Cover-Bild The Music of What Happens
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ONE
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 27.11.2020
  • ISBN: 9783846601136
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Bill Konigsberg

The Music of What Happens

Berührende LGBTQIA+-Geschichte über Freundschaft und Liebe
Ralf Schmitz (Übersetzer)

Eine berührende LGBTQIA+ Geschichte von Own-Voice-Autor Bill Konigsberg über zwei sehr unterschiedliche Jungs, die sich bei der Arbeit in einem Food-Truck näherkommen

Max und Jordan haben nicht viel miteinander zu tun. Während Max Sport und Videospiele liebt und gern mit seinen Jungs abhängt, ist Jordan eher introvertiert, schreibt Gedichte und trifft sich mit seinen beiden besten Freundinnen in der Mall. Erst, als sie gemeinsam im alten Food-Truck von Jordans Vater arbeiten, lernen sie sich besser kennen. Und ganz langsam merken die beiden, dass zwischen ihnen vielleicht mehr ist als bloß Freundschaft ...

Manmachmal braucht man nur einen einzigen Menschen, um zu sich selbst zu finden

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.02.2021

Ein tolle Geschichte mit ein paar Schwächen

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Titel: The Music of What Happens
Autor: Bill Konigsberg
Verlag: One
Preis: 12,90
Seiten: 448


Inhalt:

Max und Jordan haben nicht viel miteinander zu tun. Während Max Sport und Videospiele liebt und ...

Titel: The Music of What Happens
Autor: Bill Konigsberg
Verlag: One
Preis: 12,90
Seiten: 448


Inhalt:

Max und Jordan haben nicht viel miteinander zu tun. Während Max Sport und Videospiele liebt und gern mit seinen Jungs abhängt, ist Jordan eher introvertiert, schreibt Gedichte und trifft sich mit seinen beiden besten Freundinnen in der Mall. Erst, als sie gemeinsam im alten Food-Truck von Jordans Vater arbeiten, lernen sie sich besser kennen. Und ganz langsam merken die beiden, dass zwischen ihnen vielleicht mehr ist als bloß Freundschaft ...


Meine Meinung:

Das Cover liebe ich einfach nur. Ich mag es, dass der Verlag hier die Originalversion verwendet hat, denn meiner Meinung nach passt diese sehr gut. Das Hellblau mit den Wolken liebe ich einfach nur und lädt zum Träumen ein. Dadurch, dass sich zwei Jungs auf dem Cover befinden, weiß man direkt, dass es sich um ein Queer's Jugendbuch handelt, was ich gut finde, denn meiner Meinung nach brauchen wir noch viel mehr solcher Bücher im Handel. Noch besser finde ich aber, dass man auch den Food Truck wiederfindet, wenn auch nur auf der Rückseite des Buches.

Ich hatte bereits einige Male die amerikanische Variante gesehen und einiges darüber gehört, weswegen ich sehr gespannt war das Buch einmal selber zu lesen.

Als ich das Buch begonnen habe, hatte ich erwartet ein Buch zu lesen, dass ähnlich wie "Love, Simon" ist, doch diese Geschichte beinhaltet noch so viel mehr. Es wurden so viele wichtige und bedeutende Themen angesprochen. Natürlich ging es auch um Homosexualität, aber auch um Freundschaft, Trauer, Depressionen und Familie, so wie um einiges mehr. Im ersten Moment kann das wirklich viel auf einen wirken und man könnte sich fragen, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn der Autor sich nicht lieber auf weniger hätte beschränken können. Meiner Meinung nach war dies bei einigen Themen auch wirklich der Fall. So kam mir ein Themen ein wenig zu kurz und wurde auch ab einem bestimmten Punkt etwas unrealistisch dargestellt, was ich sehr schade fand.

Vor allem aber fand ich gut, wie normal mit dem Thema Sexualität in dem Buch umgegangen wurde. Das Beide schwul sind, wurde hier wie das normalste auf der Welt behandelt, was ich großartig finde, schließlich ist es das ja auch. Es war aber einfach toll ein Buch zu lesen in dem auch genau so damit umgegangen wird.

Als man Max und Jordan am Anfang des Buches kennenlernt, könnten sie gar nicht unterschiedlicher sein. Max ist immer gut gelaunt, einfach der typische beliebte Junge, der Sport macht und den alle anhimmeln, aber auch bei ihm stellt man schnell fest, dass sich noch so viel mehr hinter ihm verbirgt.

Jordan hingegen ist eher unbeliebt, aber ein so liebenswerter Charakter. Er kümmert sich um seine Mutter und hat einfach ein großes Herz. Er macht im Buch aber auf jeden Fall eine tolle Entwicklung durch. Trotzdem muss ich sagen, dass es mir am Anfang schwer gefallen ist mit ihm warm zu werden. Er handelt manchmal doch sehr egoistisch und bezieht vieles auf sich, auch die Dinge, die gar nicht mit ihm zutun haben. Seine Freunde waren auch nicht gerade hilfreich, denn für mich waren sie sehr unsympathisch und auch mehr auf sich selbst bezogen.

Die Idee mit dem Food Truck fand ich großartig und vor allem sehr originell. Bisher hatte ich noch kein Buch gelesen in dem ein Food Truck ein Rolle spielt. So versuchen beiden, diesen zum Laufen zu bringen, da Jordan und seine Mutter das Geld unbedingt brauchen. Trotzdem rückte auch der Food Truck ab einem gewissen Punkt mehr in den Hintergrund und vor allem hatte ich das Gefühl, dass jedes Mal wenn es gut zu laufen schien irgendetwas passiert ist bzw. passieren musste um das Ganze zu ruinieren.

Der Schreibstil konnte mich am Anfang nicht so richtig packen, aber im Laufe des Buches hat sich das dann gebessert. Bill Konigsberg schreibt auf eine humorvolle Weise, so dass die ernsten Themen, die hier angeschnitten werden keineswegs verherrlicht werden, aber so dass das Buch keinen eher düsteren Touch bekommt.

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Veröffentlicht am 11.02.2021

Die Vielseitigkeit und die Wichtigkeit der Themen fand ich sehr schön.

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ACHTUNG: Diese Rezension kann eventuell Spoiler enthalten. Das Buch beinhaltet potentiell triggernde Themen, die auch als solche ausgewiesen werden. Hier habe ich die Themen lediglich genannt (keine Erklärung ...

ACHTUNG: Diese Rezension kann eventuell Spoiler enthalten. Das Buch beinhaltet potentiell triggernde Themen, die auch als solche ausgewiesen werden. Hier habe ich die Themen lediglich genannt (keine Erklärung oder Ausführung). Falls ihr eines dieser Themen als triggernd empfindet, macht euch bitte nochmal Gedanken, ob ihr das Buch lesen möchtet; im Zweifelsfall lieber sein lassen. Die Entscheidung liegt natürlich wie immer bei euch. ❤

Das Buch ist mehr als nur eine Liebesgeschichte. Dieser Young Adult- Roman hat mich mit ihrem Tiefgang sehr überrascht. Es ist ein Buch über zwei Jugendlichen, die mit den unterschiedlichsten Themen konfrontiert werden.

Nicht nur das, was sie durchstehen, machen Max und Joran stark, sondern auch die Unterstützung und den Halt, den sie sich gegenseitig geben. Beide Charaktere sind sehr unterschiedlich. Jordan, eher der Emo-Typ, schlaksig, unsportlich, faul und auf der anderen Seite Max, der „Grinse-Typ“, sportlich und immer gut gelaunt.

Die beiden lernen sich näher kennen, bald geht die Beziehung über das gemeinsame Arbeiten hinaus. Sie treffen sich privat, lernen die Freunde und Mütter des anderen kennen und nähern sich immer weiter an. Dabei hat jeder mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen. Die Themen, die Bill Konigsberg hier aufgreift, sind potentiell triggernde Inhalte, wie Vergewaltigung, Rassismus und Depressionen. Die Leichtigkeit der Lektüre wurde dadurch aufgebrochen, ich konnte beim Lesen die Emotionen der Charaktere spüren. Die Vielfalt der Themen scheint auf den ersten Blick sehr groß, wurden aber wunderbar eingearbeitet und wirkten authentisch.

Beide Protagonisten entwickeln sich während der knapp 500 Seiten des Romans immer weiter. Sie wachsen über sich selbst hinaus und dass auf eine sehr glaubhafte Art und Weise.

Jordans Freundinnen, seine „Ehefrauen“ und Max‘ Freunde, seine „Amigos“ sind sehr eigene Charaktere, deren Humor allerdings nicht meins ist, was ich auf den ersten Seiten als sehr störend empfunden habe. Ich gewöhnte mich an die oberflächlich und chaotisch wirkenden Charaktere, lernte sie besser kennen und mir wurde gegen Ende ein Blick hinter die Fassaden der vier gewährt.

Das Buch enthält viele schone Botschaften, so auch auf dem Buchrücken: „Manchmal braucht man nur einen einzigen Menschen, um zu sich selbst zu finden.“ Ich konnte einige schöne Gedanken mitnehmen, was mir immer sehr gefällt.

Der Schreibstil war angenehm, wurde durch Chatnachrichten und Gedichten aufgelockert. Ein Kapitel wurde auch im Theater-Stil geschrieben, was recht erfrischend war. Alles in Allem kam ich sehr gut über die Seiten. Die abwechselnden Erzählperspekiven, einmal aus Jordans und einmal aus Max‘ sich, fand ich schön und in diesem Buch auch wichtig. So erfährt man, was der Charakter über sich und den jeweils anderen denkt. Das fand ich sehr interessant, denn die Sicht auf die andere Person hat sich im Laufe des Buches ebenso verändert, wie die auf die eigene.

Ich denke die persönliche Entwicklung trotz, oder gerade wegen der Probleme und Schicksalsschläge, sehe ich als ein zentrales Thema in dem Buch, was sehr gut herausgearbeitet wurde.

Auch wenn es für mich kein Highlight war,war es dennoch ein schönes Buch, mit wichtigen Themen. Ich kann euch das Buch nur absolut ans Herz legen. Die Vielseitigkeit und die Wichtigkeit der Themen fand ich sehr schön. 4/5 Herzen.

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Veröffentlicht am 10.02.2021

Eine queere Liebesgeschichte mit zahlreichen ernsten Themen

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"The Music of What Happens" von Bill Konigsberg ist der erste LGBTQ Roman, den ich gelesen habe und so war ich von Anfang an sehr neugierig, was mich erwarten würde. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden ...

"The Music of What Happens" von Bill Konigsberg ist der erste LGBTQ Roman, den ich gelesen habe und so war ich von Anfang an sehr neugierig, was mich erwarten würde. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden Protagonisten Max und Jordan ist dabei wirklich süß, dennoch kommen einige schwere Themen auf den Leser zu.

Der Autor:
Bill Konigsberg (geboren 1970) ist ein US-amerikanischer Autor, welcher bereits mehrere Auszeichnungen für seine Werke erhalten hat. Bekannt ist er vor allem durch seine LGBTQ-Romane. Bill Konigsberg lebt mit seinem Mann und zwei Labradoodles in Arizona. "The Music of what Happens" ist sein Debüt im ONE-Verlag von Bastei Lübbe.

Inhalt:
„Jordan und Max könnten unterschiedlicher nicht sein: Max liebt Sport und Videospiele, während Jordan eher introvertiert ist und gerne Gedichte schreibt. Die beiden kennen sich kaum, bis sie in den Sommerferien gemeinsam den alten Food-Truck von Jordans verstorbenem Vater übernehmen sollen. Keine leichte Aufgabe, denn sie haben so gar keine Ahnung davon. Doch Jordan und seine Mutter sind auf das Geld, das der Truck abwirft, dringend angewiesen, wenn sie ihr Dach über dem Kopf nicht verlieren wollen. Währenddessen kämpft auch Max hinter seiner immer gut gelaunten Fassade mit seinen ganz eigenen Problemen. Gemeinsam überwinden die beiden so einige Hindernisse – und merken dabei ganz langsam, dass zwischen ihnen mehr ist als bloß Freundschaft…“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover des Buches finde ich äußerst gelungen. Wir sehen hier zwei junge Männer, die sich bei den Händen halten und einander anschauen. Dabei wirkt der vordere kräftig gebaut und als würde er den anderen mit sich ziehen, während der zweite leicht verunsichert zu folgen scheint. Das spiegelt auch ein wenig die Geschichte wieder. Hier sind also Max und Jordan dargestellt, und es wird sichtbar, dass Max die treibende Kraft in der Geschichte ist, während Jordan etwas zurückhaltender daher kommt.

Der Schreibstil ist gut verständlich und dem Alter der Protagonisten angemessen. Allerdings hatte ich zu Beginn ein wenig Schwierigkeiten, in die Story hineinzukommen, da mir die besten Freunde von Max und Jordan äußerst unsympathisch waren und die Art, wie sie sich unterhielten etwas ungewöhnlich ist. Da scheint jeder jeden zu piesacken, anstatt dass liebevoll miteinander umgegangen wird. Ich habe zwischendurch auch in das Hörbuch bei Spotify reingehört und kann auch dieses empfehlen. Während die Geschichte abwechselnd aus Jordans und Max Perspektive geschildert wird, sind auch zwei verschiedenen Sprecher am Hörbuch beteiligt.

Die Handlung an sich beinhaltet viele wichtige Themen, da geht es um Mobbing, Missbrauch, Homosexualität, Trauer, Depressionen und vieles mehr. Durch die verschiedenen Protagonisten in ihren unterschiedlichen Lebensumfeldern kommt es zu dieser Fülle an Problemen. So gibt es zu Beginn und am Ende auch Trigger-Warnungen.

Max ist nur auf den ersten Blick der gut-aussehende Sportler, der mit seiner Homosexualität eigentlich recht offen umgeht, sich aber vor den Spielern seines Teams noch nicht geoutet hat. Seine beiden besten Freunde Zay-Rod und Betts kennt er schon seit Kindertagen und so sind die drei ein eingespieltes Team. Allerdings scheinen Zay-Rod und Betts immer wieder Grenzen zu überschreiten, während Max es nicht schafft seine Grenzen klar zu definieren. Er versteckt sich dann lieber hinter einer Mauer oder hinter seinem Grinsen. Was er erlebt hat, erfahren wir Stück für Stück durch wiederkehrende kleine Flashbacks.
Jordan hingegen ist ein sehr introvertierter Typ, der absolut kein Selbstwertgefühl hat, Gedichte schreibt und glaubt, er würde für immer alleine bleiben. Da sein Vater gestorben ist und seine Mutter damit nicht zurecht kommt, hat er früh die Rolle des Erwachsenen übernommen. Mit seiner Homosexualität geht er sehr offen um. Seine besten Freundinnen Kayla und Pam hat er erst seit kürzerem, da die beiden ihn unter seine Fittiche genommen haben. Anstatt ihn aber zu bestärken, versuchen sie immer wieder ihn zu verbiegen. Die beiden sammelten bei mir nur sehr wenige Sympathiepunkte.

Das Aufeinandertreffen dieser beiden so unterschiedlichen Charaktere im Food-Truck bringt die Geschichte ins Rollen, die dazu führt, dass beide jungen Männer sich selbst finden und lernen, mit ihren Problemen umzugehen. Ich war sehr überrascht, dass beide sich so unproblematisch geoutet haben, denn ich hätte gedacht, dass dies auch eine schwere Situation ist. Das war aber absolut kein Thema in der Story. Stattdessen geht es eben um zwei junge Männer mit unterschiedlichen Problemen, die einander soweit helfen, dass sie wachsen und ihr Leben verändern können.

"The Music of What Happens" ist eine Liebesgeschichte zweier junger Männer, die ihren Weg im Leben noch suchen und sich dabei gegenseitig unterstützen. Viele wichtige Themen werden hier angegangen und daher vielleicht hin und wieder etwas zu knapp abgehandelt. Alles in allem ist es aber eine stimmige und schöne Geschichte mit ernstem Hintergrund.

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Veröffentlicht am 05.01.2021

Ein ganz schönes Auf und Ab

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MEINE MEINUNG
Das Buch stand schon länger auf Wunschliste, als ich entdeckt habe, dass von One ins Deutsche übersetzt wird. Schließlich wurde ich noch von einer Bookstagram-Freundin gefragt, ob ich bei ...

MEINE MEINUNG
Das Buch stand schon länger auf Wunschliste, als ich entdeckt habe, dass von One ins Deutsche übersetzt wird. Schließlich wurde ich noch von einer Bookstagram-Freundin gefragt, ob ich bei ihrer Blogtour mitmachen möchte, wo ich natürlich sofort zugesagt habe und mich gleich ganz gespannt an das Buch gesetzt habe.

Obwohl Max und Jordan die gleiche High School besuchen und sogar gemeinsam in einigen Kursen sitzen, kreuzen sich ihre Wege nicht sonderlich oft. Schließlich ist Max der beliebte Baseball-Spieler, der immer ein Grinsen auf den Lippen hat und Jordan hat neben seinen zwei besten Freundinnen eher wenig Anschluss. Doch als Max auf dem Markt Jordan und seine Mutter antrifft, die verzweifelt versuchen, den alten Food Truck seines Vaters wieder ans Laufen zu bringen, bietet er kurzerhand seine Hilfe an. Und schon verbringen die beiden stundenlang Zeit miteinander und versuchen mit allen Mitteln, den Food Truck zu retten - dass dabei mehr als Freundschaft entstehen könnte, hätten sie vermutlich nicht erwartet.

Maximo Ashton Morris (Max) ist im Baseball-Team seiner Schule, verbringt viel Zeit mit seinen besten Freunden beim Zocken und ist als der Grinse-Junge bekannt, weil er immer ein Grinsen im Gesicht hat. Dass er das nur nutzt, um seine echten Gefühle zu verbergen, vermutet kaum jemand. Denn hinter seiner selbstbewussten Fassade versteckt er seine sensible Seite. Auch dass er in Wahrheit gerne zeichnet oder selbst ernannter "heimlicher Feinschmecker" ist, der ständig neue Rezepte ausprobiert und in der Küche experimentiert weiß niemand aus seiner Schule.

Jordan Edwards lebt bei seiner Mutter, besucht dieselbe High School wie Max und ist eher ein Einzelgänger-Typ. Er verbringt zwar unendlich gerne Zeit mit seinen zwei besten Freundinnen (seinen "Ehefrauen", wie er es nennt) und besucht mit ihnen am liebsten die Mall, doch auf andere Menschen zugehen kann er eher weniger. Er liebt die 80er, besonders den Synthie-Pop der Zeit und das spiegelt sich auch in seinem Zimmer wieder, welches er ganz im Stil der 80er, samt Disko-Kugel, "Porno-Bett", Lavalampe und Platten-Cover als Tapete eingerichtet hat. Er schreibt gerne Gedichte, um seine Emotionen darin zu verarbeiten und ist insgesamt ein großer Träumer, der auch mitten im Gespräch gerne in seine Tagträume verschwindet.

Ich muss zugeben, dass ich mit beiden Charakteren leichte Schwierigkeiten hatte. Wobei ich mit Max noch mehr anfangen konnte, vor allem, weil er uns viel tiefer in seine Gefühlswelt gelassen hat. Er ist etwas offener, aber seine Gefühle wurden auch viel intensiver beschrieben, weswegen mit der Zeit eine ziemlich gute Verbindung zu ihm entstehen konnte. Mit Jordan hingegen konnte ich eher weniger anfangen, auch wenn ich ihn ganz süß fand. Aber mir fehlte eine gewisse Tiefe bei ihm und etwas mehr Einblicke in seine Gedanken und Gefühle.

Die Nebencharaktere sind da leider noch oberflächiger. Sowohl Max, als auch Jordan leben bei ihren jeweiligen Müttern, wobei diese sich kaum unterschiedlicher sein könnten. Die Mutter von Max wirkt fast zu perfekt in ihrer Rolle als liebevolle Bezugsperson, die nur das beste für ihren Sohn möchte und ihm stets den Rücken stärkt. Und Jordans Mutter hat stark mit dem Verlust ihres Mannes, sowie weiteren Problemen zu kämpfen, sodass Jordan eher auf sich selbst gestellt ist. Jordans Mutter ist gleichzeitig aber ein sehr interessanter Charakter, da sie wirkliche wichtige Themen vermittelt. Da fehlte mir aber leider noch etwas "mehr"

Aber auch die Freunde der beiden Figuren sind eher Klischees als selbstständige Figuren. Die Freunde von Max sind auch seine Baseball-Kollegen, also ganz sportliche und harte Kerle, die nur zocken und sich beleidigen, als über ihre Sorgen zu sprechen. Und dann sind da Jordans Freundinnen, die nur kichern, shoppen und lästern und zudem Jordan überhaupt nicht wirklich wertschätzen. Und weil dieser sonst keine wirkliche Bindung zu anderen hat, lässt er das leider komplett über sich ergehen. So beschweren die beiden sich schon relativ zu Beginn, dass Jordan ständig über sein Single-Sein redet und in seinen Tagträumen verschwindet. Einige Kapitel später schnappen sie sich seinen Hund, ziehen ihm Kleidung an und obwohl die ganze Szene absolut verstörend auf Jordan wirkte (und mir als Leserin ein absolut unangenehmes Gefühl bereitet hat), traut er sich nicht, etwas zu sagen. Also die beiden konnte ich wirklich überhaupt nicht ausstehen, wohingegen Max' Freunde wenigstens am Ende eine schöne Wandlung durchgemacht haben.

Der Roman ist in der Ich-Form, jeweils abwechselnd aus Max' und Jordans Perspektive geschrieben worden. Er verläuft größtenteils chronologisch, bis auf kleine Rückblenden aus Max' Perspektive. Auch mit dem Schreibstil musste ich zunächst zurecht kommen. Ich kann kaum definieren, was genau mich an ihm gestört hat, aber es ließ sich einfach nicht so flüssig lesen, wie ich es von anderen kenne. Mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt, doch im Großen und Ganzen wird es nicht mein liebster Schreibstil werden.

Und auch der Handlung stehe ich mit gemischten Gefühlen gegenüber.
Der Einstieg ist mir ehrlich gesagt etwas schwer gefallen, weil ich nicht so recht wusste, wo der Autor letztendlich hin möchte. Wie gesagt musste ich mich auch zunächst mit den Figuren anfreunden, weswegen ich in den ersten paar Kapiteln noch kleine Schwierigkeiten hatte.

Im Klappentext wird ja bereits beschrieben, wie Max und Jordan sich kennen lernen. Was ich also erwartet habe war eine süße, leichte Geschichte über zwei verliebte Jungs, die von lustigen Szenen im Foodtruck und zahlreichen Essens-Bezügen gestützt wird. Das habe ich aber schon mal nicht bekommen.

Denn schon nach Trigger-Warnung zu Beginn konnte ich das Buch nicht mehr richtig einordnen. Es ist schließlich bei One veröffentlicht worden, der Abteilung von Bastei Lübbe für Jugendbücher, weswegen ich wie gesagt eine lockere, leichte Handlung mit etwas Tiefgang erwartet habe. Rückblickend würde ich es aber eher dem Genre New Adult zuordnen, denn aus meiner Sicht passt es wirklich besser zu jungen Erwachsenen.

Der Autor spricht hier nämlich zahlreiche wichtige Themen an, die wirklich nicht leicht sind - wie die Trigger-Warnung zu Beginn schon vermuten lässt. Ich finde die Darstellung dieser Themen wirklich wichtig und bin auch der Meinung, dass das dem Autor wirklich sehr gut gelungen ist, auch wenn ich das mit meinem Laien-Wissen natürlich nur halbwegs gut beurteilen kann.
Es lässt sich allerdings sagen, dass die Grundstimmung in diesem Buch eine ganz andere ist, als ich es erwartet habe. Es ist sehr traurig und bedrückend und auch wenn es immer mal wieder durch Szenen aufgelockert werden konnte, blieb die Atmosphäre eher dunkler, was ich hier allerdings gar nicht negativ bewerten möchte.

Aber auch wenn die Handlung recht vorhersehbar ist (dass da mehr als Freundschaft entstehen wird, ist ja wohl ab der ersten Seite an klar) habe ich die beiden sehr gerne verfolgt. Ihre Geschichten haben mich einfach fesseln können und besonders Max ist mir im Laufe der Handlung wirklich ans Herz gewachsen. Obwohl die Atmosphäre etwas gedrückt ist, mochte ich es total und habe es wirklich gerne gelesen.
Im Mittelteil gab es zugegebenermaßen ein paar Passagen, die sich etwas gezogen haben und einige Szenen, die zwar nicht langweilig waren, aber ziemlich in die Länge gezogen wurden.

Ich mochte besonders die schönen Entwicklungen von Max und seinen Freunden und auch die Freundschaft zwischen ihnen. Sie lernen nämlich schließlich, dass sie voreinander nicht einen auf "cool" machen müssen und auch über ihre Gefühle und Ängste miteinander reden können, was mir besonders als Abschluss sehr gut gefallen.

FAZIT
Insgesamt war das ganze also ein ziemliches Auf und Ab und meine Bewertung fällt mir tatsächlich auch relativ schwer. Es war absolut anders, als erwartet, was aber gar nicht absolut schlecht war. Gleichzeitig fehlte mir vor allem bei Jordan noch etwas und ich stehe einigen Szenen eher skeptisch gegenüber. Und obwohl die Thematiken sehr schwer und heftig sind, haben sie mich absolut einspannen können. Also höre ich auf mein Bauchgefühl, das mir auf jeden Fall "4 Sterne" entgegen ruft.

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Veröffentlicht am 05.01.2021

Eine süße Queer-Liebesgeschichte!

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Rezension

The Music of What Happens von Bill Konigsberg

Mit dem Schreibstil bin ich mehr als gut ausgekommen, denn er ließ sich sehr locker und flüssig lesen, sodass die seiten nur so an einem vorbeizogen.
Auch ...

Rezension

The Music of What Happens von Bill Konigsberg

Mit dem Schreibstil bin ich mehr als gut ausgekommen, denn er ließ sich sehr locker und flüssig lesen, sodass die seiten nur so an einem vorbeizogen.
Auch die Gedichte in dem Buch waren wunderschön, wobei ich finde, dass sie sich auf Englisch noch toller anhören.

Der schlacksige und pickelige Jordan, sah sich selbst als völlig unattraktiv wodurch ihm sein Selbstbewusstsein fehlte. Daran hingegen mangelte es bei Max überhaupt nicht. Deshalb war es schön zu sehen, wie Jordan durch Max an Selbstbewusstsein gewann. Auch war Jordan etwas tollpatschig und in vielen Situationen sehr unbeholfen, was ihn aber umso liebenswerter machte.
Seine Beziehung zu seiner Mutter war in vielerlei Hinsicht kompliziert. Da sein Vater vor einpaar Jahren starb und seine Mutter nicht arbeiten konnte und selber mit einigen Problemen zu kämpfen hatte, waren sie nicht mehr weit von der Obdachlosigkeit entfernt.
Max war sportlich, charmant und immer gut drauf, auf den ersten Blick kam er Jordan eher wie der typische 'Bro' vor. Doch nach und nach merkte auch er, dass mehr hinter seinem Dauergrinsen steckte. Seine Mutter war mir auch richtig sympathisch, da sie sehr liebevoll war und viel Rücksicht auf ihren Sohn nahm.
Jordans Freunde, welche er auch 'Ehefrauen' nannte, waren mir nicht ganz so sympathisch, denn sie waren etwas aufgedreht, manchmal zu direkt und kamen mir dadurch toxisch vor.
Mit Max' Freunden, seinen 'Amigos' ging es mir da leider ähnlich. Sowohl Jordans als auch Max' Freunde rissen ständig unangemessene Schwulenwitze, ohne dabei auf die Gefühle von ihren homosexuellen Freunden zu achten. Was ich aber gut fand war, dass Max und seine Freunde sich zum Ende hin aussprechen konnten, was bei Jordan und seinen Freundinnen bedauerlicherweise nicht der Fall war.

Die Idee mit dem Foodtruck fand ich richtig toll und ich fand es beeindruckend zu sehen was Jordan und Max dort so auf die Beine stellten. Durch einen Zufall meldet Max sich nämlich freiwillig dort auszuhelfen. Obwohl sie sich zu Anfang nicht besonders mochten, war sofort die Anziehung zwischen den beiden deutlich. Sobald ihnen klar war, dass jeweils der andere auch schwul war, entstand noch mehr Spannung. Durch die tägliche Arbeit im Truck und den verrückten Aktionen kamen sie sich immer näher. Auch war die Geschichte wirklich abwechslungsreich und vielseitig. Die beiden waren einfach bezaubernd zusammen und ich konnte gar nicht mehr mit dem Grinsen aufhören. Sie konnten in der Gegenwart des anderen sie selber sein.
Jedoch hatte Max durch ein schweres Erlebnis mit Problemen zu kämpfen und so war es schön zu sehen, wie er mithilfe der Unterstützung seiner Mutter und Jordans heilte und sein Trauma überwältigte.
Das Setting in Phoenix im Sommer bei über 40°Celsius stelle ich mir zwar alles andere als schön und angenehm vor, aber es war mal etwas anderes.
Teilweise haben mir etwas die Gefühle und Emotionen zwischen den Worten gefehlt, da vieles eher sachlich beschrieben wurde. Schade fand ich es auch, dass viele Themen nur oberflächlich behandelt und somit gar nicht vertieft wurden. Beispielsweise wurde Rassismus gegen Hispanics nur einpaar mal erwähnt aber nicht besprochen. So war das auch mit einer Vielzahl anderer Themen, welche in der Triggerwarnung aufgezählt wurden. Da hätte ich mir, was das angeht, mehr Tiefe gewünscht. Auch hätte ich zum Schluss gerne gewusst wie es denn nun um Jordans Mutter seht, was jedoch offen gelassen wurde.

Nichtsdestotrotz hat mich die Geschichte mit der abwechslungsreichen Handlung und ihren einzigartigen Charakteren fesseln und mitreißen können. Auch wenn nicht alle Themen ausführlich ausgearbeitet wurden, finde ich, dass der Autor hier trotzdem einpaar dieser Themen gut ausgeführt hat. Es war insgesamt eine total süße Queer-Liebesgeschichte mit einfach liebenswerten Protagonisten. 4/5 [Werbung|Rezensionsexemplar]

Klappentext:
Max und Jordan haben nicht viel miteinander zu tun. Während Max Sport und Videospiele liebt und gern mit seinen Jungs abhängt, ist Jordan eher introvertiert, schreibt Gedichte und trifft sich mit seinen beiden besten Freundinnen in der Mall. Erst, als sie gemeinsam im alten Food-Truck von Jordans Vater arbeiten, lernen sie sich besser kennen. Und ganz langsam merken die beiden, dass zwischen ihnen vielleicht mehr ist als bloß Freundschaft ...

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