Cover-Bild Mord im Orientexpress
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Atlantik Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Klassische Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 05.10.2017
  • ISBN: 9783455001914
Agatha Christie

Mord im Orientexpress

Ein Fall für Poirot
Otto Bayer (Übersetzer)

Nach einigen Mühen hat Hercule Poirot ein Abteil im Kurswagen Istanbul - Calais des Luxuszugs ergattert. Doch auch jetzt ist ihm keine Ruhe vergönnt: Ein amerikanischer Tycoon ist ermordet worden, der ganze Zug voller Verdächtiger. Und der Mörder könnte jederzeit wieder zuschlagen. Eine Aufgabe, wie gemacht für den Meisterdetektiv.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.09.2023

Ein Meisterwerk

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Ein Spannung pur, Schwer aus der Hand zu legen
Ich habe den Film schon so oft gesehen, und nun endlich beschlossen das Buch zu lesen. Und muss sagen, nicht nur ist Mord im Orientexpress einer meiner Lieblingsfilme, ...

Ein Spannung pur, Schwer aus der Hand zu legen
Ich habe den Film schon so oft gesehen, und nun endlich beschlossen das Buch zu lesen. Und muss sagen, nicht nur ist Mord im Orientexpress einer meiner Lieblingsfilme, nun ist es auch eines meiner Lieblingsbücher. Inhalt des Buches: Nach einigen Mühen hat Hercule Poirot ein Abteil im Kurswagen Istanbul - Calais des Luxuszugs ergattert. Doch auch jetzt ist ihm keine Ruhe vergönnt: Ein amerikanischer Tycoon ist ermordet worden, der ganze Zug voller Verdächtiger. Und der Mörder könnte jederzeit wieder zuschlagen. Eine Aufgabe, wie gemacht für den Meisterdetektiv.
Meine Meinung: Einfach nur wow. Diese Geschichte ist so ausgeklügelt wie alle anderen Christie Romane, doch sie ist auf eine gewisse Weise anders. Hercule Poirot leistet in diesem Fall tolle Arbeit. Am spannendsten ist vermutlich der Handlungsort des Geschehens. Ein Zug aus dem niemand raus kann. Und eines ist klar einer der Passagiere ist der Mörder. Mit Hilfe von zwei Kameraden erfolgt eine spannende Spurensuche, bei der das Geschick Poirots mal wieder zur Schau gestellt wird, gefolgt von aufregenden Verhören, bei denen unerwartetes sowie vermutetes ans Tageslicht gebracht wird.
Da ich schon mehrere Romane Christies gelesen habe, ist mir ihre übliche Struktur mit den etwas länglich wirkenden Einleitungen in die Geschichte sowie die hohe Anzahl an Informationen vertraut, und mir persönlich macht es mittlerweile Spaß es zu lesen. Dieser Roman lässt den Leser auf seine eigene Weise miträtseln wer der Schuldige sein mag.

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Veröffentlicht am 09.09.2021

Kammerspiel mit Poirot

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Was mir nach dem Lesen aufgefallen war ist, dass Agatha Christie hier reale Begebenheiten in die Krimihandlung eingebaut hat. Zum einen die Entführung des Lindbergh-Babys und zum anderen, dass der Orientexpress ...

Was mir nach dem Lesen aufgefallen war ist, dass Agatha Christie hier reale Begebenheiten in die Krimihandlung eingebaut hat. Zum einen die Entführung des Lindbergh-Babys und zum anderen, dass der Orientexpress tatsächlich mal auf offener Strecke wegen Schneefalls zum Halten kam. Aber auch bei diesem Kriminalroman gibt es wieder das altbewährte Muster, ein abgeschiedener Ort, ein Mord, und ein überschaubarer Personenkreis aus dem der Mörder/die Mörderin kommen muss.
Im „Mord im Orientexpress“ erhebt Agatha Christie diese Art einen Krimi zu erzählen zur Perfektion. Denn nach dem Mord wird nur noch geredet. Dass aber wiederum so intensiv und geschickt in Dialoge verpackt, das es schon wieder Spaß macht „mitten drin“ zu sein. Trotz der zahlreichen Verdächtigen, Informationen und falschen Alibis gipfelt das Ende von Poirots Schlussfolgerungen in einem spannenden und erstaunlichen Schluss.
Wer Kammerspiele mag und gern knifflige Rätsel löst, dem kann ich diesen Poirot-Krimi absolut empfehlen.

Veröffentlicht am 09.01.2020

Wer hat den Mord begangen?

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Hercules Poirot will eigentlich eine schöne Fahrt mit dem Orientexpress machen. Doch plötzlich steckt der Zug im Schnee fest und ein Ermordeter Mann wird in einem Abteil gefunden. Wer von den Mitfahrenden ...

Hercules Poirot will eigentlich eine schöne Fahrt mit dem Orientexpress machen. Doch plötzlich steckt der Zug im Schnee fest und ein Ermordeter Mann wird in einem Abteil gefunden. Wer von den Mitfahrenden ist der Mörder?

Obwohl es ein etwas älterer Klassike ist, lässt das Buch sich leicht und angenehm lesen. Einzig die französischen Sätze, die immer mal wieder vorkommen, konnte ich nicht verstehen. Das ist zwar etwas ärgerlich, schadet der Geschichte aber nicht.
Die Handlung an sich ist durchgehend spannend, wobei man sie nicht mit modernen Krimis vergleichen kann. Hier gibt es keine Action oder großartigen Ermittlungen. Die Geschichte besteht hauptsächlich aus den Befragungen der Personen, aber genau das macht diesen nostalgischen Reiz aus. So lernt man die Personen alle kennen und kann gut selbst mitdenken.

Letztendlich ein wirklich toller klassischer Krimi, den man immer mal wieder lesen kann, auch wenn man das Ende schon kennt. Einfach kurzweilig und angenehm zu lesen.

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Veröffentlicht am 15.05.2019

Eine mörderische Zugfahrt

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Als der berühmte belgische Detektiv Hercule Poirot mit dem Orientexpress von Istanbul nach London fährt, wäre ihm nicht in den Sinn gekommen, eine solch interessante fahrt vor sich zu haben. Als der Orientexpress ...

Als der berühmte belgische Detektiv Hercule Poirot mit dem Orientexpress von Istanbul nach London fährt, wäre ihm nicht in den Sinn gekommen, eine solch interessante fahrt vor sich zu haben. Als der Orientexpress eingeschneit wird, entdeckt ein Passagier den toten amerikanischen Tycoon, der mit 12 Messerstichen getötet wurde. Der Ort des Verbrechens war jedoch abgeschlossen und niemand hätte rein oder raus gekonnt. Hercule Poirot nimmt sich den Fall auf Bitten seines Freundes, den Eisenbahndirektor Monsieur Bouc, an.

Mord im Orientexpress ist eines der spannendsten Krimis die ich je gelesen habe. Agatha Christie wird nicht umsonst die Queen of Crime genannt!

Ihr Schreibstil nimmt den Leser genauso gefangen, wie ihren genialen Kriminalfall.

Das Cover vom Atlantik Verlag passt einfach super zu der Geschichte und gefällt mir richtig gut.

Die Charaktere sind so unterschiedlich, wie die Tag und Nacht, was die Geschichte nur noch interessanter und abwechslungsreich macht.

Fazit

Ich kann Mord im Orientexpress jedem empfehlen, der gerne spannende und unvorhersehbare Kriminalgeschichten liest!

Veröffentlicht am 02.04.2018

DER Poirot/Christie Klassiker (Poirot 8)

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O: "Murder on the Orient-Express", erschienen 1. Januar 1934 (US Version: "Murder on the Calais Coach", umbenannt zur Vermeidung einer Verwechslung mit einem Buch von Graham Greene von 1932, „Stamboul ...

O: "Murder on the Orient-Express", erschienen 1. Januar 1934 (US Version: "Murder on the Calais Coach", umbenannt zur Vermeidung einer Verwechslung mit einem Buch von Graham Greene von 1932, „Stamboul Train“, das in den USA veröffentlich wurde als „Orient Express“, siehe englischsprachige Wikipedia). Mein Buch heißt „Der rote Kimono“, ein alternativer Titel, der sich weiter unten in meinem Text erklärt, und so zuerst 1934 in deutscher Sprache erschien. Ich lese das Taschenbuch von 1984 aus dem Goldmann-Verlag mit der Uhr auf dem Cover (als Referenz zu der später gefundenen). Alte Rechtschreibung, bei den Zitaten erkennbar.

„Hoffen wir, daß sie im Taurus nicht einschneien.“ S. 6 So wünscht man es dem Meisterdetektiv Hercule Poirot, als er in Aleppo, Syrien, den Taurus-Expreß besteigt, um dann nach Besuch Istanbuls in den Orient-Express wechseln zu können. Beim Aufenthalt zwischen den beiden Zugfahrten erhält er ein gutdotiertes Angebot von dem US-Amerikaner Ratchett, der nach Erhalt von Drohbriefen Schutz wünscht. Der Meisterdetektiv lehnt ab. Beide besteigen den Orient-Express im selben Wagen, es finden sich weitere Mitreisende. Bald hat Poirot eine unruhige Nacht: „Mit einem Sprung war er aus dem Bett, riß die Tür auf und schaute hinaus. Nichts! Nur zur Rechten ging eine Frau in scharlachrotem Kimono den Gang hinab.“ S. 29 Dann wird morgens Ratchett erstochen aufgefunden – da der Zug in einer Schneewehe zwischen Vincovci und Brod fest steckt, nimmt Poirot die Ermittlungen auf.

Die Handlung ist Christie/Poirot extrem: generell erhält der Leser hier „Whodunnits“, kennt die Beteiligten und kann selbst mitermitteln. Es gibt nicht den unbekannten, durchreisenden Täter. Allerdings gibt es mehrere Fälle, in denen vermeintliche Nebenpersonen sich als Täter entpuppen, gar der Ich-Erzähler oder ein vermeintliches Opfer. Hier hingegen stellt sich der Kreis der Verdächtigen aufgrund der Kammerspiel-Situation von vorneherein als geschlossen dar (o.k., nicht ganz…). Ein Zug im Schnee, keiner konnte rein, keiner kommt raus, die Türen zu den anderen Zugteilen waren nicht nutzbar. Dazu ist der Leser quasi an der Seite von Poirot bei der Ausführung des Verbrechens dabei und entdeckt gemeinsam mit ihm so einiges an Spuren.

Vermutlich kenne ich diese Romanhandlung am besten von allen Christies, auch wegen der von mir geliebten Verfilmung mit unter anderem Ingrid Bergman, Lauren Bacall, Sean Connery, Vanessa Redgrave, Michael York und Anthony Perkins. Ich lese das Buch und sehe die Schauspieler aus dem Film vor mir, den ich als sehr werkgetreu empfinde (siehe dazu weiter unten). Nur die übliche „Konfrontation“ aller mit ihren kleinen Geheimnissen verläuft im Buch zunächst einzeln oder grüppchenweise, erst dann erfolgt der Showdown, im Gegensatz zum Film, bei dem man dieses zusammengefasst hat. Die Schauspieler sind gut, gerade Ingrid Bergman mit ihrer Darstellung als reichlich schlicht und dem Gerede über ihre „armen braunen Babys“...

Dafür ist das Buch bissiger. Da darf sich Poirot freuen: „Noch vor einer Stunde überlegte ich, wie ich mir über die Langeweile unseres erzwungenen Aufenthalts hinweghelfen könnte, und nun wird mir das herrlichste Problem beschert.“ S. 36 Übersetzt: Wie schön, jemand ist ermordet worden! Weiter: „„Mit mehr Kraft als Ritterlichkeit brachte der Direktor die ohnmächtige Dame auf einem Stuhl unter…“ S. 116

Andere Gedanken bringt: „Auch Poirot wußte über Mrs. Hubbards Tochter schon hinlänglich Bescheid, und mit ihm jedermann im Zug, der einigermaßen die englische Sprache verstand! Daß sie und ihr Gatte zu dem Lehrerkollegium einer großen amerikanischen Schule in Smyrna gehörten und daß dies Mrs. Hubbards erster Aufenthalt im Orient gewesen war, und was sie von den Türken und ihrer schlampigen Art hielt und von dem hanebüchenen Zustand ihrer Straßen.“ S. 24 Bevor jemand sich auf die Zehen getreten fühlt: nicht Agatha Christie übt hier Kritik, sondern Mrs Hubbard. Es gibt einiges, was man der Autorin anlastet (ich bin da noch unentschlossen), unter anderem einen gewissen Nationalchauvinismus: in diesem Buch spielt sie munter mit den Vorurteilen jeder Art. Die US-Amerikaner ziehen über die Briten her und umgekehrt, der belgische Bekannte von Poirot wähnt den italienischstämmigen US-Amerikaner natürlich bei der Mafia und so fort. Im Prinzip findet wohl die meisten von Christies Lesern etwas, dem sie heimlich zustimmen und in die komfortable Situation geraten, es nicht selbst sagen zu müssen…während ich den Eindruck gewann, dass die Autorin einen Heidenspaß dabei gehabt zu haben schien. Herrlich unterhaltsam statt humorfreier Political Correctness (ja, ich weiß, es gibt auch andere Textstellen in anderen Büchern, die mindestens fraglich sind).


Trivia
Poirot spricht deutsch! Zumindest steht das so in meiner deutschen Ausgabe, er führt dort das Verhör mit der Zofe der Prinzessin in deutscher Sprache S. 107.
Das Buch spielt eindeutig an auf die Entführung des Lindbergh-Babys

Zum Film von 1974:
der Freund Poirots bei der Eisenbahngesellschaft hat im Film einen anderen Namen, eher ein Italiener statt eines Belgiers. Martin Balsam spielt diesen Signor Bianchi statt M. Bouc aus dem Buch
Der Diener wird im Film gespielt von John Gielgud und heißt Mr. Beddoes statt Masterman. Mehr dazu https://de.wikipedia.org/wiki/MordimOrient-Expre%C3%9F_(1974)
Der Film ist wirklich toll!!

Zeitgeist
Wieder finde ich gehäuft Ausdrücke, die ich noch nie (mindestens in dieser Nutzung) gehört habe – oder seeeehr lange nicht mehr:
„Nimm ein Heftchen mit Abonnementskarten für das Essen; dann hast du keine Weiterungen.“ S. 21 Weiterungen?
S. 27 „Babuschen“ Puschen?
S. 47 „schnurrig“ ich LIEBE dieses Wort schon lange.
S. 53 „Nun können wir ungesäumt mit dem Verhör beginnen.“ Ähnlich wird ungesäumt auf S. 148 genutzt, es erschließt sich aus der gemeinsamen Wortherkunft mit versäumen bzw. aus dem Gegensatz dazu.
„Und der andere willfahrte seinem Wunsch.“ S. 97 willfahren?
S. 97 „gutsagen“ anscheinend statt bürgen
S. 123 „revidieren“ für durchsuchen – wir kennen den Revisor in Banken.
…von der schieren Anzahl dieser Begriffe her ist das wohl der bisher „altmodischste“ Poirot, dennoch wirkt der Text auch mich frisch, charmant.
Kognak hilft gegen Mrs. Hubbards Ohnmacht S. 116.
S. 123 ein Fehler – einmal steht Mrs. Hardman statt Mr. Hardman.
S. 151 ein Fehler – die achte Tochter statt die echte Tochter
S. 170 man kann am Bett einen Uhrhaken – für die Taschenuhr

Bleibt nur die Frage, warum JEDER aus dem Kreis der Verdächtigen anscheinend ehrlich erschrickt, wenn bei ihnen etwas gefunden wird (Hildegarde und der Inhalt ihres Koffers, Mrs Hubbard und ihr Schwammbeutel) sowie die Frage, wie realistisch ein von den anderen Waggons abgeschirmter Waggon ist. Nun ja.

6 Sterne. Immer und immer und immer wieder.