Cover-Bild Teufelsnetz
Band 2 der Reihe "Jessica Niemi"
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 29.10.2021
  • ISBN: 9783751709798
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Max Seeck

Teufelsnetz

Gabriele Schrey-Vasara (Übersetzer)

"Ich wollte darüber schreiben, wie die sozialen Medien ihre dunkle Seite auf brutalste Art und Weise zeigen können." MAX SEECK

Helsinki 2020: Zwei erfolgreiche Blogger sind spurlos verschwunden. Kurz darauf wird deren Tod in den sozialen Medien gemeldet. Ein geschmackloser PR-Gag? Als eine junge Frau, gekleidet wie ein Manga-Mädchen, am Strand tot angespült wird, vermutet die Kriminalpolizei einen Zusammenhang. Jessica Niemi übernimmt die Ermittlungen, und sie kommt schon bald einem skrupellosen Netzwerk auf die Spur, das offenbar Mädchen an Manga-Fetischisten vermittelt.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.11.2021

solide Fortsetzung, aber ohne Nervenkitzel

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"Teufelsnetz" ist nach "Hexenjäger" der zweite Fall für Jessica Niemi. Das Buch hat aufgrund des Covers einen hohen Wiedererkennungswert für die Reihe, da auch hier wieder ein roter Buchstabe direkt ins ...

"Teufelsnetz" ist nach "Hexenjäger" der zweite Fall für Jessica Niemi. Das Buch hat aufgrund des Covers einen hohen Wiedererkennungswert für die Reihe, da auch hier wieder ein roter Buchstabe direkt ins Auge sticht. Schön finde ich auch, dass das Cover einen direkten Bezug zur Handlung hat. Allerdings konnte "Teufelsnetz" für mich nicht an den Erfolg seiner Vorgängers anknüpfen.

Zum Inhalt: ein neuer Fall für Jessica Niemi und ihr Team unter neuer Leitung. Zwei bekannte Blogger sind nach einem PR-Event spurlos verschwunden. Kurze Zeit später erscheint auf dem Instagram-Kanal der Bloggerin ein merkwürdiger Post, und am verlinkten Ort wird eine Leiche gefunden, die allerdings nicht zu den Bloggern gehört. Jessica und ihr Team ermitteln gegen einen unbekannten Feind, wäret sie sich immer noch von den Nachwirkungen des letztens Falls erholen.

Der Fall ist auf dem Klappentext wirklich spannend vorgestellt und bereits die ersten Kapitel bauen eine gewisse Grundspannung auf. Allerdings wurde es danach in meinen Augen ganz schön zäh. Die Ermittlungen laufen langsam an, die Spannungen innerhalb der Ermittlerteams stehen eher im Fokus, als die vermissten Personen. Der Fall schlägt schnell immer größere Kreise, ohne dass es einen konkreten Verdächtigen oder irgendwelche Beweise gibt. Die Auflösung des Falls ist am Ende sehr holprig, eher zusammenfassend erläutert und bereut eher wenig auf der vorangegangenen Ermittlungsarbeit, sondern eher auf Zufall und Jessicas wachem Verstand.

Das Buch ist ohne Frage gut geschrieben, es liest sich wirklich flüssig und man kommt zügig durch die Seiten. Die Opfer bleiben allerdings recht blass und gesichtslos. Im Fokus stehen eher Jessicas private Kämpfe und Belange. Das war an manchen Stellen für meinen Geschmack etwas zu viel und hat die Arbeit am Fall behindert. Und auch hier wirkten die letzten knapp 50 Seiten Wunder und alle Probleme lösen sich in Wohlgefallen auf. Das hat einfach meinen Geschmack nicht so ganz getroffen, da mir der Nervenkitzel und die erfolgreiche Hinweissuche und Kombination bei der Ermittlung gefehlt haben.

Wer den ersten Band mochte, wird mit diesem hier auch etwas anfangen können. Ich kann es aber nicht empfehlen diesen Band unabhängig vom ersten zu lesen, da es doch immer mal wieder Anspielungen auf die Geschehnisse aus Band 1 gibt. Ein solider Thriller, aber da habe ich in letzter Zeit einfach bessere gelesen.

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Veröffentlicht am 14.11.2021

kein wirklicher Thriller

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In Helsinki sind zwei erfolgreiche Blogger nach einem Event verschwunden. Kurz darauf wird eine junge Frau in Manga Kleidung am Strand tot aufgefunden. Die Kriminalpolizei vermutet einen Zusammenhang ...

In Helsinki sind zwei erfolgreiche Blogger nach einem Event verschwunden. Kurz darauf wird eine junge Frau in Manga Kleidung am Strand tot aufgefunden. Die Kriminalpolizei vermutet einen Zusammenhang und Jessica Niemi und ihr Team ermitteln.

Dieser Krimi von Max Seeck zeigt die Welt der Influencer und der fast unbegrenzten Möglichkeiten des Internet und der Social Media. Ein Netzwerk, dessen Ziel es ist, Mädchen an Männer mit absonderlichen Neigungen zu verkaufen, arbeitet anonym und bedient sich der bekannten Influencer, wie es scheint. Der Einblick in die Wege, welche die Informationen nehmen, die Nutzer täglich ins Netz stellen, war erschreckend und lässt die Befürchtungen des Nutzers und Leser dieses Romans Realität werden.

Die Geschichte beginnt spannend mit der Hype um die verschwundenen Blogger und dem Auffinden des Manga-Mädchens. Die Ermittlerin Jessica Niemi wird ebenfalls von einem Unbekannten angegriffen, verstrickt sich dann allerdings in Gedanken, die ihre Vergangenheit betreffen, was man als Leser*in nicht ganz nachvollziehen kann. Im Laufe des Buches versteht man die Protagonistin allmählich und lernt ihre Träume und Gedanken verstehen. Auch über das Privatleben der anderen Ermittler des Team wie Jussuf und der neuen Chefin Helena Lappi erfährt man viel.

Durch diese privaten Hintergründe der Charaktere verliert der Krimi viel an Tempo und wird sehr langatmig. Für mich braucht ein Thriller vor allem gute Ermittlungsarbeit und einen Einblick in die Gedanken des Täters, damit die Spannung vom Beginn bis zum Ende aufrecht erhalten bleibt.

Die Thematik an sich finde ich interessant und auch die Tatsache, dass Kriminelle das Netz nutzen, um anonym ihren dunklen Geschäften nachzugehen, wird beeindruckend und ausführlich behandelt. Die Auflösung ist überraschend und der Leser kommt erst auf den letzten Seiten auf diese Spur.

Der verstorbene Vorgesetzte Niemis ist in diesem Krimi noch deutlich spürbar, wen man den Hexenjäger nicht kennt, fehlt hier ein wenig das Verständnis.

Der Schreibstil des Autors ist flüssig, die Charaktere sind gut entwickelt, die Verwirrung insgesamt sicher gewollt.

Mir ist dieses Buch nicht wirklich spannend genug, ich gebe 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 20.11.2021

konnte mich leider nicht abholen

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„Aber interessiert dich die Wahrheit nicht? Ist sie letztlich nicht der einzige Grund, warum wir das hier machen?“
(Rasmus zu Jusuf in Teufelsnetz)

Worum geht’s?

Zwei erfolgreiche Blogger sind spurlos ...

„Aber interessiert dich die Wahrheit nicht? Ist sie letztlich nicht der einzige Grund, warum wir das hier machen?“
(Rasmus zu Jusuf in Teufelsnetz)

Worum geht’s?

Zwei erfolgreiche Blogger sind spurlos verschwunden. Kurz darauf wird deren Tod in den sozialen Medien gemeldet. Ein geschmackloser PR-Gag? Als eine junge Frau, gekleidet wie ein Manga-Mädchen, am Strand tot angespült wird, vermutet die Kriminalpolizei einen Zusammenhang. Jessica Niemi übernimmt die Ermittlungen, und sie kommt schon bald einem skrupellosen Netzwerk auf die Spur, das offenbar Mädchen an Manga-Fetischisten vermittelt. Zum Sex - und zum Töten ...

Teufelsnetz ist Band 2 der Jessica Niemi-Reihe und unabhängig lesbar.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Erzählersicht verfasst und wechselt im Fokus zwischen den einzelnen Ermittlungsbeamten hin und her. Der Schreibstil ist gut lesbar, der Satzbau nicht sonderlich komplex. Das Buch beinhaltet keine grafische Darstellung von Gewalt oder ähnlichen.

Meine Meinung

Teufelsnetz ist mein erstes Buch von dem Autor und auch das erste Buch aus der Reihe. Gerade bei solchen Reihen ist es kein Problem, in die Reihe einzusteigen, weswegen mich das nicht gestört hat. Ich fand den Klappentext einfach zu ansprechend. Leider verspicht der aber deutlich mehr, als er hält.
In dem Buch geht es um die Influencerin Lisa und den Influencer Jason, die beide plötzlich verschwinden. Auf Lisas Account taucht am Tag darauf ein Foto auf, was einen Leuchtturm zeigt. Hier in der Nähe wird zeitnah eine Leiche gefunden, allerdings von einer anderen Frau. Die Polizei ist ratlos – ist es ein Gag oder hat jemand den beiden etwas angetan? Sie durchkämmen die sozialen Medien, überprüfen Kommentare und Profile und stoßen so auf „Das Gespenst“, den sie als Schlüssel des ganzen Rätsels vermuten. Aber je weiter sie graben, desto mehr Fragen kommen auf und auf einmal geht es um einen Sexring. Doch wie hängt vor allem Lisa hier mit drin?

Ganz ehrlich? Teufelsnetz war eine wahnsinnig zähe Geburt. Der Beginn ist noch ganz nett, als Lisa verschwindet. Doch dann verliert das Buch schnell seinen Reiz. Seiten um Seiten begleitet man Polizistin Jessica, ihren Kollegen Jusuf und den schrulligen Rasmus. Man erfährt, dass Jessica offenbar Geister sieht (bzw. ihr immer mal wieder ihre Mutter erscheint, die bereits tot ist), Rasmus massive körperliche Probleme hat und Jusuf seiner Ex hinterhertrauert. Man erfährt ebenfalls, dass die Polizei bzw. die neue Teamchefin ordentlich an Jessicas Stuhl sägt und nebenbei fallen zufällig kleine Puzzleteile vom Rätsel um die verschwundenen Influencer ins Bild. Mehr als einmal habe ich überlegt, das Buch einfach wegzulegen. Die versprochene Geschichte verkommt irgendwie total im Hintergrund, das Buch hatte über 2/3 keinen wirklichen Spannungsbogen und vor allem die Protagonistin Jessica ist leider von Anfang an mehr als unsympathisch. Die polizeiliche Arbeit wirkt wahllos, willkürlich und zufällig, die sich hieraus ergebenen Hinweise führen oft auf falsche Fährten und einiges erschließt sich auch anfangs überhaupt nicht. Der Weg ist mehr als steinig und mehr als einmal hatte ich das Gefühl, hier fehlt der rote Faden. Vor allem Jessica habe ich andauernd nicht verstanden, ihre Verhaltensweisen sind teilweise fragwürdig und ihre Hintergrundgeschichte hat mich sehr irritiert. Auch die Idee, was hinter dem Gespenst stecken soll, war für mich nicht wirklich greifbar und hat in einigen Punkten irritiert. Es wirkte fast so, als hätte der Autor viele wilde Gedanken zusammengezimmert, koste es was es wolle.

Erst nach gut 2/3 des Buches hat man einen gewissen „Jetzt geht’s los“-Moment. Von da an rennt das Buch regelrecht vorwärts, springt über Stock und Stein, nimmt Wendung um Wendung (egal, ob diese gerade logisch wirken oder nicht) und man wird von Erkenntnissen, Zufallsfunden und Fragezeichen regelrecht erschlagen. Etwas Großes steckt dahinter, internationale Geschütze werden aufgefahren, mehr als fragwürdige Methoden kommen auf und am Ende ist es fast schon einem Zufall geschuldet, dass der wahre Täter doch noch auffliegt. War es vorhersehbar, dass es ein anderer Täter ist, als alle glauben? Absolut. Überraschte mich die finale Auflösung? Ohne Frage. Konnte sich mich überzeugen? Nicht wirklich. Ich habe das Buch mit einem durchaus unbefriedigten Gefühl verlassen, dass eigentlich nur durch Zufälle hier eine Lösung eintrat und für meinen Geschmack blieben einige Punkte auch zu sehr offen oder wirkten zu überdehnt. Gepaart mit den Fragen um das persönliche Leben der Polizisten, den zahlreichen Blendgaranten, die als solche erkennbar sind und der steten Frage, wieso man das Gefühl hat, sich nur im Kreis zu drehen, hat dieses Buch mich nicht gerade abgeholt. Natürlich gab es ein gewisses Grundbedürfnis, zu verstehen, wie alles zusammengehört und warum hier vorgeht, was vorgeht. Aber gleichzeitig fehlte mir der Zugriff auf das Buch, die Verbindung zu den Charakteren. Ich fand es nervig, wie Jessicas Chefin permanent gegen sie gegiftet hat, wie Jessica andauernd wie ein Sonderling herüberkommt und auch sonst das Drumherum so platt und zufällig herüberkam, dass es gar nicht wirklich Spaß gemacht hat, weiterzulesen.

Mein Fazit

Teufelsnetz ist ein Thriller, der mit einer echt interessanten Idee daherkommt, mich aber leider wenig überzeugen kann. Die Charaktere waren für mich nicht greifbar, die Auflösung wirkte holprig und nur wenig glaubwürdig und der finale Twist kam zwar überraschend, aber vermochte mich auch nicht zu überzeugen. Ich werde leider kein Fan von dem Autor.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]