Cover-Bild Weil da war etwas im Wasser
(21)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Picus Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 30.08.2023
  • ISBN: 9783711721372
Luca Kieser

Weil da war etwas im Wasser

Roman
Alles dreht sich um einen monströsen Tintenfisch. Einen Riesenkalmar. Als dieser ein Tiefseekabel berührt, beginnen seine Arme und Tentakel zu erzählen. Davon, wie es ist, in ständiger Dunkelheit zu leben, wie es ist, für den Menschen ein Ungeheuer zu sein. Sie erzählen von Sanja, die ein Praktikum auf einem Frosttrawler absolviert und sich um einen gefangenen Kalmar kümmert. Sie erzählen von Dagmar, die für einen Geheimdienst in der Antarktis stationiert ist und diesen Kalmar unbemerkt nach Deutschland schaffen soll. Sie erzählen von einer Kindheit als Schäferstochter. Sie erzählen von einer Familie, deren Urahn schon mit einem Kalmar gekämpft hat. Sie erzählen von dem jungen Jules Verne, der von diesem Kampf hört und darüber zu schreiben beginnt. Am Ende erzählen sie davon, wie schwierig es für Menschen ist, von Tieren zu erzählen, und warum sie es dennoch tun.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2023

Ein sehr außergewöhnliches Buch

0

Der Roman „Weil da war etwas im Wasser“ von Luca Kieser hat mir sehr gut gefallen. Es handelt sich um ein sehr außergewöhnliches Buch. Zu Beginn lernt der Leser eine Riesenkalmarin kennen, ihre Arme besitzen ...

Der Roman „Weil da war etwas im Wasser“ von Luca Kieser hat mir sehr gut gefallen. Es handelt sich um ein sehr außergewöhnliches Buch. Zu Beginn lernt der Leser eine Riesenkalmarin kennen, ihre Arme besitzen verschiedene Charaktere und diese Arme beginnen nun die Unterschiedlichsten Geschichten zu erzählen. Der Leser reist förmlich durch die Zeit und wir erfahren viel über Sanja die ein Praktikum auf einen Krillfänger in der Antarktis macht, über Jules Verne wie er inspiriert wurde oder der Film „Der weiße Hai“ entstand oder über Dagmar, die in einer Schäferfamilie aufwächst,oder,oder,oder…. Ja es geht drunter und drüber in diesem Buch und der aufmerksame Leser muss sich permanent auf neue Situationen und Storys einstellen. Letztendlich fügen sich aber all diese Geschichten zusammen und es entsteht eine Verbindung zwischen ihnen. Irgendwie sind die ganzen Geschichten wie die Arme der Kalmarin, jede ist anders und zum Schluss gehören sie doch zu einem großen Ganzem.

Ich habe beim Lesen viel Spaß gehabt. Der Roman ist so kreativ und poetisch geschrieben, dass das Lesen viel Freude bereitet. Auch ist der Leser aktiv gefordert mitzumachen. In Fußnoten wird er aufgefordert schon mal die hinteren Kapitel oder ein vorderes Kapitel erneut zu lesen.

Einzig das Ende des Buches scheint völlig für sich allein zu stehen und dann doch wieder nicht. Eigentlich ist es ja auch nicht das Ende des Buches, denn das wurde schon zu Beginn gelesen. Aber es soll nicht zu viel verraten werden und ein jeder soll ja seine eigenen Empfindungen zu diesem Buch entwickeln.
Auf jeden Fall eine klare Empfehlung für dieses Buch, vor allem für Leser die das Besondere lieben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.09.2023

Das seltsame Wesen im Wasser (der Riesenkalamar oder das Unterseekabel?)

0

‚Pouvez-on serieusement imagine que la production de l‘encre, chez le poulpe, aurait ete selectionne au cours de l‘evolution‘ecrire?‘ (Autobiographie d‘un poulpe)

‚Als ein riesiger Tintenfisch ein Tiefseekabel ...

‚Pouvez-on serieusement imagine que la production de l‘encre, chez le poulpe, aurait ete selectionne au cours de l‘evolution‘ecrire?‘ (Autobiographie d‘un poulpe)

‚Als ein riesiger Tintenfisch ein Tiefseekabel berührt, beginnen seine Arme davon zu erzählen, wie es ist, ein Ungeheuer zu sein.‘ Tiefseekabel sind dazu verlegt worden, um technische Signale von A nach B zu leiten. Und nun erzählt ein Riesenkalamar diesem Kabel von seinem Leben? Doch das Kabel selbst kann ja nicht Geschichten aufnehmen, es leitet nur. So hat Luca Kieser die Geschichte des Kalamars aufgenommen und erzählt sie. Der Schlusssatz der rückseitigen Information endet mit ‚Ein außergewöhnliches literarisches Abenteuer‘.

Der vorstellende Text berichtete von dem Riesenkalamar, von Sanja und Dagmar (Sanja ist fasziniert von dem Meeresgetier und geht eine Beziehung mit ihm ein), von der Umwelt und den tiefgehenden (im wahrsten Sinne des Wortes) Veränderungen und anthropogenen Zerstörungen. Nun folgt aus tierischer Sicht die Wahrnehmung (erinnert vielleicht ein klein wenig an den ‚Schwarm‘ von Schätzing).

Es sind sanfte Worte, ja durchaus poetisch zu benennen. Aber in ihrer Sanftheit ziemlich aufrüttelnd. Ergreifend! Die Schreibe ist einfach, wirkt oft sehr Pennälerhaft (Gedankenassoziationen). Wird aus Sicht der Arme des Kalamars geschrieben.

Es gibt jedoch auch jede Menge interessanter Infos zu Bereichen, mit denen ich mich nie beschäftigt habe - Krill, Kalamar, Wal, Arktis, Eisberge (jaja, auch die Titanic wird erwähnt, wohl das bekannteste Eisbergunglück). Mit der Leseprobe hatte ich Schwierigkeiten und wollte aber dem Buch eine Chance geben. Nun, ich habe es nicht bereut mutig zu sein. Es ist ein Lesegenuss der anderen Art Literatur. Nicht schnell und spannend wegzulesen, sondern Wort für Wort einwirken lassen, Zeitgeben zum tief sinken lassen (wobei wir wieder bei der Tiefsee sind). Zugegeben – es ist ein forderndes Lesen, sehr fordernd! Insofern keine Alltagslektüre...

Das Umschlagsbild ist aufregend und eigen gestaltet, mit Alleinstellungsmerkmal, so einen Umschlag gibt es nicht so schnell wieder. Ohne einen Schutzumschlag, braucht es auch nicht. Das gesamte Buch ist in Unterwasserfarben, blau türkis, gestaltet mit rötlichen Kalamararme (sechs seiner acht Arme). Sehr auffällig. Ebenso auffällig, weil ungewöhnlich, ist der der in weiß aufgedruckte Titel: Weil da war etwas im Wasser… und natürlich fragt sich der lesende Mensch sofort, was war denn da im Wasser?
Das Buch selbst kommt sehr hochwertig daher, liegt angenehm griffig in der Hand. Picus Verlag, Wien, 2023

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.08.2023

Außergewöhnliche Leseerfahrung

0

Der Roman "Weil da war etwas im Wasser" ist in jeder Hinsicht außergewöhnlich. Sei es die ungewöhnliche Erzählweise, der Romanaufbau oder die unterschiedlichsten Protagonisten und Erzählungen. Es geht ...

Der Roman "Weil da war etwas im Wasser" ist in jeder Hinsicht außergewöhnlich. Sei es die ungewöhnliche Erzählweise, der Romanaufbau oder die unterschiedlichsten Protagonisten und Erzählungen. Es geht um einen Riesenkalmar, der von einem Krillfänger gefangen wird und Sanja, die auf dem Schiff als Praktikantin arbeitet und sich um sie kümmert.

Gern hätte ich mehr aus der einzigartigen Sichtweise eines Tintenfisches gelesen, dessen acht benannte Arme, um die Aufmerksamkeit des Lesers konkurrieren. Die Erzählweise ist nicht nur faszinierend, sondern auch (heraus)fordernd und abschweifend bis unangenehm überraschend. Die Erzählungen verlieren sich, landen in Rückblenden, Mythen, vom „Weißen Hai“ bis Walt Disney und ergründen, woher die Angst kommt. Hier schließt sich der Kreis zum Buchtitel, hier wird die sprachliche Kraft deutlich, die sich in vielen Ansätzen präsentiert. Ganz vielfältig ist der Versuch einer Erklärung, das Vermitteln ganz unterschiedlicher Botschaften: Aufgeschlossenheit, Schamgefühle und eine neue Betrachtungsweise. Sehr gut hat mir auch die aktive Möglichkeit des Lesens gefallen und die einnehmende Erzählweise, die Tagebucheinträge, eine Familienstammbaum, Anmerkungen und Verweise. Lediglich mehr Tiefe hätte ich mir gewünscht, statt zahlreicher Andeutungen. Wenn man sich darauf einlassen kann, ist "Weil da war etwas im Wasser“ unheimlich gut und lädt zum erneuten lesen ein.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.09.2023

Superstarke erste Hälfte, dann leider abgebaut

0

Tief unten im Wasser lebt ein Kalmar in der Dunkelheit. Zwei Tentakeln, drei Herzen und acht Arme. Acht Arme, die alle eine Geschichte erzählen können von Menschen, Tiefseekabeln, anderen Ungeheuern. Von ...

Tief unten im Wasser lebt ein Kalmar in der Dunkelheit. Zwei Tentakeln, drei Herzen und acht Arme. Acht Arme, die alle eine Geschichte erzählen können von Menschen, Tiefseekabeln, anderen Ungeheuern. Von der Zeit. Auf dem Wasser treibt ein großer Trawler, darauf Praktikantin Sanja Sanz, die ebenfalls eine Geschichte zu erzählen hat. Eine, die noch stärker mit dem Meer verbunden ist als sie denkt.
Die Idee aus der Sicht eines Kalmars oder besser gesagt aus Sicht seiner Arme zu erzählen fand ich sehr ambitioniert und außergewöhnlich, und war dann von der Umsetzung aber umso schneller überzeugt. Die Darstellung, das „Innenleben“ des Kalmars hat mir wahnsinnig gut gefallen; nicht vermenschlicht, aber doch auch emotionsgeladen. Sprachlich ruhig, fast schon poetisch zwischenzeitlich, und doch lässt sich erstaunlich viel auch über die Tiere lernen. Nicht zuletzt dadurch, dass sich die Arme zusätzlich zum eigenen Text auch noch in Fußnoten untereinander ins Wort fallen, was die Handlung auflockert und bereichert, ab und an aber auch verwirrt.
Die Erzählstränge rund um Kalmar sowie Familie Sanz & Co greifen anfangs gut ineinander, zumindest über weite Teile der Handlung; erst gegen Ende wirken die einzelnen Figuren eher abgearbeitet als zu einem passenden Ende erzählt. Das Ende bleibt etwas unbefriedigend und nicht ganz rund. Mich lässt der Roman zwiegespalten zurück. In der ersten Hälfte war ich sehr angetan, sowohl vom Inhalt wie auch vom ungewöhnlichen Aufbau der Geschichte. Doch irgendwann verliert sich die Handlung in ihren Erzählsträngen, was in einem Einschub gipfelt, der wirkt als wäre er mal eben für die anscheinend nötige Provokation des Lesers eingebastelt worden. Für mich hätte der Roman im Stile der ersten Hälfte weitergehen dürfen, denn später war es für mich dann doch zu wenig Kalmar und zu viel Kunstroman.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.09.2023

in allen steckt ein Monster !!

0

Mit blauen Hintergrund und blutroten Tentakel wunderbar gezeichnete Buchcover öffnet sich das 313 Seiten starke Hardcoverbuch in feurigem Rot , mit einem ebenso roten Lesebändchen.
Der Epilog des gehypten ...

Mit blauen Hintergrund und blutroten Tentakel wunderbar gezeichnete Buchcover öffnet sich das 313 Seiten starke Hardcoverbuch in feurigem Rot , mit einem ebenso roten Lesebändchen.
Der Epilog des gehypten Debütromanes von Luca Kieser beginnt sprachlich virtuos und hat mich sofort gefangen genommen.

8 Arme und mehr als ein Herz, daraus besteht der Riesenkalamar. Die einzelnen Arme haben ein Eigenleben und machen sich unselbständig und zänkisch gegensätzlich auf den Weg. Plötzlich ist der Ariel , der Kalmar gefangen und findet sich geblendet vom Sonnenlicht und groggy vom Gas in einem Schiffscontainer wieder.
Auf dem Schiff befindet sich Sanja, welche irgendwie mit der (schwangeren) Kalmarin über einen Arm eine Symbiose eingeht und die Gedanken (können Riesenkalmare denken ? ) eingeht.

Die Buchbeschreibung und der Klappentext hat mich extrem angesprochen ´.
Den Ansatz der Story finde sehr interessant, aber von Seite zu Seite wird das Buch ( für mich ) belehrender, etwas eklig und (ver)wirrender.

Anfangs hatten mich die untenstehenden ** Bemerkungen der einzelnen Arme noch zum schmunzeln gebracht, jedoch wurde es von Seite zu Seite „anstrengender“ diese Anmerkungen zu lesen , was natürlich den Lesefluss immer wieder gestoppt hat.

Es werden ( der hehre Arm bemerkt hierzu : lest Stammbaum am Buchende ) die Lebensgeschichten Dreier Familien erzählt.

Neben der Tagebuchschreiberin Sanja (Vintage Liebhabern und ein Jahrzehnt zu spät geboren,) erzählt der Wiener Autor auch die Geschichten von Julia,
Der Offizierin Dagmar, welche auf einer Alm aufgewachsen ist.
Moser, ein Jude der nicht weiss dass er Einer ist.
Wir erfahren einiges von Jules Verne , begleiten Bob, der für Disney arbeitet und neben der Mitgestaltung von Disneyworld und auch die Attrappen ( er nennt sie Bruce ) für die Verfilmung des weissen Haies erschaffen hat.
Es wird die Entstehungsgeschichte des Buches und des Films der weisse Hai durch den Schöpfer Peter Benchley mit Steven Spielberg beschrieben ……
und immer wieder schalten sich die Kalmar Arme ein.


Der Autor springt erzählerisch und intensiv, teilweise belehrend und wirr durch die Geschichte.

Ich hätte mir tatsächlich mehr Erzählung von der Kalmarin gewünscht und weniger die verwirrenden Sprünge von Person zu Person.
Der Zusammenhang der einzelnen Personen ergibt sich leider erst ziemlich zum Schluss .
Über weite Strecken durcheinander geschrieben hat mich der Autor dann bei den Rotz-Popel und Selbstbefriedigungspassagen „verloren“.


Mein Fazit :

Das Buch ist tatsächlich literarisch „ Besonders „ , virtuos, sprachgewaltig, gut recherchiert und es ist vermutlich zu recht für Preise nominiert , jedoch war es mir persönlich dann zu verworren und zu anstrengend zum lesen.
Wer jedoch gerne literarisch fordernde Bücher liest, der wird hier nicht enttäuscht .
Ich habe mir jedoch aufgrund des Klappentextes „mehr“ erwartet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere