Cover-Bild Nichts ist okay!
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9,95
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 20.04.2018
  • ISBN: 9783423626774
Jason Reynolds, Brendan Kiely

Nichts ist okay!

Zwei Seiten einer Geschichte – Roman
Klaus Fritz (Übersetzer), Anja Hansen-Schmidt (Übersetzer)

Zwei Stimmen, zwei Autoren, schwarz und weiß..

Eigentlich wollte Rashad nur eine Tüte Chips kaufen, doch kaum hat er den Laden betreten, wird er von einem Polizisten brutal niedergeschlagen. Beobachtet hat den Vorfall ein anderer Junge: Quinn, der ausgerechnet mit der Familie des Angreifers befreundet ist. Rashad ist schwarz, der Polizist weiß. Ein weiterer rassistischer Übergriff? Wie so viele? Rashad landet im Krankenhaus, und Quinn steht zwischen den Fronten. Er muss sich entscheiden: Tritt er als Zeuge auf und wird zum Verräter? Oder hält er den Mund und schweigt zu Diskriminierung und Gewalt. Derweil organisieren Rashads Freunde eine Demonstration gegen Rassismus und Polizeiwillkür. Eine Stadt gerät in Ausnahmezustand. Und zwei Jugendliche mittendrin.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.06.2020

Ein großartiges Buch über ein unglaublich wichtiges Thema!

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Der Jugendroman „Nichts ist okay!“ von Jason Reynolds und Brendan Kiely ist erstmalig im August 2016 auf Deutsch erschienen. Das Buch könnte wohl aber aktueller nicht sein, schließlich behandelt es eine ...

Der Jugendroman „Nichts ist okay!“ von Jason Reynolds und Brendan Kiely ist erstmalig im August 2016 auf Deutsch erschienen. Das Buch könnte wohl aber aktueller nicht sein, schließlich behandelt es eine immens wichtige Thematik: Rassismus und Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA. Da ich mir fest vorgenommen habe, mehr Bücher über dieses Thema zu lesen, stand für mich sofort fest, dass ich das Gemeinschaftswerk der beiden US-amerikanischen Autoren unbedingt bei mir einziehen lassen muss! 

Der 16-jährige Rashad möchte diesen Freitagabend zusammen mit seinen Freunden zu einer angesagten Party gehen. Vorher macht er noch einen kleinen Abstecher zu Jerry‘s, um dort eine Tüte Chips zu kaufen. Als er sich bückt, um sein Handy aus seiner Sporttasche zu holen, stolpert eine Kundin plötzlich über ihn. Ehe es sich Rashad versieht, wird er von einem jungen Polizisten gepackt und aus dem Laden gezerrt. Er wirft ihm Diebstahl vor und beginnt brutal auf ihn einzuschlagen. Rashad verliert das Bewusstsein und wacht erst im Krankenhaus mit gebrochener Nase, Rippenbrüchen und inneren Blutungen wieder auf.
Quinn, ein weißer Mitschüler von Rashad, war an dem Freitag ebenfalls auf dem Weg zu Jerry‘s und hat die Szenerie schockiert beobachtet. Was das Ganze noch schlimmer für ihn macht: Quinn kennt den weißen Polizisten, der den schwarzen Jungen vor dem Laden so heftig verprügelt. Bei ihm handelt es sich um Paul Galluzzo, der große Bruder seines besten Freundes. Quinn weiß nicht, wie er sich nun verhalten soll. Er schweigt zunächst und hofft, dass niemand gesehen hat, dass er Zeuge dieser schrecklichen Szene war.
Die Stadt Springfield gerät in einen Ausnahmezustand, als ein Video über den Vorfall auftaucht und die Medien verstärkt über die Ereignisse berichten. Während Rashad im Krankenhaus von den Auswirkungen der Geschehnisse erfährt, steckt Quinn mittendrin. Sein innerer Konflikt wird immer größer. Soll er weiter den Mund halten und Paul schützen? Oder soll er sich der Wahrheit stellen und aktiv werden? 

Als ich mit dem Lesen begann, haben mich bereits die ersten Seiten erschüttert und aufgewühlt. Rassismus, Vorurteile und Gewalt sind definitiv keine leichten Themen, aber ungemein wichtige, über die man sich dringend informieren sollte! Solltet ihr gerade auf der Suche nach einem richtig guten Jugendbuch sein, das diese ernste Thematik ausgezeichnet behandelt, kann ich euch nur sehr ans Herz legen, „Nichts ist okay!“ von Jason Reynolds und Brendan Kiely zu lesen!

In meinen Augen haben die beiden Autoren gemeinsam ein unglaublich tolles Buch aufs Papier gebracht, welches man meiner Ansicht nach unbedingt im Unterricht durchnehmen sollte. Als Schullektüre eignet es sich wahrlich hervorragend, da es eine Menge Stoff zum Nachdenken und Diskutieren liefert und auf eine absolut authentische und einfühlsame Weise aufzeigt, dass Rassismus nicht der Vergangenheit angehört, sondern leider nach wie vor ein Teil unserer Gesellschaft ist. Viele wollen das nicht wahrhaben und verschließen die Augen vor der Wahrheit, aber das ändert nichts an der Tatsache: Rassismus ist nach wie vor brandaktuell. Darüber schweigen, wegsehen und nichts tun ist vollkommen falsch – wir müssen aktiv werden und handeln, nur so wird es uns hoffentlich gelingen, diese große Diskriminierung, die immer noch unter uns Menschen herrscht, irgendwann zu überwinden.

Diese Aussage und noch manches mehr wird uns anhand der Erzählungen von Rashad und Quinn verdeutlicht. Das Buch wird im Wechsel der beiden erzählt, jeweils in der Ich-Perspektive. Mir haben die ständig wechselnden Sichtweisen wahnsinnig gut gefallen, da wir dank dieser zwei verschiedene Blickwinkel auf die Geschehnisse erhalten.
Während Jason Reynolds, der selbst Afroamerikaner ist, den Part des schwarzen Rashads übernommen hat, hat der weiße Autor Brendan Kiely die Kapitel des hellhäutigen Quinns geschrieben. Meiner Meinung nach haben beide Autoren einen grandiosen Job gemacht. Beide schildern sie die Vorkommnisse auf eine schonungslos ehrliche und erschreckend realistische Weise und frei von jeglichen Klischees. Rashad und Quinn bewegen sich im selben Umfeld und gehen auf dieselbe Schule. Sie sind zwei ganz normale amerikanische Teenager, deren Leben sich eigentlich gar nicht so sehr voneinander unterscheiden. Wäre da nicht ihre unterschiedliche Hautfarbe. 

Ich persönlich mochte die Kapitel aus Quinns Sicht ein bisschen lieber, da ich mich mit ihm besser identifizieren konnte. Ich muss gestehen, dass ich nicht weiß, wie ich an seiner Stelle gehandelt hätte. Vermutlich hätte ich mich wie er verhalten und zunächst aus Angst und Unsicherheit einfach geschwiegen. Dass dieser Weg der falsche ist, wird Quinn aber noch realisieren. Die Darstellung seines inneren Konflikts und das Herantasten an dessen Lösung hat mir unsagbar gut gefallen.
Rashads Passagen fand ich aber selbstverständlich auch große Klasse! Wie Quinn, so war mir auch Rashad auf Anhieb sympathisch und da seine Gefühls- und Gedankenwelt ebenfalls sehr anschaulich und feinfühlig beschrieben wird, konnte ich mich auch ihn jederzeit spielend leicht hineinversetzen. 
Mit den Nebenfiguren konnte mich das Autorenduo ebenfalls komplett überzeugen. Allesamt wurden sie sehr glaubhaft und erstklassig ausgearbeitet.

Ein weiterer Punkt, mit welchem mich die beiden Autoren hellauf begeistern konnten, ist der leichte, jugendliche Schreibstil. Die lockere Jugendsprache gefiel mir vom ersten Moment an unheimlich gut. Sie verleiht dem gesamten Buch nur noch mehr Authentizität und wird garantiert vor allem bei der Zielgruppe, sprich Leser ab 14 Jahren, mega gut ankommen. 

Mit dem Ende konnten Jason Reynolds und Brendan Kiely ebenfalls vollends bei mir punkten. Es lässt so einige Fragen offen, was manche vielleicht stören wird, was mir aber gerade gut gefallen hat, da es meinem Empfinden nach einfach nur perfekt zur Geschichte passt.

Fazit: Ein großartiger Jugendroman über eine hochaktuelle Thematik! Jason Reynolds und Brendan Kiely ist gemeinsam ein unfassbar wichtiges Buch gelungen, welches auf eine realistische, emotionale und aufrüttelnde Weise die Themen Rassismus und Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA behandelt. Die packende Geschichte reißt einen von Beginn an mit und lässt einen einfach nicht mehr los. Sie bewegt, rüttelt auf und regt extrem zum Nachdenken an. In mir zumindest hat die Handlung genau das hervorgerufen. Ich hatte öfters Gänsehaut beim Lesen und da ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen konnte, habe ich es quasi in einem Rutsch durchgesuchtet. Ich habe eine unvergessliche und äußerst intensive Zeit mit diesem Roman verbracht und kann abschließend nur sagen: Unbedingt lesen! „Nichts ist okay!“ erhält von mir 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 31.01.2018

Brisant

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Ich bin immer noch geflasht!
Dieses Buch ist so toll geschrieben und top aktuell.

Aber von Anfang an.
Zu allererst hat mich der Inhalt angesprochen, weil ich sehr gespannt darauf war, was die Autoren ...

Ich bin immer noch geflasht!
Dieses Buch ist so toll geschrieben und top aktuell.

Aber von Anfang an.
Zu allererst hat mich der Inhalt angesprochen, weil ich sehr gespannt darauf war, was die Autoren aus diesem Thema gemacht haben. Ich meine, in letzter Zeit hat man es so oft gehabt, dass man die Nachrichten gelesen hat und immer wieder über solche Fälle berichtet wurde.
Was das Buch zu etwas so besonderem macht, sind für mich die zwei Seiten dieser Geschichte.
Es war sehr spannend das zu lesen, was wirklich passiert ist und eine Seite zu sehen von jemandem der einen Teil der Tat gesehen hat und sich seinen Teil denkt.
Aber Quinn ist nicht einfach nur irgendwer. Er hat auch noch eine persönliche Beziehung zu dem Täter.
Ich fand es großartig, die Gedanken und Entwicklungen von ihm zu sehen. Von jemandem der zuerst einfach nur alles vergessen möchte (und natürlich seine eigene Meinung dazu hat) und später aktiv in das Geschehen eingreift und jemanden unterstützt und für ihn eintritt, den er eigentlich überhaupt nicht kennt.
Seine inneren Konflikte und Erkenntnisse waren gut beschrieben und haben das Ganze interessant gemacht.
Die ganze Zeit denkt man einfach nur, wie ungerecht das alles ist und man möchte manche Figuren einfach nur schütteln!
Was ich wahnsinnig toll fand, waren auch die Nebenstränge, denn trotz all dem negativen und schlechten was passiert, erfährt man trotzdem auch wie Familien zusammenwachsen, wie junge Menschen erwachsen werden und für das einstehen an das sie glauben und natürlich sind die Jungs auch verliebt.

Ich kann euch dieses Buch nur wärmstens empfehlen. Zuerst dachte ich ich muss mich da ein bisschen zu zwingen, es kontinuierlich weiter zu lesen, aber das war gar nicht nötig. Dieses Buch liest sich so schnell durch. Einfach, weil es so spannend ist, zu lesen und die Sprache einfach Spaß macht.

Wer also mal etwas lesen möchte, dass nah an der Zeit ist, der sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen!

Veröffentlicht am 23.01.2019

Nichts ist okay!

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Verlag: dtv
Seiten: 320
Erscheinungsjahr: 2016
Preis: 9.95 Euro (Deutschland)

Klapptext:
" Es sollte ein harmloser Einkauf im Eckladen werden, am Ende liegt der 16-jährige Rahad mit schweren Verletzungen ...


Verlag: dtv
Seiten: 320
Erscheinungsjahr: 2016
Preis: 9.95 Euro (Deutschland)

Klapptext:
" Es sollte ein harmloser Einkauf im Eckladen werden, am Ende liegt der 16-jährige Rahad mit schweren Verletzungen im Krankenhaus.
Ein weisser Polizist hatte ihm, dem schwarzen Jugen, Diebstahl vorgeworfen und ihn niedergeprügelt. Aber es gibt Zeugen. Quinn, ebenfalls 16 und ausgerechnet Freund der Familie des Polizisten, hat alles beobachtet. Wird er sein Wissen teilen? Wird er aufstehen gegen Willkür und Rassismus? Und wie ergeht es Rashad? Stehen seine Familie und seine Freunde hinter ihm?"

Meine Meinung:

Die Geschichte um Rashad wird aus zwei verschiedenen Blinkwinkeln erzählt. Zum einem begleitet man den 16-jährigen weissen Jungen Quinn und zum andern natürlich Rashad. Die beiden Figuren nicht sehr ausgearbeitet gewesen, sie bleiben etwas in der Geschichte etwas blass. Der Schreibstil der beiden Autoren hat mir gefallen, das Buch hat sich sehr flüssig lesen lassen.

Zueinem erlebt man Rashad wie er im Krankenhaus seine Zeit totschlägt und das Erlebnis zu verarbeiten. Zum andern erlebt man Quinn, der zuerst auf der Seite der Familie des Polizisten steht einen Selbstfindungsprozess durchlebt und seine Handlungen in Frage stellt.

Schade fand ich auch, dass nie die Bewegründe oder die Konsequenzen von Paul erwähnt wurden, sondern immer nur was in den Medien darüber erzählt wurde.

Mein Fazit:

Ein gutes Buch zu einem leider noch immer aktuellen Thema.


Weiteres Buch zum Thema:
https://www.lovelybooks.de/autor/Angie-Thomas/The-Hate-U-Give-1441723224-w/rezension/1482739535/