Ein grandioser Reihenauftakt mit einer wahrhaftigen slow-burn enemies-to-lovers Geschichte
The Hurricane Wars“The Hurricane Wars” hält eine wahrlich außergewöhnliche, komplexe und magische Fantasywelt bereit, in der wir zwei Protagonisten erleben, die verfeindeter nicht sein könnten, trotz allen Gegensätzlichkeiten ...
“The Hurricane Wars” hält eine wahrlich außergewöhnliche, komplexe und magische Fantasywelt bereit, in der wir zwei Protagonisten erleben, die verfeindeter nicht sein könnten, trotz allen Gegensätzlichkeiten aber eine gewisse Anziehung füreinander empfinden. Während Jahren des Krieges, in denen die sogenannten Wirbelsturmkriege herrschen, stehen sie auf unterschiedlichen Seiten, bis sie sich plötzlich persönlich gegenübertreten. Auf ihr Aufeinandertreffen folgt ganz viel Gefühlschaos, jede Menge unerwartete Wendungen und die beste slow burn enemies to lovers Romantasy, die ich seit langem gelesen habe.
Die Liebesgeschichte von Talasyn und Alaric wird dem Trope “enemies to lovers” in allen Punkten gerecht. Alle ihre Gespräche und die Entwicklung dessen, wie sie übereinander denken war für mich sehr authentisch und komplett nachvollziehbar. Die Zerrissenheit beider wurde von der Autorin sehr gut herausgearbeitet und ich konnte sowohl Alaric als auch Talasyn in ihren jeweiligen Handlungen total nachvollziehen. Ich muss auch sagen, dass sie mir beide sympathisch geworden sind, auch wenn man zu Beginn des Buches zu wissen glaubt, wer auf der Seite der Bösen und wer auf der Seite der Guten steht. Insbesondere habe ich die Dialoge zwischen den beiden Protagonisten geliebt. Es gab einige Schlagabtausche, die mich zum Schmunzeln bringen konnten. Auch einige Nebencharaktere konnten mich sehr überzeugen, um Spoiler zu vermeiden, werde ich an der Stelle aber keine Namen nennen.
Was den Handlungsverlauf des Buches betrifft, so hatte ich von Anfang an das Gefühl, dass auf nur wenigen Seiten richtig viel passiert. Es gab kaum Längen, und für mich war die ganze Geschichte fast durchgehend spannend. Dies lag zum einen auch daran, dass es sehr viele unerwartete Wendungen und Enthüllungen gab, die der ganzen Handlung auch wieder neue Richtungen verliehen haben. In meinen Augen war es zu keinem Zeitpunkt vorhersehbar und ich konnte doch immer wieder überrascht werden.
Auch wenn ich mein Leseerlebnis als durchgehend positiv betrachte, habe ich doch zwei kleine Kritikpunkte. Insbesondere in der ersten Hälfte des Buches werden sehr viele neue Personen und Orte genannt, die zudem sehr außergewöhnliche Namen haben. Das finde ich an sich ja total cool, weil es zur Atmosphäre beiträgt, wenn sich auch alle Namen nach einer Fantasy Geschichte anhören. Allerdings hat es mir in diesem Fall den Anfang ein bisschen erschwert und den Lesefluss gestört. Ich musste oft zurück blättern, weil ich schon wieder vergessen hatte, wer XY noch gleich war. Was mir hier sehr geholfen hätte, wäre ein Personenverzeichnis. Zu diesen kleinen Kritik kommt noch hinzu, dass ebenfalls in der ersten Hälfte (danach ist es mir nicht mehr so aufgefallen) oft sehr lange Schachtelsätze eingesetzt wurden. Das hat dazu geführt, dass ich einige Passagen zweimal lesen musste, um alle Informationen daraus aufnehmen zu können. Ansonsten hat mir der Schreibstil sehr gut gefallen. Er ist sehr atmosphärisch, bis auf die langen Sätze sehr flüßig zu lese und stellenweise auch humorvoll.
Insgesamt hat mir The Hurricane Wars wahnsinnig gut gefallen, was insbesondere an der außergewöhnlichen Geschichte, der spannenden Fantasywelt, die hier geschaffen wurde und den zwei großartigen Protagonisten liegt. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der Lust auf eine komplexe magische Welt und eine Storyline voller unerwarteter Wendungen hat.