Platzhalter für Profilbild

whatbabsreads

aktives Lesejury-Mitglied
offline

whatbabsreads ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit whatbabsreads über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.04.2024

Eine Geschichte über Familie und Liebe, Schicksal sowie untrennbare Verbindungen

Hallo, du Schöne
0

"Hallo, du Schöne" ist eine wahnsinnig schöne und tragische Familiengeschichte und gleichzeitig eine Neuinterpretation des Klassikers „Little Women“. Im Mittelpunkt stehen die vier Padavano-Schwestern, ...

"Hallo, du Schöne" ist eine wahnsinnig schöne und tragische Familiengeschichte und gleichzeitig eine Neuinterpretation des Klassikers „Little Women“. Im Mittelpunkt stehen die vier Padavano-Schwestern, die unzertrennlich sind und gemeinsam in Pilsen (Chicago) aufwachsen. Der Roman spielt zwischen 1960 und 2008 und nimmt uns Leser*innen mit, um die Verwobenheiten und Geheimnisse innerhalb der Padavano-Familie kennenzulernen. Jede der Schwestern (Julia, Sylvie, Cecelia, Emeline) ist einzigartig – ich habe sie alle während des Lesens ins Herz geschlossen. Zunächst scheint alles perfekt, als Julia sich in den basketballvernarrten William Waters verliebt und mit ihm zusammen zieht. Wir begleiten die Familie über Jahrzehnte hinweg und durchleben mit ihnen Höhen und Tiefen sowie verschiedene Schicksalsschläge. Mein Fazit nach den knapp 500 Seiten: Ann Napolitanos großartiger Familienroman lässt sich sehr gut und flüssig lesen. Außerdem hat mich die Geschichte bestens unterhalten, die Charaktere sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen und ich wollte die Welt der Padavanos am liebsten gar nicht mehr verlassen. Insgesamt eine traurig-schöne und mitreißende Familiengeschichte, die ich wärmstens empfehlen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.05.2023

Sehnsuchtsort Mexiko

Der weiße Fels
0

"Der weiße Fels" von Anna Hope (wunderbar übersetzt von Eva Bonné und erschienen im Hanser-Verlag) ist ein ganz wundervoller Roman, auf den man sich jedoch auch einlassen muss.

Über verschiedene Zeitstränge ...

"Der weiße Fels" von Anna Hope (wunderbar übersetzt von Eva Bonné und erschienen im Hanser-Verlag) ist ein ganz wundervoller Roman, auf den man sich jedoch auch einlassen muss.

Über verschiedene Zeitstränge sind die Schicksale von vier unterschiedlichen Personen miteinander verbunden. Sie alle vereint das zentrale Motiv dieses Romans, der weiße Fels, ein Wallfahrtsort im tiefsten Mexiko. Die unterschiedlichen Erzählstränge werden nacheinander gereiht und nach dem Erreichen des Felsen in der Mitte des Buches geht es in gegensätzlicher Reihenfolge der Perspektiven bis zum Ende hin. Wir begegnen einer Schriftstellerin im Jahr 2020, die zusammen mit ihrer Tochter und dem frisch getrennten Ehemann sowie zahlreichen Mitreisenden in einem Van zum weißen Fels unterwegs sind (und das während des Ausbruchs der Corona-Pandemie).
Der Sänger (1969) ist stark an Jim Morrison angelehnt - diese Perspektive hat mir fast am besten gefallen. Außerdem treffen wir auf ein Mädchen eines indigenen Stammes (1907), das auf einem Sklavenschiff von Soldaten entführt wird sowie auf einen Leutnant im Jahr 1775. Der weiße Fels ist für alle sowohl Ziel als auch Sehnsuchtsort sowie ein Symbol für Ängste.

Ich habe zu Beginn etwas gebraucht, um reinzukommen. Insgesamt hat mir der Roman aber sehr gut gefallen. "Der weiße Fels" hat eine ganz besondere Melodie. Das Buch breitet eine ganz besondere Stimmung aus, wie ein Song. Anna Hope hat mich mit ihrer Erzählweise begeistert und ich habe den Roman sehr genossen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.02.2023

Game over (Start again?)

Morgen, morgen und wieder morgen
0

Ein unterhaltsames Buch rund um die Freundschaft zwischen Sam Masur und Sadie Green - eine Geschichte, die zwischen Los Angeles, New York und Boston pendelt - und im Zentrum dreht sich alles um Videospiele. ...

Ein unterhaltsames Buch rund um die Freundschaft zwischen Sam Masur und Sadie Green - eine Geschichte, die zwischen Los Angeles, New York und Boston pendelt - und im Zentrum dreht sich alles um Videospiele.
Als Sam wegen seines mehrfach gebrochenen Fußes eine lange Zeit im Kinderkrankenhaus verbringen muss, lernt er Sadie kennen, deren Schwester ebenfalls in Behandlung ist (aufgrund von Leukämie). Sadie und Sam freunden sich an und zocken zusammen im Spielzimmer des Krankenhauses Super Mario Brothers. Schon in jungen Jahren bauen sie eine ganz spezielle Beziehung zueinander auf. Die beiden haben jedoch schon bald keinen Kontakt mehr, nachdem Sam herausfindet, dass Sadie sich durch ihre Besuche mehrere Stunden gemeinnützige Arbeit verdient und für ihre Bat Mizwa anrechnen lässt – natürlich ohne ihm etwas davon zu erzählen.
Erst als Studenten treffen die beiden zufällig in einer U-Bahn-Station wieder aufeinander. Mittlerweile studiert Sam in Harvard und Sadie am MIT. Ihre Liebe zum Zocken und zu Computerspielen hat sich weiter verfestigt und die beiden Nerds gehören schon bald zu den hoffnungsvollsten Talenten in der Spielentwickler-Branche. Zum Abschied gibt Sadie Sam eine Diskette mit ihrem selbst entwickelten Spiel „Solution“ mit. Nachdem er es mehrere Male mit seinem Mitbewohner Marx begeistert durchgespielt hat, kommt ihm die Idee, dass sie doch zusammen ein Spiel entwerfen könnten. Gemeinsam arbeiten sie während der Studienzeit an dem Spiel Ichigo, das zum Blockbuster wird und die beiden über Nacht zu Stars in der Gaming-Welt mit nicht einmal 25 Jahren macht. Wir begleiten die beiden über einen Zeitraum von knapp 30 Jahren bis ein Ereignis alle aus der Bahn wirft.

Dieser Coming-of-Age Roman macht verdammt viel Spaß, lässt einen nostalgisch in die 90er zurückblicken, mit den Protagonisten mitfühlen und leiden. Ich kann mich noch gut erinnern, wie viele Stunden ich früher selbst mit Gaming verbracht habe. Viele der erwähnten Titel (Donkey Kong, Commander Keen, Heavy Rain, etc.) habe ich selbst gerne gezockt. Das Buch macht jedoch auch ohne Gaming-Affinität Spaß und bietet beste Unterhaltung mit sehr viel Liebe zum Detail. Es geht um Freundschaft und Liebe, Familie, Kreativität und Leidenschaft, Eifersucht und Rivalitäten. Gabrielle Zevin schafft es in ihrem Roman auf besondere Weise, die Realität mit virtuellen Spiele-Welten verschmelzen zu lassen. Insbesondere das letzte Drittel hat mich ganz besonders berührt. Ich bin schon sehr auf die Verfilmung dieses 560-Seiten-Wälzers gespannt und kann dieses Buch nur jedem ans Herz legen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.01.2023

Ein dystopischer Roman - erschreckend nahe an der Realität!

Unsre verschwundenen Herzen
0

Ich habe zwar schon zwei weitere Romane der Autorin im Bücherregal stehen, jedoch war das neueste Werk von Celeste Ng schließlich das erste, das ich auch tatsächlich gelesen habe.
Der dystopische Roman ...

Ich habe zwar schon zwei weitere Romane der Autorin im Bücherregal stehen, jedoch war das neueste Werk von Celeste Ng schließlich das erste, das ich auch tatsächlich gelesen habe.
Der dystopische Roman erzählt quasi eine alte Geschichte in neuem Gewand. Amerikaner chinesischer Abstammung werden verschmäht. Wir folgen dem Jungen Bird, der auf der Suche nach seiner Mutter (einer Dichterin) ist, die sich dem vorherrschenden autoritären Regime (PACT) in den USA widersetzt.
Die Autorin schafft es fast durchgängig den Spannungsbogen zwischen Macht, Rassismus und Diskriminierung in einer durchwegs ungerechten und bedrohlichen Welt aufrecht zu erhalten. Mit dem 12-jährigen Bird im Mittelpunkt ist ihr die Zeichnung einer sehr authentischen Figur gelungen. „Unsre verschwundenen Herzen“ ist für mich insgesamt ein äußerst glaubwürdiger Roman, der mir mit seiner erschütternden Geschichte sehr nahe ging. Die Story ist meiner Meinung nach sehr gut umgesetzt und das Buch sehr solide geschrieben, auch wenn es an der einen oder anderen Stelle einige Längen und zu viele Details hat (daher leider ein Stern Abzug). Ich habe nun noch mehr Lust, endlich die anderen Werke der Autorin zu lesen (insbesondere „Kleine Feuer überall“)!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.11.2022

Spiel, Satz, Sieg: Taylor Jenkins Reid did it again!

Carrie Soto is Back
0

Carrie Soto ist 37, als sie die Entscheidung trifft, ihren Rekord auf dem Tennisplatz zu verteidigen und erneut bei allen Grand Slam Turnieren gegen weitaus jüngere Konkurrentinnen anzutreten. „Die Kampfmaschine“, ...

Carrie Soto ist 37, als sie die Entscheidung trifft, ihren Rekord auf dem Tennisplatz zu verteidigen und erneut bei allen Grand Slam Turnieren gegen weitaus jüngere Konkurrentinnen anzutreten. „Die Kampfmaschine“, wie sie von der Presse genannt wird, möchte als ewige Legende in die Geschichtsbücher eingehen und wir begleiten sie durch ein hartes Jahr des Trainierens und Vorbereitens auf das große Ziel sowie später die einzelnen Turniere. Sie kann einfach nicht genug davon bekommen, Spiele zu gewinnen.

Besonders gut hat mir die Entwicklung der Beziehung zwischen Carrie und ihrem Vater Javier (der aus Argentinien stammt und gleichzeitig auch ihr Trainer ist) gefallen. Carrie ist eine wahnsinnig starke und ehrgeizige Frau. Jedoch tut sie mir auch ein wenig Leid, da sie ihr komplettes Leben dem Tennis-Sport gewidmet hat und bereits als Kind nichts Anderes kennt. Während der ganzen Story habe ich komplett mitgefiebert und obwohl mich Tennis eigentlich gar nicht so sehr interessiert, war ich von Anfang an total gebannt und bei jedem Match mittendrin.

Die Autorin schafft es jedes Mal, mich komplett in die Geschichte hinein zu ziehen. Wieder einmal konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Sie hat einen sehr angenehmen und mitreißenden Schreibstil und schafft es erneut, eine ganz bestimmte Atomsphäre zu schaffen.

Insgesamt hat mich Taylor Jenkins Reids neuester Roman wieder bestens unterhalten, auch wenn das Buch aus meiner Sicht nicht ganz mit „Malibu Rising“ oder „Daisy Jones & the Six“ mithalten konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere