Wer hat mehr zu verbergen - Tom oder der Täter?
Schlüssel 17Als Tom in den Dom kommt um die Leiche zu besichtigen, fällt ihm ein Detail ganz besonders ins Auge, ein alter Schlüssel, auf dem die Zahl 17 eingeritzt ist. Er verbindet zwei nicht alltägliche Erlebnisse ...
Als Tom in den Dom kommt um die Leiche zu besichtigen, fällt ihm ein Detail ganz besonders ins Auge, ein alter Schlüssel, auf dem die Zahl 17 eingeritzt ist. Er verbindet zwei nicht alltägliche Erlebnisse mit dem Schlüssel, eines davon ist das Verschwinden seiner Schwester Viola. Um der Geschichte auf den Grund gehen zu können, lässt er die Leiche mir nichts, dir nichts mal eben von der Decke, nimmt ihr den Schlüssel und hängt sie dann wieder auf, und das alles, bevor die Spurensicherung eventuelle Beweise sichern kann.
Das bekommt seine Kollegin Sita mit, und nicht nur das, sondern auch seinen hohen Konsum von Aufputschmitteln, die hat ihn also in der Hand. Sie bewahrt nur Stillschweigen, wenn Tom sie ab jetzt mit einbezieht, und so ermitteln die beiden mehr oder weniger zusammen.
Tom ist ein Mann mit sehr unkonventionellen Ermittlermethoden und einigen Problemen, die er nicht so richtig wahrhaben will. Auch Sita als Psychologin hat ein Problem, das ihr Leben mal mehr, mal weniger stark negativ beeinflusst. Beide sind gut ausgearbeitet und kämpfen mit Nachwirkungen aus ihrer Vergangenheit. Das sorgt natürlich für eine Menge Reibung während der Zusammenarbeit.
Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Der Leser verfolgt Toms Ermittlungen, die Ausbildung von Frederike zur Krankenpflegerin in der Psychiatrie und Rückblenden in die Vergangenheit, als Tom noch mit seiner Clique durch die Gegend gezogen ist und die Geschichte mit dem Schlüssel begann.
Der Schreibstil von Marc Raabe ist flüssig und authentisch, er versteht sich wunderbar darin, den Figuren ihren eigenen Sprachstil zu verpassen. Auch die Orte und besonders der Dom, der mehrere Male Setting der Geschichte ist, ist sehr detailreich und atmosphärisch beschrieben, sodass ich mich in diese düsteren Szenen gänzlich fallen lassen konnte.
Was mir leider nicht gefallen hat war der Umfang der Ermittlungsarbeit und die ständig abfallende Spannung zwischendurch. Für mich muss die Spannung bei einem Thriller kostant hoch sein, leider war das hier nicht der Fall. Es gab einige unnötige Längen, die meiner Meinung nach nichts zur Entwicklung des Plots beigetragen haben.
Ansonsten habe ich mich gut unterhalten gefühlt, weiter empfehlen möchte ich den "Thriller" nur Lesern, die gerne Ermittlungsarbeiten folgen.