Cover-Bild Verity
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15,95
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 13.03.2020
  • ISBN: 9783423230124
Colleen Hoover

Verity

Der TikTok-Bestseller – ein Romantik-Thriller voller Emotionen. Mit exklusivem Epilog.
Katarina Ganslandt (Übersetzer)

»Voller aufwühlender Emotionen, düster, faszinierend und extrem süchtig machend.« TotallyBooked Blog

Ein unmoralisches Angebot. Eine unmögliche Liebe. Und ein Tagebuch, das Unvorstellbares enthüllt … 

Ein Romantik-Thriller voller Emotionen und Gänsehaut-Faktor.

Die Jungautorin Lowen Ashleigh bekommt ein Angebot, das sie unmöglich ablehnen kann: Sie soll die gefeierten Psychothriller von Starautorin Verity Crawford zu Ende schreiben. Diese ist seit einem Autounfall, der unmittelbar auf den Tod ihrer beiden Töchter folgte, nicht mehr ansprechbar und ein dauerhafter Pflegefall. Lowen akzeptiert – auch, weil sie sich zu Veritys Ehemann Jeremy hingezogen fühlt. Während ihrer Recherchen im Haus der Crawfords findet sie Veritys Tagebuch und darin offenbart sich Lowen Schreckliches …

Leidenschaftliche Gefühle, dunkle Atmosphäre und nervenzerreißende Spannung. 

»Warnung: Verity wird Ihr Herz nicht erweichen. Es wird Ihnen die Seele erstarren lassen.« Kindle Crack Book Reviews

Mit einem neuen Epilog, der alles verändert.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.05.2020

Es ist schwer die richtigen Worte zu finden

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Die Jungautorin Lowen Ashleigh bekommt ein Angebot, das sie unmöglich ablehnen kann: Sie soll die gefeierten Psychothriller von Starautorin Verity Crawford zu Ende schreiben. Diese ist seit einem Autounfall, ...

Die Jungautorin Lowen Ashleigh bekommt ein Angebot, das sie unmöglich ablehnen kann: Sie soll die gefeierten Psychothriller von Starautorin Verity Crawford zu Ende schreiben. Diese ist seit einem Autounfall, der unmittelbar auf denTod ihrer beiden Töchter folgte, nicht mehr ansprechbar und ein dauerhafter Pflegefall.
Lowen akzeptiert – auch, weil sie sich zu Veritys Ehemann Jeremy hingezogen fühlt. Während ihrer Recherchen im Haus der Crawfords findet sie Veritys Tagebuch und darin offenbart sich Lowen Schreckliches ...

Meinung
Das Cover ist im wahrsten Sinne des Wortes magisch. Und mittendrin schwebt Verity. Und der Klappentext verspricht tolle Lesestunden. Dies ist kein erstes Buch von der Autorin und bin ohne große Erwartungen an das Buch herangegangen. Und was soll ich sagen, ich wurde geflasht, stellenweise musste ich das Buch weglegen, weil ich überfordert war, mit dem Gelesenen, als Mama.
Ich musste eine Weile überlegen, wie ich meine Worte für dieses Buch finde und formuliere.
Stellenweise war ich angewidert, zutiefst getroffen, angeekelt, schockiert, den Tränen nahe, verzweifelt und wütend. Und trotzdem konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen.
Der Schreibstil ist wunderbar und so zwiegespalten, als Autorin in zwei Richtungen zu schreiben, wow.
Das Buch ist eine "Buch in Buch" Geschichte, also liest man eigentlich 2 Bücher. Das Buch ist aus Lowens sich und aus Veritys Sicht geschrieben.
Das Ende des Buches hätte noch etwas ausführlicher sein können, für meinen Geschmack.
Manchmal passten zeitliche Angaben nicht überein und ein paar Rechtschreibfehler haben sich auch reingeschlichen.
Aber das Buch ist definitv ein Highlight für mich.

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Veröffentlicht am 07.05.2020

Der Hype ist gerechtfertigt!

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Ich bin von der Geschichte noch total überwältigt und weiß gar nicht wie ich es anders in Worte fassen soll außer zu sagen: WOW! Was Colleen Hoover hier gezaubert hat ist einfach unglaublich, denn dieses ...

Ich bin von der Geschichte noch total überwältigt und weiß gar nicht wie ich es anders in Worte fassen soll außer zu sagen: WOW! Was Colleen Hoover hier gezaubert hat ist einfach unglaublich, denn dieses Buch enthält so viele Twists und Tücken und ist dabei ultra spannend. Ich habe es innerhalb eines Tages verschlungen und konnte förmlich nicht mehr aufhören zu lesen. Und das muss bei der Autorin schon etwas heißen: Denn ich bin ehrlich gesagt nicht der größte Colleen Hoover Fan. Aber da sich diese Geschichte total von ihren anderen abgrenzt und auch in einem anderen Genre angesiedelt ist, musste ich dem Buch direkt eine Chance geben. Und wie man schon herauslesen kann, habe ich dies zu keiner Sekunde bereut.

Und mit diesem Buch hat sich Colleen Hoover wirklich selbst übertroffen, denn ich habe selten ein so geniales Buch gelesen, was viel mehr zu sein scheint als man am Anfang erwartet. Was die Autorin mit mir anstellte, war unglaublich. Durch ihren bombastischen Schreibstil flog ich nur durch die Seiten und war wie im Rausch. Bereits beim ersten Kapitel bekam ich große Augen und konnte nicht fassen, was ich da las. Ein gelungener Einstieg! Der Spannungsbogen war die ganze Zeit aufrecht; selbst zum Schluss senkte er sich nicht. Die Autorin ist wirklich eine Künstlerin, denn es gibt nicht viele, die so mit Wörtern umgehen können. Sämtliche Emotionen fühlte ich beim Lesen: Mitgefühl, Ekel, Fassungslosigkeit, Sympathie und Trauer.

Wir erhalten auch Einblicke aus Veritys Sicht, denn Lowen findet ihr Manuskript. Und Leute, ich kann euch sagen, das ist nichts für schwache Nerven. Meine Nerven lagen blank und ich musste mehrmals kurz aufhören zu lesen, weil ich das alles nicht fassen konnte. Mit Widerwillen und Neugier steckte ich meine Nase tiefer ins Buch, weil ich unbedingt wissen wollte, was noch alles passiert. Immer mehr wurde ich paranoid und traute niemanden mehr. Hinter jeder Ecke vermutet ich etwas und wappnete mich innerlich davor, was die Autorin jetzt gleich wieder mit mir anstellen wird. Selbst die vulgäre Erzählweise ließ mich öfter schlucken. Eigentlich bin ich kein Fan von solcher Erzählweise, aber es passt einfach so gut zu Verity und verleiht ihr nochmal was böses, was verruchtes.

Das Ende ist einfach nur phänomenal. Bis zur letzten Seite bin ich durch die Seiten gehetzt, weil ich unbedingt wissen wollte, wie sie endet. So gut gewählt und einfach nur Nervenauftreibend. Ein anderes hätte sich auch falsch angefühlt. Es verleiht der Geschichte noch den letzen Schliff und macht sie perfekt. Damit ist “Verity” sofort zu einem Jahreshighlight geworden und ich kann es immer noch kaum glauben, dass so ein krasses Buch existiert! Ich hoffe sehr darauf, dass es irgendwann mal verfilmt wird!

Fazit: Mich hat ein Buch selten so sehr gefesselt wie Colleen Hoovers “Verity”. Ein Buch, bei dem alles stimmt und welches einen Spannungsbogen hat, der einen dem Atem verstocken lässt. Absolute Leseempfehlung, denn diese Geschichte muss einfach jeder mal gelesen haben!

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Veröffentlicht am 07.05.2020

Mysteriös, verwirrend und absolut genial!

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"Mysteriös, verwirrend und absolut genial!"

Verity ist das wohl krasseste Buch von Colleen, dass sie je geschrieben hat.

Direkt von Anfang an, ist es verwirrend, mysteriös, und wirklich Furcht einflößend. 

Ich ...

"Mysteriös, verwirrend und absolut genial!"

Verity ist das wohl krasseste Buch von Colleen, dass sie je geschrieben hat.

Direkt von Anfang an, ist es verwirrend, mysteriös, und wirklich Furcht einflößend. 

Ich habe die ganze Zeit über versucht, herauszufinden, was es mit dieser Geschichte auf sich hat, aber immer wenn ich dachte, ich wüsste es, geschah etwas, was, alles was ich zu wissen glaubte, nichtig machte.

Ein weitere besondere Sache war, dass die Liebesgeschichte von Lowen und Jeremy nicht im Vordergrund stand, was aber in keinster Weise negative Auswirkungen auf die Geschichte hatte.

Ich habe das Buch in einer Nacht durchgelesen, weil ich einfach nicht aufhören konnte. Ich wollte unbedingt wissen, was Sache war.

Die Spannung war so unerträglich, dass ich mindestens zwei Stunden lang Herzrasen hatte. Ich musste unzählige Pausen einlegen und mir kaltes Wasser ins Gesicht spritzen. 

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Verity hat mich an meine emotionalen Grenzen stoßen lassen. Es war Furcht einflößend, zerschmetternd, verwirrend und Sinn ergebend zugleich. 

Der Schreibstil war wie immer großartig und spätestens nach diesem Roman sollten alle wissen, dass es Colleen Hoover einfach drauf hat!

JAHRESHIGHLIGHT!

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Veröffentlicht am 06.05.2020

Ein weiteres Meisterwerk von CoHo

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Worum geht es?

Die Jungautorin Lowen Ashleigh bekommt ein Angebot, das sie unmöglich ablehnen kann: Sie soll die gefeierten Psychothriller von Starautorin Verity Crawford zu Ende schreiben. Diese ist ...

Worum geht es?

Die Jungautorin Lowen Ashleigh bekommt ein Angebot, das sie unmöglich ablehnen kann: Sie soll die gefeierten Psychothriller von Starautorin Verity Crawford zu Ende schreiben. Diese ist seit einem Autounfall, der unmittelbar auf denTod ihrer beiden Töchter folgte, nicht mehr ansprechbar und ein dauerhafter Pflegefall.
Lowen akzeptiert – auch, weil sie sich zu Veritys Ehemann Jeremy hingezogen fühlt. Während ihrer Recherchen im Haus der Crawfords findet sie Veritys Tagebuch und darin offenbart sich Lowen Schreckliches ...

Gestaltung und Schreibstil

Das Cover ist mal wieder ein Traum, da hat sich der BoldVerlag nicht lumpen lassen und einen richtigen Eyecatcher entwickelt. Wenn man das Buch also nicht wegen CoHo kauft, dann spätestens wegen des Covers.
Der Schreibstil ist grandios. Colleen nimmt den Leser an die Hand, sodass man das Geschehen in der Geschichte mit jedem Wort miterlebt.
Eine Neuheit in diesem Buch ist, dass die Autorin ein Manuskript über Verity findet und diese befinden sich am Ende eines Kapitels, womit wieder zur Schau gestellt wird, das ihr Talent und Fantasie grenzenlos ist.

Charaktere

Lowen ist eine Autorin, deren Werke nicht großen Erfolg gefeiert haben. Sie hat sich lange Zeit um ihren Mutter gekümmert, die ein kompletter Pflegefall war. Als sie eines Tages eine Nachricht von ihrem Agenten bekommt, der einen Termin angesetzt hatte, war ihr nicht bewusste, worum es sich handelt. Sie ist aufgeschlossen und hört sich gerne Vorschläge an, aber zu gleich hat sie ihre klaren Grenzen, da sie in der Vergangenheit viel durchgemacht hatte. Feste Beziehungen hielten bei ihr nie lange, weil sie nie den richtigen Partner gefunden hat und deswegen eine lockere Affäre mit ihrem Agenten anfing. Doch dann lernt Lowen Jeremy kennen.
Jeremy ist ein liebevoller Vater und tut alles menschenmögliche, damit sein Sohn nicht unter der Situation leidet. Er gibt sein Leben, um seine pflegebedürftige Frau zu versorgen und gleichzeitig tut er alles dafür, dass Crew eine normale Kindheit hat. Obwohl er Traurigkeit und Verlust in sich trägt, lässt er sich von dieser nicht ersticken.
Verity seine Frau, ist schwer durchschaubar. Bis zum Ende weiß man nicht, was sie nun getan hatte. Anfangs empfindet man nichts als Mitleid mit dieser Frau. Sie hat viel erlebt und auch wenn sie ihre Bücher geschrieben hatte, so war ihr Privatleben nicht immer so brillant, wie es viele vermutlich gedacht haben.

Meine Meinung

Ein Wort: Mindblowing!
Ich wusste im Vorfeld, dass dieser Roman anders sein soll, als ihre bisherigen Werke und da kann ich mich nur anschließen. Es ist düsterer, aber auch spannender. Die Thrillerelemente gaben der Geschichte eine ganz andere Wendung. Man betrachtet jede Figur mit einer Haltung von Skepsis, allerdings wünscht man sich auch, dass alle Probleme überwinden werden können, sodass Lowen und Jeremy zueinander finden. CoHo spielt nicht nur ein psychologisches Machtspiel mit den Charakteren, sondern auch mit den Lesern. Sie manipuliert uns unterschwellig und man merkt es gar nicht, weil man von der Geschichte gefesselt ist. Man kann es gut in einem Rutsch weglesen, auch wenn es keine Schonkost ist.

Insgesamt bekommt Verity 5/5 Sterne von mir, denn alles andere wäre einfach nur unfair. Colleen Hoover überrascht ihre Leser mit einer Geschichte, die zwar untypisch für sie sein mag, aber auch fesselt und einem zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 05.05.2020

Lässt mich gleichzeitig fasziniert und verstört zurück...

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Auch wenn ich ein großer Fan von Colleen Hoovers Geschichten bin und beinahe alle gelesen habe, hatte ich nicht viel von "Verity" erwartet, weil es die Leserschaft als wirkliches Schock-Buch angepriesen ...

Auch wenn ich ein großer Fan von Colleen Hoovers Geschichten bin und beinahe alle gelesen habe, hatte ich nicht viel von "Verity" erwartet, weil es die Leserschaft als wirkliches Schock-Buch angepriesen hat und mich nicht mehr viel schockieren kann. Mittlerweile habe ich ein gutes Gespür für Wendungen und kann häufig den Verlauf von Geschichten vorhersagen. Auch bei diesem Roman dachte ich nach wenigen Seiten, ich hätte die Story durchschaut. Doch da habe ich meine Rechnung ohne die Autorin gemacht....

Das Cover ist mit den rosafarbenen Wolken, dem babyblauen Himmel, dem Schwarm winzig klein wirkender Wolken und dem großen, hervorstechenden Titel der Inbegriff einer nichtssagenden Coverschönheit, wie man sie mittlerweile genreübergreifend immer häufiger findet. Versteht mich nicht falsch - ich mag die Gestaltung wirklich sehr - aber angesichts der Abgründe, die die Autorin hier offenlegt, hätte ich etwas erwartet, was weniger "Liebesgeschichte" schreit. Letztendlich ist es aber wohl genau der Schrecken hinter der schönen Verpackung, welcher das Buch so spannend macht und gerade weil man von der Queen of Hearts keine Psychothriller-ähnliche Geschichte erwarten würde, erwischt die Dunkelheit zwischen den Seiten einen so eiskalt. Dass der Titel, der gleichzeitig Name der Frau ist, die Dreh- und Angelpunkt der Geschichte darstellt, und durch die Bedeutung - nämlich ironischerweise "Wahrheit" - den Hauptkonflikt vorwegnimmt, finde ich einfach nur genial.


Erster Satz: "Erst höre ich das Geräusch seines berstenden Schädels, dann spritzt mir sein Blut entgegen."


Schon der Beginn des ersten Kapitels wird alle verstören, die hier ganz dem Cover zufolge eine seichte Liebesgeschichte erwarten. Als hätte die Autorin es darauf angelegt, gleich ein Statement zu setzen und schon aus dem ersten Satz möglichst viel Schockpotential herauszuholen, starten wir mit einem blutigen Unfall auf den Straßen Manhattans ins Geschehen. Wen das abschrecken sollte, dem sein versichert: genau in diesem Stil geht die Geschichte auch weiter. Dass Lowen ihren neuen Auftraggeber Jeremy ausgerechnet mit der Gehirnmasse eines Unfallopfers bespritzt kennenlernt, scheint zwar ein denkbar schlechtes Omen zu sein, ist aber nichts im Vergleich zu dem Schrecken, der auf sie zu kommt, als sie das Angebot, die Thrillerreihe seiner verunglückten Frau Verity weiterzuschreiben, annimmt und in das Haus einer Familie zieht, die einiges durchmachen musste. Bald schon zweifelt die Jungautorin daran, dass die Crawfords einfach nur unglückliche Chroniker sind. Ist es ein Zufall, dass beide Töchter Harper und Chastin kurz hintereinander verunglückt sind und auch Verity nach einem Unfall nicht mehr ansprechbar ist, oder steckt etwas anderes hinter den Unglücksfällen? Neugierig geworden liest sie Veritys Autobiografie, die sie in einer Kiste in ihrem Arbeitszimmer findet und dabei entdeckt sie eine dunkle Wahrheit. Eine Wahrheit, die ihr neues Glück als erfolgreiche Autorin und ihre Liebe zu Jeremy zerstören wird...


"Die meisten Leute, die nach New York kommen, legen es darauf an, entdeckt zu werden. Wir Übrigen kommen hierher, um uns zu verstecken."



Leider kann ich euch nicht viel über den Verlauf der Handlung erzählen, weil ich sonst Wichtiges vorwegnehmen müsste. Fest steht nur, dass diese Geschichte ganz anders aufgezogen ist, als die emotionalen Liebesromane, die wir sonst von Colleen Hoover kennen. Hier entblößt die Autorin Abgründe, verdreht Wahrheiten, lockt auf falsche Fährten und zeigt keinerlei Erbarmen, sodass wir bald das Gefühle bekommen, einen waschechten Psychothriller vor uns zu haben. Auch wenn wir vor allem Lowens Gedanken und Gefühle aus der Ich-Perspektive verfolgen und durch sie als neugierige Eindringling in die Welt der Crawfords eintauchen, bekommen wir durch eingeschobene Kapitel aus Veritys Autobiografie, die wir parallel zu Lowen lesen können, eine weitere interessante Perspektive präsentiert. Dass diese Kapitel es ganz schön in sich haben, wird bald nicht nur Lowen klar und wir erleben, wie Lowens Sicht auf die Dinge durch einige wenige Worte komplett auf den Kopf gestellt wird. Besonders spannend ist, dass Colleen Hoover mit Lowens Reaktionen auf Veritys Kapitel meine eigenen Reaktionen als Leser erstaunlich treffsicher vorhergesagt und ins Buch miteinfließen lassen hat, sodass die Geschichte auf gruselige Art und Weise die Erzählgrenzen immer wieder durchbricht.

Auch wenn auf der reinen Handlungsebene nicht viel passiert - eigentlich durchstöbert Lowen nur Veritys Arbeitszimmer, isst mit Jeremy zu Abend und liest ab und an ein Kapitel aus Veritys Manuskript - steigt die Spannung mit jedem Kapitel mehr an. Ein beinahe leeres Geisterhaus, eine gruselige geistig abwesende Frau und ein dunkles Geheimnis, das Stück für Stück gelüftet wird - Colleen Hoover weiß ganz genau, wie sie den Leser durch geschickt platzierte Häppchen, neue Wendungen und schockierende Geheimnissen bei Stange halten muss und so ist es kein Wunder, dass ich den Roman an einem Mittag verschlungen habe. Die Autorin trifft mit ihrer gezielten Verwendung der Neugierde, der Sensationsgeilheit und der Faszination für menschliche Abgründe des Lesers voll ins Schwarze. Sobald man mit dem Lesen begonnen hat, will man unbedingt hinter die Wahrheit kommen und verspürt genau wie Verity auch eine krankhafte Neugier und Faszination für Veritys Abgründe, in die wir Kapitel für Kapitel tiefer hinabsteigen...


"Die jetzt folgenden Seiten werden teilweise so widerwärtig und bitter schmecken, dass ihr sie ausspucken möchtet, aber ihr werdet sie dennoch schlucken. Die Wörter werden zu einem Teil von euch werden, einem Teil eures Innersten, und dieser Prozess wird schmerzhaft sein. Und doch weiß ich, dass ihr sie euch - meiner großzügigen Warnung zum Trotz - weiter einverleiben werdet, weil ihr nun mal seid, was ihr seid.
Menschen.
Neugierig."


Auch hier schaffte Colleen Hoovers Schreibstil wieder, dass ich in einem Wechselbad der Gefühle gefangen war. Diesmal waren es jedoch keine Verliebtheit, Bewunderung, Enttäuschung, Sehnsucht oder andere hübsche Gefühle, wie bei ihren Liebesromanen zuvor. Stattdessen war ich abwechselnd angeekelt, entsetzt, schockiert, zutiefst traurig und gleichzeitig wütend auf die Geschichte, die Protagonisten und die Autorin, die uns treuen Lesern so etwas antut. Teilweise sehr explizite Szenen in vulgärer Sprache wechselten sich mit einfühlsamen Emotionsbeschreibungen ab, sodass ich ständig zwischen Ekel, Fassungslosigkeit, Mitgefühl und Bewunderung für Colleen Hoover schwankte. Diese Geschichte ist spannend, emotional, verstörend, brutal und noch vieles mehr - mir fallen noch endlos viele Adjektive zum Beschreiben ein, am besten trifft es jedoch "krass". Durch die beklemmende Situation Lowens im Haus der Crawfords, die vielen Geheimnisse und auch ihre eigene Altlasten, die sie nicht gerade zu einer Sonnenschein-Protagonistin machen, ist die Atmosphäre Großteils düster. Teilweise setzt die Autorin jedoch auch sehr subtile aber wirkungsvolle Horrorelemente ein, die die brodelnde Atmosphäre weiter einheizen.

An einer Stelle lässt Colleen Hoover ihre Protagonistin und gefeierte Psychothriller-Autorin Verity Crawford selbst schreiben, der Autor habe seine Aufgabe gut gemacht, wenn der Leser nach dem Lesen ein unbehagliches Gefühl von Abneigung gegenüber den Protagonisten empfindet - und genau das hat Frau Hoover hier geschafft. Immer wieder wollte ich das Buch weglegen und nicht mehr weiterlesen, weil ich vor allem von Veritys Kapiteln genau wie Lowen emotional sehr mitgenommen wurde. Gleichzeitig mag man Lowen und Jeremy, auch wenn sie absolut keine Identifikationsfiguren oder Sympathieträger sind, wie Colleens andere Protagonisten. Während Lowen unsicher, zynisch und alles andere als emotional gefestigt ist, kann man als Leser Jeremy bis zum Schluss nicht zu 100% trauen, auch wenn er auf den ersten Blick wie der perfekte Ehemann und liebevolle Vorzeigevater erscheint. Deshalb bleibt auch die sich entwickelnde Liebesgeschichte der Beiden sehr im Hintergrund - auch der Autorin schien klar zu sein, dass man sich noch nicht auf die Beiden einlassen kann, solange man noch nicht weiß, was tatsächlich in dem großen, dunklen Haus der Crawfords vor sich geht.


"An dem Ort, an den ich mit euch gehen werde, ist kein Licht. Und das war meine letzte Warnung.
Dunkelheit voraus."


Dichte Thriller-Atmosphäre, schwierige Protagonisten, ein fesselnder Schreibstil, sehr heftige Szenen und ein undurchsichtiger Plotaufbau - all das schätze ich an "Verity", was mich aber zu einem wirklichen Fan der Geschichte gemacht hat, war das Ende. Denn dieses beinhaltet eine 180 Grad Wendung, die man der Geschichte nicht zugetraut hätte, die jedoch schockiert zurück lässt. Das Ende ist frustrierend offen, faszinierend mehrdeutig und hassenswert unbefriedigend, weshalb es sicherlich auch nicht allen Lesern gefallen wird. Mit viel Spielraum für Interpretationen und großem Schockpotential hat es meiner Meinung nach jedoch der sowieso schon ungewöhnlichen Geschichte eine Krone aufgesetzt und diesen Roman zu meinem ersten echten Jahreshighlight 2020 werden lassen.

Meine Rezension beenden will ich mit einem Zitat, das Lowen über Veritys Manuskript schreibt, aber auch meine Erfahrung mit "Verity" ziemlich genau auf den Punkt bringt:

"So entsetzlich ich das finde, was sie schreibt, kann ich doch nicht aufhören, es zu lesen. Es ist wie ein schreckliches Zugunglück, von dem man den Blick nicht abwenden kann."




Fazit:


"Verity" ist düster, vielschichtig, schockieren, spannend, emotional und lässt mich gleichzeitig fasziniert und verstört zurück. Colleen Hoover Autorin trifft mit ihrer gezielten Verwendung der Neugierde, der Sensationsgeilheit und der Faszination für menschliche Abgründe des Lesers voll ins Schwarze und hat hier eine beeindruckende Thriller-Romanze geschrieben, die ich sobald nicht mehr vergessen werde.

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