Cover-Bild Die Nähmaschine
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Wunderraum
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 25.03.2019
  • ISBN: 9783336548026
Natalie Fergie

Die Nähmaschine

Roman
Christine Heinzius (Übersetzer)

»Der Stoff, aus dem große Romane gemacht sind.« The Herald

Für alle Liebhaber von alten Dingen und ihren Geschichten

Clydebank, Schottland, 1911: Die junge Jean verliert durch einen Streik in der Singer-Nähmaschinenfabrik Arbeit und Zuhause. Aber sie hinterlässt der Nachwelt eine versteckte Botschaft.
Edinburgh 2016: Als Fred das Erbe seiner Großeltern in Augenschein nimmt, findet er eine alte Singer 99K. Darin versteckt: Arbeitsjournale mit Nähproben und Notizen. Lesend begibt sich Fred auf eine Reise in die Vergangenheit und taucht ein in das Leben von vier Frauen – darunter seine Urgroßmutter Kathleen, die sich dank der Nähmaschine eine Existenz aufbaute. Und er erfährt von der mutigen Jean, die mit ihrer Botschaft weit mehr Herzen berührt hat, als sie ahnen konnte.

Liebevoll ausgestattete Ausgabe mit Leinenrücken und Lesebändchen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.05.2019

Die Vergangenheit berühren.....

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"Die Nähmaschine" von Natalie Fergie erschien (HC, gebunden) im Wunderraum-Verlag (Verlagsgruppe Randomhouse) im März 2019. Bereits in der Verlagsvorschau wurde ich auf diesen Roman aufmerksam, da ich ...

"Die Nähmaschine" von Natalie Fergie erschien (HC, gebunden) im Wunderraum-Verlag (Verlagsgruppe Randomhouse) im März 2019. Bereits in der Verlagsvorschau wurde ich auf diesen Roman aufmerksam, da ich mich für alte Nähmaschinen und ihre Geschichten sehr interessiere; selbst nähen kann und auch eine solche mechanische Nähmaschine besaß und die Freude hatte, im Oktober 2018 (erstmals in Schottland weilend) in der Glasgower Innenstadt in einem mehrstöckigen Glasschaufenster immens viele solcher wunderschönen, oftmals 100 Jahre alter Nähmaschinen bewundern zu dürfen....


Dieser Roman, in dem eine alte "Singer 99k" die Hauptrolle spielt; in weiteren Hauptrollen die sehr sympathischen Besitzer und Protagonisten Jean, Connie, Ruth, Annie und Fred, der Enkelsohn von Jean und seinem geliebten Großvater Alfred Morrison dürfte allen LeserInnen sehr gefallen, die sich für alte Dinge und deren Geschichten interessieren - und dürften bei der Lektüre von "Die Nähmaschine" ebenso wie ich literarisch auf ihre Kosten kommen und den Roman sehr mögen!

"In der Wohnung seines verstorbenen Großvaters in Edinburgh findet Fred eine über 100 Jahre alte Singer-Nähmaschine, die einst seiner Urgroßmutter Kathleen gehörte. Darin versteckt: 27 Notizbücher mit Nähproben, die minuziös aufzeichnen, was auf der Maschine genäht wurde. Wie kleine Zeitkapseln erzählen sie vom Alltag und den Schicksalen der Frauen in Freds Familie. Durch sie stößt er auf ein lange gehütetes Geheimnis, das sein Leben für immer verändern wird". (Quelle: Buchrückentext)

Lesend begibt man sich auf eine Reise in die Vergangenheit gemeinsam mit Fred, die es ermöglicht, in das Leben der vier Frauen einzutauchen, für die die alte Nähmaschine eine wichtige Bedeutung hatte: Die junge Jean, die 1911 durch die Beteiligung an einem Streik in der Singer-Fabrik in Clydebank ihre Arbeit verliert, versteckt in einem Akt des Widerstands eine Botschaft im Inneren der Nähmaschine; ihr Weg wird sie nach Leith führen und wir verfolgen das Leben dieser starken Frau, lernen ihren sympathischen Ehemann kennen und treffen sie am Ende wieder, als alte Frau, die sich nochmals die Fabrik in Clydebank anschauen möchte....

Connie, die als Schreibkraft arbeitet, möchte einer sinnvollen Tätigkeit nachgehen; wir schreiben das Jahr 1954, und bewirbt sich in der Nähstube des Krankenhauses Royal Infirmary. Dort lernt sie Alf Morrison kennen. Hier versteht es die Autorin, dem Leser vor Augen zu führen, wie es Kathleen, der Mutter Connies, mit Hilfe ihrer Näharbeiten in Kriegszeiten gelang, die Familie über Wasser zu halten. Es wird deutlich, welche Kraft und Energie Mütter besonders in schwierigen Zeiten besaßen - und dass die Nähmaschine hierbei eine nicht unerhebliche Rolle innehatte.
Wir begleiten den Lebensweg von Connie durch die Zeit von 1954 bis 1964 - und mit einem Zeitsprung bis Anfang der 80er Jahre.
Hier treffen sich einige der ProtagonistInnen und ein Geheimnis, das erst viel später gelüftet werden soll, befindet sich in der hölzernen Hinterwand einer Telefonzelle im Krankenhaus...

Ein sehr cleverer und absolut sympathischer junger Mann, Fred, ist mir in diesem Roman besonders ans Herz gewachsen: Er untersucht das Erbe - die alte Singer - und entdeckt darin die Notizbücher; da er seit einiger Zeit ohne Arbeit ist und bei Zeitarbeitsfirmen nicht mehr anheuern will (was man bestens nachvollziehen kann), beschließt er, die alte Nähmaschine zu reparieren und - sie auszuprobieren! Hilfe hat er hierbei durch die sympathische Ellen, die aus den Einzelteilen solch alter Maschinen wertvollen und kreativen Designer-Schmuck entwickelt. Man erfährt durch die blog-Einträge Freds (einer Art Tagebuch) sehr viel von seinem Gefühls- und Innenleben; diese Passagen sind in anderer Schriftart gedruckt - und konnten mich mehr als einmal zum Schmunzeln - und auch zum Staunen bringen! Ein kreativer, humorvoller und empathischer junger Mann lernt Nähen und kommt fast nebenbei einem ungeheuren Familiengeheimnis auf die Spur, das auf einer Versammlung der Familie im Oktober 1980, nach dem Tod von Jean, endlich an die Oberfläche gelangt.
Auch der warmherzige Großvater, seines Zeichens Gärtner, was sich auch oft in seinen Äußerungen zeigte, die stets einen botanischen Bezug hatten, hatte meine große Sympathie.

Natalie Fergie gelingt es stilistisch sehr interessant und auch spannend, die Geschichte um eine alte Singer-Nähmaschine mit den Lebensgeschichten der jeweiligen Besitzer zusammen zubringen; eine gut eingefädelte und wirklich zuweilen herzzerreißende, gefühlvolle Geschichte entspinnt sich vor dem Auge des Lesers. Zudem lädt dieser wunderschöne Roman auch dazu ein, selbst mal wieder kreativ zu werden: Bei mir weckte er große Lust auf das Nähen und kreative Ideen, die auch die Autorin mitbringt, da sie Besitzerin einiger alter Nähmaschinen ist und Wolle selbst einfärbt.

Fazit:

Ein wundervoller und emotionaler Roman, in dem ein Familiengeheimnis gelüftet wird, das vier Generationen umfasst. Hauptrolle ausser ihren sympathischen und ihren Mann stehenden jeweiligen BesitzerInnen spielt eine alte Singer-Nähmaschine, die in schwierigen Zeiten besonders Frauen die Gelegenheit bot, Geld zu erwirtschaften und zu überleben.
Natalie Fergie setzt damit den zauberhaften alten Nähmaschinen wie hier der "Singer 99k" auch ein historisches Denkmal, das sie in einen Mantel voller Gefühle, Spannung und guter Unterhaltung
eingenäht hat. Es war mir eine große Freude, diesen Roman zu lesen und empfehle noch die Seite der National Library of Scotland, auf der man die Geburt einer solchen Nähmaschine miterleben kann.
www.movingimage.nls.uk/film/1592
Vielen Dank dafür auch an die Autorin sowie für die Übersetzung ins Deutsche an Christine Heinzius!

Veröffentlicht am 14.04.2019

Singer – wie die Nähmaschine

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... so habe ich meinen Mädchennamen früher immer erklärt. Ob heutzutage noch jemand was mit der Erläuterung anfangen könnte? Man kennt die Maschinen ja höchstens noch von Oma oder aus den Antiquitätensendungen ...

... so habe ich meinen Mädchennamen früher immer erklärt. Ob heutzutage noch jemand was mit der Erläuterung anfangen könnte? Man kennt die Maschinen ja höchstens noch von Oma oder aus den Antiquitätensendungen im Fernsehen ...

Die Geschichte der Nähmaschine in diesem Buch beginnt 1911 im Singer-Werk in Clydbank. Für Jean ist es die letzte, deren Qualität sie prüft, bevor sie mit ihrem Verlobten Donald nach Edinburgh geht, denn er wurde nach einem Streik gefeuert. Um auf diese Ungerechtigkeit hinzuweisen, versteckt sie eine Nachricht für die zukünftige Besitzerin in der Garnspule.
Fred entdeckt diese Zeilen 2016, als er die Singer zusammen mit der Wohnung seines Großvaters erbt. Im Sockel der Maschine findet er unzählige Notizbücher, in denen die Vorbesitzerinnen auf jede Seite jeweils kleine Stücke des verarbeiteten Stoffs genäht haben mit der Notiz, was sie daraus für wen für wie viel Geld angefertigt haben. Damit schließt sich der Kreis, denn Fred, der gerade in einer Umbruchsituation steckt, lernt nicht nur auf ihr zu nähen und kommt seinen neuen Nachbarn näher, sondern deckt mit Hilfe der Notizbücher auch noch ein altes Familiengeheimnis auf.

Natalie Fergie erzählt die Geschichte der Nähmaschine ohne Effekthascherei, abwechselnd auf mehreren Zeitebenen. Man erfährt, wie es Jean und Donald in Edinburgh ergeht und welchen Familien die Singer in den folgenden 100 Jahren gute Dienste leistet. Da ist z.B. Kathleen, die 1954 Sachen für das Vorstellungsgespräch ihrer Tochter Connie ändert. Connie wiederum näht darauf 1980 Schwangerschaftskleidung für die Schwesternschülerin Ruth. Das Leben ihrer Besitzerinnen ist immer eng mit der Maschine verknüpft – sie ist ein fester Bestandteil des Familienlebens und hilft ihnen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen oder für Freunden und Nachbarn zu nähen.

Mir hat gerade das Unaufgeregte der Geschichte gut gefallen. Ich habe die einzelnen Protagonisten sehr gemocht und gern durch ihr Leben begleitet. Wie die einzelnen Erzählstränge zusammenhängen, wird erst ganz am Ende aufgelöst und hat mich an einer Stelle sehr überrascht. Außerdem regt das Buch dazu an, doch mal wieder die Nähmaschine auszupacken und sich wenigstens an einem Kissenbezug zu versuchen.

Wie alle Bücher aus dem Wunderraum-Verlag erzählt auch dieses eine ganz besondere Geschichten, die sich auch in der besonderen Aufmachung widerspiegelt. Das Buch hat einen hochwertigen Leinenrücken und ein Lesebändchen, der Coverhintergrund ist wie ein Stück Stoff gestaltet.

Wunderschöne Geschichte einer Nähmaschine und ihrer Besitzer über ein Jahrhundert hinweg.

Veröffentlicht am 06.04.2019

100 Jahre Nähmaschine und ein Bündel Notizen sind die Grundlage dieser charmanten Familiengeschichte

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Als Freds Großvater in Edinburgh im gesegneten Alter von 90 Jahren stirbt, erbt Fred dessen Wohnung, in der er unter anderem die Nähmaschine, die schon seiner Urgroßmutter Kathleen gehört hatte. Er bringt ...

Als Freds Großvater in Edinburgh im gesegneten Alter von 90 Jahren stirbt, erbt Fred dessen Wohnung, in der er unter anderem die Nähmaschine, die schon seiner Urgroßmutter Kathleen gehört hatte. Er bringt es trotz seiner Geldknappheit aufgrund seiner Arbeitslosigkeit nicht über das Herz, die Singer aus dem Jahr 1911 zu verkaufen und beginnt selbst zu nähen, obwohl er bisher maximal einen Knopf annähen konnte. In der verschlossenen Nähmaschine versteckt, entdeckt er ein Bündel an Notizen. Es sind Aufzeichnungen der Frauen, die die Nähmaschine genutzt haben und jedes einzelne genähte Stück vermerkt haben. Er liest zwischen den Zeilen und stellt sich vor, welchen Zwecken die Kleidungsstücke und Decken gedient haben könnten.
Parallel dazu erhält er von einem Nachbarn seines Großvaters eine Kassette, in der sich eine Urkunde befindet, die Fred zu einem lange gehüteten Familiengeheimnis führen, das nicht einmal seine Mutter Ruth kannte.

Der Roman beginnt mit der Produktion der von Fred wiederentdeckten Nähmaschine im Jahr 1911, als Jean aufgrund eines Streiks ihre Arbeitsstelle verliert und in einem letzten Handgriff eine Botschaft in der Spule versteckt. Im weiteren Verlauf des Romans erfährt der Leser durch welche Hände die Nähmaschine gegangen ist und begleitet damit auch ein Stück von Freds Familiengeschichte. Man taucht ein in die Jahre 1954, als Connie die Nähmaschine ihrer Mutter Kathleen übernimmt, 1980, als der schwangeren Schwesternschülerin Ruth von Connie geholfen wird, die ihre Kleider ändert und Jean in dem Krankenhaus im Alter von 87 Jahren stirbt.

"Die Nähmaschine" ist eine äußerst charmante Familiengeschichte, in deren Zentrum eine Nähmaschine steht, die mit Unterbrechung seit über 100 Jahren genutzt wird und deren Inhaberinnen aus Tradition aufgezeichnet haben, was mit ihr produziert oder geändert wurde. Dabei wird abwechselnd aus den unterschiedlichen Jahren und den liebevoll gezeichneten handelnde Personen erzählt, wobei die Geschichte immer wieder auf Fred in der Gegenwart zurückkommt. Die einzelnen Handlungsstränge ergeben ein kompliziertes Geflecht aus Verwandtschaftsverhältnissen, das am Ende durch die Aufdeckung des Familiengeheimnisses schlüssig aufgedröselt wird und alle Charaktere und vergangenen Ereignisse zu einem großen Ganzen zusammenfügt.

Auch wenn ich mir von den Notizen mehr erwartet hatte, als eine chronologische Auflistung von Kleidungsstücken, bekommt man durch die Rückblenden ein Gefühl für die vorangegangen Generationen und die Verhältnisse der damaligen Zeit.
Es ist ein warmherziger Wohlfühlroman, der selbst die Leser, die noch nie eine Nähmaschine genutzt haben, ein wenig nostalgisch werden lässt und neugierig auf Selbermachen und Upcycling macht.

Veröffentlicht am 18.06.2019

Ein mitreißend erzählter Familien- und Generationenroman der mit nostalgischem Charme besticht.

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Beschreibung

1911, Clydebank, Schottland. In der Singer-Nähmaschinenfabrik streiken die Arbeiter- und Arbeiterinnen, darunter auch die junge Jean und ihr Verlobter Donald, der sich in der Gewerkschaft ...

Beschreibung

1911, Clydebank, Schottland. In der Singer-Nähmaschinenfabrik streiken die Arbeiter- und Arbeiterinnen, darunter auch die junge Jean und ihr Verlobter Donald, der sich in der Gewerkschaft engagiert. Die Firma reagiert mit Härte gegen die Rädelsführer der Gewerkschaft und so verliert Donald seine Arbeit. Für das junge Paar ist die Situation in Clydebank aussichtslos. Jean hinterlässt vor ihrem Aufbruch in ein neues Leben eine Botschaft in einer Fadenspule.

2016, Edinburgh, Schottland. Fred erhält nach dem Tod seines Großvaters seine Wohnung vererbt und entdeckt im Nachlass seiner Großeltern eine alte Singer 99K. In der Nähmaschine sind Notizbücher versteckt, in denen penibel alle mit dieser Maschine Arbeiten von seiner Großmutter und Urgroßmutter festgehalten wurden. Die Bücher geben wie kleine Zeitkapseln über die Geschichte und das Leben der Frauen Aufschluss.

Meine Meinung

Seitdem ich die wunderschönen gestalteten Bücher, mit dem für sie typischen Leinenrücken, aus dem Wunderraum Verlag für mich entdeckt habe, bin ich ein großer Fan der bezaubernden Geschichten geworden, die sich zwischen diesen schönen Buchdeckeln verbergen. Natalie Fergies Debütroman “Die Nähmaschine” ist eine solch hinreißende Story, in der die Lebensgeschichten und das Schicksal verschiedener Persönlichkeiten und Familien aus unterschiedlichen Jahrhunderten, um eine Singer 99K Nähmaschine geflochten werden. Das Cover passt hervorragend zur Story und durch die leicht erhobene Naht entsteht der Eindruck von genähtem Stoff, abschließend sorgt der Leinenrücken für eine tolle Haptik. Das alles macht das Buch zu einer ganz besonders schönen Perle im Regal.

Die Geschichte beginnt mit der Produktion der Singer Nähmaschine um 1911 in der Fabrik des Herstellers. Dort arbeitet die 18-jährige Jean in der Produktionskontrolle und ihr Verlobter Donald Cameron in der Gießerei. Als es zu Massenstreiks kommt, steht Donald ganz vorne in der Gewerkschaft, um die Forderungen der Arbeiterinnen und Arbeiter durchzusetzen. Die Streiks verändern die Zukunftsaussichten des jungen Paares vollkommen und schon bald sehen sie sich gezwungen ihre Heimatstadt zu verlassen, um ihr Glück in Edinburgh zu suchen. An ihrem letzten Arbeitstag hinterlässt Jean eine Botschaft in einer Spule.

Parallel dazu spinnt die Autorin noch zwei weitere Handlungsstränge, einer davon spielt in den 1950er Jahren und dreht sich um die Lebensgeschichte von Connie und ihrer Familie, der andere lässt den Leser in die Gegenwart des 21. Jahrhunderts, in die Geschichte von Fred, eintauchen. Abwechselnd bekommt man einen berührenden Einblick in die unterschiedlichen Familienverhältnisse, Sorgen, Ängste und Nöte der Protagonisten. Dabei verknüpft Natalie Fergie die Zeitsprünge so gekonnt, dass der schnelle Wechsel überhaupt kein Problem darstellt. Als zentraler Punkt, bei dem die einzelnen Fäden zusammenlaufen, fungiert die schottische Hauptstadt Edinburgh.

Ich persönlich empfand die Geschichte von Jean als die reizvollste der drei dargebotenen Stränge, da sie mit einer gewissen Nüchternheit tiefgründige Emotionen heraufbeschwört und mit den Schicksalsschlägen und der Distanzierung zu ihrem Vater die nötige Dramaturgie mitbringt. Gegen diese mitreißende Erzählung konnten es die Geschichte um Connie und ihre Mutter Kathleen nicht aufnehmen. Hier zeichnet Natalie Fergie ein häusliches Bild zur Zeit der 1950er Jahre. Während Kathleen sich mit Näharbeiten an der Singer 99K etwas dazuverdient bewirbt sich Connie als Näherin im Krankenhaus.

Zuletzt wäre dann da noch die Story über Fred, dessen Karriere und Beziehung gescheitert sind und der sich nun in der Wohnung seiner Großeltern ein neues Leben aufbaut. Als Fred den Nachlass seiner Großeltern begutachtet fällt ihm eine alte Singer Nähmaschine in die Hände, in der er auf Notizbücher der Besitzerinnen stößt. Somit fungiert er als Bindeglied zwischen den Geschichten. Nach und nach dröseln sich die Zusammenhänge auf und ergeben ein stimmiges Gesamtbild und auch für Fred wird endlich klar, was für ihn im Leben wirklich zählt.

Fazit

Ein mitreißend erzählter Familien- und Generationenroman der mit nostalgischem Charme besticht.