Eher Horrorroman als Thriller, aber gut!
Das CampDieses Buch lag ebenfalls auf meinem SuB, und diese Woche habe ich es in Angriff genommen, weil ich Lust auf die Geschichte bekommen habe.
Ein Mann strandet auf einer einsamen Insel vor der kanadischen ...
Dieses Buch lag ebenfalls auf meinem SuB, und diese Woche habe ich es in Angriff genommen, weil ich Lust auf die Geschichte bekommen habe.
Ein Mann strandet auf einer einsamen Insel vor der kanadischen Küste. Er ist ausgemergelt, dünn, wirkt mehr tot als lebendig. Und er hat Hunger – einen unstillbaren, schmerzhaften Hunger. Auf der Insel findet er eine Scouttruppe vor. Die Scouts merken schnell: Der Fremde ist krank, todkrank. Egal, wie viel er isst: sein Körper fällt mehr und mehr in sich zusammen. Und dann sehen sie, dass sich etwas unter seiner Bauchdecke bewegt. Während die Scouts überlegen, was zu tun ist, bemerkt ihr Leiter, dass ihn plötzlich ein nie gekannter Hunger quält …
Nick Cutter ist das Pseudonym von Craig Davidson, der bereits mehrere Kurzgeschichten und Romane schrieb. Cutter lebt nicht auf einer Insel, sondern in Toronto, Kanada. Sein Appetit ist ungebrochen.
Mein Buch war die Taschenbuchausgabe aus dem Heyne-Verlag und kostet 9,99€, es hat 465 Seiten.
Wir beginnen die Geschichte mit einem Zeitungsbericht über den hungrigen Mann aus einer Online-Ausgabe einer Zeitung. Weiter geht es mit der Überfahrt des hungrigen Mannes auf die Insel und der detaillierten Schilderung seines unstillbaren Hungers. Dann folgt ein weiterer Zeitungsartikel über Falstaff Island, die Insel, auf der die Geschichte spielt. Im zweiten Kapitel lernen wir dann den Camp-Leiter Tim Riggs kennen, einem niedergelassenen Arzt. der sich nebenbei für die Pfadfinder engagiert. Langsam nimmt das Schicksal seinen Lauf.
Die Geschehnisse werden in diesem Buch sehr deutlich geschildert, deshalb habe ich mir oft beim Lesen gedacht, dass es weniger ein Thriller, sondern eher ein Horrorroman ist. Mein Kopfkino hat ordentlich Material bekommen, und einige sehr erschreckende Bilder zu zeigen. Mir persönlich macht das nichts aus, nur sollte man sich vor dem Lesen dessen bewusst sein. Hier geht es nicht nur darum, dass wie in einem normalen Thriller die Spannung ständig hoch gehalten wird, was hier hervorragend gelingt, sondern eben auch um die detaillierten Beschreibung dessen, was sich unter der Bauchdecke des Mannes befindet und auch teilweise, was die Pfadfinder teilweise anstellen, wenn sie auf der Insel unterwegs sind.
Ich bin hart im Nehmen, wurde hier aber bis an meine Grenzen gebracht. jedoch ist die Geschichte so originell, dass ich immer weiter lesen musste. Zwar ist die Idee nicht neu, dass Abenteurer abgeschnitten von der Außenwelt auf einer Insel sind, aber der Mann mit seiner Geschichte und seinem Verhalten, und das, was daraus resultiert, hat das Ganze für mich zu etwas Besonderem gemacht.
Auch der Erzählstil war super. Die lockere Schreibweise wurde durch Zeitungsartikel, Protokolle und einigen Interviews aufgelockert. Das ist nicht jedermanns Sache, weil man etwas aus dem Lesefluss gerissen wird, aber ich fand es sehr interessant und es hat mich persönlich keineswegs gestört. Übrigens hat mir das auch bei Carrie von Stephen King sehr gut gefallen. Hierzu gibt es auch eine Rezension.
Nicht nur Tim Riggs als Protagonist war spannend und gut ausgearbeitet, sondern auch die Pfadfinder waren für sich sehr originell und besonders. Und nicht zu vergessen natürlich der heißhungrige Mann, der in seinem Boot auf die Insel kommt. Für mich sind die Figuren immer sehr wichtig, fast alle haben mich begeistern und auf ihre Art und Weise etwas zu der Geschichte beitragen können.
Für mich insgesamt gut gelungen.