Cover-Bild Wir sehen uns im August
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: E-Books im Verlag Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 07.03.2024
  • ISBN: 9783462312676
Gabriel García Márquez

Wir sehen uns im August

Roman | Bisher unveröffentlichte Neuentdeckung aus dem Nachlass des Nobelpreisträgers
Dagmar Ploetz (Übersetzer)

Eine Geschichte über die Liebe, wie nur Gabriel García Márquez sie schreiben konnte.
Jedes Jahr fährt Ana Magdalena Bach im August mit der Fähre zu einer Karibikinsel, um dort auf das Grab ihrer Mutter einen Gladiolenstrauß zu legen. Jedes Jahr geht sie danach in ein Touristenhotel und isst abends allein an der Bar ein Käse-Schinken-Toast.  Dieses Mal jedoch wird sie von einem Mann zu einem Drink eingeladen. Es entspricht weder ihrer Herkunft oder Erziehung noch ihrer Vorstellung von ehelicher Treue, doch geht sie dennoch auf seine Avancen ein und nimmt den Unbekannten mit auf ihr Zimmer.
Das Erlebnis hat sie und ihr Leben verändert. Und so fährt sie im August des kommenden Jahres wieder erwartungsvoll auf die Insel, um nicht nur das Grab ihrer Mutter zu besuchen.

Wie immer bei Gabriel García Márquez faszinieren die kunstvolle Figurenzeichnung, die bilderreichen und atmosphärisch dichten Beschreibungen sowie die Musikalität der Sprache. »Wir sehen uns im August« ist ein kleines Kunstwerk, das sowohl García-Márquez-Fans als auch neue Leserinnen und Leser begeistern wird. 

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.03.2024

Auch ohne den letzten Schliff ein lohnenswerter Kurzroman

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Gabriel García Márquez‘ letztes Werk, das seinem Willen zufolge nicht mehr veröffentlicht werden sollte. Seine beiden Söhne haben sich nach reiflicher Überlegung über diesen Wunsch hinweggesetzt und uns ...

Gabriel García Márquez‘ letztes Werk, das seinem Willen zufolge nicht mehr veröffentlicht werden sollte. Seine beiden Söhne haben sich nach reiflicher Überlegung über diesen Wunsch hinweggesetzt und uns Leserinnen und Leser mit einem letzten literarischen Geschenk bedacht.
Besonders bewundernswert war für mich einmal mehr Márquez‘ Gefühl für Sprache und seine Fähigkeit, mit wenigen Worten intensive, atmosphärische und lebendige Bilder zu erzeugen. Vieles bleibt in diesem Kurzroman nur angedeutet (zB der Eintritt der Tochter ins Kloster, der Sohn), und es ist mir unklar, ob dies so beabsichtigt war oder dem Umstand geschuldet ist, dass Márquez diesem nicht mehr selbst den letzten Schliff geben konnte. Auch der Schluss wirkt auf mich etwas unrund. Die Geschichte von Ana Magdalena, die - zunächst spontan, später geplant - die jährlichen Besuche am Grab ihrer Mutter auf einer abgelegenen Insel nutzt, um aus ihrer konventionellen Eheroutine auszubrechen, ist ungewöhnlich und sehr erfrischend. Ich habe dieses Buch sehr genossen, und freue mich, dass dieses Spätwerk – meines Wissens sein einziges mit einer weiblichen Hauptfigur – noch erscheinen durfte.

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Veröffentlicht am 16.03.2024

Ein Tag im Jahr

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Wie in jedem Jahr am 16. August, so setzt auch Ana Magdalena Bach diesmal wieder mit der Fähre auf eine Karibikinsel über, um das Grab ihrer verstorbenen Mutter zu besuchen. An deren Todestag legt sie ...

Wie in jedem Jahr am 16. August, so setzt auch Ana Magdalena Bach diesmal wieder mit der Fähre auf eine Karibikinsel über, um das Grab ihrer verstorbenen Mutter zu besuchen. An deren Todestag legt sie dort immer einen Strauß Gladiolen nieder und berichtet der Verstorbenen von ihren Sorgen und Nöten. Ana Magdalena ist 46 Jahre alt und seit 27 Jahren glücklich mit dem 54jährigen Doménico, dem Direktor des Konservatoriums, verheiratet. Das Paar hat zwei Kinder, einen zweiundzwanzig Jahre alten Sohn und eine 18jährige Tochter. Wie jedes Jahr übernachtet sie in einem Touristenhotel an der Lagune und nimmt abends an der Bar eine Kleinigkeit zu sich. Diesmal wird sie von einem fremden Mann angesprochen, der sie zu einem Drink einlädt. Sie geht auf seine Flirtversuche ein und nimmt ihn mit auf ihr Zimmer. Dieses Ereignis hat sie so verändert, dass sie fortan das Abenteuer sucht und nicht nur auf die Insel fährt, um auf das Grab der Mutter Blumen zu legen …

Gabriel García Márquez, (geb. 1927 in Kolumbien – gest. 2014 in Mexiko) war ein kolumbianischer Schriftsteller und Journalist. Er schrieb Drehbücher, Kolumnen, Reportagen, Kurzgeschichten, Erzählungen, Romane und Memoiren. Bevor er sich dem Schreiben zuwandte, studierte er zunächst Jura an der Universidad Nacional de Colombia in Bogotá. Zu dieser Zeit lernte er auch seine spätere Ehefrau Mercedes kennen, die 2020 im Alter von 87 Jahren starb. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor. Sein Durchbruch als Schriftsteller gelang Márquez 1967 mit dem Roman „Hundert Jahre Einsamkeit“, der sich mehr als 30 Millionen Mal verkaufte. 1982 wurde Gabriel García Márquez mit dem Nobelpreis für Literatur geehrt.

Zehn Jahre nach dem Tod des Literaturnobelpreisträgers Gabriel García Márquez erscheint dessen letzter Roman, unvollendet. Seine Söhne hatten beschlossen, das Buch zu veröffentlichen.

„Wir sehen uns im August“ heißt der Roman, der vom Umfang her eher eine Novelle ist, und nun weltweit auf den Markt gekommen ist. Nach dem Willen des Autors sollte er eigentlich nicht gedruckt sondern vernichtet werden, weil er seiner Meinung nach nichts tauge. Seine Söhne sahen das anders, zum Glück für uns Leser. Eine Sensation ist es sicherlich nicht, dennoch eine recht unterhaltsame Geschichte mit teils deftigen Sexszenen. Dass der Autor den Text nicht mehr überarbeiten konnte ist daran zu merken, dass einige Stellen (zumindest auf Deutsch) doch etwas unrund und holprig rüberkommen und gefühlte Lücken vorhanden sind. Das mindert jedoch keineswegs die Lesefreude, zumal der Schluss mit einer gut gelungenen Pointe überrascht. Schade, dass dem Autor keine Zeit mehr geblieben ist, diese kurze Geschichte zu einem großen Werk zu vollenden.

Fazit: Ein dünnes Buch mit vielen schönen ausdrucksstarken Passagen und einem großartigen Schluss – lesenswert trotz kleiner Mängel.

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Veröffentlicht am 01.04.2024

„ „Dieses Buch taugt nichts. Es muss vernichtet werden“ “ (Autor Gabriel García Márquez selbst über dieses Werk)

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Klappentext:

„…Jedes Jahr fährt Ana Magdalena Bach im August mit der Fähre zu einer Karibikinsel, um dort auf das Grab ihrer Mutter einen Gladiolenstrauß zu legen. Jedes Jahr geht sie danach in ein Touristenhotel ...

Klappentext:

„…Jedes Jahr fährt Ana Magdalena Bach im August mit der Fähre zu einer Karibikinsel, um dort auf das Grab ihrer Mutter einen Gladiolenstrauß zu legen. Jedes Jahr geht sie danach in ein Touristenhotel und isst abends allein an der Bar ein Käse-Schinken-Toast. Dieses Mal jedoch wird sie von einem Mann zu einem Drink eingeladen. Es entspricht weder ihrer Herkunft oder Erziehung noch ihrer Vorstellung von ehelicher Treue, doch geht sie dennoch auf seine Avancen ein und nimmt den Unbekannten mit auf ihr Zimmer.



Das Erlebnis hat sie und ihr Leben verändert. Und so fährt sie im August des kommenden Jahres wieder erwartungsvoll auf die Insel, um nicht nur das Grab ihrer Mutter zu besuchen.….“



Da wird nun Jahre nach dem Tot des genialen Autors eine „neue“, seine letzte, Geschichte auf dem Buchmarkt präsentiert. Das kann gut gehen aber eben auch genau das Gegenteil sein. So nun hier, zumindest für meine Begriffe. Erstens hat Gabriel García Márquez damals schon über diese unvollendete Geschichte gesagt, sie tauge nichts und müsse vernichtet werden. Und da stellt sich doch bei mir als Leser die große Frage, warum denn nun die Erben diese Geschichte über den Willen des Autors hinweg nun doch veröffentlich haben?! Zumal die Geschichte erst vor einiger Zeit von fremden Schreibern in Márquez‘ Stil beendet wurde. Muss so etwas sein? Márquez wird schon gewusst haben warum er diese Geschichte so nicht auf den Markt bringen wollte! Egal wie krank er zu diesem Zeitpunkt war! Und Zweitens: die Geschichte liest sich einfach recht langweilig. Sie hat einen anderen Stil als den, den Márquez stets selbst gewählt hat. Das hängt auch nicht damit zusammen das er erstmals hier aus der Sicht einer Frau geschrieben hat. Das hatte aber auch Gründe wenn man die Lebensgeschichte und das Wirken Márquez verfolgt hat! Warum auch nicht mal so schreiben, gut, aber zu wissen, dass das Ende nicht aus seiner Feder stammt und eben nicht aus seiner Gedankenwelt entstammte, verfremdet die Geschichte und das Flair dazu für meine Begriffe komplett ebenso das er es selbst nie mochte. Das Vor- und Nachwort dazu gibt zu allem einen gewissen Aufschluss aber danach krausten sich meine Haare noch mehr. Da wurden also aus verschiedensten Rohfassungen und Fantasien irgendein Ende hier zusammen geschustert - anders kann man das nicht ausdrücken. Nochmal: Márquez wird schon seine Gründe dafür gehabt haben eben diese Geschichte nicht ans Tageslicht zu bringen! Dem sollte man einfach nachgehen und es respektieren. Daraus dann aber doch noch Profit zu schlagen ist schon wirklich unverschämt. Warum ich aber nun dieses Buch gelesen habe? Die Neugier war zu groß, das gebe ich unumwunden zu. Ich bin ein großer Fan von Márquez‘ Werken und ja, warum nicht, hätte dieser so hochgelobte „letzte“ Roman nicht doch ein Knaller werden können? Ich gab ihm diese Chance aber es war einfach nur eine Enttäuschung. Die Geschichte um unsere Protagonistin Ana Magdalena wirkt wie eine Reise durch die Midlife-Crisis. Eine Reise durch ein komplettes Gefühlschaos, wo sie sich einem One-Night-Stand nach dem anderen hingibt und einen ganz bestimmten Liebhaber Jahre später wieder antrifft. Als dann das Geheimnis ihrer verstorbenen Mutter aufgelöst wurde, endet dieser Roman in völligem Kitsch und Klamauk aus meiner Sicht.

Fazit: Márquez hatte seine Gründe diesen Roman niemals öffentlich zu machen. Das dies nun so übergangen wurde, ist ihm gegenüber komplett unwürdig. Der Autor würde sich im Grabe herumdrehen. 1 Stern hierfür!