Grauenhafte Umsetzung
Meine Meinung
„Die Einzige für mich“ ist der erste Band der „Chicago Devils“ Reihe von Brenda Rothert. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Mia Marceau und Anton Petrov. Mia die eigentlich verheiratet ...
Meine Meinung
„Die Einzige für mich“ ist der erste Band der „Chicago Devils“ Reihe von Brenda Rothert. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Mia Marceau und Anton Petrov. Mia die eigentlich verheiratet ist, aber viel lieber von ihrem Ehemann geschieden wäre, hält sich mit einem Job als Barkeeperin über Wasser, während sie nebenbei versucht ihr Studium zu beenden. Anton ist der Kapitän der Chicago Devils und der Mannschaftskollege von Mias Ehemann. Sein Leben als erfolgreicher Eishockeyprofi besteht aus strengen Diäten, genug Schlaf und sexueller Abstinenz. Das Sein Verzicht auf Sex in Wirklichkeit aber einen ganz anderen Grund hat, kann er niemandem erzählen, denn Anton hat sein Herz an Mia verloren, die er niemals lieben darf.
Ich hatte mich riesig auf dieses Buch gefreut, denn ich bin ein großer Fan von „Sports Romance“ Bücher und die kurze Leseprobe klang so vielversprechend. Jetzt nachdem ich das Buch beendet habe bin ich maßlos enttäuscht, denn die Umsetzung ist einfach nur schlecht.
Bei Mia hatte ich im ersten Moment das Gefühl sie sei eine starke Frau, die sich von niemandem etwas gefallen lässt und die sehr gut auf sich selber aufpassen kann aber dieser Eindruck wurde bereits wenige Seiten später zunichte gemacht. Ich hätte niemals gedacht, dass ich mich so sehr in meiner Vermutung getäuscht habe, denn Mia ist meilenweit davon entfernt eine starke Frau zu sein. Ihre momentane Lebenssituation verdankt sie einer schweren Fehlentscheidung, die ich absolut nicht nachvollziehen konnte und die mir sehr deutlich gezeigt hat, wie naiv Mia eigentlich ist. Sympathisch war sie mir leider zu keinem Zeitpunkt, was in erste Linie daran lag, dass sie überhaupt nichts aus ihren Fehlentscheidungen gelernt hat. Mia entwickelt sich nämlich in eine völlig falsche Richtung und so musste ich ihr dabei zu sehen wie sie eine Fehlentscheidung nach der anderen trifft. Am Ende des Buches hätte ich sie am liebsten gegen die Wand geklatscht, weil ich von ihrem Verhalten einfach nur unglaublich frustriert war.
Anton lernt der Leser ja bereits ein bisschen im Klappentext kennen und ich fand die Idee eines Profisportlers, der mal so überhaupt nicht dem typischen Klischee entspricht, sehr interessant. Leider konnte ich bis zum Schluss keine Richtige Verbindung zu ihm aufbauen, denn Anton war einfach viel zu makellos, was ihn für mich total unglaubwürdig gemacht hat. Jeder Mensch hat seine Ecken und Kanten und die habe ich bei Anton schmerzlich vermisst. Denn was ich bei Mias Eigenschaften als zu extrem empfunden habe, hat mir bei Antons schlichtweg gefehlt. Zum Ende hin trifft Anton dann eine Entscheidung, die ich als maßlos überzogen empfunden habe und die für mich so überhaupt nicht zu ihm gepasst hat. Ich hatte zu Beginn des Buches wirklich die Hoffnung das er ein spannender Charakter ist, mit dem ich ein tolles Abenteuer erleben kann, aber was ich letztendlich bekommen habe fand ich einfach nur langweilig.
Wenn mich die Protagonisten schon nicht begeistern können, dann setze ich natürlich umso größere Hoffnung in die Nebencharaktere. Leider waren die sogar noch unerträglicher als die beiden Hauptcharaktere, denn die Autorin scheint nur zwei Extreme zu kennen. Entweder waren die Personen vom Charakter her so flach und unscheinbar, dass sie bei dem ganzen Drama völlig untergegangen sind. Oder aber sie hatten eine völlig überzogene negative Ausstrahlung, die mein Lesevergnügen massiv belastet hat.
Was mich in regelmäßigen Abständen stutzig gemacht hat, war das negative Frauenbild, dass sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch zieht. Daher konnte ich auch nur sehr schwer nachvollziehen, dass das Buch von einer Frau geschrieben wurde. Aus Spoiler-Gründen werde ich die einzelnen Bemerkungen hier nicht nennen aber seit gewarnt es sind nicht gerade wenige und sie sind bisweilen ganz schön heftig.
Wie bereits oben erwähnt bin ich ein großer Fan von „Sports Romance“ Bücher. Leider spielt der Sport Faktor in diesem Buch aber nur eine sehr kleine Nebenrolle. Das ich von dieser Tatsache enttäuscht bin, ist wohl die Untertreibung des Jahres, denn wenn schon auf dem Cover und im Klappentext gezielt auf diesen Faktor hingewiesen wird, dann erwarte ich auch, dass er eine Rolle spielt, die man auch als diese bezeichnen kann.
Theoretisch handelt es sich bei diesem Werk um eine Liebesgeschichte. Da sollte man doch erwarten können, dass das Drama ein bestimmtes Maß nicht überschreitet. Bei diesem Buch hat, dass aber scheinbar niemand kontrolliert, denn die Handlung ertrinkt regelrecht im Drama und jedes Mal, wenn ich dachte noch schlimmer kann es nicht werden, setzte die Autorin noch eins obendrauf.
Das einzig positive war für mich die Erzählung aus zwei Sichten, denn das gehört für mich bei einem Liebesroman einfach dazu. Abwechselnd darf der Leser einen Blick in die Gedanken von Mia und Anton werfen. Mit dem Schreibstil hatte ich dagegen so meine Probleme, denn mein Leseerlebnis war alles andere als angenehm und flüssig und auch die Wortwahl war mir meistens zu extrem.
Fazit
Ich bewundere mich gerade selbst, dass ich dieses Buch nicht abgebrochen habe, denn die Umsetzung ist grauenhaft. Was vom Klappentext her eigentlich vielversprechend klang, war eine herbe Enttäuschung, denn weder die einzelnen Charaktere noch die Handlung konnten mich überzeugen. Von mir gibt es daher leider keine Leseempfehlung.