Cover-Bild Lotte Lenya und das Lied des Lebens
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 25.11.2020
  • ISBN: 9783596000623
Eva Neiss

Lotte Lenya und das Lied des Lebens

Die Frau, die Kurt Weill und Bertolt Brecht ihre Stimme schenkte

Lotte Lenya ist die wohl bekannteste Sängerin der Dreigroschenoper. Dieser Roman erzählt die Geschichte der einzigartigen Schauspielerin und Sängerin Lotte Lenya - die Frau, die Kurt Weill und Bertolt Brecht ihre Stimme schenkte.
Inmitten der 1920er Jahre lernt die noch unbekannte Schauspielerin Lotte Lenya ihren zukünftigen Ehemann Kurt Weill kennen – sie rudert ihn über einen See und beide verlieben sich unsterblich ineinander. An Weills Seite gelingt ihr einige Jahre später der Durchbruch, sie lernt Bertolt Brecht kennen und spielt die Seeräuber Jenny in der Dreigroschenoper. Doch die Liebe des Künstlerpaars ist Höhen und Tiefen ausgesetzt …
Kenntnisreich und emotional erzählt Eva Neiss die Geschichte von Lotte Lenya, die mit ihrer besonderen Stimme, ihrer charmanten Eigenwilligkeit und ihrem Drang nach Leben ihre Zeitgenossen in den Bann zog.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.02.2021

Geh deinen Weg

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Ich liebe historische Romane mit starken Frauengestalten, so dass ich neugierig war, was mich wohl bei diesem Buch erwarten würde. Den Namen der Protagonistin Lotte Lenya / Lenja hatte ich schon mal gehört, ...

Ich liebe historische Romane mit starken Frauengestalten, so dass ich neugierig war, was mich wohl bei diesem Buch erwarten würde. Den Namen der Protagonistin Lotte Lenya / Lenja hatte ich schon mal gehört, konnte aber nicht groß etwas mit ihr verbinden, was sich im Laufe des Buches glücklicherweise änderte.
Als Leser_innen dürfen wir hautnah mitverfolgen, wie sich Lotte Lenja im Laufe der 20er und 30er Jahre des 20. Jahrhunderts zu einer bekannten Sängerin und Schauspielerin entwickelt, wobei die Autorin einen sehr persönlichen Zugang zu ihr schafft, indem das Auf und Ab ihrer Liebesbeziehung zu Kurt Weil und anderen Menschen in den Fokus der Aufmerksamkeit rückt. Es wird eine lebenslustige und mutige Frau sichtbar, die eigentlich vom Herzen her nur Bestätigung und erfüllende Liebe sucht.
Die Sprache des Buches ist leicht und berührend, so dass es passieren kann, das mensch beim Lesen die vergangene Zeit aus dem Blick verliert.
Kombiniert mit anderen historischen Büchern über diese Zeit kann es gelingen, einen tiefen Einblick in das damalige Leben, die politischen Entwicklungen und das Leben einer mutigen Frau zu erhalten.

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Veröffentlicht am 05.02.2021

Lotte Lenya

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Dieser birografische Roman dreht sich um Lotte Lenya, die wohl bekannteste Sängerin von Brecht´s Dreigroschenoper. In den 1920er Jahren lernt die junge und noch unbekannte Lotte Lenya Kurt Weil kennen, ...

Dieser birografische Roman dreht sich um Lotte Lenya, die wohl bekannteste Sängerin von Brecht´s Dreigroschenoper. In den 1920er Jahren lernt die junge und noch unbekannte Lotte Lenya Kurt Weil kennen, den sie später auch heiratet. An Kurts Seite lernt Lenya Bertolt Brecht kennen, dieser gibt ihr die Rolle der Seeräuberin Jenny.

Der Roman ist theaterartig aufgebaut, was ich persönlich interessant zu lesen fand, allerdings manchmal den Lesefluss etwas störte.

Die Charaktere sind alle auf ihre Art sehr besconders gewesen. Gerade Brecht wurde von Eva Neiss in meinen Augen sehr gut charaktisiert.

Aber auch Lotte Lenya als Hauptprotagonistin hat mir sehr gefallen, obwohl ihre ARt eher etwas gewöhnungsbedürtig ist. ABer gerade dies hat die Personen ausgemacht, jeder hat seine Macken abbekommen und wirkte so authentisch.

Gut in die Geschichte eingepflochten wurde auch die Auswirkung des Nationalsozialismus, diese zeit war für die Künstler nicht einfach, wie man sehr schön lesen lann.

Für mich gibt es hier eine klare Leseempfehlung, auch wenn mir zeitweiße der Lesefluss gefehlt hat, lohnt es sich zu lesen.

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Veröffentlicht am 10.12.2020

Porträt einer Getriebenen

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Lotte Lenya ist 26, als sie Kurt Weill kennenlernt. Da hat sie bereits ein bewegtes Leben hinter sich, hat es von der Wiener Vorstadt und einem prügelnden Stiefvater weg bis nach Berlin geschafft. Nur ...

Lotte Lenya ist 26, als sie Kurt Weill kennenlernt. Da hat sie bereits ein bewegtes Leben hinter sich, hat es von der Wiener Vorstadt und einem prügelnden Stiefvater weg bis nach Berlin geschafft. Nur ihr erhoffter Durchbruch als Tänzerin, Sängerin oder Schauspielerin steht noch aus. Sie hält sich mit gelegentlichen Auftritten und als Geliebte reicher Männer über Wasser – nirgendwo kann man schneller und leichter Geld verdienen. Auch Kurt Weill ist sofort von ihr fasziniert, von allem von ihrer Stimme und Wandelbarkeit. „Die Welt ist reif für eine Stimme wie Ihre. Sie klingt so echt, als sei sie für meine Ideen geschaffen.“ (S. 64) Obwohl er (noch) nicht in die Kategorie ihrer reichen Gönner passt und sie extrem verschieden sind, werden die ein Paar, heiraten später sogar. Doch ihre Beziehung gleicht einer Achterbahn. Kurt geht ganz in der Musik auf, lebt nur für sie und zieht sich dann komplett zurück. Lotte hingegen ist ein extrem unruhiger Geist, erfindet sich immer wieder neu, spielt Rollen und braucht Dramen. Sie verdrängt schlechte Erinnerungen, entflieht ihrer Vergangenheit, kann nicht alleine sein, braucht Ablenkung – Affären, Spielsucht, Alkohol. Kurt weiß und toleriert das, liebt sie trotzdem. „Ich glaube, ich bin nur für dich auf der Welt, Seelchen.“ (S. 71)
Nach der Bekanntschaft mit Brecht und ihrem Durchbruch als Seeräuber Jenny werden die Unterschiede noch deutlicher, die Ehe kriselt. Lotte genießt ihr Leben als Star, die Aufmerksamkeit und Öffentlichkeit, doch Kurt will aussteigen und aufs Land ziehen. Dorthin, wo es noch sicher und ruhig ist. Er ist Jude und die Nazis werden immer aggressiver und einflussreicher. „Seit Kurt mit gesenktem Blick durch die Welt zieht und Lotte stolz nach vorne schaut, sehen sie einander kaum noch.“ (S. 182)

Eva Neiss zeichnet in „Lotte Lenya und das Lied des Lebens“ das Portrait einer schillernden Persönlichkeit, kratzt aber leider nur an der Oberfläche, wenn es um Lottes künstlerisches Schaffen geht. Dafür wird um so ausführlicher von ihren zahllosen Affären mit Männern und Frauen und den Streitigkeiten zwischen Brecht und Weill berichtet, die Lotte immer wieder schlichten musste. Brecht kommt in dem Buch nicht besonders gut weg, hatte noch mehr Affären als Lotte und war ein unglaublicher Egomane, der niemanden neben sich duldet – schon gar keinen kleinen Komponisten wie Weill (der damals bereits berühmter ist als Brecht!).

Die Liebesgeschichte zwischen Lotte und Kurt war sehr berührend. Er verehrt sie als Frau und Künstlerin, kann als einziger hinter ihre Fassade schauen und lässt ihr darum ihre Freiheit. Doch ihr fällt es schwer, sich nur auf einen Mann zu konzentrieren, hinter seiner Arbeit zurückzustehen und das Heimchen am Herd zu geben.

Auch die Künstlerszene der 20er und 30 er Jahre wird sehr anschaulich beschrieben. Man kennt sich, verbringt fast seine gesamte Zeit zusammen und ist ein eingeschworener Kreis. Selbst während und nach der Emigration treffen sie alle wieder aufeinander.

Lottes Geschichte ist zwar interessant, aber mir fehlt Spannung und Tempo. Oft las sich die Handlung wie eine Aneinanderreihung von Episoden aus ihrem und Kurts bzw. Brechts Leben. Man kommt der Frau nahe, aber leider nicht der Künstlerin.

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