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Veröffentlicht am 19.08.2017

Meeresblau und Mandelblüten – Ein traumhafter Urlaubsroman von Elke Becker

Meeresblau & Mandelblüte
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Wenn auch ein fataler Fehler, werden Bücher doch oft ihrer äußeren Erscheinung nach beurteilt. Der Einband von "Meeresblau und Mandelblüten" ist sehr feminin gestaltet und lässt wahrscheinlich vor allem ...

Wenn auch ein fataler Fehler, werden Bücher doch oft ihrer äußeren Erscheinung nach beurteilt. Der Einband von "Meeresblau und Mandelblüten" ist sehr feminin gestaltet und lässt wahrscheinlich vor allem weibliche Leser zu diesem Roman greifen. Ein Blick auf den Plot, indem es in der Überschrift „Herzklopfen unter spanischer Sonne“ heißt, bestätigt hier jedoch den ersten Eindruck. Es handelt sich um einen Frauenroman. Die verspielte Typografie in Weiß und Zartrosa auf dem meeresblauen Hintergrund sorgt für romantische Urlaubsatmosphäre. Das Cover verspricht die Leichtigkeit, die die Geschichte durch ihre Erzählweise auf langen Strecken hat. Trotzdem lässt der Roman auch viel Platz für Gedanken mit Tiefgang.

Mit „Meeresblau und Mandelblüten“ lädt Elke Becker dazu ein, sich nach Mallorca zu träumen.


Die Insel Mallorca ist nicht nur ein sehr beliebtestes Reiseziele, sondern bietet auch eine wirklich traumhafte Kulisse für einen tollen Urlaubsroman. Wie passend also, dass die Autorin selbst hier seit über 10 Jahren heimisch ist. Denn sie beschreibt die Gegebenheiten vor Ort so authentisch und detailliert, dass es ein Leichtes ist, sich die kleine schnuckelige Mallorquinische Finca, die der zentrale Schauplatz des Romans ist, bildlich vorzustelle. Aber der Leser kann sich in diesem Roman nicht nur auf das herrliche Szenario und ein bisschen spanisches Flair freuen, sondern auch auf eine spannende Geschichte rund um die Protagonistin Leonie Maler.

Leonie ist eine Powerfrau, deren Karriere an erster Stelle steht.


In ihrem Job, marode Firmen zu sanieren, hat sie gelernt sich durchzusetzen und oft auch unbeliebte Entscheidungen zu treffe. Das macht zwar einsam, doch sie lebt damit ohne zu hinterfragen, ob sie ihr Beruf eigentlich glücklich macht. Bis sie plötzlich einen Anruf bekommt.

Elisabeth ist tot.


Leonie hatte schon seit über 20 Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrer Tante. Obwohl sie als Kind einige Sommer auf Mallorca verbracht und hier eine schöne Zeit verlebt hatte, brach der Kontakt irgendwann ab. Warum, das weiß Leonie selber nicht mehr so genau. Trotzdem hat sie nun das Haus geerbt, in dem ihre Tante lebte, seitdem sie nach Mallorca gegangen war. Kurzerhand entscheidet Leonie ganz emotionslos und rational, aus der runtergekommenen Agroturismo Finca ein Luxushotel zu machen. Zur Testamentseröffnung fliegt sie also auf die Insel. Ohne zu wissen, dass diese Reise eine Reise in ihre eigene Vergangenheit sein wird.

Auf Mallorca überschlagen sich die Ereignisse.


Nicht nur, dass Friedrich seine Lebenspartnerin und Hans, Greta und Rike ihre beste Freundin verloren haben. Die vier rüstigen Rentner bangen auch um ihr Zuhause. Schließlich hat die Finca der toten Elisabeth gehört und wird nun in den Besitz einer quasi Unbekannten übergehen. Und auch wenn sie ein lebenslanges Wohnrecht besaßen, machten sie sich Sorgen um die Zukunft. Denn sie hatten nicht vor, sich so schnell von diesem Ort vertreiben zu lassen.


In „Meeresblau und Mandelblüten“ prallen zwei Welten, oder mehr noch zwei Lebenseinstellungen aufeinander. Durch den Facettenreichtum ihrer Figuren schafft die Autorin im Verlauf der Geschichte immer wieder Identifikationsmomente. So macht es große Freude jeden einzelnen der Charaktere näher kennenzulernen. Und doch entlockt Elke Becker mit ihrem Roman auch das Bedürfnis, sich selbst klar zu positionieren. Unweigerlich kommen Fragen, wie die nach dem Glück des Lebens oder der eigenen Lebensphilosophie, auf. Eine gelungene Mischung aus Leichtigkeit und Tiefgang.


Mit dieser Rezension feiere ich mein Debüt in der Lesejury des Lübbe Verlags. Zum ersten Mal hatte ich das Vergnügen, einen Roman unter liebenswürdiger Autorenbegleitung lesen und diskutieren zu dürfen. Vielen Dank nochmal, es war mir ein Fest!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 02.06.2017

Wenn sich die bucklige Verwandtschaft ankündigt, kann das schon mal zu Schweißausbrüchen und Tränen führen...

Tante Poldi und die sizilianischen Löwen
0

...Wenn Poldi zu Besuch kommt, sind es allerdings Tränen der Freude. Denn die Tante, die man einfach ins Herz schließen muss, sorgt neben ein bisschen Spannung auch immer wieder für einen Lacher.

In dem ...

...Wenn Poldi zu Besuch kommt, sind es allerdings Tränen der Freude. Denn die Tante, die man einfach ins Herz schließen muss, sorgt neben ein bisschen Spannung auch immer wieder für einen Lacher.

In dem 2015 erschienenen ersten Band „Tante Poldi und die sizilianischen Löwen“ nimmt Isolde Oberreiter, genannt Poldi, die Leser mit auf ihre Reise in die sizilianische Sonne.

Nach dem Karriereende als Kostümbildnerin und einer geschiedenen Ehe mit dem verstorbenen Sizilianer Peppe beschließt sie zu ihrem sechzigsten Geburtstag von dem beschaulichen München nach Sizilien auszuwandern, um sich dort, wie sie mehrfach betont, mit Blick aufs Meer gepflegt zu Tode zu saufen.
Doch das Leben schreibt eben seine eigenen Plänen. Und so kommt die Urbayerin zwischen der sich sorgenden Verwandtschaft (bestehend aus Teresa, Caterina, Luisa und Onkel Martino), Sprachkursen und Ermittlungen nur selten dazu, mit dem Tod in Zwiegespräch zu treten. Kurz nach ihrer Ankunft in der Via Baronessa 29 in Torre Archirafi sieht sie sich mit dem ersten Kriminalfall konfrontiert. Valentino, ein junger Mann der der Tante mit Haus und Garten hilft, verschwindet plötzlich spurlos. Und da Kriminalfälle der Poldi im Blut liegen, schließlich war ihr Vater Georg Hauptkommissar bei der Mordkommission der Kripo Augsburg, muss die Tante natürlich ermitteln. So sorgt Isolde Oberreiter schon bald für Aufsehen an der sizilianischen Ostküste. Stets aufgetufft und mit einer schwarzen Perücke bekleidet, denn „Dezenz ist Schwäche! Merk dir des!„, nimmt sie den Fall Valentino selbst in die Hand.
Als wäre das nicht schon genug, ist da auch noch dieser fesche Commissario Vito Montana, der sich für Tante Poldi als Partner in ALLEN Lebenslagen erweist.


Mario Giordano, der Schriftsteller der zugleich als Neffe der Poldi in den Kriminalromanen auftritt, wurde als Sohn italienischer Einwanderer in München geboren und ist aktuell wohnhaft in Berlin. Mit seinem soziokulturellen Hintergrund ist er geradezu prädestiniert für eine Parodie auf die italienische Lebensart und die sizilianische Mafia.
Besonders gelungen ist, neben der herrlichen bayrischen Mundart und der bildhaften Metaphern, vor allem die ganz eigene Erzählstruktur des Romans, denn die Geschichte wird nicht aus Sicht der Protagonistin erzählt. Der Neffe, der sich ab und zu auf Sizilien aufhält, um in seinem kleinen Zimmer in der Via Baronessa an seinem eigenen Roman zu schreiben, berichtet von den Erlebnissen seiner Tante Poldi, die er aus Erzählungen während gemeinsamer Abende kennt.
Autor Giordano bedient sich einiger üblicher Klischees und bringt dem Leser so auf humorige Weise nicht nur La Dolce Vita näher, sondern zeichnet mit seinen detaillierten Beschreibungen auch ein authentisches Bild von Sizilien.

In der Hörbuchfassung liest Philipp Moog die Geschichten der Tante Poldi.

Dabei begeistert er mit seinem facettenreichen Duktus und dem wirklich gelungenen bayrischen Akzent. Es ist eine Freude ihm dabei zuzuhören, wie er verschiedene Stimmen imitiert und den einzelnen Charakteren damit noch ein bisschen mehr Leben einhaucht. Die humorvoll unterhaltsamen Krimihörbücher sind unbedingt empfehlenswert.

Das Leben der Tante Poldi ist eine Soft-Krimireihe, die mit viel Charme und Humor daherkommt und für wahres Lese-/Hörvergnügen sorgt. Und bei all der Schwermut der Poldi empfindet der Leser mit ihr gemeinsam doch neue Lebenslust und kommt schlussendlich immer wieder zu dem Ergebnis: „Mei, schauts halt her, es is doch schee, das Leben.“

2018 sorgt Tante Poldi mit ihrem dritten Abenteuer „Tante Poldi und der schöne Antonio“ wieder für Abwechslung, denn „Langeweile hat Alkohol im Handgepäck“ und dem Alkohol wollte die Tante in Zukunft ja abschwören, gell?

Namaste Welt, leckts mi alle am Arsch!

Veröffentlicht am 02.06.2017

Wenn sich die bucklige Verwandtschaft ankündigt, kann das schon mal zu Schweißausbrüchen und Tränen führen...

Tante Poldi und die sizilianischen Löwen
0

...Wenn Poldi zu Besuch kommt, sind es allerdings Tränen der Freude. Denn die Tante, die man einfach ins Herz schließen muss, sorgt neben ein bisschen Spannung auch immer wieder für einen Lacher.

In dem ...

...Wenn Poldi zu Besuch kommt, sind es allerdings Tränen der Freude. Denn die Tante, die man einfach ins Herz schließen muss, sorgt neben ein bisschen Spannung auch immer wieder für einen Lacher.

In dem 2015 erschienenen ersten Band „Tante Poldi und die sizilianischen Löwen“ nimmt Isolde Oberreiter, genannt Poldi, die Leser mit auf ihre Reise in die sizilianische Sonne.

Nach dem Karriereende als Kostümbildnerin und einer geschiedenen Ehe mit dem verstorbenen Sizilianer Peppe beschließt sie zu ihrem sechzigsten Geburtstag von dem beschaulichen München nach Sizilien auszuwandern, um sich dort, wie sie mehrfach betont, mit Blick aufs Meer gepflegt zu Tode zu saufen.
Doch das Leben schreibt eben seine eigenen Plänen. Und so kommt die Urbayerin zwischen der sich sorgenden Verwandtschaft (bestehend aus Teresa, Caterina, Luisa und Onkel Martino), Sprachkursen und Ermittlungen nur selten dazu, mit dem Tod in Zwiegespräch zu treten. Kurz nach ihrer Ankunft in der Via Baronessa 29 in Torre Archirafi sieht sie sich mit dem ersten Kriminalfall konfrontiert. Valentino, ein junger Mann der der Tante mit Haus und Garten hilft, verschwindet plötzlich spurlos. Und da Kriminalfälle der Poldi im Blut liegen, schließlich war ihr Vater Georg Hauptkommissar bei der Mordkommission der Kripo Augsburg, muss die Tante natürlich ermitteln. So sorgt Isolde Oberreiter schon bald für Aufsehen an der sizilianischen Ostküste. Stets aufgetufft und mit einer schwarzen Perücke bekleidet, denn „Dezenz ist Schwäche! Merk dir des!„, nimmt sie den Fall Valentino selbst in die Hand.
Als wäre das nicht schon genug, ist da auch noch dieser fesche Commissario Vito Montana, der sich für Tante Poldi als Partner in ALLEN Lebenslagen erweist.


Mario Giordano, der Schriftsteller der zugleich als Neffe der Poldi in den Kriminalromanen auftritt, wurde als Sohn italienischer Einwanderer in München geboren und ist aktuell wohnhaft in Berlin. Mit seinem soziokulturellen Hintergrund ist er geradezu prädestiniert für eine Parodie auf die italienische Lebensart und die sizilianische Mafia.
Besonders gelungen ist, neben der herrlichen bayrischen Mundart und der bildhaften Metaphern, vor allem die ganz eigene Erzählstruktur des Romans, denn die Geschichte wird nicht aus Sicht der Protagonistin erzählt. Der Neffe, der sich ab und zu auf Sizilien aufhält, um in seinem kleinen Zimmer in der Via Baronessa an seinem eigenen Roman zu schreiben, berichtet von den Erlebnissen seiner Tante Poldi, die er aus Erzählungen während gemeinsamer Abende kennt.
Autor Giordano bedient sich einiger üblicher Klischees und bringt dem Leser so auf humorige Weise nicht nur La Dolce Vita näher, sondern zeichnet mit seinen detaillierten Beschreibungen auch ein authentisches Bild von Sizilien.

In der Hörbuchfassung liest Philipp Moog die Geschichten der Tante Poldi.

Dabei begeistert er mit seinem facettenreichen Duktus und dem wirklich gelungenen bayrischen Akzent. Es ist eine Freude ihm dabei zuzuhören, wie er verschiedene Stimmen imitiert und den einzelnen Charakteren damit noch ein bisschen mehr Leben einhaucht. Die humorvoll unterhaltsamen Krimihörbücher sind unbedingt empfehlenswert.

Das Leben der Tante Poldi ist eine Soft-Krimireihe, die mit viel Charme und Humor daherkommt und für wahres Lese-/Hörvergnügen sorgt. Und bei all der Schwermut der Poldi empfindet der Leser mit ihr gemeinsam doch neue Lebenslust und kommt schlussendlich immer wieder zu dem Ergebnis: „Mei, schauts halt her, es is doch schee, das Leben.“

2018 sorgt Tante Poldi mit ihrem dritten Abenteuer „Tante Poldi und der schöne Antonio“ wieder für Abwechslung, denn „Langeweile hat Alkohol im Handgepäck“ und dem Alkohol wollte die Tante in Zukunft ja abschwören, gell?

Namaste Welt, leckts mi alle am Arsch!

Veröffentlicht am 02.06.2017

Wenn sich die bucklige Verwandtschaft ankündigt, kann das schon mal zu Schweißausbrüchen und Tränen führen...

Tante Poldi und die sizilianischen Löwen
0

...Wenn Poldi zu Besuch kommt, sind es allerdings Tränen der Freude. Denn die Tante, die man einfach ins Herz schließen muss, sorgt neben ein bisschen Spannung auch immer wieder für einen Lacher.

In dem ...

...Wenn Poldi zu Besuch kommt, sind es allerdings Tränen der Freude. Denn die Tante, die man einfach ins Herz schließen muss, sorgt neben ein bisschen Spannung auch immer wieder für einen Lacher.

In dem 2015 erschienenen ersten Band „Tante Poldi und die sizilianischen Löwen“ nimmt Isolde Oberreiter, genannt Poldi, die Leser mit auf ihre Reise in die sizilianische Sonne.

Nach dem Karriereende als Kostümbildnerin und einer geschiedenen Ehe mit dem verstorbenen Sizilianer Peppe beschließt sie zu ihrem sechzigsten Geburtstag von dem beschaulichen München nach Sizilien auszuwandern, um sich dort, wie sie mehrfach betont, mit Blick aufs Meer gepflegt zu Tode zu saufen.
Doch das Leben schreibt eben seine eigenen Plänen. Und so kommt die Urbayerin zwischen der sich sorgenden Verwandtschaft (bestehend aus Teresa, Caterina, Luisa und Onkel Martino), Sprachkursen und Ermittlungen nur selten dazu, mit dem Tod in Zwiegespräch zu treten. Kurz nach ihrer Ankunft in der Via Baronessa 29 in Torre Archirafi sieht sie sich mit dem ersten Kriminalfall konfrontiert. Valentino, ein junger Mann der der Tante mit Haus und Garten hilft, verschwindet plötzlich spurlos. Und da Kriminalfälle der Poldi im Blut liegen, schließlich war ihr Vater Georg Hauptkommissar bei der Mordkommission der Kripo Augsburg, muss die Tante natürlich ermitteln. So sorgt Isolde Oberreiter schon bald für Aufsehen an der sizilianischen Ostküste. Stets aufgetufft und mit einer schwarzen Perücke bekleidet, denn „Dezenz ist Schwäche! Merk dir des!„, nimmt sie den Fall Valentino selbst in die Hand.
Als wäre das nicht schon genug, ist da auch noch dieser fesche Commissario Vito Montana, der sich für Tante Poldi als Partner in ALLEN Lebenslagen erweist.


Mario Giordano, der Schriftsteller der zugleich als Neffe der Poldi in den Kriminalromanen auftritt, wurde als Sohn italienischer Einwanderer in München geboren und ist aktuell wohnhaft in Berlin. Mit seinem soziokulturellen Hintergrund ist er geradezu prädestiniert für eine Parodie auf die italienische Lebensart und die sizilianische Mafia.
Besonders gelungen ist, neben der herrlichen bayrischen Mundart und der bildhaften Metaphern, vor allem die ganz eigene Erzählstruktur des Romans, denn die Geschichte wird nicht aus Sicht der Protagonistin erzählt. Der Neffe, der sich ab und zu auf Sizilien aufhält, um in seinem kleinen Zimmer in der Via Baronessa an seinem eigenen Roman zu schreiben, berichtet von den Erlebnissen seiner Tante Poldi, die er aus Erzählungen während gemeinsamer Abende kennt.
Autor Giordano bedient sich einiger üblicher Klischees und bringt dem Leser so auf humorige Weise nicht nur La Dolce Vita näher, sondern zeichnet mit seinen detaillierten Beschreibungen auch ein authentisches Bild von Sizilien.

In der Hörbuchfassung liest Philipp Moog die Geschichten der Tante Poldi.

Dabei begeistert er mit seinem facettenreichen Duktus und dem wirklich gelungenen bayrischen Akzent. Es ist eine Freude ihm dabei zuzuhören, wie er verschiedene Stimmen imitiert und den einzelnen Charakteren damit noch ein bisschen mehr Leben einhaucht. Die humorvoll unterhaltsamen Krimihörbücher sind unbedingt empfehlenswert.

Das Leben der Tante Poldi ist eine Soft-Krimireihe, die mit viel Charme und Humor daherkommt und für wahres Lese-/Hörvergnügen sorgt. Und bei all der Schwermut der Poldi empfindet der Leser mit ihr gemeinsam doch neue Lebenslust und kommt schlussendlich immer wieder zu dem Ergebnis: „Mei, schauts halt her, es is doch schee, das Leben.“

2018 sorgt Tante Poldi mit ihrem dritten Abenteuer „Tante Poldi und der schöne Antonio“ wieder für Abwechslung, denn „Langeweile hat Alkohol im Handgepäck“ und dem Alkohol wollte die Tante in Zukunft ja abschwören, gell?

Namaste Welt, leckts mi alle am Arsch!

Veröffentlicht am 02.06.2017

Wenn sich die bucklige Verwandtschaft ankündigt, kann das schon mal zu Schweißausbrüchen und Tränen führen...

Tante Poldi und die sizilianischen Löwen
0

...Wenn Poldi zu Besuch kommt, sind es allerdings Tränen der Freude. Denn die Tante, die man einfach ins Herz schließen muss, sorgt neben ein bisschen Spannung auch immer wieder für einen Lacher.

In dem ...

...Wenn Poldi zu Besuch kommt, sind es allerdings Tränen der Freude. Denn die Tante, die man einfach ins Herz schließen muss, sorgt neben ein bisschen Spannung auch immer wieder für einen Lacher.

In dem 2015 erschienenen ersten Band „Tante Poldi und die sizilianischen Löwen“ nimmt Isolde Oberreiter, genannt Poldi, die Leser mit auf ihre Reise in die sizilianische Sonne.

Nach dem Karriereende als Kostümbildnerin und einer geschiedenen Ehe mit dem verstorbenen Sizilianer Peppe beschließt sie zu ihrem sechzigsten Geburtstag von dem beschaulichen München nach Sizilien auszuwandern, um sich dort, wie sie mehrfach betont, mit Blick aufs Meer gepflegt zu Tode zu saufen.
Doch das Leben schreibt eben seine eigenen Plänen. Und so kommt die Urbayerin zwischen der sich sorgenden Verwandtschaft (bestehend aus Teresa, Caterina, Luisa und Onkel Martino), Sprachkursen und Ermittlungen nur selten dazu, mit dem Tod in Zwiegespräch zu treten. Kurz nach ihrer Ankunft in der Via Baronessa 29 in Torre Archirafi sieht sie sich mit dem ersten Kriminalfall konfrontiert. Valentino, ein junger Mann der der Tante mit Haus und Garten hilft, verschwindet plötzlich spurlos. Und da Kriminalfälle der Poldi im Blut liegen, schließlich war ihr Vater Georg Hauptkommissar bei der Mordkommission der Kripo Augsburg, muss die Tante natürlich ermitteln. So sorgt Isolde Oberreiter schon bald für Aufsehen an der sizilianischen Ostküste. Stets aufgetufft und mit einer schwarzen Perücke bekleidet, denn „Dezenz ist Schwäche! Merk dir des!„, nimmt sie den Fall Valentino selbst in die Hand.
Als wäre das nicht schon genug, ist da auch noch dieser fesche Commissario Vito Montana, der sich für Tante Poldi als Partner in ALLEN Lebenslagen erweist.


Mario Giordano, der Schriftsteller der zugleich als Neffe der Poldi in den Kriminalromanen auftritt, wurde als Sohn italienischer Einwanderer in München geboren und ist aktuell wohnhaft in Berlin. Mit seinem soziokulturellen Hintergrund ist er geradezu prädestiniert für eine Parodie auf die italienische Lebensart und die sizilianische Mafia.
Besonders gelungen ist, neben der herrlichen bayrischen Mundart und der bildhaften Metaphern, vor allem die ganz eigene Erzählstruktur des Romans, denn die Geschichte wird nicht aus Sicht der Protagonistin erzählt. Der Neffe, der sich ab und zu auf Sizilien aufhält, um in seinem kleinen Zimmer in der Via Baronessa an seinem eigenen Roman zu schreiben, berichtet von den Erlebnissen seiner Tante Poldi, die er aus Erzählungen während gemeinsamer Abende kennt.
Autor Giordano bedient sich einiger üblicher Klischees und bringt dem Leser so auf humorige Weise nicht nur La Dolce Vita näher, sondern zeichnet mit seinen detaillierten Beschreibungen auch ein authentisches Bild von Sizilien.

In der Hörbuchfassung liest Philipp Moog die Geschichten der Tante Poldi.

Dabei begeistert er mit seinem facettenreichen Duktus und dem wirklich gelungenen bayrischen Akzent. Es ist eine Freude ihm dabei zuzuhören, wie er verschiedene Stimmen imitiert und den einzelnen Charakteren damit noch ein bisschen mehr Leben einhaucht. Die humorvoll unterhaltsamen Krimihörbücher sind unbedingt empfehlenswert.

Das Leben der Tante Poldi ist eine Soft-Krimireihe, die mit viel Charme und Humor daherkommt und für wahres Lese-/Hörvergnügen sorgt. Und bei all der Schwermut der Poldi empfindet der Leser mit ihr gemeinsam doch neue Lebenslust und kommt schlussendlich immer wieder zu dem Ergebnis: „Mei, schauts halt her, es is doch schee, das Leben.“

2018 sorgt Tante Poldi mit ihrem dritten Abenteuer „Tante Poldi und der schöne Antonio“ wieder für Abwechslung, denn „Langeweile hat Alkohol im Handgepäck“ und dem Alkohol wollte die Tante in Zukunft ja abschwören, gell?

Namaste Welt, leckts mi alle am Arsch!