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Veröffentlicht am 04.07.2023

spannende Story, aber Gespräche etwas platt

Missing in Paris - Wo ist Nina?
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Lotte erhält eine Postkarte von ihrer Schwester Nina, die in Paris wohnt und arbeitet. Obwohl auf der Karte alles positiv erscheint, beschleicht Lotte das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt und befürchtet, ...

Lotte erhält eine Postkarte von ihrer Schwester Nina, die in Paris wohnt und arbeitet. Obwohl auf der Karte alles positiv erscheint, beschleicht Lotte das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt und befürchtet, dass Nina in Gefahr ist. Also macht sie sich auf den Weg nach Paris und sucht ihre Schwester. Doch wo ist Nina?

Das Buch "Missing in Paris - Wo ist Nina?" ist ein Thriller, wurde von der Niederländerin Cis Meijer geschrieben und jetzt ins Deutsche übersetzt. Sie studierte Film- und Fernsehwissenschaften und war früher als Model tätig. Ihre Erfahrungen aus dem Modelbusiness hat sie mit ins Buch fließen lassen. Da sie hauptsächlich in den Niederlanden publiziert, kannte ich sie als Autorin bisher nicht. Der Klappentext klang aber sehr spannend, weswegen ich mich für dieses Buch entschieden habe.

Ich fand die Idee der Handlung eigentlich recht spannend und gut gemacht. Allerdings fand ich den Schreibstil und das Verfolgen der Handlung manchmal etwas sprunghaft bzw. nicht nachvollziehbar. Manche Autoren schmücken Handlungen zu viel aus. Cis Meijer hat dies zu wenig gemacht.

Achtung: Ab hier ist Spoilergefahr!

Auch die Beziehung zu den einzelnen Protagonisten ist nicht wirklich klar. Bis jetzt weiß ich nicht, wie alt Lotte oder ihre Schwester ist. Das find ich schon wichtig. Man kann sich auch nicht richtig vorstellen, wer Lotte ist, was sie charakterlich ausmacht oder wie sie konkret aussieht? Am Anfang dachte ich, dass sie eher burschikos rüber kommt, da sie viel Softball spielt. Später ergattert sie plötzlich einen Modelljob und flirtet mit dem Sohn von Joesphine. Diese unklare Beschreibung zieht sich durch alle Charaktere durch: Ihr Vater, Josephine, Jean-Paul, Fifi usw. Auch die Beschreibung der Räumlichkeiten bei Josephine wirkt sehr spärlich auf mich. Es wird überhaupt nicht darauf eingegangen.

Weiterhin fand ich die Gespräche zwischen den Personen platt.
Unerklärlich fand ich auch den Kuss zwischen Lotte und Jean-Paul. Aus heiterem Himmel küsst Lotte Jean.Paul nachdem sie auf dem Friedhof waren. Wie kann das sein? Es gab keine Gedanken hierzu von Lotte, dass es zwischen beiden knistert oder dass sie flirten.
Unklar ist auch weiterhin, warum Lotte eigentlich Visionen von ihrer Schwester hat, die in Gefahr steckt? Normalerweise kenn ich so etwas von eineiigen Zwillingen. Aber das sind beide in diesem Fall nicht.





Etwas abrupt fand ich das Ende. Es wirkte nicht wirklich rund, sondern hastig geschrieben. Ich verstehe nicht ganz, was Abe so lange mit Nina gemacht hat, bis er sie mit Ton überzogen hat? Hier hätte die Autorin die Visionen von Lotte mit verarbeiten können...? Und mir ist auch nicht ganz klar, wie Abe Lotte verfolgen, beobachten und bedrohen konnte, wenn er doch Gesichtsblind ist?? Das war für mich nicht schlüssig.

Alles in allem habe ich das Buch flott gelesen. Ich fand die Idee der Handlung wirklich spannend. Der Lesefluss wäre besser, wenn einzelne Elemente mehr ausgeschmückt worden wären. Also eine Geschichte mit Luft nach oben.

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