Spannende Welt, Handlung macht Spaß
Kaum in ihrem Cornwall-Urlaub in Grannys Cottage angekommen, ist für Ella auch schon Schluss mit der Idylle – denn mitten in der Sturmflut an der Küste droht ein vermeintlicher Surfer zu ertrinken. Voller ...
Kaum in ihrem Cornwall-Urlaub in Grannys Cottage angekommen, ist für Ella auch schon Schluss mit der Idylle – denn mitten in der Sturmflut an der Küste droht ein vermeintlicher Surfer zu ertrinken. Voller Panik rettet sie den Jungen, ohne zu wissen, dass dies ihr Leben völlig verändern wird. Schnell merkt sie, dass der seltsame Aris nicht aus dieser Welt zu stammen scheint. Und vor allem, dass er noch längst nicht außer Gefahr ist – eine Gefahr, die nun auch Ella betrifft. Eine bedrohliches, aber auch magisches Abenteuer beginnt.
Ich habe mich sehr auf „Meeresglühen“ gefreut und habe es gern gelesen. Bei der Beurteilung bin ich aber ein wenig zwiegespalten, denn es gibt einiges was ich sehr toll fand und einiges, was mir nicht ganz so gut gefallen hat.
Erst einmal mochte ich den Schreibstil sehr gern. Das Buch liest sich locker und angenehm, und Anna Fleck hat ein Talent, bildreich zu schreiben, sodass alles vor meinem inneren Auge lebendig wird. Sie schafft eine tolle Atmosphäre in Cornwall und ebenso in Aris’ Welt und ich fand es toll, mit wie viel Liebe zum Detail alles beschrieben wird. So konnte ich mir alles gut vorstellen, was ich tausend Mal besser finde, als wenn selbst geschaffene Welten blass bleiben.
Auch die Welt an sich hat mir sehr gefallen. Ich verrate hier bewusst nicht, was für eine Welt das ist, aber wie sie aufgebaut ist, hat mich auf jeden Fall überzeugt. Ich fand sie teils schockierend, teils faszinierend und ich möchte unbedingt noch ganz viel mehr über sie erfahren, weshalb ich mich auf Band 2 freue.
Ebenso fand ich die Handlung spannend. Das Buch wird nie langatmig, es gibt viel Action, einige Überraschungen, und die Neugier zu erfahren, wie es weitergeht, hält an. In diesen Punkten konnte mich das Buch auf jeden Fall abholen!
Womit ich mehr Probleme hatte, das war einmal Ella als Person. Sie ist zwar erst 17, aber sie benimmt sich meiner Meinung nach doch schon sehr kindlich, und mir einfach zu naiv/leichtgläubig. Am Anfang, wo sie noch keine Beweise für Aris’ Herkunft aus einer anderen Welt hat, glaubt sie ihm einfach sofort jedes Wort. Und später macht sie sich für mich persönlich zu viel Sorgen um die falschen Dinge oder reagiert auf Situationen für mich sehr oft nicht nachvollziehbar.
Und die Gefühle zwischen Ella und Aris habe ich lange Zeit nicht wirklich gespürt und es ging mir am Anfang zu schnell. Als sie sich kaum zwei Tage kannten, war Ella schon enttäuscht, dass er ihr gar nicht vertraut. Und für beide schien es immer mehr als Freundschaft zu sein, obwohl ich kein richtiges Knistern zwischen den beiden gespürt hab.
Aber auch wenn mich die Liebesgeschichte nicht so überzeugt hat (bis auf ganz am Ende) und Ella mich teilweise genervt hat, muss ich trotzdem irgendwie sagen, dass mir beide, Ella und Aris, nicht unsympathisch waren. Außerdem fand ich es super, dass Aris mal kein überheblicher Mistkerl war, der sich mies benimmt und dem Ella trotzdem verfällt – so wie es oft genug in Büchern ist. Gerade weil es sich hier eher um ein Jugendbuch handelt, ist es schön, dass den Teenagern zur Abwechslung mal gezeigt wird, dass auch Nicht-Arschlöcher tolles „Boyfriendmaterial“ sein können.
Weil mir einige Punkte für mein Lesevergnügen einen Dämpfer gegeben haben, ich unterm Schnitt das Buch aber trotzdem gerne mochte, Spaß beim Lesen hatte, und auf jeden Fall die Reihe weiterverfolgen werde, sind es am Ende für mich 4 Sterne (mit Tendenz zu 3,5).