Niebüll 1945, der Krieg ist vorüber doch die Schuld bleibt
Hanna Aden erzählt in ihrem Debütroman eine zum Teil auf ihre Familiengeschichte beruhende Story. Und wie sie die erzählt! Ihr gelingt es mit leichten und doch eindringlichen Worten Fragen aufzuwerfen, ...
Hanna Aden erzählt in ihrem Debütroman eine zum Teil auf ihre Familiengeschichte beruhende Story. Und wie sie die erzählt! Ihr gelingt es mit leichten und doch eindringlichen Worten Fragen aufzuwerfen, mit denen man sich so nicht jederzeit beschäftigt.
Wir begleiten die zwei Flüchtlinge Lena 19 und Margot 14, die 1945 zum Kriegsende bei einer Pastorenfamilie in Niebüll Unterschlupf finden. Schon bald findet Lena Arbeit als Dolmetscherin bei den britischen Besatzern und erntet Zweifel von den Einheimischen. Dabei gerät sie zwischen die Fronten. Die Deutschen sind in noch in dem über Jahre erlernten Gedankengut gefangen, die Briten fragen sich wie diese Monster, das Volk des Grauens, so "normal " aussehen kann.
Durch die wechselnden Sichtweisen bringt die Autorin gekonnt Fragen auf über Schuld und Vergebung über Scham und das große Schweigen.
Meiner Meinung nach ist dieses Buch eine Bereicherung rund um das Thema 2. Weltkrieg, Nachkriegszeit und deutscher Geschichte. Es hallt nach, macht nachdenklich und lässt uns nicht vergessen was damals geschah.
Dieses Buch verdient große Aufmerksamkeit und die vollen 5 Sterne. Wenn ich könnte auch mehr. Ich bin gespannt wie sich Hanna Aden literarisch weiter entwickelt, ich werde die Augen offen halten! Weiter so!