Cover-Bild Das Camp
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 08.09.2014
  • ISBN: 9783453437791
Nick Cutter

Das Camp

Thriller
Frank Dabrock (Übersetzer)

Ein Mann strandet auf einer einsamen Insel vor der kanadischen Küste. Er ist ausgemergelt, dünn, wirkt mehr tot als lebendig. Und er hat Hunger – einen unstillbaren, schmerzhaften Hunger. Auf der Insel findet er eine Scouttruppe vor. Die Scouts merken schnell: Der Fremde ist krank, todkrank. Egal, wie viel er isst: sein Körper fällt mehr und mehr in sich zusammen. Und dann sehen sie, dass sich etwas unter seiner Bauchdecke bewegt. Während die Scouts überlegen, was zu tun ist, bemerkt ihr Leiter, dass ihn plötzlich ein nie gekannter Hunger quält …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.09.2017

Eher Horrorroman als Thriller, aber gut!

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Dieses Buch lag ebenfalls auf meinem SuB, und diese Woche habe ich es in Angriff genommen, weil ich Lust auf die Geschichte bekommen habe.

Ein Mann strandet auf einer einsamen Insel vor der kanadischen ...

Dieses Buch lag ebenfalls auf meinem SuB, und diese Woche habe ich es in Angriff genommen, weil ich Lust auf die Geschichte bekommen habe.

Ein Mann strandet auf einer einsamen Insel vor der kanadischen Küste. Er ist ausgemergelt, dünn, wirkt mehr tot als lebendig. Und er hat Hunger – einen unstillbaren, schmerzhaften Hunger. Auf der Insel findet er eine Scouttruppe vor. Die Scouts merken schnell: Der Fremde ist krank, todkrank. Egal, wie viel er isst: sein Körper fällt mehr und mehr in sich zusammen. Und dann sehen sie, dass sich etwas unter seiner Bauchdecke bewegt. Während die Scouts überlegen, was zu tun ist, bemerkt ihr Leiter, dass ihn plötzlich ein nie gekannter Hunger quält …

Nick Cutter ist das Pseudonym von Craig Davidson, der bereits mehrere Kurzgeschichten und Romane schrieb. Cutter lebt nicht auf einer Insel, sondern in Toronto, Kanada. Sein Appetit ist ungebrochen.

Mein Buch war die Taschenbuchausgabe aus dem Heyne-Verlag und kostet 9,99€, es hat 465 Seiten.

Wir beginnen die Geschichte mit einem Zeitungsbericht über den hungrigen Mann aus einer Online-Ausgabe einer Zeitung. Weiter geht es mit der Überfahrt des hungrigen Mannes auf die Insel und der detaillierten Schilderung seines unstillbaren Hungers. Dann folgt ein weiterer Zeitungsartikel über Falstaff Island, die Insel, auf der die Geschichte spielt. Im zweiten Kapitel lernen wir dann den Camp-Leiter Tim Riggs kennen, einem niedergelassenen Arzt. der sich nebenbei für die Pfadfinder engagiert. Langsam nimmt das Schicksal seinen Lauf.

Die Geschehnisse werden in diesem Buch sehr deutlich geschildert, deshalb habe ich mir oft beim Lesen gedacht, dass es weniger ein Thriller, sondern eher ein Horrorroman ist. Mein Kopfkino hat ordentlich Material bekommen, und einige sehr erschreckende Bilder zu zeigen. Mir persönlich macht das nichts aus, nur sollte man sich vor dem Lesen dessen bewusst sein. Hier geht es nicht nur darum, dass wie in einem normalen Thriller die Spannung ständig hoch gehalten wird, was hier hervorragend gelingt, sondern eben auch um die detaillierten Beschreibung dessen, was sich unter der Bauchdecke des Mannes befindet und auch teilweise, was die Pfadfinder teilweise anstellen, wenn sie auf der Insel unterwegs sind.

Ich bin hart im Nehmen, wurde hier aber bis an meine Grenzen gebracht. jedoch ist die Geschichte so originell, dass ich immer weiter lesen musste. Zwar ist die Idee nicht neu, dass Abenteurer abgeschnitten von der Außenwelt auf einer Insel sind, aber der Mann mit seiner Geschichte und seinem Verhalten, und das, was daraus resultiert, hat das Ganze für mich zu etwas Besonderem gemacht.

Auch der Erzählstil war super. Die lockere Schreibweise wurde durch Zeitungsartikel, Protokolle und einigen Interviews aufgelockert. Das ist nicht jedermanns Sache, weil man etwas aus dem Lesefluss gerissen wird, aber ich fand es sehr interessant und es hat mich persönlich keineswegs gestört. Übrigens hat mir das auch bei Carrie von Stephen King sehr gut gefallen. Hierzu gibt es auch eine Rezension.

Nicht nur Tim Riggs als Protagonist war spannend und gut ausgearbeitet, sondern auch die Pfadfinder waren für sich sehr originell und besonders. Und nicht zu vergessen natürlich der heißhungrige Mann, der in seinem Boot auf die Insel kommt. Für mich sind die Figuren immer sehr wichtig, fast alle haben mich begeistern und auf ihre Art und Weise etwas zu der Geschichte beitragen können.

Für mich insgesamt gut gelungen.

Veröffentlicht am 20.01.2017

Das war leider nichts ...

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Mit dem Roman „Das Camp“ hat Nick Cutter eine unglaublich hohe Erwartungshaltung bei mir ausgelöst, weil er unter anderem mit Stephen King verglichen wurde. Leider bin ich nach diesem Buch mehr als enttäuscht, ...

Mit dem Roman „Das Camp“ hat Nick Cutter eine unglaublich hohe Erwartungshaltung bei mir ausgelöst, weil er unter anderem mit Stephen King verglichen wurde. Leider bin ich nach diesem Buch mehr als enttäuscht, denn hier hat wirklich nichts gepasst: langweilige Story, langatmige Passagen und abartige Charaktere.

Anzumerken ist die besondere Erzählweise der Geschichte. Die aktuellen Handlungen werden immer wieder durch Berichte, Protokolle und Interviews unterbrochen und so aufgelockert. Das hat auch ab und zu den Vorteil, dass die Spannung doch noch ansatzweise angekurbelt wird, weil man sich fragt, was noch alles geschehen wird. Ansonsten ist die Sprache abwechselnd einfach bis umgangssprachlich gehalten (aktuelle Handlung) und springt zwischendurch zu fachlich bis psychologisch-anspruchsvollen Abschnitten (bei den Berichten usw.).

Mit den Protagonisten ist man als Leser eventuell erst einmal überfordert. Wir haben es hier mit fünf sehr komplexen Charakteren zu tun, die alle gleichzeitig ihren Auftritt haben. Beleuchtet werden sie zwar nach und nach, aber hier tut sich mehr als ein Abgrund auf. Für mich sind die Handlungen der Jugendlichen nicht immer nachvollziehbar und oft auch stark übertrieben, weswegen ich mit keinem der fünf so wirklich warm wurde.

Die Nebencharaktere sind relativ überschaubar und treten überwiegend in den eingeschoben Passagen auf. Deshalb erfahren wir auch von ihnen so gut wie nichts, was die Personen der Geschichte generell sehr blass aussehen lässt. Insgesamt hätte ich mir beim Charakterdesign mehr Persönlichkeit gewünscht, sodass man auch mit ein oder zwei der Personen hätte mitfiebern können. So war es schlichtweg egal, ob jemand starb oder überlebte.

Der nächste Kritikpunkt geht an die Spannung. Die ersten 100 Seiten waren noch in Ordnung (Einführung in die Geschichte etc.). Leider ging es danach rapide bergab. Ich musste das Buch wirklich oft aus der Hand leen und mich zum Weiterlesen zwingen. Da konnten ab der Hälfte auch die Einschübe nichts mehr retten und ich war nur noch gefrustet.

Das Schlimmste ist aber die Story an sich. Viele Passagen sind schlichtweg mit einer Brutalität und ekelhaften Beschreibungen übersät, sodass man sich fragt, was das Ganze soll. Einen Sinn habe ich schon relativ früh nicht mehr erkennen können. Gerade der Vergleich mit King hat mich zu diesem Buch greifen lassen und dann so bitter enttäuscht. Keine komplexen Handlungen (eher sinnloses Verhalten), keine tiefer gehenden Charaktergebilde, keine aufkommende Spannung – eher Langeweile.

Abschließend lässt sich sagen, dass das Buch und ich keine Freunde geworden sind. Gute Ansätze waren vorhanden, wenn man danach gesucht hat, weswegen ich auch einen Stern vergebe. Schade um die Lesezeit ist es trotzdem.