Cover-Bild Achtsam morden
Band 1 der Reihe "Achtsam morden-Reihe"
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Humor
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 10.06.2019
  • ISBN: 9783453439689
Karsten Dusse

Achtsam morden

Roman
Björn Diemel wird von seiner Frau gezwungen, ein Achtsamkeits-Seminar zu besuchen, um seine Ehe ins Reine zu bringen, sich als guter Vater zu beweisen und die etwas aus den Fugen geratene Work-Life-Balance wieder herzustellen. Denn Björn ist ein erfolgreicher Anwalt und hat dementsprechend sehr wenig Zeit für seine Familie. Der Kurs trägt tatsächlich Früchte und Björn kann das Gelernte sogar in seinen Job integrieren, allerdings nicht ganz auf die erwartete Weise. Denn als sein Mandant, ein brutaler und mehr als schuldiger Großkrimineller, beginnt, ihm ernstliche Probleme zu bereiten, bringt er ihn einfach um — und zwar nach allen Regeln der Achtsamkeit.

Achtsam morden ist die Geschichte eines bewussten und entschleunigten Mordes, der längst überfällige Schulterschluss zwischen Achtsamkeitsratgeber und Krimi, vor allem aber ein origineller Unterhaltungsroman.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2020

Ein skurriles Werk - mal anders rezensiert

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Die Schizothekare sitzen zusammen in einem Café mit einem renommierten Journalisten, seines Zeichens für den Feuilleton einer angesehen Großstadtzeitung zuständig und begierig Informationen für seinen ...

Die Schizothekare sitzen zusammen in einem Café mit einem renommierten Journalisten, seines Zeichens für den Feuilleton einer angesehen Großstadtzeitung zuständig und begierig Informationen für seinen längst überfälligen Artikel zu sammeln. Nebst einem Vanillemacchiato und einem heißem Moccha schmücken Brownies und Cheesecake den Tisch und runden die Situation kulinarisch ab. Schmatzend und schlürfend werden Fragen beantwortet. Das Leben ist manchmal hart.



J: Zu allererst würde ich gerne wissen, wie ihr darauf kamt "Achtsam Morden" von Karsten Busse zu lesen. Erzählt mal.

T: Naja, es lag auf einem der ersten Stapel, den wir in unserer Lieblingsbuchhandlung sahen und der Klappentext klang witzig.

A: Und wir sind Opfer unserer Zwänge. Das Cover und der Titel haben es geschafft unsere Aufmerksamkeit zu erregen, somit hatte der Klappentext auch eine Chance gelesen zu werden.

J: Nun seid ihr ja echt begeistert, sagt mal beispielhaft, was die Geschichte so für euch ausmachte.

T: Puuuuh, ich glaube, für mich war es absolut die sarkastische Darstellung der Achtsamkeitsregeln. Das Ganze eingebettet in eine "Mafiageschichte" - besser geht eigentlich nicht.

A: Ja, der Humor war schon teilweise sehr schwarz. Ab und an sogar nur sehr unterschwellig. Und es gefiel, dass es kein Krimi im klassischen Sinne war - ich meine wer hier für das achtsame morden zuständig war, war von Anfang an klar.

J: Welche Stelle ist euch denn besonders im Gedächtnis geblieben, bei der ihr herzhaft losgelacht habt?

T: Am Allermeisten und Lautesten habe ich beim Entdecken der Leiche im Kofferraum via Thermometer gelacht. So absurd und trotzdem irgendwie logisch. Da musste ich wirklich den Kaffee ausspucken vor Lachen.

A: Ich glaube eine richtige Stelle kann ich gar nicht so richtig hervorheben. Immer wieder für ein Grinsen hat die ganz eigene und damit komplett ins Absurde schweifende Auslegung der Achtsamkeitsregeln geführt. Ein Juwel.

J: Gab es denn auch was Ekliges ?

A: Ohne Spoilern zu wollen, aber ein abgetrennter Ringfinger, der von einem Raben stibitz wird, ist schon recht makaber.

T: Genauso wie eine vor sich hin gammelnde, entleerte Leiche im Kofferraum.

J: Welche Person außer dem Protagonisten habt ihr besonders lieb gewonnen? Gab es so jemanden?

A: Spontan fällt mir eine absolute Randfigur ein. Eine intellektuell recht bedürftige Referendarin, die BGH Urteil mit Textmarkern ausgemalt hat. Kein Tiefgang oder ähnliches, aber doch sehr unterhaltsam.

T: Ich habe den etwas trotteligen Kommissar ins Herz geschlossen. Er hat die richtige Spur, wird aber ausgebremst von seiner Gier nach einem Kitaplatz. Das war zu gut.

J: Habt ihr denn irgendetwas aus dem Buch gelernt? Immerhin geht es um Achtsamkeit.

A: Es geht darum wie wir Achtsamkeitsgebote nutzen können um Morde vor uns selbst zu rechtfertigen. Ist das eine ernst gemeinte Frage?

T: Najaaaa, also ich hab definitiv gelernt, dass man eindeutig auch zu achtsam sein kann. Es ist wohl besser, einfach mal nicht zu oft zu denken.

J: Und für euch selbst? Gab es irgendetwas, was ihr nun verinnerlicht habt?

A: Ich verweise auf meine vorherige Antwort.

T: Ich werde sicherlich niemals ein Achtsamkeitstraining besuchen.

J: Waren denn die Handlungen von dem Protagonisten eigentlich immer nachvollziehbar für euch?

T: Immer ist wirklich sehr pauschal. Sagen wir: unter Beachtung der vorgestellten Achtsamkeitsregeln: Ja.

A: Und unter Beachtung der jeweiligen Verdrehung dieser Regeln - von mir auch ein klares Ja.

J: Nennt mir drei Wörter, die die Stimmung des Werkes beschreiben.

A: Witzig, absurd & achtsma.

T: Positiv, sonnig & entspannt.

J: Ist es ein Werk, was nachhaltig bei euch im Gedächtnis bleibt oder ist der Gedanke nach kurzer Zeit wieder verhallt?

T: Oh, es bleibt wirklich nachhaltig im Gedächtnis - wann hat man schonmal einen mordenden, gut gelaunten, stinknormalen Mafiaanwalt als Protagonisten?!

A: Man muss tatsächlich öfters daran denken. Und meist zaubert es auch ein Lächeln auf die Lippen.

J: Und nun? Würdet ihr weitere Werke dieser Art lesen?

A: Logisch.

T: Eindeutig: Ja. Ohne wenn und aber.

J: Zu guter Letzt nun - würdet ihr das Werk weiterempfehlen? Wenn es bei euch Sterne gäbe, wie viele würde es bekommen?

T: Absolute Weiterempfehlung. Wer ein kurzweiliges, sarkastisches Werk sucht, der sollte definitiv zugreifen. Würde es Sterne geben, dann bekäme es doppelt so viele wie angegeben.

A: Immer zweimal mehr als Troph. Klare Empfehlung - auch für Leute, die dem Krimigenre nicht verfallen sind.

Eine geringe Aufmerksamkeitsspanne, in diesem Fall durch Sonnenschein hervorgerufen, lässt die beiden Antwortenden nun langsam auf ihre leeren Teller und auf die Uhr schauen. Sehnsüchtige Blicke durch das Cafefenster suggerieren zudem, dass eine baldige Flucht bevorsteht. Man möchte meinen, dass sie immer noch nicht gelernt haben einen Moment mit Achtsamkeit zu begegnen. Wer hat aber auch behauptet, dass sie perfekt sind?

@karstendusse - das ist ein klarer Bildungsauftrag!

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Veröffentlicht am 14.12.2019

Mit Achtsamkeit durch den Sturm

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Bereits diese 2 Sätze zu Beginn des Buches, haben mich kräftig lachen lassen:
Die Ehefrau möchte den Mann zurück, in den sie sich vor 10 Jahren verliebt hat. Was würde passieren, wenn der Ehemann zu seiner ...

Bereits diese 2 Sätze zu Beginn des Buches, haben mich kräftig lachen lassen:
Die Ehefrau möchte den Mann zurück, in den sie sich vor 10 Jahren verliebt hat. Was würde passieren, wenn der Ehemann zu seiner Frau sagt, er will den Körper zurück, in der er sich vor 10 Jahren verliebt hat? Die Ehe wäre sofort vorbei. Stattdessen geht Björn brav zu einem Achtsamkeits-Coaching, den seine Frau im angeraten hat.

Zu seinem ersten Termin kommt er 25 Minuten zu spät. So viel zu seiner Motivation. Das erste Gespräch läuft überraschend gut, Björn bekommt Atemübungen für den Notfall, wenn die Schnappatmung vor Stress einsetzt. Zusätzlich einen Ratgeber, der ihm in allen Lebenslagen hilfreiche Tipps geben kann. Dieser Ratgeber wird oft benutzt und hilft Björn bei seinen Entscheidungen.

Die Ehe mit Katharina läuft nicht sehr gut, seine kleine Tochter Emily sieht er kaum. Zu viel Arbeit und Karrieredruck.
Er vergleicht seine Ehe mit einer leeren Leinwand, auf die seine Frau ihren Wunsch-Ehemann gemalt hat.
Solche Metapher gibt es oft im Buch, ohne zu nerven, sie sind witzig und passend.
Nach einer Auszeit von zu Hause wird es entspannter bei Björn. Er will ein Wochenende am See mit seiner Tochter verbringen. Nur blöd, dass ihm sein Mandant Dragan dazwischen kommt. Der hat ein großes Problem, welches sein Anwalt lösen soll.
Ganz nach Achtsamkeitsmanier befasst sich Björn mit der Störung durch Dragan am Wochenende mit Emily nicht.
Während der im Kofferraum liegt aufgrund der Flucht aus der Stadt, sind Björn und seine Tochter am See und verbringen einen tollen Tag und zack ist das Problem Dragan vergessen. Wie es danach weitergeht mit der Achtsamkeit wird sich zeigen.

Der Humor ist spitzenmäßig, ich habe mich köstlich amüsiert. Die Story ist überraschend anders. Von der ersten Seite an habe ich mich prima unterhalten gefühlt.
Vor jedem Kapitel ist ein Tipp vom Achtsamkeitscoach, die Björn versucht zu beherzigen. Sehr schräg und extrem spaßig. Die Kapitel sind kurz, dadurch liest sich das Buch sehr schnell. Dieses eine Kapitel schaffe ich auch noch und schwupps waren wieder einige Seiten gelesen.
"Ein Buch wie ein Wellnessurlaub. Nur vielseitiger. Und mit mehr Toten" steht auf der Rückseite vom Buch. Absolut zutreffend, es war extrem unterhaltsam, sehr spaßig und hochspannend. Eigentlich schade, dass das Buch zu Ende ist, aber es soll eine Fortsetzung geben. Da freue ich mich drauf, wenn dieser Spaß weitergeht.



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Veröffentlicht am 04.10.2019

Herrlicher Humor

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Bewertet mit 5 Sternen
Was für ein herrliches Buch ! Eine witzige Idee, toll umgesetzt ! Hatte viel Spaß beim Lesen.
Ein Anwalt wird von seiner Frau zum Achtsamkeitstrainig genötigt. Das Gelernte wendet ...

Bewertet mit 5 Sternen
Was für ein herrliches Buch ! Eine witzige Idee, toll umgesetzt ! Hatte viel Spaß beim Lesen.
Ein Anwalt wird von seiner Frau zum Achtsamkeitstrainig genötigt. Das Gelernte wendet er dann im Umgang mit seinem Mafioso Mandanten an. Dieser ist aber nur begrenzt empfänglich dafür, sodass er einen Schritt weitergehen muß, indem er ihn ganz achtsam umbringt. Der Humor ist genau mein Fall. Man spürt auch, wie wichtig dem Autor Achtsamkeit ist und jedem Kapitel ist ein "Lehrsatz" über Achtsamkeit vorangestellt. Nur die Art, wie der Anwalt diesen interpretiert ist dann etwas am Ziel vorbei. Spannend ist das Buch auch und es gibt viele Stellen, wo ich laut gelacht habe, was nur wenigen Büchern gelingt. Das Cover ist auch klasse, auch haptisch, nicht nur optisch. Zum Inhalt will ich gar nicht mehr verraten, aber es ist das reinste Lesevergnügen. Gebe fast alle meine Bücher inzwischen weg, aber dies behalte ich !
Zitat : " Achtsamkeit ist Autogenes Training ohne Hinlegen"

Veröffentlicht am 26.09.2019

Achtsamkeit auf die krasse Tour ...

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Es fällt schon schwer, dieses Buch in eine bestimmte Kategorie einzuordnen. Es ist nicht wirklich ein Krimi, aber durchaus spannend, doch geprägter ist es von sehr viel schwarzem Humor, also würde ich ...

Es fällt schon schwer, dieses Buch in eine bestimmte Kategorie einzuordnen. Es ist nicht wirklich ein Krimi, aber durchaus spannend, doch geprägter ist es von sehr viel schwarzem Humor, also würde ich es eher als "Unterweltsatire" bezeichnen.
Im Mittelpunkt der Story steht der 42-jährige Rechtsanwalt Björn Diemel, der zwar in einer angesehenen Kanzlei arbeitet, aber leider zuständig ist für einen waschechten Gangster. Dragan, sein Mandant, ist nicht nur ein Zuhälter, sondern er handelt auch noch mit allem, was viel Geld (aber auch Ärger) einbringt: Drogen, Waffen und sogar Menschen. Björn muss ihn regelmäßig aus prekären juristischen Situationen retten, er fungiert aber darüber hinaus auch sehr erfolgreich als Geschäftsberater für alle seine Unternehmensbereiche.
Gewissensbisse verspürt Björn dabei kaum, doch seine Frau ist nicht so begeistert von seinen Tätigkeiten. Sie ist der Ansicht, dass er dringend sein Leben ändern müsste, denn die Ehe steht in Gefahr.
Björn besucht schließlich einen Achtsamkeitstrainer, wenngleich er das hauptsächlich für seine kleine Tochter Emily tut, die für ihn das Wichtigste ist.
Der durchschlagende Erfolg des Trainings lässt dann auch nicht lange auf sich warten. Dragan stört ausgerechnet das Wochenende, das Björn mit Emily am See verbringen möchte ... da müssen achtsame Lösungen her!

Von der ersten Seite an hat mich Karsten Dusse mit seinem lockeren, absolut humorvollen Schreibstil fasziniert. Man kommt aus dem Schmunzeln gar nicht mehr raus. Dass er dabei trotzdem so viel ernste Themen aufgreift, gelingt ihm wirklich prima und alles wirkt stimmig.
Die Story ist super durchdacht und trotz einiger Brutalität immer extrem witzig, weil man eigentlich stets mit ruhigem Gewissen sagen kann, dass es keine Unschuldigen trifft.
Nichts kommt zu kurz: schwarzer Humor, Emotionen, Spannung, Lektionen in Achtsamkeit und Tipps zur Beseitigung von lästigen Leichen ... ein absolut empfehlenswerter Roman, den man einfach gelesen haben muss.

Veröffentlicht am 18.09.2019

Schwarzer Humor, feinster Art

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Das Cover dieses Buches ist ein guter Einstieg. Hier wird der Titel wiedergespiegelt. Die Steine finde ich irgendwie beruhigend, passend zur Achtsamkeit und das Blut steht natürlich fürs morden.

Der ...

Das Cover dieses Buches ist ein guter Einstieg. Hier wird der Titel wiedergespiegelt. Die Steine finde ich irgendwie beruhigend, passend zur Achtsamkeit und das Blut steht natürlich fürs morden.

Der Einstieg in das Buch war sehr angenehm, als Leser wird man direkt in die Geschichte hineingeworfen, aber nie alleine gelassen. Der Schreibstil ist flüssig und locker. Am Anfang jedes Kapitels steht eine Achtsameits-Regel. Das hat mir besonders gut gefallen, da man manche tatsächlich im Alltag anwenden kann.

Björn ist ein sehr gestresster Anwalt, der von seiner Frau zu einem Achtsamkeits-Seminar gezwungen wird. Das ihm dieses Seminar so viel bringen würde hätte wohl niemand gedacht, am allerwenigsten wohl Björn selbst. Als sein Mandant anfängt anstrengend zu werden bringt er ihn kurzerhand um und übernimmt desen Mafiaring. Gar nicht so leicht, aber mit seiner neu erlangten Achtsamkeit bekommt Björn sogar das hin.

Das Buch enthält viel schwarzen Humor und entspricht eher nicht der Wahrheit. Ist aber trotzdem sehr witzig und mal was anderes. Es ist interessant zu sehen, wie Björn die Achtsamkeits-Regeln umsetzt und dabei eine Straftat nach der anderen begeht, aber hauptsache er ist achtsam. Mir hat die Geschichte gut gefallen. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und fand den Humor auch an so gut wie allen Stellen angebracht und konnte drüber lachen. Allzu ernst nehmen darf man diese Geschichte natürlich nicht, aber wer schwarzen Humor mag wird sich hier gut aufgehoben fühlen.