Cover-Bild Kenia Valley
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Atlantik Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 24.04.2018
  • ISBN: 9783455002782
Kat Gordon

Kenia Valley

Mayela Gerhardt (Übersetzer)

Bewegende Spannung im schillernden Kenia der zwanziger und dreißiger Jahre
Der junge Theo kommt mit seiner Familie aus England in das aufregende Kenia. Dort lernt er den deutlich älteren Freddie und dessen wunderschöne Geliebte Sylvie kennen, die ihn vom ersten Moment an faszinieren. Ihre exzentrische Welt wird auch sein Zuhause – ein Leben voller Glamour, Affären, Drogen und Partys. Doch der schöne Schein trügt und am Ende muss sich Theo entscheiden, was der einzig richtige Weg ist.
»Ein Stück Kolonialgeschichte verpackt in eine spannende Erzählung.« Die Presse

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.06.2019

Exotisch

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Als Theo nach Kenia reist, freundet er sich mit Sylvie und Freddie an und lernt ihre exotische Welt mit 15 Jahren kennen. Happy Valley Set! Nach seiner Rückkehr nach dem Studium hat sich jedoch in Kenia ...

Als Theo nach Kenia reist, freundet er sich mit Sylvie und Freddie an und lernt ihre exotische Welt mit 15 Jahren kennen. Happy Valley Set! Nach seiner Rückkehr nach dem Studium hat sich jedoch in Kenia so viel verändert, dass es nicht nur traurig, sondern auch gefährlich ist. Mich hat das Buch sehr berührt. Bei dem Schauplätzen der Handlung war man hautnah dabei und die Figuren waren interessant, exotisch und hatten Tiefe. Auch der Schreibstil ist sehr angenehm. Ich hatte schöne Lesestunden und kann das Buch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 20.10.2019

Sex, Drugs & Rock’n Roll in den 20er und 30er Jahren in Kenia...

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Der historische Roman „Kenia Valley“ von Kat Gordon ist am 24. April 2018 im Atlantik-Verlag erschienen und spielt in Kenia in den 20er und 30er Jahren.

Der 15-jährige Theo zieht mit seiner Familie von ...

Der historische Roman „Kenia Valley“ von Kat Gordon ist am 24. April 2018 im Atlantik-Verlag erschienen und spielt in Kenia in den 20er und 30er Jahren.

Der 15-jährige Theo zieht mit seiner Familie von England nach Kenia, weil sein Vater dort für den Bau der Eisenbahnlinie verantwortlich ist. Kurz nach seiner Ankunft lernt er den charismatischen Freddie und die wunderschöne Sylvie kennen und fühlt sich nicht nur von ihnen sondern auch von deren exotischer Welt angezogen. Er lässt sich mitreißen und verliebt sich in Sylvie, doch die hat nur Augen für andere.
Nach seinem Studium in England kommt Theo zurück nach Kenia, doch nichts ist mehr, wie es mal war. Seine Freunde haben sich verändert, der sich anbahnende zweite Weltkrieg streckt seine Fühler auch in Kenia nach neuen Anhängern aus und Theo sieht das Leben mittlerweile mit anderen Augen. Vor ihm liegt eine aufregende Zeit, die geprägt ist von wilden Abenteuern, aber auch von großen Enttäuschungen und seinem inneren Konflikt, für wen er sich letztendlich entscheiden soll, für seine Freunde und deren Welt oder für seine Familie, mit allen Verpflichtungen, die damit verbunden sind.

Einen Tag habe ich für dieses Buch gebraucht, das mich einerseits aufgewühlt, andererseits zufrieden zurücklässt, ob Theo’s abschließender Entscheidung.

Das Cover finde ich sehr gelungen. Es passt wirklich ausgesprochen gut zu der Geschichte.

Gleiches gilt für den Klappentext. Er führt den Protagonisten und den Hauptkonflikt ein und schafft eine erste Stimmung für den Leser/ die Leserin.

Theo Miller ist ein 15-jähriger, recht zurückhaltender junger Mann, den es durch den beruflichen Werdegang seines Vaters nach Kenia verschlägt. Dort lernt er eine völlig neue Welt kennen, die ihn reizt: Partys, Alkohol, Geld und schöne Frauen, die offen sind für so ziemlich alles. Er findet immer mehr Gefallen daran und lässt sich von all dem mitreißen. Erst nach seinem Studium in England lernt er, diese Welt mit eigenen Augen zu sehen und einzuordnen und erkennt die Oberflächlichkeit der Menschen und der Gesellschaft. Theo ist eine sehr aktive Hauptfigur, die sich allen Hindernissen stellt und die eine wunderbare Entwicklung durchmacht. Ich fand Theo sympathisch, authentisch und auch nachvollziehbar, in dem was er gemacht und wie er entschieden hat.

Ganz besonders gelungen fand ich seine letzte Entscheidung, die zu einem gelungenen, runden Abschluss der Geschichte führte und von seiner gewonnenen Reife zeugt, aber auch seine Einstellung zu dem Ganzen zeigt.

Auch alle anderen Figuren fand ich sehr gelungen. Jede war einzigartig, hatte ein eigenes Ziel / eine eigene Motivation und hat zur Entwicklung der Geschichte beigetragen. Es wurde mit ein paar Klischees gearbeitet. Das gehörte für meinen Geschmack aber dazu, um die damaligen Lebensverhältnisse zu zeigen. Ganz besonders beeindruckt hat mich Maud. Sie ist eine starke Frau, die offen und ehrlich ihre Meinung sagt und sich über Zwänge durch die Gesellschaft hinwegsetzt. Dabei ist sie sehr mutig und lässt sich nicht einschüchtern.

Auch das Setting fand ich sehr gelungen. Es ist mal etwas anderes und hebt sich damit von anderen Büchern dieses Genres ab.

Die Handlung hat mir insgesamt auch gut gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve aufgebaut, mit vielen verschiedenen Konflikten und auch mit einigen überraschenden Wendungen. Trotzdem gab es ein paar Längen. Mir war die Handlung an einigen Stellen zu monoton, insbesondere wenn es ums Feiern und um die Schwärmerei für Sylvie ging. Die Situationen waren häufig leider sehr ähnlich. Die Nebenerzählstränge waren auch sehr gelungen. Das hat zusätzlich Spannung mit aufgebaut, aber auch die Hauptstory ergänzt. Was dann alles kurz vor dem Ende passiert ist, hat mich doch etwas aufgewühlt. Wie schnell sich damals bestimmte Tendenzen entwickelt haben und wie diese abgestraft wurden, ist immer wieder erschreckend. Das Ende hat mir sehr gut gefallen. Ich fand es sehr passend.

Aber wie liest sich das Buch nun?

Es sind 32 längere Kapitel + Prolog, die in der Ich-Form im Präteritum aus Theo’s Sicht und der Prolog in der 3. Person Singular in der personalen Erzählform im Präteritum geschrieben sind. Das hat meinen Geschmack absolut getroffen, um Theo gut verstehen und nachvollziehen zu können.

Der Schreibstil ist toll. Sehr angenehm, flüssig und bildreich. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen fand ich überaus gelungen, weil man sich alles sehr gut vorstellen und sich in die Situationen hineindenken und fühlen konnte. Auch die Dialoge haben mir gefallen. Sie waren umgangssprachlich und vom Ausdruck her an die vorherrschende Zeit angepasst.

Besonders hervorheben muss ich aber unbedingt die gelungene Darstellung der Entwicklung der Gesellschaft, die ersten Ausläufer des nahenden zweiten Weltkriegs und die damit verbundenen Entwicklungen. Das hat mich echt gepackt.

Mein Fazit nach 432 Seiten:

„Kenia Valley“ ist ein historischer Roman, der sehr eindrucksvoll zeigt, dass man sich nicht blenden lassen und nur immer die schönen Seiten von etwas betrachten sollte, sondern immer hinter die Fassade schauen und sich kritisch mit allem auseinandersetzen sollte.

Wer einen unterhaltsamen, historischen (Liebes-)Roman sucht, der in den 20er und 30er Jahren in Kenia spielt und die Themen „die Rolle der Frau“ und „Rassismus/Unterdrückung“ verarbeitet, der dürfte mit diesem Roman gut beraten sein.

Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sternen), weil die Figuren sehr authentisch und einzigartig sind und die Handlung mal etwas anderes ist. Außerdem ist der Schreibstil toll. Ein Sternchen ziehe ich ab für die Längen im Buch.

Trotzdem ist es ein sehr gelungener Roman, den ich nur weiterempfehlen kann.

Vielen Dank an Kat Gordon für diese Geschichte.

Veröffentlicht am 03.09.2019

Das Kenia der 1920er und 30er Jahre

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1925: Die Familie des (fast) 15jährigen Theo Miller lässt sich in Kenia nieder, der Vater ist der neue Direktor der Eisenbahn. Bald lernt Theo Sylvie und Freddie kennen, beide bereits erwachsen, beide ...

1925: Die Familie des (fast) 15jährigen Theo Miller lässt sich in Kenia nieder, der Vater ist der neue Direktor der Eisenbahn. Bald lernt Theo Sylvie und Freddie kennen, beide bereits erwachsen, beide verheiratet, aber nicht miteinander. Theo ist - auch noch Jahre später - geradezu besessen von den beiden, vor allem von Sylvie.

Ich mag gute erste Sätze, dieser Roman hat so einen: „Ihr Herz hörte genau um 20.57 auf zu schlagen“. So beginnt er auch direkt mit einem Rätsel: Wer stirbt hier, und warum? Die Lösung erfährt der Leser erst viel später, der Prolog ist aber immer im Hintergrund präsent.

Wir begleiten Theo über mehr als 10 Jahre, allerdings gibt es zwischendurch einen Zeitsprung, denn die Jahre, während denen er in Schottland studiert, werden ausgelassen, erst als sein Studium beendet ist und er wieder nach Kenia reist, wird die Erzählung wieder aufgenommen. Die Autorin lässt Theo selbst in Ich-Form erzählen, der Leser erfährt also seine subjektiv gefärbte Sicht, kann sich aber dennoch seine eigenen Gedanken machen. Wirklich sympathisch ist der Protagonist nicht, er hat aber am Ende eine Entwicklung durchgemacht, die seinem Wesen guttut.

Andere Charaktere kommen da (noch) weniger gut weg, manche widern den Leser schnell an, andere erst später. Das Kenia, über das Kat Gordon erzählt, ist das der weißen Kolonialherren, für die die Afrikaner nur billige und intellektuell unterlegene Arbeitskräfte sind, die froh sein müssen, dass sich jemand um sie kümmert. Einziger Kontrapunkt ist Maud, Theos jüngere Schwester, die sich dann auch nicht nur für die Menschen Kenias sondern auch für seine Tierwelt einsetzt und eine besondere Beziehung zu den Afrikanern entwickelt. Der Roman ist dadurch sehr gesellschaftskritisch und stellt die in Kenia lebenden Briten, die sich als Herren Kenias sehen, bloß. Denn sie sind keine edlen Menschen, sondern vertreiben die Langeweile, die sie ausfüllt mit Sex, Alkohol und Drogen.

Lesen lässt sich die Geschichte sehr gut, die Autorin erzählt bildhaft, auch Gerüche und Geräusche werden erlebbar. Der gesellschaftliche und historische Hintergrund ist interessant und lädt zum Googeln ein. Schön wäre allerdings ein Nachwort der Autorin gewesen.

Der Roman lief wie ein Film vor meinem geistigen Auge ab, hat mir eine interessante Geschichte erzählt und wird wahrscheinlich noch eine Zeit nachhallen. Wer sich für die Kolonialzeit Afrikas interessiert, kann zugreifen.

Veröffentlicht am 22.11.2019

Eine vertane Chance!

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Der Plot:
Ich weiß nicht, was ich gelesen habe: war es ein Liebesroman, eine Entwicklungsgeschichte, ein Gesellschaftspanorama oder sollte es gar ein historischer Roman gewesen sein?!
Kat Gordon hat laut ...

Der Plot:
Ich weiß nicht, was ich gelesen habe: war es ein Liebesroman, eine Entwicklungsgeschichte, ein Gesellschaftspanorama oder sollte es gar ein historischer Roman gewesen sein?!
Kat Gordon hat laut eigenen Angaben ein ganzes Jahr lang in Kenia gelebt. Deshalb glaubte ich, dass sie auch Land und Leute in ihren Text beschreiben würde. Aber die Geschichte könnte sonstwo spielen, egal ob in Frankreich, Amerika, in der Karibik oder eben in Kenia. Ostafrika verleiht dem Roman lediglich einen exotischen Anstrich. Das Einzige, das die Autorin geschafft hat, ist, ein deutliches Bild von der Dekadenz und der Arroganz der britischen Siedler, inklusive ihrer Ausschweifungen mithilfe von Alkohol, Drogen und Sex, zu zeichnen. Die Afrikaner und deren Lebensumstände, sowie deren Gedankenwelt ließ sie außen vor. Ich empfehle ihr dringend, die Romane von Abir Mukherjee zu lesen, um zu sehen, wie man auf interessante Weise Lokalkolorit und Sittenbilder in eine Geschichte verweben kann. Fadheit und Monotonie prägen die erste Hälfte des Buches. Erst im dritten Teil des Romans kommt ein wenig Bewegung in die Story.

Die Personen:
Die meisten Charaktere sind leider klischeehaft flach dargestellt. Von dem, was im Kopf und im Körper eines pubertierenden Jünglings vor sich geht, davon hat die Autorin keinen blassen Schimmer! So viel steht jedenfalls fest, dass sie das, was sie beschreibt, nie erlebt hat. (Schuster bleib bei deinem Leisten!). Einzig die Figur der Maud gefiel mir, weil sie als ein starker, gefühlvoll denkender Charakter beschrieben wird, der sich über die Meinung anderer und die Zwänge der Gesellschaft hinwegsetzt. Und warum durften wir nichts über das Leben (im weitesten Sinne) von Abdullah erfahren? Mauds Bruder und Icherzähler Theo wird als gedankenloses, willfähriges Spielzeug von Freddy und Sylvie beschrieben. Die Autorin lässt uns nicht in die Gedankenwelt des Jünglings eintauchen. Was in dessen Kopf wirklich vor sich geht, bleibt uns Lesern verschlossen, wird in unserer eigen Fantasie abgeschoben; alleine aus Theos Reaktionen und seinem Gehaben kann man aber auch nichts Konkretes ableiten. Er ist kein Akteur, eher ein Zuseher. Alle anderen Figuren sind beinahe farbloses Beiwerk!

Die Sprache:
Kitsch as kitsch can, einer nach Tiefgang heischenden Liebesgeschichte angepasst. Besonders störte mich die direkte Sprache. Sie wirkt gekünstelt und ist nicht aus dem Leben gegriffen.

Mein Fazit:
Die sich ständig wiederholenden, gleichlautenden Beschreibungen (die roten Sonnenuntergänge, das Zigaretten anzünden, dass Whisky trinken, die Schwärmerei um Sylvie, u.s.w.) nervten mich schon nach wenigen Seiten. Zumindest die atmosphärische Beschreibung des Settings war hin und wieder gelungen, aber leider nicht umfassend genug.
Ich wollte eine Geschichte, und nicht nur den Grauwert einer Seite lesen! Ein eher enttäuschender Roman. Öde. Schade um den guten Ansatz!

Veröffentlicht am 07.07.2019

Hat mich enttäuscht

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Dieses Buch entführt uns nach Kenia Mitte der 1920er Jahre. Man baut eine Eisenbahn quer durch das Land. Der 15-jährige Theo Miller kommt mit Schwester Maud und den Eltern aus dem rauen Schottland nach ...

Dieses Buch entführt uns nach Kenia Mitte der 1920er Jahre. Man baut eine Eisenbahn quer durch das Land. Der 15-jährige Theo Miller kommt mit Schwester Maud und den Eltern aus dem rauen Schottland nach Mombasa.
Theo ist von der britischen Kolonialgesellschaft fasziniert und lernt das laszive Leben kennen. Besonders Freddie, ein junger, mit einer reichen Frau verheirateter Dandy und seine amerikanische Freundin Silvie haben es dem staunenden Jugendlichen angetan. Recht bald ist er Mitglied des dekadenten Grüppchens, das „Sex and Drugs“ konsumiert, als gäbe es kein morgen.

Als Theo Jahre später, nach einem Studienaufenthalt in Schottland, wieder nach Afrika zurückkehrt, hat sich einiges verändert. Freddie und Silvie sind nun mit jeweils anderen Partnern verheiratet, die Lebensweise hat sich kaum geändert. Nach wie vor bestimmen das Clubleben, Sex, Alkohol und die britische Überheblichkeit den Afrikanern gegenüber ihr Leben.

Die einzige, die aus der Art schlägt und versucht, die Afrikaner zu verstehen, ist Maud. Sie errichtet eine Rinderfarm und scheitert. Für ihr Engagement für die Tierwelt und die Afrikaner wird sie den höchsten Preis zahlen.

Meine Meinung:

Mir war schon klar, dass dieser Roman vor allem die britische Sicht des afrikanischen Kontinents wiedergeben wird. Dennoch hätte ich mir ein wenig mehr Afrika gewünscht. Die britische Überheblichkeit ihre Bediensteten einfach „Toto“ zu nennen und sie auszubeuten, ist schwer erträglich.

Für Freddie & Silvie ist der minderjährige Theo nur ein weiters Spielzeug. Sie nutzen seine Neugier und Unbedarftheit für ihre abartigen, dekadenten Spielchen. Freundschaft ist das nicht zu nennen, eher schon Missbrauch. Die Haltung von Theos Eltern ist mir unverständlich.

Die meisten Protagonisten finde ich unsympathisch. Diese gelangweilte Oberschicht, die sich für die Krönung von Gottes Schöpfung hält, ist mir zutiefst zuwider. Trotz der Beschreibung diverser Eskapaden bleiben die Figuren blass und eindimensional.

Es scheint, als wäre Maud, neben Vater Miller, die einzige normale Person in dieser Geschichte. Sie nimmt sich der Sorgen der Kenianer an, versucht ihre Position dazu zu benutzen, um die Lage der Einheimischen zu verbessern. Dass sie damit kläglich scheitern und mit ihrem Leben bezahlen wird, ist voraussehbar.

Ich hätte mir mehr „Kenia“ aus Sicht der afrikanischen Bevölkerung gewünscht. Wir erfahren hier einiges, quasi aus zweiter Hand, über die Umwege durch Maud. Auch die (welt)politischen Gegebenheiten sind mir zu undeutlich. Die beginnende Auflehnung der Afrikaner gegen die Briten, der aufkommende Faschismus sowie die Bedrohung durch Hitler-Deutschland am Vorabend des Zweiten Weltkrieges (das Buch endet 1937) fließt viel zu wenig ein. Alles wird überschattet durch diese dekadente Gruppe rund um Freddie.

Mehrmals war ich versucht das Buch wegzulegen. Die Geschichte hat mir nicht wirklich gefallen. Stellenweise war ich richtig angewidert, ob der überheblichen Dekadenz, die die Weißen hier an den Tag gelegt haben. Der Schreibstil hat mich auch nicht überzeugt. Einige Stellen hätten durchaus gekürzt werden können, denn den Protagonisten beim Trinken zu zusehen, ist entbehrlich. Phasenweise finde ich das Buch langatmig.

Fazit:

Leider hat mich dieses Buch nicht gepackt, sondern nur in meiner Überzeugung, die Briten haben sich in Afrika überheblich verhalten, bestätigt. Hier kann ich nur 2 Sterne vergeben.