sehr lebendig gestaltet
Heidi Rehns historischer Roman "Wir träumten vom Sommer" knüpft nahtlos an den Erfolg ihrer vorherigen Werke an. Wie immer hat sie gründlich recherchiert und geschickt Fakten und Fiktion miteinander verwebt. ...
Heidi Rehns historischer Roman "Wir träumten vom Sommer" knüpft nahtlos an den Erfolg ihrer vorherigen Werke an. Wie immer hat sie gründlich recherchiert und geschickt Fakten und Fiktion miteinander verwebt. Ihr Schreibstil ist beeindruckend und lässt die 1970er Jahre lebendig und farbenfroh erscheinen. Die Leser begleiten Amrei und ihre Freunde, eine vielfältige Gruppe von Studenten, sowie den Polizisten Wastl. Die Charaktere sind sympathisch und man möchte gerne Teil ihrer Gruppe sein und ihre Abenteuer miterleben. Die Handlung umfasst die Studentenproteste der Jahre 1967/68, den Bau des Olympischen Dorfes und die Geiselnahme der israelischen Athleten bei den Olympischen Spielen 1972 durch Palästinenser. Besonders hervorzuheben sind die bildhaften Beschreibungen der Studentenproteste. Ein Wiedersehen mit den Charakteren Annemirl und Elly aus der Buchhandlung in der Amalienstraße ist ein besonderes Highlight. Ein kleiner Kritikpunkt ist der Wechsel zwischen den Jahren, der manchmal verwirrend sein kann. Trotzdem hat das Buch erneut begeistert und zeigt, dass Heidi Rehn auch die 1960er und 70er Jahre meisterhaft darstellen kann. Zusammenfassend entführt "Wir träumten vom Sommer" die Leser ins München der Jahre 1967-1972. Man nimmt an den Studentenprotesten teil, erlebt den Umbau von München für die Olympischen Spiele 1972 und die Geiselnahme der israelischen Athleten. Trotz des gelegentlich verwirrenden Wechsels zwischen den Jahren ist das Buch sehr empfehlenswert.