Cover-Bild Kreuzberg Blues
Band 10 der Reihe "Dengler ermittelt"
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Detektive
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 05.11.2020
  • ISBN: 9783462000795
Wolfgang Schorlau

Kreuzberg Blues

Denglers zehnter Fall

Denglers zehnter Fall führt ins Herz des gegenwärtigen Kampfs um das Recht auf Wohnen.

Georg Dengler fühlt sich in Stuttgart so wohl wie schon lange nicht mehr, und auch mit Olga läuft es besser denn je. Trotz der aufziehenden Corona-Pandemie lässt er sich von ihr überreden, in Berlin zu ermitteln. Dort scheint ein Immobilienhai seine Mieter mit kriminellen Methoden rauszuekeln. Doch Dengler muss erkennen, dass die Sache größer ist, viel größer. Das gibt es nirgendwo sonst auf der Welt: In einem Radius von wenigen hundert Metern vereinen sich in Kreuzberg Plattenbauten, schicke Townhouses, die türkische Community und der Schwarze Block. Ausgerechnet hier will der Bauunternehmer zwei Häuser »entmieten«, den danebenstehenden Kindergarten abreißen und ein neues Townhouse bauen. Dazu ist ihm jedes Mittel recht. Die Mieter*innen wehren sich. Eine von ihnen bittet ihre Freundin Olga um Hilfe. Plötzlich stehen sie und Georg Dengler mitten im modernen Berliner Häuserkampf um das Recht auf Wohnen. Dann fällt ein Spekulant vom Dach eines der umkämpften Häuser – und die Lage eskaliert. In seinem zehnten Dengler-Krimi erweist sich Wolfgang Schorlau erneut als ein Meister des politischen Romans. Hochaktuell und spannend.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.11.2020

Fesselnder, brandaktueller Fall für Privatermittler Dengler

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INHALT
Georg Dengler fühlt sich in Stuttgart so wohl wie schon lange nicht mehr, und auch mit Olga läuft es besser denn je. Trotz der aufziehenden Corona-Pandemie lässt er sich von ihr überreden, in Berlin ...

INHALT
Georg Dengler fühlt sich in Stuttgart so wohl wie schon lange nicht mehr, und auch mit Olga läuft es besser denn je. Trotz der aufziehenden Corona-Pandemie lässt er sich von ihr überreden, in Berlin zu ermitteln. Der Immobilienhai Sebastian Kröger scheint seine Mieter mit kriminellen Methoden rauszuekeln. Doch Dengler muss erkennen, dass die Sache größer ist, viel größer. Das gibt es nirgendwo sonst auf der Welt: In einem Radius von wenigen hundert Metern vereinen sich in Kreuzberg Plattenbauten, schicke Townhouses, die türkische Community und der Schwarze Block. Ausgerechnet hier will der Bauunternehmer Kröger zwei Häuser »entmieten«, den danebenstehenden Kindergarten abreißen und ein neues Townhouse bauen. Dazu ist ihm jedes Mittel recht. Die Mieter*innen wehren sich. Eine von ihnen bittet ihre Freundin Olga um Hilfe. Plötzlich stehen sie und Georg Dengler mitten im modernen Berliner Häuserkampf um das Recht auf Wohnen. Dann fällt ein Spekulant vom Dach eines der umkämpften Häuser – und die Lage eskaliert.
(Quelle: KiWi)
MEINE MEINUNG
Mit seinem neusten Krimi „Kreuzberg Blues“ lässt der deutsche Krimi-Autor Wolfgang Schorlau seinen toughen Stuttgarter Privatermittler und Ex-BKA-Fahnder Georg Dengler bei seinem bereits 10. Fall antreten, der ihn diesmal mit seiner cleveren Freundin Olga nach Berlin verschlägt.
Bekannt für seine scharfsinnigen, politischen Krimis hat Wolfgang Schorlau seinen brisanten Fall in der gewissenlosen, geldgierigen Immobilienbranche angesiedelt. Hierin widmet er sich der erschreckenden Verflechtung von Finanzindustrie und Immobilienwirtschaft sowie den rüden Methoden ihrer Handlager. In Zeiten des immer knapper werdenden Wohnraumes in deutschen Großstädten boomt das lukrative Geschäft mit kostbarem Wohnraum mehr denn je. Kein Wunder, dass in den letzten Jahren mächtige Immobilienkonzerne entstanden sind, die nun Hunderttausende von Wohnungen mit dem Ziel der Gewinnmaximierung verwalten und die Objekte nach Luxusrenovierungen deutlich über dem Marktpreis anbieten – darunter ehemals bezahlbarer Wohnraum, der einst als Sozialwohnungen in öffentlicher Hand war. Sehr vielschichtig hat Schorlau die sorgsam recherchierten Hintergründe zu einer packenden Story verwoben. Äußerst anschaulich führt er uns die skrupellose Vorgehensweise der Entmieter vor Augen, die neben Einschüchterung und Drangsalierung auch vor kriminellen Machenschaften nicht haltmachen, um unliebsame Mieter aus den Wohnungen herauszubekommen. Zugleich gibt uns auch Einblicke ins das Leben der Betroffenen und ihre verzweifelten Versuche sich zur Wehr zu setzen.
Schorlaus sehr lebendiger Schreibstil und die sehr filmische Umsetzung lassen uns schnell in die spannende Handlung eintauchen. Es gelingt ihm mit seinen flotten Dialogen und bildhaften Beschreibungen des Kreuzberger Milieus sehr gut, für eine authentische Atmosphäre zu sorgen und das besondere Ambiente einzufangen, so dass das Kopfkino schon bald anspringt. Neben diesem an sich schon sehr spannenden Plot hat Schorlau sich entschlossen, auch noch die Corona-Pandemie als brandaktuelles Thema in seine Geschichte mit einzuflechten und hat daher noch einen interessanten Nebenhandlungsstrang rund um die Corona-Leugner, Verschwörungstheoretiker und Impfgegner angelegt.
Die Handlung ist mehrgleisig angelegt und wechselt beständig zwischen unterschiedlichen Schauplätzen, Zeitebenen und Perspektiven hin und her. Denglers neuer, heikler Auftrag für die Kröger Immobilien AG in Berlin, den er eher zufällig bekommen hat, ist ein recht ungewöhnlicher Fall und entpuppt sich schon bald als ganz schön heikel. Mit welchen übermächtigen Gegnern Dengler hier zu tun hat, wird ihm erst spät bewusst. Bei ihren hartnäckigen Ermittlungen in der Immobilienbranche decken Dengler und Olga erschütternde Hintergründe und skrupellose Machenschaften auf, die nur allzu sehr der deutschen Realität entsprechen. Durch die extrem raschen Perspektivwechsel und oft sehr kurzen Szenen treibt der Autor seine Handlung mit einem hohen Tempo voran und sorgt für viel Spannung. Eine vielschichtige Figurenzeichnung bleibt hier allerdings weitgehend aus. Erst nach und nach ahnt man, wie die ganzen Geschehnisse und zwielichtigen Akteure zusammenpassen könnten, und fiebert der Zusammenführung der verschiedenen Handlungsstränge sowie der abschließenden Auflösung regelrecht entgegen.
Der unheilvolle Ausklang des Bands macht auf jeden Fall neugierig auf eine Fortsetzung. Ich bin sehr gespannt, in welchem brisanten neuen Fall Dengler das nächste Mal ermitteln wird.
Sehr interessant und lesenswert ist übrigens auch Schorlaus Nachwort „Finden und Erfinden“, in dem er seine umfangreichen Recherchen erläutert und nochmals auf einige bestürzende Entwicklungen und Fakten zu Deutschlands Immobilienlandschaft aufmerksam macht.
FAZIT
Ein spannender, temporeich erzählter Krimi mit einem brisanten Fall, der zwar etwas konstruiert wirkt, mit seiner Aktualität und Gesellschaftskritik aber dennoch sehr lesenswert ist.

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Veröffentlicht am 14.11.2020

Bruch durch Corona

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Beim 10. Fall von Dengler geht es um Immobilienkonzerne. In einem Miethaus werden Ratten ausgesetzt, die ein Kind beißen. Dengler soll für den Immobilienbesitzer ermitteln. Dabei gibt es noch viele andere ...

Beim 10. Fall von Dengler geht es um Immobilienkonzerne. In einem Miethaus werden Ratten ausgesetzt, die ein Kind beißen. Dengler soll für den Immobilienbesitzer ermitteln. Dabei gibt es noch viele andere Kräfte, die wirken.

Ich liebe einfach wie schnell und elegant der Autor immer den Einstieg in eine Geschichte schafft. Man ist so schnell gefesselt und möchte immer weiter lesen. Auch die Auswahl der politisch aktuellen Themen finde ich sehr gelungen.

Man hatte leider bei diesem Buch das Gefühl, dass ein Bruch in der Geschichte ist. Tatsächlich hat mich das Thema Corona etwas gestört, da es nicht dazu gepasst hat und nicht schlüssig wirkte. Man hätte dann vielleicht Stuttgart ganz raus lassen sollen. Schade fand ich auch, dass sein Sohn und seine Mutter so kurz kamen.

Fazit: Die Geschichte um die Mieten fand ich sehr interessant und spannend. Leider störte mich dann, dass Corona unnötig in die Geschichte eingebaut wurde.

Veröffentlicht am 14.11.2020

Dunkle Machenschaften der Immobilien-Konzerne!

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Im zehnten Fall für den Privatermittler Georg Dengler und seine Freundin Olga geht es um die Verwicklungen der großen Immobilienfirmen, die immer mehr und mehr Geld von ihren Mietern fordern und bei Entmietungsversuchen ...

Im zehnten Fall für den Privatermittler Georg Dengler und seine Freundin Olga geht es um die Verwicklungen der großen Immobilienfirmen, die immer mehr und mehr Geld von ihren Mietern fordern und bei Entmietungsversuchen nicht gerade zimperlich vorgehen. Da werden agressive Ratten ausgesetzt und bei Minustemperaturen Fenster ausgebaut, aber die neuen sollen erst in der nächsten Woche kommen.

Silke aus Berlin hat ihre Freundin Olga angerufen und dringend um Hilfe gebeten - eine angriffslustige Ratte hat ihrem Baby den halben Finger abgebissen. Und so reisen Olga und Georg nach Berlin, um Silke beizustehen und zu ermitteln, ob wirklich der Firmenchef und Immobilienhai Sebastian Kröger dahinter steckt.

Gentrifizierung und Immobilienhaie in Kreuzberg sind ja nun kein so ansprechendes Thema, aber der Autor schafft es spielend, das Ganze in einem sehr spannenden und aufregenden politischen Krimi unterzubringen. Durch das Spiel mit den oft kurzen Kapiteln und den häufigen Perspektivenwechseln wird es nie langweilig. Auch aktuelle Ereignisse wie der Beginn der Corona-Epedemie werden mit in den Roman eingebunden. Und das Buch endet mit einem fiesen Cliffhanger, so dass ich schon sehr auf den nächsten Band gespannt bin!

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Veröffentlicht am 13.11.2020

Top aktuell

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Im neuen Dengler-Krimi von Wolfgang Schorlau geht es abermals um ein brandaktuelles Thema, Gentrifizierung. Schauplatz ist meine ehemalige Heimat Berlin Kreuzberg. Das Buch traf also schon mit dem Klappentext ...

Im neuen Dengler-Krimi von Wolfgang Schorlau geht es abermals um ein brandaktuelles Thema, Gentrifizierung. Schauplatz ist meine ehemalige Heimat Berlin Kreuzberg. Das Buch traf also schon mit dem Klappentext einen Nerv bei mir.
Steigende Mieten, ängstliche Bewohner, skrupellose Immobilienkonzerne und deren Machenschaften. In unterschiedlichen Erzählsträngen verknüpft Schorlau geschickt Handlungen und schafft so ein authentisches Bild der Lage.
Auch, als mitten in der Handlung Corona nach Deutschland gelangt und die Handlung sich nach Stuttgart verlagert, gewinnt das Buch nur an Aktualität. Ins Spiel kommen Verschwörungstheorien, Maskenverweigerer und Impfgegner.
Das Buch hat mir viel Freude bereitet, da es durch Aktualität, gute Recherche und die Schauplätze bestach. Für mich eine Leseempfehlung an alle, die sich für politisierte Krimis interessieren.

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Veröffentlicht am 09.11.2020

Der Schrei der Ratten

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Kreuzberg Blues ist tatsächlich ein richtiger Berlin-Roman, wie ich es mag.
Die Stadt hat ihre guten wie schlechten Seiten , vor allen aber Atmosphäre, die in diesem Buch auch rüberkommt.
Beim Privatermittler ...

Kreuzberg Blues ist tatsächlich ein richtiger Berlin-Roman, wie ich es mag.
Die Stadt hat ihre guten wie schlechten Seiten , vor allen aber Atmosphäre, die in diesem Buch auch rüberkommt.
Beim Privatermittler Georg Dengler läuft es ganz gut. Zu seinen neuen Fall kommt er über Silke, eine Bekannte seiner Freundin Olga. Sie hat Probleme mit ihren Vermieter, der seine Mieter mit unfairen Mitteln rausdrängen will. Das liest man, wenn man selbst Mieter ist, mit Grausen.
Die Mitproblematik ist sicher einer der schlechten Seiten Berlins.
Es gibt einige drastische Szenen mit Ratten.

Dengler zögert nicht und ermittelt zusammen mit Olga beim Immobilienhai Kröger.
Ich mag Dengler und Olga als Team.
Wolfgang Schorlaus Erzählstruktur funktioniert. Es gibt viele kurze Kapitel. Führend sind die Kapitel mit dem durchnummerierten Titel Ermittlungen, er setzt aber z.B. auch Rückblenden ein, bei dem auch eine Reihe anderer Figuren gut zur Geltung kommen.

Ungewöhnlich, aber durchaus gelungen sind die letzten Abschnitte, die mitten in der aktuellen Situation in Deutschland platziert sind.