Cover-Bild Die Farbe von Milch
(38)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 11.03.2019
  • ISBN: 9783453422544
Nell Leyshon

Die Farbe von Milch

Roman
Wibke Kuhn (Übersetzer)

Mein Name ist Mary. Mein Haar hat die Farbe von Milch. Und dies ist meine Geschichte.

Mary ist harte Arbeit gewöhnt. Sie kennt es nicht anders, denn ihr Leben auf dem Bauernhof der Eltern verläuft karg und entbehrungsreich. Doch dann ändert sich alles. Als sie fünfzehn wird, zieht Mary in den Haushalt des örtlichen Dorfpfarrers, um dessen Ehefrau zu pflegen und ihr Gesellschaft zu leisten – einer zarten, mitfühlenden Kranken. Bei ihr erfährt sie erstmals Wohlwollen und Anteilnahme. Mary eröffnet sich eine neue Welt. In ihrer einfachen, unverblümten Sprache erzählt sie, wie ihr Schicksal eine dramatische Wendung nimmt, als die Pfarrersfrau stirbt und sie plötzlich mit dem Hausherrn alleine zurückbleibt.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.06.2018

Mein Name ist Mary. Mein Haar hat die Farbe von Milch. Und dies ist meine Geschichte...Eine sprachliche Naturgewalt?

0

ch habe zuvor nicht viel von dem Buch gehört und der Klappentext hat mich sehr angesprochen, doch leider muss ich sagen, dass mir der Roman nicht besonders gut gefallen hat und ich auch den positiven Stimmen ...

ch habe zuvor nicht viel von dem Buch gehört und der Klappentext hat mich sehr angesprochen, doch leider muss ich sagen, dass mir der Roman nicht besonders gut gefallen hat und ich auch den positiven Stimmen nicht ganz zustimmen kann.

Mary und die anderen Charaktere blieben die ganze Zeit ein wenig blass in der Geschichte und bestanden größtenteils nur aus ihren Aufgaben. Man erfuhr nicht wirklich, woher sie kommen, was sie antreibt oder was sie erlebt haben, bevor das Buch an einer bestimmten Stelle einsetzt. Auch war mir Mary teils ein wenig aufdringlich und zu frech, obwohl ich ihre Direktheit teils unterhaltsam fand. Ihr Großvater war mir noch am sympathischsten, weil er einfach da war und eine Abwechslungs neben der Langatmigkeit der täglichen Aufgaben bot.

Die Handlung war nicht wirklich facettenreich und bestand ausschließlich aus der Monotonie der täglichen Aufgaben. Ich kann bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen, dass die Autorin damit die Situation von Früher darstellen wollte und auch die Ungebildheit der Protagonistin, aber zusammen mit dem Schreibstil, der nur aus einem parataktischen Satzbau, vielen Wortwiederholungen und Aneinanderreihungen bestand, bin ich fast vor Langeweile eingeschlafen.

Das Buch war langweilig, vorhersehbar und kalt ohne Details, aber dennoch hat es für mich sehr überzeugend die Mentalität der vergangenen Zeit dargestellt. Es stand die Arbeit im Mittelpunkt und die Tüchtigkeit, wenn man nicht spurte wurde man geschlagen oder misshandelt. Auch die Situation mit unehelichen Kindern wurde am Rande thematisiert.

Mary war eine innovative Protagonistin, die teils ziemliche peinliche und unangemessene Sachen gesagt hat, aber das fand ich erfrischend. Ihre Situation war gut dargestellt, aber mir fehlen die Details und die Tiefe, die auch nicht wegen dem Satzbau aufgebaut werden konnte, doch dadurch wurde Marys Ungebildheit sichtbar und unterstrichen.

Insgesamt muss ich leider zugeben, dass mich das Buch nicht wirklich überzeugen konnte, aber es gibt sicher andere Leser, die das Buch durchaus für literarisch wertvoll halten. Jedoch sollte man nicht die Spannung, Abwechslung und Sprachgewalt schlecht hin erwarten. Es war nicht schlecht für ein einmaliges "zwischendurch" Lesen.

Veröffentlicht am 27.07.2019

Ganz anderer Schreibstil aber für mich leider kein Vergnügen

0

Mary ist 14 Jahre alt und lebt in ärmsten Verhältnissen. Ihr Haar hat die Farbe von Milch, eines ihrer Beine ist verkrüppelt und sie redet zu viel, sagt ihre Familie. Mary ist sehr ungebildet und hat den ...

Mary ist 14 Jahre alt und lebt in ärmsten Verhältnissen. Ihr Haar hat die Farbe von Milch, eines ihrer Beine ist verkrüppelt und sie redet zu viel, sagt ihre Familie. Mary ist sehr ungebildet und hat den Bauernhof der Familie so gut wie nie verlassen. Als sie 15 wird, zieht sie ins Haus des Dorfpfarrers um dessen kranke Frau zu pflegen. Zum ersten Mal erlebt Mary „Reichtum“, zumindest verglichen mit der Armut Zuhause, und zum ersten Mal erfährt sie Freundlichkeit. Doch als die Frau stirbt, bleibt Mary allein mit dem Pfarrer zurück.



Das Buch hat einen gänzlich anderen Schreibstil. Es fehlen nicht nur sämtliche Anführungszeichen, sondern auch diverse Kommas, was vermutlich Absicht ist, da Mary, die Erzählerin ja sehr ungebildet ist und das Schreiben erst mit 15 gelernt hat. Das merkt man auch in der Wortwahl und im Satzbau, die beide sehr einfach gehalten sind.

Leider macht es das für mich persönlich sehr anstrengend zum lesen.

Andererseits ist es stilistisch beim Aufbau sehr interessant und ungewöhnlich gemacht. Das Buch endet mit denselben Worten, wie es beginnt, nur stellt Mary da einiges richtig, was sie am Anfang geschönt beschrieb. Als man dann versteht, was los ist, fungiert das wie ein Schlag in den Magen.



Ich habe viel Positives über dieses Buch gehört und gelesen, daher ließ ich mich verführen. Doch leider ist es nicht meins. Der Schreibstil machte mir das Lesen sehr schwer. Auch die Art des Erzählens war so düster und deprimiert. Das macht bezogen auf die Handlung und die Wendung am Ende durchaus Sinn, aber macht das Lesen nicht gerade zu einem Vergnügen. Davon abgesehen, erzählt Mary über ihr Leben, das lange sehr eintönig wirkt, es wiederholt sich sehr viel und das sorgte dafür, dass ich immer wieder weggedriftet bin. Ja, es macht Sinn, bezogen darauf, dass Mary hier ja ihre Geschichte ihres Lebens erzählt, aber das hilft mir auch nicht, wenn ich mich langweile.



Das positivste an diesem Buch ist für mich die Wendung am Schluss, die wirklich gelungen ist, aber mir das davorige „durchquälen“ nicht wirklich wert war und das Cover, das sehr schön gestaltet ist und nicht glatt, wie bei den meisten Taschenbüchern, sondern rauer ist und dadurch auch wieder auf Marys Leben Bezug nimmt, das ja auch eher rau ist als weich.



Fazit: leider hat mich dieses Buch enttäuscht. Ich hatte mir etwas anderes versprochen und der Schreibstil hat mir den Rest gegeben. Ich finde die Idee sehr gut, einen ganz anderen Stil zu wählen, um Mary als Erzählerin authentischer zu machen, aber das geht leider sehr auf Kosten des Lesevergnügens. Ich habe auf den nur 208 Seiten so oft überlegt, ob ich das Buch abbrechen soll. Leider war es nicht mein Fall.

Veröffentlicht am 31.03.2019

Für mich ist Marys Geschichte leider nicht die richtige

0

Allgemeines:

Die Farbe von Milch ist am 11. März 2019 als Taschenbuch im Heyne Verlag erschienen. Die Hardcoverausgabe erschien bereits im September 2017 im Eisele Verlag. Tatsächlich ist der Titel eine ...

Allgemeines:

Die Farbe von Milch ist am 11. März 2019 als Taschenbuch im Heyne Verlag erschienen. Die Hardcoverausgabe erschien bereits im September 2017 im Eisele Verlag. Tatsächlich ist der Titel eine direkte Übersetzung des englischen Originaltitels The colour of milk, was selten vorkommt. Der Roman hat 208 Seiten. Autorin Nell Leyshon wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Mit Die Farbe von Milch stand sie auf der Liste der Nominierten für den Prix Femina.

Inhalt:

„Mein Name ist Mary. Mein Haar hat die Farbe von Milch. Und dies ist meine Geschichte.

Mary ist harte Arbeit gewöhnt. Sie kennt es nicht anders, denn ihr Leben auf dem Bauernhof der Eltern verläuft karg und entbehrungsreich. Doch dann ändert sich alles. Als sie fünfzehn wird, zieht Mary in den Haushalt des örtlichen Dorfpfarrers, um dessen Ehefrau zu pflegen und ihr Gesellschaft zu leisten – einer zarten, mitfühlenden Kranken. Bei ihr erfährt sie erstmals Wohlwollen und Anteilnahme. Mary eröffnet sich eine neue Welt. In ihrer einfachen, unverblümten Sprache erzählt sie, wie ihr Schicksal eine dramatische Wendung nimmt, als die Pfarrersfrau stirbt und sie plötzlich mit dem Hausherrn alleine zurückbleibt.“ (Quelle: Heyne Verlag)

Meine Meinung:

Die Farbe von Milch ist ein Buch, das mir seit einiger Zeit im Kopf herumschwirrt. Bereits im Erscheinungsjahr des Hardcovers war es sehr präsent, wurde viel beworben und stand schnell auf meiner Leseliste. Dann habe ich es ein wenig aus den Augen verloren. Als ich jedoch die Ankündigung der Taschenbuchausgabe entdeckte, wollte ich es unbedingt bald lesen. Gesagt, getan.

Bereits nach der ersten Seite war ich irritiert und begann nachzuforschen. Ja, Protagonistin Mary schreibt dieses Buch „selbst“. Ja, Protagonisten Mary hat in einer längst vergangenen Zeit gelebt und ja, Protagonistin Mary hat erst im Laufe der fortschreitenden Handlung das Schreiben und Lesen gelernt. Aber: NEIN, es wirkt nicht authentisch, wenn so gut wie alle Kommata weggelassen werden. Mary kann nämlich auch die schwierigsten Worte richtig schreiben. Nur Kommata scheinen ihr Mühe zu bereiten. Für mich war bereits an dieser Stelle klar, dass ich das Buch nicht mehr so motiviert lesen würde. Und es fiel mir wirklich schwer. Einen Text (beinahe) ohne Kommata zu lesen, ist möglich. Aber Lesefreude bereitet das nicht. Immer und immer wieder wird der Lesefluss gestört. Entweder, weil man im Kopf korrigiert oder aber auch, weil Sätze ohne die benötigten Pausen schwer zu verstehen sind.

Ich habe die Geschichte trotzdem beendet, weil ich neugierig war. Sie liest sich gut weg, man kann sie in wenigen Stunden, aber auf jeden Fall an einem Tag beenden. Wir begleiten Mary in einer bedrückenden Geschichte durch den Wechsel der Jahreszeiten. Während des Lesens hat sich mir leider nicht erschlossen, warum dieses Buch so hochgelobt wurde. Ich hatte gehofft, dass meine Vorahnungen nicht bestätigt werden, aber man weiß durch den Klappentext tatsächlich alles, was im Buch passieren wird. Man kann sich schnell zusammenreimen, wie es Mary nach dem Tod der Pfarrersfrau ergehen wird. Genau so wird es ihr auch ergehen. Natürlich ist das sehr stereotypisch für die damalige Zeit. Tragisch, berührend und erschütternd. Aber das habe ich schon in vielen anderen Büchern gelesen.

Vielleicht sehen andere Leser ganz viel in diesem Buch. Poetik, berührende Momente und eine tapfere Frau, die für sich einstehen möchte und es am Ende auch tut. Ich konnte das alles leider nur in Ansätzen entdecken. Mein Lesefluss war zu sehr gestört und die Geschichte für mich zu vorhersehbar. Aus diesem Grund fällt die heutige Rezension etwas kürzer aus als gewohnt.

Fazit:

Für mich ist Marys Geschichte leider nicht die richtige.