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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.10.2017

Magisch und fantasievoll

Snow
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„Snow – Die Prophezeiung von Feuer und Eis“ ist eine fantasievolle, magische und auch überraschende Geschichte um die Protagonistin Snow von der amerikanischen Autorin DaniellePaige.

Erzählt wird die ...

„Snow – Die Prophezeiung von Feuer und Eis“ ist eine fantasievolle, magische und auch überraschende Geschichte um die Protagonistin Snow von der amerikanischen Autorin DaniellePaige.

Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Snow als Ich-Erzählerin. Sie lebt seit ihrer Kindheit in einer Psychiatrie und wird gemeinsam mit anderen Kindern tagtäglich mit bunten Pillen versorgt, die sie ruhig stellen sollen. Ihr einziger Lichtblick ist Bale, ein Mitpatient für den sie starke Gefühle entwickelt. Nachdem Bale verschwunden ist, bricht für Snow eine Welt zusammen. Als dann des Nachts auch noch ein Junge zu ihr ans Bett tritt und ihr verkündet, dass sie die Eisprinzessin ist und die Psychatrie nicht der richtige Ort für sie ist, flieht Snow und begibt sich in die Welt von Algid – eine Welt voller Magie, unvorstellbaren Kräften und fantasievollen Wesen.

Die Charaktere werden detailreich und liebevoll beschrieben. Leider bleibt Snow trotzdem schwer zugänglich und ich konnte ihr Verhalten nicht immer nachvollziehen. Mir fehlte die Entwicklung ihres Charakters im Laufe der Geschichte.

Die Welt von Algid mit ihren schillernden Bewohnern hat mir sehr gut gefallen. Hier steckten viele tolle Ideen der Autorin, aber ich hätte mir oft einfach noch ein wenig mehr gewünscht und mir ging es oft ein wenig zu schnell.

Insgesamt ist die Stimmung des Buches eher düster.


Leider sind mir die Charaktere durchweg ein wenig fremd geblieben und ich hätte mir ein wenig mehr Nähe und Tiefe gewünscht, damit ich den Roman nicht nur zu lesen, sondern ihn auch erleben kann.

Das Cover ist einfach wundervoll und passend gestaltet. Die Farben sind kühl und winterlich und das zarte blasse Gesicht mit den strahlenden blauen Augen und den roten Lippen, das sieht einfach wunderschön aus und entspricht dem Bild, das ich beim Lesen von Snow bekommen habe.
Auch die Kapitelanfänge mit den Ornamenten passen gut zu der Mischung aus Märchen, Fantasy und Magie.


Trotz der kleinen Kritikpunkte hat mich die Geschichte gefesselt und konnte mich überraschen.

Veröffentlicht am 14.10.2017

Poetisch und melancholisch

Die Insel der Freundschaft
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„Die Insel der Freundschaft“ ist – nach Kirschblüten und rote Bohnen“ das zweite Buch, das ich von dem japanischen Autoren Durian Sukegawa gelesen habe.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht der 28-jährige ...

„Die Insel der Freundschaft“ ist – nach Kirschblüten und rote Bohnen“ das zweite Buch, das ich von dem japanischen Autoren Durian Sukegawa gelesen habe.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht der 28-jährige Ryosuke. Nachdem er seine Arbeit als Koch verloren hat, will er als Bauarbeiter auf der japanischen Insel Aburi mitten im pazifischen Ozean arbeiten. Auf dem Weg dorthin lernt er Kaoru und Tachikawa kennen, die ebenfalls auf der Insel arbeiten wollen. Die Einheimischen der Insel blicken ihnen mit Misstrauen entgegen. Die Arbeit ist hart und während es für Kaoru und Tachikawa lediglich ein Übergangsjob ist, hofft Ryosuke etwas über seine Vergangenheit zu erfahren, da er hofft auf den Mann zu treffen, von dem seine Mutter ihm so viel erzählt hat.
Da Ryosuke - wie sein Vater – mit der Herstellung von Ziegenkäse beginnt, erfährt man neben seiner Geschichte viele interessante Details über die Herstellung von Käse.

Es sind nur einige wenige Charaktere für dieses Buch notwendig. Letztendlich lebt es von Ryosuke , Kaoru und Tachikawa, Hashi – bei dem die drei unterkommen – den Einheimischen und dem Vorsitzenden der Inselbevölkerung. Obwohl man im Laufe der Geschichte einiges über sie erfährt, hatte ich leider durchweg ein distanziertes Gefühl zu ihnen.
Neben dem Zwiespalt d er Inselbewohner zwischen Innovation und Tradition, sind viele Botschaften zwischen den Zeilen versteckt. Es geht um Freundschaft und den Mut, den man benötigt Altes hinter sich zu lassen, um einen Neubeginn zu wagen und seine Bestimmung zu finden.

Beeindruckend und poetisch erzählt Durian Sukegawa die Geschichte von Ryosuke. Der Schreibstil des Autoren ist ruhig und er nimmt einen mit auf die Insel, lässt die Bilder vor den Augen des Lesers lebendig werden. Besonders beeindruckt hat mich die Beschreibung des Taifuns, der die Insel heimsucht.

Mir gefiel das Buch. Es ist eine ruhige Geschichte, die zum Nachdenken anregt und wer sich von der Begeisterung für Ziegenkäse anstecken lassen möchte, liegt hier genau richtig.
Das Ende war in sich rund, lässt aber einige Fragen offen. Mich hat das Buch bewegt und ich hätte mir lediglich einige Antworten mehr gewünscht.

Veröffentlicht am 07.10.2017

Informativ, witzig & cool

Sex Story
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In seinem Buch „Sex Story“ hat der Anthropologe und Psychiater Philippe Brenot Fakten zur Geschichte der Sexualität informativ und witzig in comicform zusammengetragen. Die bunten Illustrationen stammen ...

In seinem Buch „Sex Story“ hat der Anthropologe und Psychiater Philippe Brenot Fakten zur Geschichte der Sexualität informativ und witzig in comicform zusammengetragen. Die bunten Illustrationen stammen von der Künstlerin Laetitia Coryn. Ganz klassisch – wie bei jedem Comic -werden ihre Zeichnungen mit Text und Sprechblasen erklärt.

In zwölf Kapiteln vom Ursprung bis zum 21. Jahrhundert wird das Thema Sexualität und deren Entwicklung dargestellt. Neben geschichtlichen Fakten gibt es zahlreiche Anekdoten.
Abwechslungsreich geht es nicht nur um Sex, sondern auch um alles Drumherum wie die Entwicklung des Schamgefühls bis hin zu der Erfindung von Verhütungsmitteln und Sexspielzeug.
Die Zeichnungen sind einfach einmalig, treffend, humorvoll und gelungen. Vieles fand ich informativ und witzig, einiges allerdings auch ein wenig daneben.

Nach den zwölf Kapiteln schließt sich ein Memo an, in dem wichtige Begriffe und offene Fragen erklärt werden. Außerdem gibt es ein umfangreiches Personen- und Sachregister, so dass man im Anschluss auch schnell nochmals eine gesuchte Stelle wiederfinden kann.

Ein wirklich ganz anderes Sachbuch. Ich fand es durchaus lehrreich, informativ, cool und witzig. Stellenweise benötigt man allerdings einen gewissen schwarzen Humor.

Die Zusammenfassung der sexuellen Kulturgeschichte ist Philippe Brenot gut gelungen und die bildhafte Umsetzung von Laetitia Coryn ebenfalls. Da das Buch Größe DinA4 hat, sind die Comics in einer guten Größe.

Ein tolles, ungewöhnliches Werk, das mir einfach Spaß gemacht hat.

Veröffentlicht am 07.10.2017

Außergewöhnlich !

Außer sich
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„Außer sich“ ist der Debütroman der Autorin Sasha Marianna Salzmann. Ein wirklich ungewöhnliches und beeindruckendes Buch, das komplett anders war, als alles was ich bisher gelesen habe.

Es geht um die ...

„Außer sich“ ist der Debütroman der Autorin Sasha Marianna Salzmann. Ein wirklich ungewöhnliches und beeindruckendes Buch, das komplett anders war, als alles was ich bisher gelesen habe.

Es geht um die Familiengeschichte der Zwillinge Alissa – genannt Ali – und Anton. Nachdem Anton verschwunden ist, begibt sich Ali nach Istanbul um ihn zu suchen. Zwischen den Szenen in Istanbul erfährt man durch Rückblenden mehr über die Familienverhältnisse, den Großeltern in Russland und den Eltern, die nach Deutschland übersiedeln, um ihren Kindern mehr bieten zu können.

Durch einen permanenten Wechsel der Erzählperspektive, der Orte und Zeiten, ist das Buch oft ein wenig verwirrend und manchmal ein wenig schwierig auseinanderzuhalten, was real ist und was sich nur in Alis Gedanken abspielt.
Die Sprache der Autorin ist sehr schön und ungewöhnlich. Informativ und interessant fand ich die politischen Ereignisse die man oft als Nebenbemerkung am Rande in die Geschichte eingeflossen sind.

Alis Suche nach Anton ist nicht nur die Suche nach ihrem Zwilling, sondern auch die nach sich selbst, ihrer Identität und ihren Wurzeln. Genauso orientierungslos wie Ali, habe ich mich auch beim Lesen gefühlt. Das Buch ist nicht einfach und/oder schnell zu lesen. In einigen Sätzen steckt so unendlich viel drin, dass man sie einfach mehrmals lesen muss und ihre Bedeutung erst im Laufe der weiteren Handlung richtig klar wird.

Das Buch beginnt mit einem Personenverzeichnis und schon dieses ist ungewöhnlich, da jede Person mit mehreren Namen hinterlegt ist.
Die Charaktere sind mir weder sympathisch noch unsympathisch gewesen, da ich bis zum Schluss eher ein distanziertes Verhältnis zu ihnen hatte.

Das Ende des Buches ist leider sehr offen gehalten und der Leser bleibt mit vielen Fragezeichen und Raum für eigene Gedanken zurück. Trotzdem möchte ich das Buch empfehlen, da so unglaublich viel in ihm drin steckt. Das ist mit Sicherheit kein Buch, dass man zur Seite stellt und vergisst, sondern eines das in Erinnerung bleibt.

Veröffentlicht am 30.09.2017

Ein folgenreicher Schicksalsschlag

Monstertörtchen
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Das Buch „Monstertörtchen: Eine Bruchlandung in Berlin“ der Autorin Susanne Friedrich ist ein locker und leicht zu lesender Roman über Schicksalsschläge, Erfolg, Karriere und Beziehungen, der mit zwei ...

Das Buch „Monstertörtchen: Eine Bruchlandung in Berlin“ der Autorin Susanne Friedrich ist ein locker und leicht zu lesender Roman über Schicksalsschläge, Erfolg, Karriere und Beziehungen, der mit zwei verschiedenen Handlungssträngen beginnt.

Die gutaussehende und vom Erfolg verwöhnte Viktoria Neufeld arbeitet in einer Werbeagentur. Sie ist diszipliniert und bewohnt gemeinsam mit ihrem Mann Sven eine teure Wohnung in Berlin. An dem Tag, als ihr die Leitung der Agentur übertragen wird, erfährt sie erst, dass Sven eine Affäre hat und verursacht anschließend einen folgenschweren Autounfall, der ihr Leben komplett verändert.

In dem anderen Handlungsstrang geht es um Jonas genannt Jojo. Ihm gehört ein kleines Cafè im Kiez, das er erfolglos leitet und das permanent kurz vor dem Aus steht, so auch jetzt. In seinem Cafè arbeitet Tommy der „Super-Service-Man“ der seinen Job hervorragend meistert, das Herz am rechten Fleck aber ansonsten ein eher schlichtes Gemüt hat und geistig leicht zurückgeblieben ist. Für ihn wäre das Ende des Cafès eine Katastrophe. Außerdem gibt es noch Max, einen Mathematikstudenten, der immer ein Shirt mit seinem Motto des Tages bzw. einem witzigen Spruch trägt.

Das Buch lebt von seinen gegensätzlichen Charakteren und deren Veränderungen. Dabei sind längst nicht alle sympathisch, im Gegenteil, sowohl Sven als auch Monika - seine Affäre – möchte man am liebsten nur von hinten sehen.
Viktoria beeindruckt durch ihre Art, wie sie nach dem Schicksalsschlag ihr Leben in die Hand nimmt und es komplett neu anpackt und sich neu erfindet. Tommy hinterlässt überall gute Laune und nimmt das Leben, so wie es kommt.

Während des Lesens merkt man, dass der Titel und das Buchcover wunderbar zu der Geschichte passen und der Bezug zu Monstertörtchen ist einfach perfekt und passend.

Der flüssige und lockere Schreibstil von Susanne Friedrich lässt einen schnell durch die Seiten hindurchliegen. Das Buch ist unterhaltsam und ich mag den Humor und die leicht ironische Art, die durch die Protagonistin immer wieder zum Vorschein kam.
Mich hat das Buch ausgesprochen gut unterhalten.