Cover-Bild Nebeljagd
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8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Bastei Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Weibliche Ermittler
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 20.12.2019
  • ISBN: 9783732578030
Julia Hofelich

Nebeljagd

Kriminalroman
In einem kleinen Dorf auf der schwäbischen Alb wird die betagte Ines Schneider ermordet. Hauptverdächtiger: ihr Pflegesohn Jo Haug. Jo ist vorbestraft, außerdem geistern seit Jahren Gerüchte durchs Dorf, dass Haug auch seine vor 15 Jahren verschwundene Jugendfreundin Vanessa skrupellos und qualvoll getötet haben soll. Für die Dorfgemeinschaft steht fest: Nur er kann der Täter sein. Jos Verteidigerin Linn Geller hält jedoch nichts von solchen Vorurteilen und recherchiert unabhängig von der örtlichen Polizei. Ihre Ermittlungen rütteln an gefährlichen Geheimnissen, die die eingeschworene Dorfgemeinschaft lieber auf ewig in Schweigen gehüllt hätte ...

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.12.2019

absolute Leseempfehlung

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Dies ist nach "Totwasser" der 2. Teil der Anwältin Linn Geller.
Ich kenne den 1. Teil nicht, man kann den 2. Teil aber ohne Vorkenntnisse gut lesen.

Der neue Fall der Strafverteidigerin Linn Geller hat ...

Dies ist nach "Totwasser" der 2. Teil der Anwältin Linn Geller.
Ich kenne den 1. Teil nicht, man kann den 2. Teil aber ohne Vorkenntnisse gut lesen.

Der neue Fall der Strafverteidigerin Linn Geller hat es in sich.
Sie soll den in 2 Mordfällen beschuldigten Johann Haug vertreten.
Dieser soll bereits vor 22 Jahren auf bestialische Weise ein junges Mädchen hingerichtet und ausgeweided und nun seine Pflegemutter getötet haben.
Alle Beweise sprechen gegen Haug, der seine Unschuld beteuert. Doch so einfach ist die Aufklärung beider Morde nicht.
Das kleine Dorf in der Schwäbischen Alp mit seinen merkwürdigen Einwohnern hat so viele Geheimnisse, dass es alles auf den Kopf stellt, was anfangs so klar scheint.

Gleich auf den ersten Seiten legt die Autorin den Spannungsbogen hoch an und lässt diesen auch bis zum Schluss nicht mehr absacken.
Man fliegt förmlich durch die Story und hat schon fast Probleme, bei den ständigen neuen Ermittlungsansätzen, folgen zu können.
Es gibt immer wieder andere spannende mögliche Rückschlüsse, die immer nur so halb stimmen und auf den nächsten Seiten bereits korrigiert werden.
Hoeflich schafft es damit, den Leser konstant zu fordern, mitzudenken und logische Schlüsse zu ziehen und appelliert ebenso an die Empathie eines jeden.
Denn Haug ist vor allem der Buhmann des Dorfes seiner Herkunft wegen. Sein Vater ein verurteilter Mörder und das Dorf der Meinung, er hätte die bösen Gene geerbt.
Es beginnt ein Spießrutenlauf zwischen Gerüchten, Lügen und einem völlig verstörten Angeklagten, der an sich selbst zweifelt.
Authentisch wird das Gefühlschaos der Strafverteidigerin dargestellt, die ständig mit den Gewissensbissen kämpft, einen Mörder zur Freiheit zu verhelfen und den Selbstzweifeln, ob er nicht doch unschuldig ist, und sie Haugs einzige Chance auf Gerechtigkeit.

Zitat P.2303
Sie hatte zwei Optionen, und beide waren beschissen. Sie konnte entweder ihren Mandanten, den Rechtsstaat und ihre Überzeugung verraten oder eine Schwangere möglicherweise in Lebensgefahr bringen. Als sie schließlich aufstand, konnte sie nichts frühstücken, weil ihr so schlecht war .

Linn schafft es nicht rechtzeitig, die Wahrheit lückenlos aufzudecken und vor allem fehlen ihr Beweise für ihre Mutmaßungen. Somit beginnen die Verhandlungen gegen Haug.

Erst auf den letzten Seiten stellt sich raus, ob sie es noch schafft das Ruder herumzureißen und die Wahrheit ans Tageslicht zu bringen.

Fazit: Ganz großes Kino. Eine wirklich spannende Suche nach den wahren Tathergängen mit einem absolut glaubwürdigen Ende.

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Veröffentlicht am 25.12.2019

Fesselnd bis zur letzten Seite

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In diesem zweiten Fall erhält Dr. Linn Geller wieder ein Mandat zu einer Pflichtverteidigung. Sie soll Johann Haug verteidigen, der verdächtigt wird, seine Pflegemutter ermordet zu haben. Haug ist schon ...

In diesem zweiten Fall erhält Dr. Linn Geller wieder ein Mandat zu einer Pflichtverteidigung. Sie soll Johann Haug verteidigen, der verdächtigt wird, seine Pflegemutter ermordet zu haben. Haug ist schon mehr als einmal mit dem Gesetz in Konflikt gekommen: als Einbrecher, Dieb, wegen Körperverletzung und, vor allem das wiegt schwer im aktuellen Fall: als Verdächtiger im Mordfall Vanessa. Die junge Frau wurde vor 20 Jahren ermordet und ausgeweidet vorgefunden. Haug hätte mehr als ein Motiv gehabt, wurde aber aus Mangel an Beweisen vom Gericht nicht verurteilt, von den Dorfbewohnern jedoch schon.

Linn Geller ist nicht ganz von der Schuld oder Unschuld ihres Mandanten überzeugt. Mehrfach zweifelt sie. Sie fühlt sich beobachtet und nach ihrem schweren Unfall, über den die Leser nach wie vor im Unklaren gelassen werden, wirkt sich manchmal paranoid.
Da sie von der Staatsanwaltschaft nicht alle Unterlagen erhält, beginnt sie auf eigene Faust zu ermitteln. Im Dorf stößt sie nicht nur auf eine Mauer des Schweigens sondern auf unverhüllte Aggression gegen Johan Haug, die sich auch gegen sie richtet. Mehrfach gerät sie brenzlige Situationen.

Meine Meinung:

„Nebeljagd“ ist ein passender Titel für das Stochern in den beiden MOrdfällen. Kaum scheint ein wenig Licht in die verworrene Situation zu kommen, wird das sofort wieder hinter einem Nebelschleier versteckt. Auch die Jahreszeit, nämlich der Winter rund um Weihnachten, in dem dieser Krimi spielt, trägt zur gruseligen Atmosphäre bei.

Der Plot ist aufwändig und durchdacht konzipiert. Es kommt keine Minute Langeweile auf. Der Leser kann und muss selbst entscheiden, ob Haug schuldig ist oder nicht. Die Verwicklung der dörflichen Honoratioren ist ziemlich undurchsichtig. Die Autorin führt die Leser lange an der Nase herum, bis die stimmige und doch ein wenig überraschende Auflösung auf dem Tisch liegt.

Gut gelungen finde ich auch das Cover, das einen hohen Wiedererkennungswert der Autorin hat.

Fazit:

„Nebeljagd“ ist ein spannender, aufwändig ausgeklügelter, komplexer Krimi mit vielen unvorhersehbaren Wendungen, in dem nicht alles so ist, wie es scheint. Gerne gebe ich hierfür 5 Sterne.

Veröffentlicht am 21.12.2019

Schuldig oder nicht?

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Ein scheinbar unlösbarer Fall für Linn Geller. Johann Haug ist angeklagt, seine Pflegemutter ermordet zu haben. Doch Johann schwört, dass er es nicht war. Die Beweismittel jedoch sind erdrückend.
Vor ...

Ein scheinbar unlösbarer Fall für Linn Geller. Johann Haug ist angeklagt, seine Pflegemutter ermordet zu haben. Doch Johann schwört, dass er es nicht war. Die Beweismittel jedoch sind erdrückend.
Vor allem weil Johann schon einmal verdächtigt wurde, einen Mord begangen zu haben: den an seiner Nachbarin.
Linn Geller zweifelt selbst an der Unschuld ihres Mandanten, findet jedoch eine Spur in die Vergangenheit, die Johann entlastet. Doch dabei bringt sie sich selbst in große Gefahr.

Ein uriges „Nest“ auf der Schwäbischen Alb ist der Schauplatz des neuen Krimis von Julia Hofelich. Ich selbst stamme aus so einem kleinen Dorf und konnte mich deshalb gut in die Dorfbevölkerung hineinversetzen. Die Anfeindungen jedoch, die Linn entgegenschlagen fand ich schon sehr heftig und verdächtig und manche Aktion (Weihnachtsmarkt – Hütte) konnte ich so gar nicht nachvollziehen, das wirkte schon sehr konstruiert.
Hofelich schreibt sehr anschaulich und flüssig, zudem wurde das Buch mit der Zeit immer spannender. Ermüdend fand ich jedoch das ständige Wiederholen der Verletzung von Linn und wie diese ihr zu schaffen macht. Gespannt bin ich, wie es mit Linns Liebesleben weitergehen wird. Wenn man sich so darauf freut, zu erfahren, wie die Zukunft der Protagonisten aussieht, zeigt, dass Hofelich Charaktere erschaffen hat, die es lohnen, auf den nächsten Band zu warten.
Der Kriminalfall selbst ist sehr komplex aufgebaut. Dachte ich am Anfang doch auch noch, dass Johann schuld sein muss, denn die Beweise waren schon sehr erdrückend. Doch Linn verbeißt sich dermaßen in den Fall und die winzigen Puzzlesplitter die sie ausgräbt lassen auch den Leser langsam zweifeln. Schuldig oder unschuldig?
Lest selbst!

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