Cover-Bild Der Junge
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10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 21.01.2019
  • ISBN: 9783442488124
Alex Dahl

Der Junge

Psychothriller
Eva Kemper (Übersetzer)

Cecilia Wilborg führt ein Leben, von dem die meisten Menschen nur träumen können. Sie wohnt mit ihrem erfolgreichen Mann und den gemeinsamen Töchtern in einer friedlichen und wohlhabenden Kleinstadt in Norwegen. Doch eines Tages wird sie gebeten, sich um einen kleinen Jungen zu kümmern, der plötzlich in der örtlichen Schwimmhalle aufgetaucht ist. Keiner weiß, wo Tobias herkommt oder wer er ist. Dann wird eine tote Frau gefunden, die man für seine Mutter hält. Aber Tobias kommt auch Cecilia merkwürdig vertraut vor. Hat sie ein Geheimnis, von dem niemand etwas ahnt? Und wie weit ist sie bereit zu gehen, um es zu schützen?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.01.2019

Durchaus unterhaltsam aber völlig anders als erwartet

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Zum Inhalt:

Cecilia führt ein Leben, von dem die meisten Menschen nur träumen können. Als sie sich um Tobias , den unbekannten Jungen, kümmern soll, passieren merkwürdige Dinge. 

Meine Meinung:

Dieses ...

Zum Inhalt:

Cecilia führt ein Leben, von dem die meisten Menschen nur träumen können. Als sie sich um Tobias , den unbekannten Jungen, kümmern soll, passieren merkwürdige Dinge. 

Meine Meinung:

Dieses Buch einen Psychothriller zu nennen, ist schon ziemlich übertrieben, aber unterhalten hat mich das Buch dennoch. Es ist gut geschrieben und liest sich auch flott weg, aber dem Klappentext nach, hätte ich einfach ein völlig anderes Buch erwartet.

Fazit:

Durchaus unterhaltsam aber völlig anders als erwartet.  

Veröffentlicht am 29.01.2019

Wie perfekt kann man ohne Lügen sein

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In "Der Junge" von Alex Dahl ist das plötzliche Auftauchen eines kleinen Jungen für Cecilia Wilborgs eine sich andeutende Katastrophe. Wird der Junge ihr perfektes Leben so sehr in Gefahr bringen und was ...

In "Der Junge" von Alex Dahl ist das plötzliche Auftauchen eines kleinen Jungen für Cecilia Wilborgs eine sich andeutende Katastrophe. Wird der Junge ihr perfektes Leben so sehr in Gefahr bringen und was wird Cecilia dagegen tun können ?

Zum Inhalt:
Cecilia Wilborg lebt mit Ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in einer kleinen und idyllischen Kleinstadt in Norwegen. Sie führt ein erfolgreiches Leben, das sie selbst als perfekt bezeichnen würde. Ordentliches Haus, vorzeigbare Autos, gesellschaftlich anerkannt und natürlich wohlhabend.
Nach einem Besuch im Schwimmbad wird sie gebeten, einen kleinen Jungen nach Hause zu bringen. Er wurde nicht von seiner Mutter abgeholt. In seinem zu Hause angekommen, findet Cecilia ein leeres Haus und nimmt den Jungen zunächst für eine Nacht mit zu sich nach Hause. Anscheinend wird er nicht vermisst und niemand scheint ihn zu kennen. Wenige Tage später wird eine Frau tot aufgefunden, die die Mutter des Jungen sein könnte.
Irgendetwas an diesem Jungen kommt Cecilia vertraut vor. In ihrem Leben gibt es ein gut gehütetes Geheimnis, das niemand erfahren darf. Das so perfekt geglaubte Leben gerät immer mehr aus den Fugen und sie setzt alles daran, ihre Idylle und ihre heile Welt durch ein großes, aber zerbrechliches Lügengerüst zu beschützen.

Mein Eindruck:
Alex Dahl bringt Cecilias perfektes Leben und ihr Streben nach dem idealen Familienbild mächtig ins Wanken. Immer wieder legt Cecilia sich und ihrem Umfeld neue Erklärungen vor, um von ihrem so gar nicht perfekten Teil in ihrem Leben abzulenken. Um die Wahrheit weiter zu verbergen, baut sie ein Kartenhaus aus Lügen auf. Sehr schnell kristallisiert sich heraus, dass hinter der sorgfältig aufgebauten Fassade ein ganz anderes Leben und Denken die Hauptrolle spielt. Alex Dahl spielt sehr geschickt mit Cecilias innerem Antrieb, ihrem eigenen Denken und dem erfolgreichen Verdrängen. Cecilia wirkt insgesamt sehr unaufgeräumt und ist eine sehr spannende, weil sehr undurchsichtige Persönlichkeit.
Die Spannung lebt von immer neuen Wendungen im großen und im kleinen. Als Leser lernt man schnell, dass man Cecilia nicht über den Weg trauen kann. Immer wieder schälen sich plötzlich neue Wahrheiten ans Tageslicht. Neben Cecilia, werden auch die Lebensgeschichten des kleinen Jungen und der toten Frau beschrieben. Diese drei sehr wichtigen Charaktere werden jeweils aus ihrer Ich-Perspektive beschrieben. Daher wirken sie und ihre Schicksale sehr intensiv auf den Leser. Verschiedene Sichtweisen auf gewisse Situationen verdeutlichen, welche Probleme vor allem Cecilia mit der Situation hat.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und vor allem sehr glaubwürdig auf die jeweilige Perspektiven abgestimmt. Ob man nun als Normalmensch alle Entscheidungen und Sichtweisen der Charaktere teilen kann, ist ja nicht die Frage. Dennoch wirkt die Geschichte über alles betrachtet authentisch und glaubwürdig.

Fazit:
"Der Junge" ist ein eindringlicher und sehr gut gelungener Psychothriller. Die Charaktere stehen mit ihren Problemen und Schicksalen im Mittelpunkt und das sich immer schneller drehende Lügenkarussel macht die Geschichte besonders spannend.

Veröffentlicht am 27.01.2019

Der Junge und seine geheimnisvolle Herkunft

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Psychothriller, in denen es um Kinder geht, ziehen mich seit jeher magisch an. Natürlich musste ich dann auch dieses Buch bei mir einziehen lassen, nachdem ich die Inhaltsangabe gelesen hatte.

In „Der ...

Psychothriller, in denen es um Kinder geht, ziehen mich seit jeher magisch an. Natürlich musste ich dann auch dieses Buch bei mir einziehen lassen, nachdem ich die Inhaltsangabe gelesen hatte.

In „Der Junge“ können wir den spannenden Roman der Autorin Alex Dahl lesen, die in London und Norwegen lebt. Es handelt sich hierbei um ihr Debüt, welches ihr auch gut gelungen ist.

Das Buch ist in drei Teilen unterteilt, die nicht näher erläutert werden. Im ersten Abschnitt folgen wir Cecilia, die versucht, ihren Alltag zu meistern. Sie ist Mutter zweier Töchter, arbeitet freiberuflich als Innenraumausstatterin „weil sie es möchte, nicht weil sie es muss“ und ist mit ihrer Jugendliebe Johan verheiratet, der sehr oft auf Geschäftsreisen im Ausland ist. Seit kurzem hat sie kein Au-Pair-Mädchen mehr und alles bleibt an ihr hängen. Sie ist erschöpft und überfordert, wie es vielen arbeitenden Müttern geht. Leider sind ihre Ansichten der Knackpunkt, warum man nicht mit ihr warm wird. Sie ist arrogant und meint, sie wäre allen überlegen. Aus diesem Grund mochte ich sie bis zur letzten Seite nicht. Schon nach kurzer Zeit wird klar, dass diese Frau Probleme mit sich selbst und ihrem Leben hat, was sich anhand ihres Tabletten- und Alkoholkonsums wiederspiegelt. Ihr ganzes Leben ist eine Fassade und diese beginnt ab dem Zeitpunkt zu bröckeln, als Tobias einen Schritt in ihr Haus macht.

Als Cecilia eine ihrer Töchter aus dem Schwimmunterricht abholt, wird sie von der Kassiererin darum gebeten, den kleinen Tobias mitzunehmen, weil er in ihrer Ecke wohnt und die Mutter ihn nicht abgeholt hat. Tobias kommt ihr seltsam vertraut vor, sie schiebt den Gedanken jedoch sofort von sich. Widerwillig nimmt sie Tobias mit und nachdem sie aber das völlig verlassene und leerstehende Haus entdeckt, in dem Tobias laut Angaben der Kassiererin zufolge auch wohnt, nimmt sie ihn kurzerhand mit nach Hause. Er möchte nicht, dass sie die Polizei ruft, denn seine Mutter käme am nächsten Tag sicher nach Hause zurück. Aus diesem Grund schläft er dann auch bei Cecilia im Gästezimmer und sie bringt ihn am nächsten Morgen zur Schule. Dumm nur, dass er gar nicht Schüler dort ist und Cecilia sich nun mit vielen Fragen diverser Behörden herumschlagen muss… Und dann wird auch noch Annika tot aufgefunden, die vermeintliche Mutter des Jungen…

Cecilia ist wie gesagt keine nette Frau. Egal was sie wem erzählt hat, nie war ich mir sicher, ob sie die Wahrheit sagt. Zum einen auf Grund ihres starken Alkohol- und Tablettenkonsums, zum anderen aber auch, weil sie selbst oft sagt, dass dieses und jenes gelogen war. So sagt sie etwas und im nächsten Moment gibt sie schon zu, dass es nicht stimmt. Ein absolutes Verwirrspiel, dass die gute Dame hier betrieben hat.

Wir folgen aber nicht nur Cecilia, sondern auch Tobias kommt zu Wort. So erfahren wir von dem Kind so allerhand über sein Leben, bevor er bei der Familie untergekommen ist. Das hat mich sehr erschüttert und tief berührt. Ich kann verstehen, warum er niemandem vertraut und deshalb lieber stumm bleiben möchte.

Einen großen Teil des Erzählens nimmt außerdem Annika ein. In Rückblenden in Form von Tagebucheinträgen erfahren wir ihre Sichtweise. Ihre Lebensgeschichte ist hart und ich hatte oft einen Kloß im Hals. Nichtsdestotrotz war ich auch auf sie wütend, da sie meiner Meinung nach den Großteil der Situation verursacht hat.

Diese drei Personen sind irgendwie miteinander verwoben und ich war mir nicht sicher, in welche Richtung das ganze gehen würde. Aber mit der Zeit führen die Enden zusammen, Schritt für Schritt. Am Ende des zweiten Abschnitts gab es dann den ersten und alles entscheidenden Plottwist, den ich aber von Anfang an so hab kommen sehen (mein erster Gedanke zur Inhaltsangabe). Ab dem dritten Abschnitt wurde es dadurch richtig spannend und ich habe das Buch nicht mehr aus der Hand gelegt, bis ich es ausgelesen hatte und wusste, was passiert war.

Der Schreibstil ist flüssig und man kann gar nicht so schnell schauen, da hat man die gut 400 Seiten schon durch. Ich war vollkommen im Bann der Erzählung und wollte wissen, was es mit dem Jungen auf sich hat. Das skandinavische Setting und die düstere Stimmung haben zu einer runden, stimmigen Sache beigetragen.

Das Ende und auch den Epilog fand ich sehr passend und würdig. Ich dachte schon, ein Punkt wäre vergessen worden. Nein, falsch gedacht: die Autorin hat sich dafür noch etwas einfallen lassen. Super gelöst!

Für mich war dieses Buch eine ziemliche Lesefreude. Da ich es aber in den ersten zwei Abschnitten nicht so spannend wie erwartet fand, gibt es einen Stern Abzug.

Ich kann das Buch jedem empfehlen, der gute Psychothriller mit einem düsteren Setting liebt!

Ich bedanke mich beim Bloggerportal und dem Goldmann Verlag für das Rezi-Exemplar und wünsche allen viel Spaß beim Entdecken dieses großartigen Debüts!

Veröffentlicht am 03.02.2020

Leider nicht Psychothriller genug

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Worum geht es in Der Junge?
Cecilia hat das perfekte Leben, zumindest gibt sie alles, um diesen Anschein zu wahren. Sie geht arbeiten, obwohl ihr Mann genug Geld verdient, sie hat zwei tolle Töchter, die ...

Worum geht es in Der Junge?


Cecilia hat das perfekte Leben, zumindest gibt sie alles, um diesen Anschein zu wahren. Sie geht arbeiten, obwohl ihr Mann genug Geld verdient, sie hat zwei tolle Töchter, die sie zum Ballett und zur Schwimmstunde fährt. Doch die Fassade beginnt zu bröckeln, als sie einwilligt, den Jungen Tobias nach dem Schwimmkurs nach Hause zu bringen, nachdem diese nicht von seinen Eltern abgeholt wurde. Als Cecilia an Tobias‘ Haus ankommt, stellt sie fest, dass dieses eine heruntergekommene Baracke ohne Heizung und mit mehr Müll als Einrichtung ist. Auch Tobias Eltern sind nicht auffindbar, weshalb sie beschließt, den Jungen zumindest für eine Nacht in ihrem Haus unterzubringen. Als sie Tobias am nächsten Morgen zur Schule bringt, erfährt sie, dass er dort nicht gemeldet ist und aufgrund von fehlenden Plätzen in Pflegefamilien wird der Junge kurzerhand bei Cecilia untergebracht. Nach und nach gewöhnt sich die Familie an den stillen Jungen, doch als eine Leiche gefunden wird, gerät alles aus den Fugen.

Die Charaktere


Ich bin mir nicht sicher, ob ich Cecilia als Antihelden bezeichnen würde. Auch wenn sie nicht unsympathisch ist, sind ihre Meinungen und Handlungen oft sehr fragwürdig. So hat sie zum Beispiel einen riesigen Streit mit ihrem Mann, weil dieser sofort damit einverstanden war, den Jungen aufzunehmen, als die Sozialarbeiterin die Familie darum bat. Cecilia selbst wollte mit dem Kind nichts zu tun haben. Eine ähnliche Situation, in der man den Charakter und die Moralvorstellungen infrage stellt, ist, als Tobias Cecilia fragt, woher die Frau kannte, bei der Tobias zuletzt gewohnt hat. Cecilia tischt Lügen über Lügen auf, nur damit niemand die Wahrheit dahinter erfährt. Dennoch empfinde ich es sehr gut, dass man Cecilia eben nicht sofort als liebende Mutter ins Herz schließt und dadurch auch sich selbst und seine Handlungen hinterfragt.

Die Geschichte


So richtig warm wurde ich mit der Geschichte von Der Junge nicht. Die grundsätzliche Prämisse hat mir gut gefallen, allerdings habe ich nach dem Lesen des Klappentextes doch etwas mehr Psychothriller erwartet. Dieses Genre trifft meiner Meinung nach auch nur bedingt zu. Das Buch besteht aus überwiegend Monologen durch die Gedankenwelt von Cecilia. Die Handlung und Dialoge kommen daher recht kurz. Weshalb sich das Lesen für mich doch etwas Zäh angefühlt hat. Doch besonders gestört hat mich, dass Cecilia krampfhaft an ihren Geheimnissen festhält und immer wieder kurz andeutet. Da Der Junge aus der Ich-Perspektive erzählt wird, finde ich das bis zu einem gewissen Grad nachvollziehbar, doch irgendwann auch etwas unlogisch. Schließlich denke ich ja nicht „Oh, niemand darf erfahren das ich… ach nein, ich denke lieber nicht darüber nach“. Das hat mich dann einfach angefangen zu nerven. Versteht mich nicht falsch, ich finde es sehr gut, wenn ein Charakter ein Geheimnis hat. Aber sehr häufig darüber nachzudenken und zu sinnieren, es aber krampfhaft nicht aussprechen, störte mich dann schon.

Generell hat mich die Handlung einfach nicht ganz so überzeugen können. Einige Szenen waren für mich nicht nachvollziehbar und kamen auch irgendwie ohne Zusammenhang.

Der Schreibstil


Grundsätzlich hat mir der Schreibstil von Alex Dahl schon zugesagt. Allerdings war mir die Erzählung zu sehr auf die Gedankenwelt von Cecilia beschränkt, die Handlung und Dialoge kamen dabei etwas zu kurz, für meinen Geschmack. Die Erzählungen aus der Sicht von Tobias waren da regelrecht erfrischend und haben mir sehr gut gefallen. Die Spannung war auf jeden Fall da, aber auch oft nahezu komplett weg.

Fazit zu Der Junge


Leider ein etwas enttäuschender Psychothriller der meiner Meinung nach nicht dem Genre gerecht wird.

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