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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.04.2019

Italienischer Regionalkrimi, der Lust auf mehr und Urlaub am Comer See macht

Ein Espresso für den Commissario
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Kurz vor der Urlaubssaison wird ein Student tot in seiner Wohnung gefunden. Wie konnte er sich leisten auf so großem Fuß zu leben? Mit seinem Nebenjob konnte er unmöglich so viel Geld anhäufen.

Bei „Ein ...

Kurz vor der Urlaubssaison wird ein Student tot in seiner Wohnung gefunden. Wie konnte er sich leisten auf so großem Fuß zu leben? Mit seinem Nebenjob konnte er unmöglich so viel Geld anhäufen.

Bei „Ein Espresso für den Commissario“ handelt es sich um den ersten Fall mit Marco Pellegrini und seinem Team. Hier wird zeitintensive Ermittlungsarbeit, die ein Mordfall oft mit sich bringt und die Aufklärung erschwert sehr deutlich. Aber auch mit den beiden rivalisierenden Mitarbeitern in seinem Team hat es Pellegrini nicht immer einfach.

Pellegrini ist ein sehr sympathischer Mensch, der eigentlich lieber das Albergo seiner Familie geführt hätte, aber noch hält sein Vater die Zügel fest in der Hand. Aber auch als Ermittler macht er seine Sache gut und gründlich.

Die sehr bildhafte Sprache hat mich in Urlaubsstimmung und nach Italien versetzt. Die landschaftliche Schönheit und das italienische Flair ziehen sich wie ein roter Faden durch das Buch. Verstärkt wird dies durch italienische Ausdrücke und italienischem Essen.

Ich mag Krimis mit Lokalkolorit und Sequenzen aus dem privaten Bereich sehr gerne lesen. Die Charaktere wirken dadurch für mich noch authentischer. In diesem Buch wurde mir dieser Wunsch sehr gut erfüllt.

Insgesamt ein eher ruhiger Krimi, der ohne viel Blutvergießen trotzdem gut zu unterhalten weiß. Ein klein wenig mehr Spannung zum Schluss hätte der Geschichte gut getan, daher vergebe ich wohlverdiente sehr gute vier Sterne.

Veröffentlicht am 05.04.2019

Hinterhältige Machtspiele

Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem. (Golden Cage 1)
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Nach außen sind Faye und Jack das Traumpaar schlecht hin. Sie gehören zur High Society, haben Geld ohne Ende, eine süße Tochter und werden von allen beneidet. Aber auch hier hält das Glück nicht ewig.
Bereits ...

Nach außen sind Faye und Jack das Traumpaar schlecht hin. Sie gehören zur High Society, haben Geld ohne Ende, eine süße Tochter und werden von allen beneidet. Aber auch hier hält das Glück nicht ewig.
Bereits mit dem ersten Kapitel war ich gespannt was passiert war, denn Fayes Tochter ist verschwunden und Jack gerät in Verdacht, sie getötet zu haben.
Danach springt die Geschichte zurück in die Vergangenheit und über Ausschnitte aus verschiedenen Zeitebenen nähern wir uns wieder dem Ausgangspunkt.

Zu Beginn passiert eigentlich nichts wirklich Spannendes und doch muss man weiterlesen. Zu dem Zeitpunkt war ich einfach nur wütend auf beide Protagonisten. Auf Jack weil er aus der lebensfrohen und starken Faye diese neue Person gemacht hat. Gleichzeitig war ich aber auch auf Faye wütend, weil sie sich so klein macht und machen lässt. Ich wollte einfach nur wissen wann Faye endlich aufwacht.

Nach dem bösen Erwachen erleben wir Fayes Wiedererstarkung und ich konnte ihr Verlangen nach Rache gut nachvollziehen und habe sie gedanklich angefeuert. Ab diesem Moment liegt der Reiz der Geschichte darin, dass man wissen möchte wie sieht ihre Rache aus und wird sie gelingen.

Auch wenn bei dieser Geschichte sehr viel über die emotionale und psychische Schiene abläuft, würde ich das Buch nicht als Psychothriller bezeichnen. Es ist fesselnd keine Frage, aber auf eine andere Weise als ein Thriller.

Veröffentlicht am 30.01.2019

Anders als erwartet

Die Ballade von Max und Amelie
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Bisher kannte ich von David Safier nur die eher humorvollen Bücher und war daher sehr gespannt auf dieses Werk. Aufgrund des Titels vermutete ich bereits, dass es anders sein wird.

Die Geschichte wird ...

Bisher kannte ich von David Safier nur die eher humorvollen Bücher und war daher sehr gespannt auf dieses Werk. Aufgrund des Titels vermutete ich bereits, dass es anders sein wird.

Die Geschichte wird aus Sicht der Hündin Narbe (später Amelie) erzählt. Sie lebt mit ihrer Familie auf einer Müllhalde und ihr Leben ist ein einziger Kampf – nicht nur um das tägliche Fressen sondern Tag für Tag muss sie sich gegen ihre Brüder behaupten.

Eines Tages rettet sie dem ängstlichen „Haushund“ Max das Leben. Beide müssen fliehen und machen sich auf die Suche nach Max Familie und erleben dabei manches Abenteuer.

Die Geschichte handelt von Liebe, Vertrauen und der Wahrnehmung der schönen Dinge auf der Welt. All dieses kennt Amelie nicht und muss es erst lernen bzw. auch am eigenen Leib erfahren. Die Darstellung wie Amelie sich nach und nach entwickelt hat mir sehr gut gefallen.

Auch Max verändert sich mit der Zeit. Dieser ängstliche Hund wächst in einigen Situationen über sich hinaus und wird noch zu einem Held.

Probleme hatte ich mit der Zeit mit allem, was mit den Träumen und der Reinkarnation zu tun hatte. Das Thema Reinkarnation begegnet dem Leser ja auch in anderen Büchern des Autors, aber hier wurde es mir einfach zu oft erwähnt und war mir insbesondere zum Schluss einfach zu viel.

Die Schreibweise ist sehr anschaulich, teilweise berührend und poetisch.

Grundsätzlich hat mir die Geschichte gefallen und mich auch berührt. Sie ist liebevoll geschrieben und hat auch spannende Momente. Von mir bekommt das Buch daher 4 Sterne.

Veröffentlicht am 08.01.2019

Eine packende Familiengeschichte

Jahre aus Seide
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Die Autorin Ulrike Renk ist für ihre gute und gründliche Recherche bekannt, was sie in diesem Buch wieder unter Beweis stellt. Geschickt wurde das Leben der Familie Meyer mit zeitgeschichtlichen Begebenheiten ...

Die Autorin Ulrike Renk ist für ihre gute und gründliche Recherche bekannt, was sie in diesem Buch wieder unter Beweis stellt. Geschickt wurde das Leben der Familie Meyer mit zeitgeschichtlichen Begebenheiten und Fiktion verwoben.

Wie gesagt, geht es um die jüdische Familie des Karl Meyer aus Krefeld. Der Roman beruht auf wahre Begebenheiten, die u. a. dem Tagebuch der Tochter Ruth Meyer entnommen sind.

Die Geschichte beginnt im Jahr 1926 und verläuft am Anfang in sehr ruhigen Bahnen. Sie ist nicht wirklich spannend, eher beschaulich, weiß aber trotzdem vor dem Hintergrund der sich anbahnenden politischen Situation in Deutschland zu fesseln. Der Leser bekommt einen guten Einblick in das jüdische Familienleben mit seinen Sitten und Gebräuchen.

Die Schreibweise ist angenehm und flüssig zu lesen.

Die Charaktere schienen mir zu Beginn in ihren Handlungen teilweise nicht sehr realistisch. Da ist Karl, der allen aus der Patsche hilft, sei es sein Automechaniker oder der Nazi-Nachbar. Dann die Tochter Ruth, die bereits in Vorschulalter eigene Schnittmuster entwirft. Aber warum soll es solche Menschen nicht geben bzw. gegeben haben; zumal es schriftlich dokumentiert ist.

Insgesamt handelt es sich meiner Meinung nach um einen gelungenen Einstieg in die Trilogie dieser Familiengeschichte, die übrigens mit einem ganz fiesen Cliffhanger endet.

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Veröffentlicht am 11.12.2018

Einmal in die Mühlen der Justiz geraten, gibt's kaum ein Entkommen

Ich vernichte dich
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Melanie ist eine treusorgende Mutter und liebende Ehefrau. Dann wird ihr der Sohn genommen, denn ihr wird Drogenbesitz und das Dealen mit diesen vorgeworfen. Außerdem soll sie ihren Sohn zum Verkauf angeboten ...

Melanie ist eine treusorgende Mutter und liebende Ehefrau. Dann wird ihr der Sohn genommen, denn ihr wird Drogenbesitz und das Dealen mit diesen vorgeworfen. Außerdem soll sie ihren Sohn zum Verkauf angeboten haben.

Dem Leser wird schnell klar, dass die Vorwürfe nicht stimmen können, aber wie kann Melanie ihre Unschuld beweisen. In der Geschichte bekommt man einige Einblicke in das Gerichtswesen und die Arbeitsweise der Sozialbehörden in Amerika. Auch wenn der Autor einiges überzogen dargestellt haben mag, war ich überrascht, nein sogar entsetzt wie schnell man als schuldig abgestempelt werden kann und im Gefängnis landet. Es gab kaum eine Möglichkeit für die Beschuldigte, sich Gehör zu verschaffen. Und immer wenn ich dachte jetzt ist Melanie am Tiefpunkt angekommen, kam es noch schlimmer. Ich habe selten ein Buch gelesen, bei dem der Titel so zutreffend war.

Eine emotionale Komponente bekommt die Geschichte durch den Kindesentzug. Die Gefühle, Ängste und Sorgen der Mutter sind sehr realistisch beschrieben.

Die Ermittlungsarbeit sowohl der Polizei als auch der Staatsanwältin fand ich eher schlampig und hoffe, dass es in der Realität doch etwas anders aussieht.

Der Schreibstil ist einfach und flüssig zu lesen.

Das Ende fand ich overdone; hier wäre weniger mehr gewesen. Trotzdem hat mir die Geschichte gut gefallen und zum Ende klärte sich alles, ohne dass Fragen offen blieben.