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Veröffentlicht am 01.06.2025

Das Übelchen ist ein großer Spaß für Kinderherzen

Das Übelchen zieht ein ... und aus und wieder ein
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Ich habe „Das Übelchen zieht ein … und aus und wieder ein“ gemeinsam mit meiner Tochter gelesen. Sie hatte große Freude an den kleinen Alltagsabenteuern des Übelchens und konnte sich schnell für die lustigen ...

Ich habe „Das Übelchen zieht ein … und aus und wieder ein“ gemeinsam mit meiner Tochter gelesen. Sie hatte große Freude an den kleinen Alltagsabenteuern des Übelchens und konnte sich schnell für die lustigen Einfälle begeistern. Die Grundidee, ein kleines Wesen für allerlei Missgeschicke verantwortlich zu machen, ist wirklich originell und bietet viel Raum für fantasievolle Erzählungen. Für meine Tochter war das Übelchen sofort ein liebenswerter Symphatieträger: frech, ein wenig chaotisch, aber mit Herz.
Ich selbst bin mit der Figur des Übelchens jedoch nicht richtig warm geworden. Trotz der humorvollen Ansätze war für mich die Figur nicht zugänglich. Auch die Geschichten selbst empfand ich teilweise als eher locker aneinandergereiht und stellenweise wenig spannend. Das alles ist im Kontext eines Vorlesebuchs sicher kein großer Makel, aber als vorlesende Erwachsene freut man sich eben auch, wenn man mit dem Geschehen ein Stück weit mitgehen kann.

Positiv hervorheben möchte ich aber die Kapitelstruktur: Die einzelnen Geschichten sind angenehm kurz und eignen sich ideal als kleine Vorleseeinheit vor dem Schlafengehen. Für meine Tochter war das genau richtig: Sie konnte der Handlung gut folgen und hatte Spaß an den ungewöhnlichen Einfällen.

Insgesamt ist das Buch eine unterhaltsame Lektüre für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter, die Freude an schrägen Figuren und verspieltem Humor haben. Für mich persönlich war es kein Highlight, aber der gemeinsame Leseprozess hat uns schöne Momente beschert und das ist es ja, was am Ende am meisten zählt.

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Veröffentlicht am 09.04.2025

Gemeinsam mitfiebern und rätseln

Rabatz in der Burgruine - Eine Detektivgeschichte zum Mitraten
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Ich habe "Rabatz in der Burgruine" gemeinsam mit meiner Tochter gelesen – und wir waren beide begeistert. Die Geschichte rund um Ecki Eichhörnchen und Hermine Igel hat uns von der ersten Seite an mitgerissen. ...

Ich habe "Rabatz in der Burgruine" gemeinsam mit meiner Tochter gelesen – und wir waren beide begeistert. Die Geschichte rund um Ecki Eichhörnchen und Hermine Igel hat uns von der ersten Seite an mitgerissen. Schon das Setting – eine alte Burgruine mitten im Wald – regt die Fantasie an. Als dann ein geheimnisvoller Koffer auftaucht, beginnt ein richtig spannendes Abenteuer.

Besonders gut hat mir gefallen, wie kindgerecht und zugleich spannend die Geschichte erzählt wird. Die Kapitel sind angenehm kurz und enden oft mit kleinen Cliffhangern, die zum Mitfiebern einladen. Wir haben jedes Mal gemeinsam überlegt, wie es wohl weitergehen könnte. Am Ende jedes Kapitels gibt es zudem eine Frage, die zum Nachdenken anregt und tolle Gesprächsanlässe schafft.

Gerade weil das Buch so zum Spekulieren und Miträtseln einlädt, eignet es sich besonders gut für das gemeinsame Lesen am Nachmittag oder frühen Abend – weniger als klassische Einschlafgeschichte, bei der Kinder zur Ruhe kommen sollen.

Auch optisch überzeugt das Buch auf ganzer Linie: Die Illustrationen sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet und passen wunderbar zur Geschichte. Sie haben meiner Tochter besonders gut gefallen und sorgen für eine tolle, kindgerechte Atmosphäre.

"Rabatz in der Burgruine" ist für mich ein rundum gelungenes Vorlesebuch – witzig, spannend, mit viel Herz erzählt und wunderschön illustriert. Ich kann es wirklich jeder Familie mit Kindern im Vorschul- oder Grundschulalter nur empfehlen!

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Veröffentlicht am 16.02.2025

Ein Familienporträt mit ungewöhnlicher Erzählweise

Shanghai Story
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Juli Mins Debütroman "Shanghai Story" beeindruckt mit einer unkonventionellen Erzählweise und einer tiefgründigen Darstellung familiärer Beziehungen. Die Geschichte der Familie Yang wird rückwärts erzählt, ...

Juli Mins Debütroman "Shanghai Story" beeindruckt mit einer unkonventionellen Erzählweise und einer tiefgründigen Darstellung familiärer Beziehungen. Die Geschichte der Familie Yang wird rückwärts erzählt, beginnend im Jahr 2040 und zurückführend bis 2014. Dieser erzählerische Kunstgriff ermöglicht es, die Entwicklungen und Veränderungen der Charaktere auf faszinierende Weise zu verfolgen.

Die Protagonisten Leo und Eko lernen sich in Paris kennen und verlieben sich, doch im Laufe der Jahre entfremden sie sich zunehmend voneinander. Die unterschiedlichen Persönlichkeiten der beiden werden dabei authentisch und nachvollziehbar dargestellt. Auch die Dynamik zwischen den Eltern und ihren drei Töchtern Yumi, Yoko und Kiko wird einfühlsam beleuchtet, wobei die zunehmende Distanz innerhalb der Familie spürbar wird.

Der Schreibstil von Juli Min ist schlicht und dennoch fesselnd, was den Lesefluss angenehm gestaltet. Einige Leser könnten jedoch durch die rückwärts erzählte Handlung zunächst etwas verwirrt sein, da diese Erzählweise nicht alltäglich ist. Mit der Zeit gewöhnt man sich jedoch daran, und sie trägt maßgeblich zur Einzigartigkeit des Romans bei.

Ein weiterer Kritikpunkt könnte die Vielzahl an Charakteren sein, die zu Beginn eingeführt werden. Es kann herausfordernd sein, den Überblick zu behalten und die Beziehungen zueinander richtig einzuordnen. Dennoch entwickeln sich die Figuren im Verlauf der Geschichte zu klaren und differenzierten Persönlichkeiten, die das Gesamtbild der Familie Yang abrunden.

Insgesamt ist "Shanghai Story" ein bewegender Roman über Liebe, Verlust und die Vergänglichkeit des Lebens, der durch seine besondere Erzählstruktur, viel Authentizität und tiefe Charakterzeichnung besticht.

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Veröffentlicht am 24.12.2024

Fantasie, Humor und Liebe zum Detail: Ein leuchtend buntes Fest im Hühnerstall

Karneval im Hühnerstall
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Das Buch "Karnvenal im Hühnerstall" besticht durch seine fröhlich-bunten und facettenreichen Illustrationen, die Einen auch beim dritten und vierten Durchblättern noch neue Details entdecken lassen. Jede ...

Das Buch "Karnvenal im Hühnerstall" besticht durch seine fröhlich-bunten und facettenreichen Illustrationen, die Einen auch beim dritten und vierten Durchblättern noch neue Details entdecken lassen. Jede Doppelseite hält neben der dargestellten Haupthandlung noch eine wimmelige Fülle an liebevoll gestalteten Details bereit. So finden sich immer wieder charmante Kleinigkeiten wie zum Beispiel die niedlichen Häuser der Waldtiere oder witzige Wegweiser und Schilder im Wald. Den absoluten Höhepunkt dieses Einfallsreichtums bilden allerdings die fantasievollen Kostüme der einzelnen Tiere auf der Faschingsparty. Hier wurde der Kreativität keine Grenzen gesetzt, was die Ausgelassenheit und den Spass der Party absolut greifbar macht. Auch die Spiele, mit denen sich die Tiere auf dem Fest die Zeit vertreiben, sind so humorvoll umgesetzt, dass Kinder ihren großen Spass daran haben.

Insgesamt ist die Handlung der Geschichte sehr charmant und mit viel Humor erzählt. Auch die Tatsache, dass der Fuchs am Ende vor lauter Spass sogar vergisst die Hühner zu fressen, sorgt für einen großen Lacher.

Einen winzig kleinen Wehmutstropfen gibt es leider: Der Fuchs hat leider nichts dazu gelernt. Denn am Ende der Geschichte verspricht er sich, dass er dann eben auf dem kommenden Maskenball der Kaninchen auf seine (Fress-)Kosten kommen wird. Dieser augenzwinkernde Schlusspunkt mag ein weiteres Schmunzeln hervorrufen, lässt aber die Gelegenheit aus, der Hauptfigur eine gewisse lehrreiche Entwicklung zukommen zu lassen.

Insgesamt ist Karneval im Hühnerstall ein visuelles und erzählerisches Vergnügen, das durch seine Detailverliebtheit und sprühende Fantasie besticht – ein echter Lesegenuss für Groß und Klein!

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