfalten.

Ich las das Buch passenderweise während eines Wochenendausflugs nach Berlin. Und auch wenn ich nicht wie Rath mit dem Cabrio seines Nachbarn an all den Sehenswürdigkeiten vorbei flanierte, so konnte ich das Gefühl der damaligen Zeit gut nachempfinden, das hat Volker Kutscher wirklich gut eingefangen. Ich war auch etwas überrascht, wie viel von damals es auch heute noch gibt. Oder eher anders herum: dass es damals schon das große Karstadt-Kaufhaus am Herrmannplatz, das Europahaus, der Zoopalast gab, und vor allem auch die gelben BVG-Busse! Manche Dinge ändern sich anscheinend nie.
Dass Köln als Provinz galt, wo diese Stadt doch eine jahrtausende alte Tradition hat (und somit ausreichend Zeit) hat mich ebenfalls gewundert. Aber gegen Berlin kam damals wohl keine Stadt in Deutschland an, dort steppte im wahrsten Sinne des Wortes überall der Bär.

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Veröffentlicht am 03.03.2020

Für Genrefans empfehlenswert

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Mit "Der nasse Fisch" legt Volker Kutscher den ersten Band seiner Reihe um den Kommissar Gereon Rath vor, der im Berlin der 1920er/1930er Jahre Mordfälle aufklärt. Die Reihe ist mittlerweile um einige ...

Mit "Der nasse Fisch" legt Volker Kutscher den ersten Band seiner Reihe um den Kommissar Gereon Rath vor, der im Berlin der 1920er/1930er Jahre Mordfälle aufklärt. Die Reihe ist mittlerweile um einige Bände angewachsen und erlangte vor wenigen Jahren zusätzliche Bekanntheit, als sie unter dem Namen "Babylon Berlin" als Vorlage für eine aufwändig produzierte Fernsehserie diente.

In dem Fall, der den Neu-Berliner Gereon erst zur Sittenpolizei, dann zur Mord bringt, fließen die Ansätze verschiedener Ermittlungen zusammen. Es geht um Pornofotos mit Doppelgängern der Politprominenz, um verschwundenes Gold, um Machtkämpfe zwischen Bolschewiken und Zaristen, um die aufkeimende Nazibrut und verbotene Militärs. Mittendrin unser Ermittler, skandalumwoben und frisch verliebt in Charly, eine kompetente Stenotypistin.

Das Buch liest sich flott weg und ist sehr unterhaltsam. Der solide Kriminalfall bietet viele Wendungen und falsche Fährten, die Auflösung ist stimmig. Die eingeführten Charaktere bleiben zwar teils noch etwas blass, bieten aber auf jeden Fall genug Raum für weitere Entfaltung in kommenden Bänden. Auch die zeitgenössische Stimmung kommt gut rüber - der Filter des Berlins der 20er Jahre sitzt.

Dennoch habe ich mich dazu entschieden, die Reihe nicht weiterzulesen. Der Grund hierfür liegt darin, dass ich die Serie bereits kenne - die ersten beiden Staffeln habe ich mehrfach gesehen, die dritte live auf Sky, während ich dieses Buch las. Und ich muss sagen, dass ich mich im "Serienuniversum" sehr viel wohler fühle. Das liegt vor allem daran, dass mich das zusätzliche Material der Serie besonders fasziniert, hier spreche vor allem von den weit komplexeren Charakteren, allen voran den Frauen. Die Serien-Charlotte finde ich weitaus faszinierender, die unfassbar tolle Gräfin spielt im Buch nur eine verschwindend kleine Rolle, Helga Rath gar keine. Der Kriminialfall war, zumindest im ersten Band, erstaunlich nah dran am Buch. Keine Ahnung, ob das in den nächsten Bänden auch so ist, aber ich werde vorsichtshalber lieber am Bildschirm miträtseln und mich nicht vom Buch spoilern lassen - soll es ja auch geben, sowas ;)

Abgesehen von dieser, meiner persönlichen Entscheidung, ist dieser grundsolide Krimi mit einem ordentlichen Schuss deutscher Geschichte für Genrefans durchaus empfehlenswert.

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