Cover-Bild Kostbare Tage
Band 4 der Reihe "Ein Holt Roman"
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 27.05.2020
  • ISBN: 9783257071252
Kent Haruf

Kostbare Tage

pociao (Übersetzer), Roberto de Hollanda (Übersetzer)

Es ist der letzte Sommer für Dad Lewis am Rand der Kleinstadt Holt – die er nie verließ, im Gegensatz zu seinen Kindern. Aber was wäre Holt ohne neue Geschichten? Die kleine Alice zieht im Nachbarhaus bei ihrer Großmutter ein, und der neue Reverend Lyle hat nicht nur mit den eigenwilligen Anwohnern zu kämpfen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.06.2020

Ein Buch vom Leben und Sterben

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Die Hauptfigur dieses Romans von Kent Haruf ist der 77jährige Dad Lewis, der gerade erfahren hat, das er bald an Krebs sterben wird. Ihm zur Seite steht seine Ehefrau aber auch Nachbarn, seine ...

Die Hauptfigur dieses Romans von Kent Haruf ist der 77jährige Dad Lewis, der gerade erfahren hat, das er bald an Krebs sterben wird. Ihm zur Seite steht seine Ehefrau aber auch Nachbarn, seine Mitarbeiter ebenso wie die Tochter, die sofort anreist. Zu seinem Sohn hat er seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr.
Als Leser erfahre ich nicht nur, wie es Dad Lewis gerade gesundheitlich täglich geht, wie seine Angehörigen damit umgehen, sondern auch in Rückblenden wie Dad Lewis, der heute fast wie ein Heiliger dargestellt wird, sich damals verhalten hat. Insgesamt hat Dad Lewis ein sehr konservatives Weltbild vertreten und so gab es einige Entscheidungen, mit dessen Folgen er sich noch bis heute beschäftigt. Er hat immer viel Zeit mit seinem Geschäft verbracht, wenig mit seiner Familie und war sehr dominant.
Ich mag den ruhigen, nachdenklichen Schreibstil des Autors und trotz seiner faszinierenden Art das Leben der Bewohner der Kleinstadt darzustellen, bleiben diese mir fremd. Dies liegt sehr wahrscheinlich daran, dass ich mit den Moral- und Wertvorstellungen, ihrem Glauben und dieser teils unterwürfigen Art mich nicht anfreunden kann. Ich kann mir so gar nicht vorstellen so zu leben.
Insgesamt betrachtet jedoch ein interessantes Buch zum Thema Leben und Sterben.

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Veröffentlicht am 14.06.2020

Die Geschichte eines langen Abschieds

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Auch Kent Harufs nunmehr in deutscher Übersetzung vorliegender Roman „Kostbare Tage“ spielt in der fiktiven Kleinstadt Holt in den Great Plains in Colorado. Im Mittelpunkt stehen der Eisenwarenhändler ...

Auch Kent Harufs nunmehr in deutscher Übersetzung vorliegender Roman „Kostbare Tage“ spielt in der fiktiven Kleinstadt Holt in den Great Plains in Colorado. Im Mittelpunkt stehen der Eisenwarenhändler „Dad“ Lewis, seine Frau Mary und Tochter Lorraine. Dad hat Krebs im Endstadium und nur noch kurze Zeit zu leben. Seine Familie umsorgt ihn, begleitet ihn liebevoll in dieser letzten Phase, aber auch die Nachbarn kümmern sich und unterstützen die Familie. Nur einer fehlt: Frank, der Sohn und Bruder. Der homosexuelle Frank hatte schon als junger Mann das Elternhaus im Streit verlassen. Sein derzeitiger Aufenthaltsort ist nicht bekannt. In Holt kennt jeder jeden, weiß alles über alle anderen. Da sind Menschen, die anders sind, nicht wohl gelitten. Das bekommt auch Reverend Lyle, der neue Pastor, zu spüren, der schon seine letzte Gemeinde in Denver unter unschönen Umständen verlassen musste. Seine auf der Bergpredigt basierende Auslegung der Aufforderung, seine Feinde zu lieben, legen die meisten Gemeindemitglieder voller Zorn und Ablehnung zu seinem Nachteil aus und beschimpfen ihn als Terroristenfreund. Es gibt einen enormen Zusammenhalt und mitmenschliches Verhalten in dem kleinen Ort, aber sofortige Ausgrenzung, wenn jemand sich nicht anpasst. Auch Lyles Familie wird zum Problem.
In Harufs Roman gibt es keine spektakuläre Handlung. Es geht um die Darstellung des ganz normalen Alltags in einer typischen amerikanischen Kleinstadt. Gleichzeitig liefert der Autor ein berührendes Porträt des Sterbenden, der sich an wichtige Begebenheiten in seinem Lieben erinnert, harte Entscheidungen in der Vergangenheit bereut, die er teilweise durch aktive Hilfe mildern konnte, wobei allein das Zerwürfnis mit seinem Sohn nicht durch Verzeihen und Aussöhnung aus der Welt geschafft werden kann. An seinem Sterbebett erscheinen die Geister der Vergangenheit, aber nicht alles lässt sich zum Abschluss bringen. Harufs Roman berührt, allerdings präsentiert er keine sensationell neuen Erkenntnisse, sondern so manches Klischee. Es menschelt ein bisschen zu sehr, und zum Ende hin wird die Geschichte zunehmend melodramatisch. “Unsere Seelen bei Nacht“ und “Lied der Weite“ haben mir besser gefallen.

Veröffentlicht am 06.06.2020

Ein Leben geht zu Ende

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Kent Haruf hat hier das Leben in einer kleinen (fiktiven) US-Stadt beschreiben.
Das hat mich interessiert - und es ist ihm vortrefflich gelungen.
Ein ruhiges Städtchen, in dem nicht allzu viel passiert. ...

Kent Haruf hat hier das Leben in einer kleinen (fiktiven) US-Stadt beschreiben.
Das hat mich interessiert - und es ist ihm vortrefflich gelungen.
Ein ruhiges Städtchen, in dem nicht allzu viel passiert. Die Bewohner kennen sich, die Nachbarn schauen aufeinander und kümmern sich umeinander, die Kirche hat einen hohen Stellenwert.
Diese Grundstimmung im Städtchen und die von schönen Sommertagen, in denen es warm, aber noch nicht zu heiß ist, wurde wunderbar transportiert.

Zur Handlung: Die Hauptperson liegt im Sterben und wird von Frau und Tochter begleitet. Der Sohn ist abwesend, seit Jahrzehnten schon, wir haben also keine Bilderbuch-Familie vor uns.
Daneben werden aber noch einige weitere Personen und Familien porträtiert.
Nicht nur jetzt aktuell, sondern mit manchen Rückblicken auch, was früher geschah.

Alles gut, wenn auch anstrengend zu lesen, da auf Anführungszeichen bei wörtlicher Rede verzichtet wird und ich deshalb oft mehrmals lesen musste, weil mir die Übergänge bei den Sprechenden nicht klar war. Fand ich unschön.

Insgesamt war es ein sehr ruhiges Buch mit einem gefühlt sehr authentischen Einblick in das Leben in Holt - aber eben dadurch auch nicht sehr fesselnd. Es plätscherte so vor sich hin, auch wenn das für ein Buch, das auch einen Sterbeprozess beschreibt, despektierlich klingt, so muss ich persönlich jetzt nicht noch mehr über Holt und seine Bewohner erfahren. Die Vorgängerbände werde ich vermutlich eher nicht lesen.

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Veröffentlicht am 01.06.2020

Abschiednehmen

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Wie schon „Lied der Weite“ ist auch diese Geschichte des Autors in der fiktiven Stadt Holt im amerikanischen Bundesstaat Colorado angesiedelt. Viel Handlung gibt es nicht. Vielmehr geht es um zwischenmenschliche ...

Wie schon „Lied der Weite“ ist auch diese Geschichte des Autors in der fiktiven Stadt Holt im amerikanischen Bundesstaat Colorado angesiedelt. Viel Handlung gibt es nicht. Vielmehr geht es um zwischenmenschliche Beziehungen und werden Impressionen von dem Leben in einer landwirtschaftlich geprägten Kleinstadt vermittelt. Im Vordergrund steht der betagte Eisenwarenhändler Dad Lewis, der aufgrund einer Krebserkrankung nur noch kurze Zeit leben wird. Seine Frau und Tochter umsorgen ihn, Nachbarn und Bekannte aus dem Ort kommen ihn besuchen. In Gedanken lässt er einige Fehler in seinem Leben Revue passieren, vor allem sein Zerwürfnis mit seinem Sohn. Alles wird in einer sehr ruhigen und beschaulichen Sprache erzählt. Da wörtliche Reden weder durch Anführungszeichen noch Spiegelstriche kenntlich gemacht werden, erfordert das Lesen eine gewisse Konzentration, um das Gesprochene den richtigen Personen zuordnen zu können. Das Buch erinnert an die Romane von Elizabeth Strout (z.B. „Die langen Abende“) und kann ihren Lesern empfohlen werden.

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Veröffentlicht am 09.06.2020

Enttäuscht

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Bedauerlicherweise erfüllte die Lektüre von Kent Harufs - wie bei Diogenes üblich, mit einem mich überaus ansprechenden Coverbild versehenen - Roman "Kostbare Tage" nicht meine hohen Erwartungen.
Ich ...

Bedauerlicherweise erfüllte die Lektüre von Kent Harufs - wie bei Diogenes üblich, mit einem mich überaus ansprechenden Coverbild versehenen - Roman "Kostbare Tage" nicht meine hohen Erwartungen.
Ich hatte zuvor noch kein Buch dieses Autors gelesen, aber sehr viel Lob über seine "Holt"-Geschichten, hauptsächlich jedoch über sein zuletzt veröffentlichtes Werk über die beiden älteren Liebesleute gehört.
Zuerst einmal störte es meinen Lesefluss erheblich, dass die wörtliche Rede nicht in sog. "Gänsefüßchen" gesetzt ist.
Darüber hinaus reihten sich kurze Szenen mit immer neuen Personen für mich nur allzu oft zusammenhanglos aneinander.
Vielleicht liegt das ja daran, dass ich sozusagen ein Quereinsteiger in Sachen "Holt" bin?
Beeindruckend fand ich allerdings die Schilderung der dem Sterben des Protagonisten unmittelbar vorausgehenden Stunden.

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