Cover-Bild Wellness
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28,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 736
  • Ersterscheinung: 02.01.2024
  • ISBN: 9783492072144
Nathan Hill

Wellness

Roman | New-York-Times-Bestseller und Book Club Pick von Oprah Winfrey
Dirk van Gunsteren (Übersetzer), Stephan Kleiner (Übersetzer)

Lieben in modernen Zeiten – kühn, bewegend, klug

Als Jack und Elizabeth 1993 ein Paar werden, spricht alles gegen sie. Doch der junge Fotograf mit den bäuerlichen Wurzeln und die Psychologiestudentin aus gutem Hause heiraten – und erleben in der vibrierenden Kunstszene Chicagos aufregende erste Jahre. Doch nicht alles läuft glatt. Inmitten von Achtsamkeitsseminaren, polyamourösen Bekanntschaften und schrillen Immobilienträumen droht ihre Ehe zu scheitern. Und schließlich müssen sich diese nicht mehr ganz so jungen Träumer den Dämonen ihrer Vergangenheit stellen, wenn sie nicht das Wertvollste verlieren wollen: einander. Von den Absurditäten moderner Technologie bis zur perfekten Kindererziehung legt Nathan Hill unser Leben bloß und stößt auf tiefe Wahrheiten über Liebe, Intimität und Nähe.

»Ein großartiger Erzähler. Nathan Hills Prosa ist voller Esprit und Tiefe.« The Guardian

»Der beste neue literarische Autor in Amerika.« John Irving

»Die mitreißende und bewegende Erkundung einer modernen Ehe, beeindruckend in ihrer Universalität und Zärtlichkeit.«  Brit Bennett

»Kühn, unerhört fesselnd, von messerscharfem Verstand und doch herzzerreißend – ›Wellness‹ ist all das und noch viel mehr.«  Richard Russo

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.02.2024

Wohlbefinden...

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Der Einstieg in den Roman macht neugierig: Jack, der Fotograf, Elisabeth, die fünf Diszipline studiert. Beide sind so ganz anders, nicht oberflächlich, eigentlich in sich ruhend. Beide stammen aus Familien, ...

Der Einstieg in den Roman macht neugierig: Jack, der Fotograf, Elisabeth, die fünf Diszipline studiert. Beide sind so ganz anders, nicht oberflächlich, eigentlich in sich ruhend. Beide stammen aus Familien, die sich nicht besonders viel aus ihren Kindern machen. Jack aus dem bäuerlichen Umfeld, Elisabeth aus einer vermögenden Familien, die ständig umher zog.

Der Einstieg – die alte verwahrloste Fabrik, Elisabeth zieht ein und wird vom ersten Moment an von Jack beobachtet. Elisabeth ihrerseits beobachtet Jack. Fenster an Fenster, getrennt durch einen dunklen Gang. Und dann lernen sie sich endlich persönlich kennen und werden unzertrennlich, Liebe auf den ersten Blick (durch die Fenster).
Und was wird daraus? Der Kauf einer Eigentumswohnung, eine Ehe, ein Leben, ein Kind – Toby. Der Freund, der Jack in die verwahrloste Fabrik holte, wird Immobilienhändler. Er saniert nun verwahrloste Häuser zu Luxuseinrichtungen. So findet jede:r seine Lebensmitte. Sind sie zufrieden?

Nathan Hills Sprache ist sachlich, teilweise sehr einfangend, dann aber wieder langatmig und verwirrend. Es sind Sätze, die nach Zeit verlangen. Nachdenken verlangen. Nicht unbedingt 'Wellness' signalisierend, sondern Langsamkeit in das Versinken in einer Beziehung, die sich massiv verändert. Von einer außergewöhnlichen Leidenschaft, die zu einer eher spießbürgerlichen und normalen Ehe wurde. Doch langatmig werden Situationen erzählt, die einem fast schon überfordern. Nehmen wir das Beispiel, dass der zweijährige Toby nicht essen will (kommt anscheinend öfters vor, dass Kleinkinder einseitig essen wollen, immer nur das Eine). Toby will nur Käsemakkaroni essen, ein undefinierbarer Brei mit einer glibbrigen künstlichen Farbe. Elisabeth gibt sich ungeheuer viel Mühe, richtet unterschiedliche Lebensmittel schön her, um den Kleinen zum Essen zu animieren. Es ist fast ein Krimi wie sie da rangeht, um ihn dazu zu bekommen endlich doch anderes zu essen. Garniert es schön, richtet es fantastisch her, um dann den Teller zu Boden fliegen zu sehen, ein greinendes Kind zu erleben oder sogar geschlagen zu werden von dem Zweijährigen... Die Mutter erzählt ausführlich nach welchen Erziehungsmethoden sie vorgeht. Zu ausführlich. Und dann eines Tages kommt der Vater, der Fotograf, dazu; sagt zu seinem Sohn 'oh wie schön ist das angerichtet', fotografiert das toll angerichtete Essen, zeigt es dem Sohn und der, was tut der Zweijährige, nachdem er das Foto seines Essens sieht – er isst!
Der Vater sagt, es geht um die Ästhetik, er wollte das schöne Bild nicht zerstören. Upps...

Ein anstrengendes Buch, mit seinen 736 Seiten sowieso. Und warum 'Wellness'? Ich komme mir vor wie eine Voyeurin, die das Leben der beiden Propagandist:innen beobachtet. Will ich das? Auf jeden Fall eine neue Erfahrung...

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Veröffentlicht am 28.02.2024

Scharfsinnig, zielsicher - und sehr kleinteilig

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In seinem zweiten Roman wählt Nathan Hill ein Paar, nämlich Jack und Elisabeth als Protagonisten und macht ihre Beziehung zum zentralen Thema der Handlung. Wobei, Hill wäre nicht er selbst, wenn ...

In seinem zweiten Roman wählt Nathan Hill ein Paar, nämlich Jack und Elisabeth als Protagonisten und macht ihre Beziehung zum zentralen Thema der Handlung. Wobei, Hill wäre nicht er selbst, wenn nicht gesellschaftspolitische und soziale Elemente immer wieder mit einbezogen würden.

Das Paar lernt sich 1993 in Chicago kennen und hat zunächst die Gelegenheit, einander zu beobachten - durch die einander gegenüber liegenden Wohnungsfenster. Es entsteht beidseitig der Eindruck vom Gegenüber als Einzelgänger*in, der in den Augen des jeweils Beobachtenden ein durchaus positiver ist.

Als sie sich endlich tatsächlich begegnen, geht es schnell mit dem Aufbau einer festen Beziehung: Jack zieht hinüber zu Elisabeth und alsbald trifft man die beiden nur noch im Doppelpack - gemeinsam erleben sie die alternative Kunst- und Musikszene Chicagos in den 1990ern, gemeinsam gehen sie einige Jahre später den Schritt in eine bürgerliche Existenz.

Wenn das alles nur nicht so unglaublich detailliert beschrieben wäre! Ich bin eher jemand, dessen Blick auf das große Ganze gerichtet ist, wenn ich auch wichtige Einzelheiten zu schätzen weiß - aber hier werden diese dem Leser am laufenden Meter serviert, durchaus auch inklusive Quellennachweisen, wenn es gerade passt (und das tut es nicht selten).

Ein Roman für Geduldige, einer bei der sich die Spreu vom Weizen scheidet. Leider muss ich der Tatsache ins Auge blicken, dass ich definitiv zur Spreu gehöre und die ganzen Petitessen und Besonderheiten, die der Autor in den Roman eingefügt hat, nur teilweise zu schätzen weiß. Wobei ich mit seinem Debütroman " Geister" allerdings deutlich besser zurecht kam, was sicher thematisch bedingt ist.
Möglicherweise steckt einfach zu viel Beziehung für mich darin, um diesen wahrhaftig ausgesprochen lesenswerten Roman in seiner Gänze so zu schätzen, wie es seiner würdig wäre!

Veröffentlicht am 07.02.2024

Hier haben sogar die Teller Namen

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21 Tage habe ich gebraucht für diese 732 Seiten, macht knapp 35 Seiten pro Tag, mein üblicher Durchschnitt. Meistens fiel das Lesen leicht und es war spannend und erhellend. Aber oft kamen auch endlose ...

21 Tage habe ich gebraucht für diese 732 Seiten, macht knapp 35 Seiten pro Tag, mein üblicher Durchschnitt. Meistens fiel das Lesen leicht und es war spannend und erhellend. Aber oft kamen auch endlose Seiten mit nichts als Geschwafel. Ich bin davon überzeugt, dass nicht einmal der eingefleischteste Kunstliebhaber dies hätte lesen mögen.

Soll heißen: an den richtigen Stellen gekürzt, so etwa auf 600 Seiten – ja auch das Abbrennen in der Prärie war teils Geschwafel – und die hätten dann auch gereicht. Dies zu Gunsten der Lektüre, sie wäre entscheidend flüssiger gewesen.

Wir haben hier also einen Eheroman, der zeitlich in die Digitalisierung hereinreicht. Es werden etwa zwanzig Jahre der Ehe von Elizabeth Augustine und Jack Baker verfolgt. Irgendwann kommt Toby dazu. Ihr erstaunlicher Junge, der leider zu Wutanfällen neigt. Die hat er vom Opa Augustine geerbt.

Jack stammt aus der Kansas-Prärie. Sein Vater, Farmer Lawrence, ist meistens gebührenpflichtig damit beschäftigt das Gras der Prärie abzubrennen. Die hoch religiöse Mutter schaut unentwegt fern. Eine ältere Vorzeigeschwester, Evelyn, gibt es auch noch. Ganz jung entflieht Jack aus dieser geistigen Enge nach Chicago.

Ein Glanzstück des Romans ist die Beerdigungsfeier von Lawrence, ab S. 602. Stilistisch gewagt, ich fand’s großartig – und oh – da fehlte doch jemand – oder etwa nicht?

Lobend erwähnen möchte ich auch die gelegentliche Systemkritik, z. B. auf S. 67: „Die industriellen Mächte, die über uns herrschen, wollen nicht, dass wir wissen, wie ungesund das Atmen heutzutage ist …“
Oder auf S. 234: „... das Gesundheitsministerium habe ein Patent auf das Ebolavirus und wolle die Seuche auf Amerika loslassen, um aus dem Impfstoff Profit zu schlagen; Ebola könne durch hoch dosiertes Vitamin C geheilt werden.“ Bzw., S. 438: „Und wenn Menschen Entscheidungen bezüglich ihrer Gesundheit fällen, sollten sie sich darauf verlassen können, dass sie nicht angelogen werden.“

Oder Erkenntnisse, die für mich gänzlich neu waren, S. 187: „… dass aus Kindern, die Angst vor neuen Speisen hatten, Erwachsene wurden, die Angst vor neuen Situationen, neuen Orten und sogar neuen Kontakten hatten …“

Zwischen großartig und schwafelig auch die beschriebenen Facebook-Manipulationen. Und als Jack sich mit seinem Vater via FB streitet, wäre auch weniger mehr gewesen. Alles über – sage und schreibe – 52 Seiten!

Elizabeth dagegen stammt aus einer reichen, sehr reichen, Familie, sozusagen aus einer Abzocker Dynastie. Wo jeder der männlichen Vorfahren finanziell über Leichen gegangen ist. Deshalb will sie mit diesem ganzen Materialismus nichts mehr zu tun haben und flieht nach Chicago.

Jack lehrt als Dozent ungewöhnliche Fotokunst. Und E. hat eine maßgebliche Stelle bei Wellness, dem titelgebenden Institut, das sich hauptsächlich mit der Wirkung von Placebos beschäftigt.

M. E. versucht der Roman, bzw. der Autor, an zu vielen Stellen Aufmerksamkeit zu erregen. Bei mir entstand so das Gefühl, dass aus jedem Dorf ein Hund näher betrachtet werden müsse, bis tief ins Fell hinein, damit noch jedem Floh ins Gehirn geleuchtet werden könnte. So verzettelt sich der Autor in Details, die allerdings teilweise hoch interessant sind. Auch wenn man sich am Ende fragt: Was habe ich da eigentlich gelesen? Und worum ging es überhaupt?

Trotz allem konnte ich mit den Protagonisten nicht warm werden und hätte mit keinem von ihnen befreundet sein mögen. Zum Thema Freundschaft: Hier fiel mir noch auf, dass Freunde hier rar gesät sind, bei ihr gibt es Eintagsfliegen und bei ihm (und auch ihr) eigentlich nur den Bauleiter von The Shipworks: Ben Quince.

The Shipworks ist ein sehr umstrittenes Bauvorhaben, in das E. und J. investiert haben. Für eine zukünftige Eigentumswohnung. Das viele Geld dafür hat E. bei einem sehr zweifelhaften Projekt verdient.

Fazit: Alles in allem hat mich das Buch nicht so überzeugt, auch wenn ich drangeblieben bin. Aber einige verblüffende Erkenntnisse hat es schon gebracht, deshalb 3 Sterne. Hätte das Lektorat es verstanden, den Roman auf etwa 600 Seiten einzudampfen, wären es bei mir sicher 4 Sterne geworden.

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Veröffentlicht am 02.01.2024

Nicht meins

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Zum Inhalt:
Verschiedener könnten die Hintergründe von Jack und Elizabeth nicht sein, dennoch heiraten sie und erleben aufregende erste Jahre. Doch nicht alles läuft glatt und ihre Ehe droht zu platzen. ...

Zum Inhalt:
Verschiedener könnten die Hintergründe von Jack und Elizabeth nicht sein, dennoch heiraten sie und erleben aufregende erste Jahre. Doch nicht alles läuft glatt und ihre Ehe droht zu platzen. Um genau das zu verhindern, müssen sie sich der Vergangenheit stellen um sich nicht zu verlieren.
Meine Meinung:
Ganz ehrlich, ich habe zu keiner Zeit Zugang zu dem Buch gefunden und war froh als es endlich zu Ende war. Ich hatte die ganze Zeit Mühe einen Zusammenhang zwischen den Ereignissen herzustellen und habe immer wieder völlig den Faden verloren. Die Protagonisten sind mir fremd geblieben und ich konnte keine Beziehung zu ihnen aufbauen weder im negativen noch positiven und das macht es dann auch schwierig sich für die Geschichte der Personen zu interessieren. Obwohl sich das Buch einigermaßen lesen ließ, hat mich auch der Schreibstil nicht gepackt.
Fazit:
Nicht meins