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Veröffentlicht am 08.01.2024

spannender Krimi im historischen Wien

Mord im Filmstudio
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Ernestine Kirsch hat eine neue Leidenschaft für sich entdeckt. Sie will unbedingt als Statistin an einem Film mitwirken. Im Schönbrunner Schlosstheater wird „Der Rosenkavalier“ gedreht. Ernestine ist ...



Ernestine Kirsch hat eine neue Leidenschaft für sich entdeckt. Sie will unbedingt als Statistin an einem Film mitwirken. Im Schönbrunner Schlosstheater wird „Der Rosenkavalier“ gedreht. Ernestine ist es gelungen, sich und Anton Böck dafür anzumelden, und so stehen sie mit hunderten von Statisten jeden Tag für den Dreh bereit. Doch dann wird direkt am zweiten Drehtag die Hauptdarstellerin erdrosselt. Ernestine kann es nicht lassen, sofort beginnt sie die Spuren zusammenzufügen. Ihr nächstes Abenteuer nimmt seinen Lauf.

Wien in den 20-er Jahren ist lebendig und voller Leben und Musik. So auch in diesem Fall für Ernestine und Anton. Die Welt des Stummfilms ist diesmal der Schauplatz. Nicht nur, dass hier geschildert wird, wie Statisten gesucht und gefunden werden oder wie sie eingekleidet und behandelt werden. Nein, auch ein Mord ist mit dabei. Ausgeführt dramatisch mit einem Seidenschal: Dies sorgt natürlich für die nötige Spannung und gibt dem ruhigen Krimi den nötigen Antrieb.

Ich habe Ernestine und Anton sehr gern in die Filmstudios von Wien begleitet. Die Musik von Hugo von Hofmannsthal war mit dabei. Die Beschreibungen der schönen Kostüme sind Beate Maly gelungen, aber auch die Erkenntnis, dass es sehr anstrengend sein kann, ein Statist:innen zu sein.

Ich mag diese ruhigen Krimis sehr gern. Ich habe mich von der ersten bis zur letzten Seite wohlgefühlt. Die Suche nach dem oder der Schuldigen war wie gewohnt spannend. Die Autorin versteht es, ihre Spuren so zu legen, dass man schon etwas mitraten kann, wo der Weg hinführen wird. Zudem hat sie auch die Atmosphäre dieser Zeit gut eingefangen. Schon wird deutlich spürbar, dass sich die politische Lage auch in Wien verändert. Der Antisemitismus wird immer offensichtlicher und geht auch an diesen Protagonisten nicht ganz spurlos vorbei.

Fazit:

„Mord im Filmstudio“ ist ein gelungener Krimi mit Schauplatz im Wien des Jahres 1925. Die Spurensuche und die Erzählung über die Entstehung eines Filmes dieser Zeit ist gelungen. Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt. Habe mit Ernestine und Anton in ihren Kleidern transpiriert, denn es ist ein heißer Sommer in diesem Jahr oder eine leckere Jause genossen, es hat rundherum Spaß gemacht, sie wieder zu begleiten und dabei zu erleben, wie sie auch diesen Fall auf ihre charmante Art erlebt haben.

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Veröffentlicht am 08.01.2024

die D-Mark wird ausgegeben

Kopfgeld
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Endlich ist es so weit, neues Geld wird herausgegeben. Mit der D-Mark soll alles besser werden. Edith Marheinecke, die jetzt als Journalistin arbeitet und fotografiert, macht sich ebenfalls auf, um an ...



Endlich ist es so weit, neues Geld wird herausgegeben. Mit der D-Mark soll alles besser werden. Edith Marheinecke, die jetzt als Journalistin arbeitet und fotografiert, macht sich ebenfalls auf, um an der Ausgabestelle für das neue Geld gute Fotos einzufangen. Nicht überraschend kommt es zu Streitigkeiten unter den wartenden Menschen. Ein Unglück ist schnell passiert und ein Passant wird von der Straßenbahn erfasst. Konrad Garthner verstirbt noch am Unfallort. Edith hat einige gute Fotos machen können, doch auf dem Weg ins Büro wird ihr die Kamera gestohlen. Was ist nur los in diesem Jahr 1948 im Ruhrgebiet?

In diesem dritten Teil hat Edith Marheinecke sich ihre kleine Welt aufgebaut. Sie arbeitet als Journalistin, doch wird sie auch hier wieder in ein Verbrechen hineingezogen. Nicht nur ihre Kamera wurde gestohlen, auch ihr Ex-Freund ist plötzlich wieder da und stellt einiges in ihrem Leben infrage.

Sabine Hofmann schildert die Ereignisse rund um die Geldausgabe im Jahre 1948 im Ruhrgebiet ziemlich eindrucksvoll. Dieses historische Ereignis bildet den Hintergrund für die fiktive Jagd und Aufklärung eines Verbrechens. Mir gefällt gut, wie die Autorin die Ereignisse schildert und die Fäden zusammenlaufen lässt. Gleichzeitig schafft sie auch Verbindungen zu den Ereignissen in der Vergangenheit. Hier trifft man auf einige Charaktere aus den Vorgängern und sieht, wie ihrer aller Leben weitergeht.

Bei den Krimielementen wird man beim Lesen direkt dazu aufgefordert, mit zu rätseln, wer und warum hier ein Verbrechen verübt hat. Gleichzeitig bekommt man einen guten Eindruck davon, wie es in dieser Zeit für die Menschen gewesen sein muss. Die Vergangenheit lastet zum Teil noch schwer auf den Protagonisten. Einige Geheimnisse gibt es hier zu entschlüsseln. Und dann kommt das neue Geld und alles soll damit besser werden. Aber ist das auch so? Die Sorgen der Menschen hat die Autorin gut eingefangen. Die angespannte Stimmung ist deutlich spürbar. Geschickt verbindet sie die Vergangenheit mit dem Leben im Jahre 1948 und klärt so nach und nach die Dinge, die im Dunkeln bleiben sollten.

Fazit:

Mit „Kopfgeld“ ist Sabine Hofmann ein glaubwürdiger dritter Band gelungen. Sie erzählt mit Spannung aus dem Leben von Edith Marheinecke und gleichzeitig erlebt man einen gelungenen Krimi. Ich habe diesen Teil gern gelesen und bin gespannt auf die nächste Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 02.01.2024

kann nicht mehr ganz mit den Vorgängern mithalten

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Hoffnung der Menschen (Hafenärztin 4)
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Anne Fitzpatrick arbeitet weiterhin als Ärztin im Hamburger Hafen. Sie kümmert sich um die Ärmsten der Armen und wird dabei auch mit süchtigen Patienten konfrontiert. Sie will herausfinden, wer die Drogen ...



Anne Fitzpatrick arbeitet weiterhin als Ärztin im Hamburger Hafen. Sie kümmert sich um die Ärmsten der Armen und wird dabei auch mit süchtigen Patienten konfrontiert. Sie will herausfinden, wer die Drogen unter die Menschen bringt, und gerät dabei selber einmal mehr in den Fokus der Verbrecher. Dann verschwindet auch noch ihre Freundin Ju. Hat sie etwas mit den Hintermännern zu schaffen? Wie steckt die Freundin mit drin? Auch der Kommissar Berthold Rheydt nimmt an den Ermittlungen teil und hat selbst seine Geister der Vergangenheit zu besiegen. Der Termin für die Hochzeit mit Helene rückt näher, doch kann er sie noch heiraten, ohne seine eigene Vergangenheit geklärt zu haben? Und will Helene den Kommissar überhaupt noch heiraten oder hat sie andere Pläne für ihre Zukunft?

Dies ist nun bereits der vierte Band aus der Reihe um „Die Hafenärztin“ Anne van der Zwaan und für mich leider auch der schwächste. Ich habe diesmal nicht wirklich Zugang zu den Protagonisten gefunden. Obwohl eigentlich viel während der Handlung geschieht, war es mir doch zu wenig.

Spannung habe ich vergeblich gesucht. Die Jagd nach eventuellen Tätern fand nicht weiter statt, da ja eigentlich alles offensichtlich war. Bereits im Vorgängerband wurde ja erzählt, wer hinter den Verbrechen im Jahre 1911 steckt und auch wie es dazu kam. Es blieb hier nur noch zu klären, ob der Vater von Anne verurteilt wird oder nicht.

Dafür wird in diesem Teil viel aus dem Privatleben der Charaktere erzählt und auch in die Vergangenheit von Berthold Rheydt kommt Licht ins Dunkle. Diese Szenen fand ich tatsächlich gelungen. Seine Suche nach sich selbst und wie seine Zukunft nun aussehen soll, hat mir gefallen. Die Szenen mit ihm habe ich gern gelesen.

Der weitere Handlungsverlauf rund um Helene oder ihre Freundin aus Kindertagen war mir zu offensichtlich und vorhersehbar. Es gibt in dieser Geschichte nicht mehr so viel Neues zu entdecken.

Den Einblick in die frühe Drogenszene Hamburgs fand ich zwar durchaus interessant, aber dann doch zu wenig, um wirklich spannend zu sein.

Fazit:

Für mich ist die Reihe der Hafenärztin mit diesem vierten Teil beendet. Der Schluss lässt ebenfalls darauf schließen, dass es sich hier um den letzten Band handelt. Alle losen Fäden haben sich miteinander verflochten und keine Fragen zurückgelassen. Das Gesamtbild rund um die Hafenärztin Anne Fitzpatrick ist stimmig. Mir hat die Reihe insgesamt Spaß gemacht, auch wenn dieser Abschlussband mir nicht so gefallen hat wie die Vorgänger.

Die Hafenärztin:

Band 1: Ein Leben für Freiheit der Frauen, Januar 2022
Band 2: Ein Leben für das Lachen der Kinder, Mai 2022
Band 3: Ein Leben für das Recht auf Liebe, November 2022
Band 4: Ein Leben für die Hoffnung der Menschen, Dezember 2023

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Veröffentlicht am 05.12.2023

eisiger Sommer in Frankfurt

Eisige Stille. Ein Mara-Billinsky-Thriller
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Die Kommissarin Mara Billinsky hat schon wieder knifflige Fälle zu lösen. Mehrere Morde und Vergewaltigungen sollen geklärt werden. Zwei ihrer Freunde sind verschwunden und jetzt steht ausgerechnet Erik ...



Die Kommissarin Mara Billinsky hat schon wieder knifflige Fälle zu lösen. Mehrere Morde und Vergewaltigungen sollen geklärt werden. Zwei ihrer Freunde sind verschwunden und jetzt steht ausgerechnet Erik Nordin wieder vor ihrer Tür. Nicht nur der heiße Sommer macht Mara zu schaffen. Wem kann sie eigentlich noch vertrauen? Wohin soll sie sich wenden?

„Eisige Stille“ ist nun bereits der 8. Fall von Mara Billinsky, die auch gern nur die Krähe genannt wird. Wie gewohnt macht sie sich daran, ihre Arbeit zu erledigen, doch auch für die taffe Kommissarin gibt es Grenzen. Nicht nur, dass sie diverse Verbrechen aufklären soll, sie muss sich auch noch um ihre Freunde sorgen.

Leo Born hat diesen Thriller mit viel Raffinesse erschaffen. Denn nicht nur Mara ermittelt und bekommt Probleme, auch Jan Rosen hat in seinem neuen Arbeitsbereich einiges zu meistern. Er hat sich der Abteilung für Cyberkriminalität angeschlossen und sichtet im Darknet diverse Seiten mit verstörenden Filmen.

Scheinbar laufen diese Handlungsstränge parallel zueinander und haben auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun, aber ist das wirklich so? Zunächst sorgen diese unterschiedlichen Ermittlungen für einiges an Spannung, denn der Autor versteht es geschickt, im richtigen Augenblick die Schauplätze zu wechseln. Von dramatisch bis eisiger Stille ist alles dabei. Einige Szenen gehen nicht nur der robusten Ermittlerin unter die Haut, sie fordern auch die Leser:innen. Wie immer bei den Thrillern mit Mara Billinsky konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen und hatte die Seiten sehr schnell gelesen. Spannung pur ohne Atempause.

Fazit:

Mara Billinsky beweist auch in ihrem 8. Fall, dass sie kein bisschen leiser und braver wird, im Gegenteil. Sie ermittelt knallhart und schonungslos. Schonungslos gegen sich selbst und andere. Mit „Eisige Stille“ bekommt man einen Thriller zu lesen, den man nur schwer wieder weglegen kann. Er geht unter die Haut und zeigt auch die emotionale Seite von Mara, denn auch sie hat Gefühle, Gefühle, die nicht jeder sehen oder verstehen soll. Einmal begonnen will man einfach wissen, wie es weitergeht und vor allem wie es enden wird.

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Veröffentlicht am 28.11.2023

spannende Fortsetzung

Die Schwarzen Musketiere 2
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Nach ihrem letzten Abenteuer wollen Lukas und seine Freunde endlich die zerstörte Burg Lohnstein wiederaufbauen, doch es kommt anders als von ihnen erwartet. Der Sterndeuter Senno bringt beunruhigende ...



Nach ihrem letzten Abenteuer wollen Lukas und seine Freunde endlich die zerstörte Burg Lohnstein wiederaufbauen, doch es kommt anders als von ihnen erwartet. Der Sterndeuter Senno bringt beunruhigende Nachrichten und bittet die Freunde um Hilfe. Der Inquisitor Waldemar von Schönborn hat sich an den Reichsinsignien – Schwert, Krone und Zepter – vergriffen, diese werden jedoch dringend benötigt. Ohne sie kann der Kaiser nicht gekrönt werden. Lukas, Giovanni, Jerome und Paulus begeben sich auf die Suche und wollen sich dem Schwarzmagier in den Weg stellen. Ihre Reise führt sie nach Prag, wo sie auf eine harte Probe gestellt werden.

Der zweite Teil mit dem Titel „Das Schwert der Macht“ schließt unmittelbar an den Vorgänger „Das Buch der Nacht“ an. Die Geschichte von Lukas und seinen Freunden in den Wirren des 30-jährigen Krieges wird also weitererzählt und die nächsten Abenteuer rufen schon. Man kann die Bücher auch gut einzeln lesen, kurze Rückblenden sorgen für den nötigen Überblick, aber im Zusammenhang machen sie eben noch mehr Spaß.

Der Erzählstil ist hier zwar einfach und übersichtlich, aber trotzdem spannend und fesselnd. Die Reihe „Die schwarzen Musketiere“ sind als Jugendbücher ausgelegt, aber junge Erwachsene oder junggebliebene Erwachsene haben sicherlich auch ihren Lesespaß mit Lukas und seinen Freunden. Mir haben die Bücher jedenfalls gut gefallen. Ich mag die Art, wie Oliver Pötzsch hier den geschichtlichen Hintergrund mit einer lebendigen Fantasiegeschichte gekoppelt hat. Er lässt Hexen und Magier lebendig werden, und gleichzeitig erzählt er von den historischen Ereignissen dieser Zeit.

Die Freunde erleben Abenteuer, die sie nur gemeinsam überstehen können. Es ist also auch eine Geschichte von Freundschaft und Vertrauen. Der Schauplatz mit Prag im Mittelpunkt empfinde ich als gut gewählt. Es entsteht etwas Mystik, ein bisschen Schauriges und sogar die Liebe bannt sich ihren Weg. Der Kampf um die Reichsinsignien ist gut und spannend, erzählt.

Fazit:

Auch der zweite Teil von „Die schwarzen Musketiere“ entführt die Leser:inen wieder in spannende Abenteuer und fremde Welten. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und kann diese Reihe wirklich empfehlen. Sie macht Spaß zu lesen.

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