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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.04.2019

Ganz große Liebe!

First Comes Love
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Kennt ihr diese Bücher, bei denen ihr schon nach ein paar Seiten wisst, dass sie etwas ganz Besonderes sind? Wie ein Schatz, den man hegen und beschützen und immer wieder ansehen muss? “First comes Love” ...

Kennt ihr diese Bücher, bei denen ihr schon nach ein paar Seiten wisst, dass sie etwas ganz Besonderes sind? Wie ein Schatz, den man hegen und beschützen und immer wieder ansehen muss? “First comes Love” ist so ein Buch. Ich habe es im Rahmen der Leserunde bei der Lesejury lesen und mich mit den anderen Teilnehmern in Dylan, Gray und ihre Geschichte verlieben dürfen. Danke dafür!

“First comes Love” definiert sich nicht durch eine spannende Handlung oder eine außergewöhnliche Prämisse, aber das muss der Roman auch gar nicht, denn er hat zwei gegensätzliche, aber gleichermaßen liebenswerte Protagonisten, die sich in Windeseile in die Leserherzen schleichen.

Wie der Klappentext schon verrät, ist Gray dunkel und in sich gekehrt. Die Beschreibung trifft es perfekt. Im Gegensatz dazu ist Dylan wie ein Sonnenstrahl am wolkenverhangenen Himmel, wie ein Lichtstreif am Horizont. Das Mädchen sprüht vor Lebenslust, liebt die verrücktesten Dinge und sie hat das Ziel, einen Freund zu finden. Dafür hat sie sich für Gray entschieden, der sie nun nicht mehr los wird.

Die Geschichte der Beiden beginnt ganz banal, mit einer Begegnung auf dem Campus des Community Colleges, und entwickelt sich zu etwas ganz Großem. Die Autorin behandelt nicht nur leichte Themen wie die erste Liebe, zeigt nicht nur die unbeschwerten Seiten des Lebens, sondern thematisiert auch Konflikte, die schwerer wiegen und den Leser mitfühlen lassen. Verlust und Zukunftsängste spielen eine Rolle, ebenso das Loslassen und in die Zukunft blicken.

Es ist so leicht, sich in Dylan und Gray zu verlieben und mitzuerleben, wie die beiden Gefühle füreinander entwickeln. Dadurch, dass die Geschichte abwechselnd aus beiden Sichten erzählt wird, schlüpft man in beide Rollen, lernt das Innenleben beider Protagonisten kennen. Dabei ist besonders, dass die Liebesgeschichte mehr in Grays Sicht vorkommt, als bei Dylan. Eine Romanze aus männlicher Perspektive und doch gefühlvoll und herzerweichend.

Auch die Message ist wunderbar! Es sind die kleinen, kostbaren Momente, die Dylan und Gray miteinander teilen, die das Buch unvergesslich machen und die am Ende so viel mehr zählen als alles andere. Nicht immer braucht es große, bedeutsame Ereignisse, um ein – oder gar zwei – Leben zu verändern, aber Dylan und Gray haben einander verändert.

Der Schreibstil ist ebenso wie der Rest des Buches einfach nur schön. Die Sichten springen zwar ab und an, so dass man sich erstmal umgewöhnen muss, aber es ist herrlich realistisch und wenn überdramatisiert. Ein weiterer Punkt, der mich an “First comes Love” beeindruckt hat. Die Liebesgeschichte kommt ohne Drama aus und schafft es trotzdem, zu berühren. Weil sie echt ist. Weil sie genau so passieren könnte. Genauso wie das Ende, das ebenso echt ist. Eigentlich mag ich keine offenen Enden, aber hier war es passend, um nicht zu sagen: absolut perfekt.

IM GROSSEN UND GANZEN…
“First comes Love” von Katie Kacvinsky ist die berührendste Liebesgeschichte, die ich seit langem gelesen habe. Mit liebenswerten Charakteren, einer fantastischen Message und ganz, ganz viel Herz schleicht sich das Buch in meine Jahreshighlights.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 13.03.2019

Besser als Harry Potter

Der Welten-Express 1 (Der Welten-Express 1)
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Ich entschuldige mich vorweg schon mal für diese Welle an Fangirling, die nun unweigerlich folgen wird, denn ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so ein wirklich geniales Middlegrade-Buch ...

Ich entschuldige mich vorweg schon mal für diese Welle an Fangirling, die nun unweigerlich folgen wird, denn ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so ein wirklich geniales Middlegrade-Buch gelesen habe. Der Welten-Express hat mich in seinen Bann gezogen und ich muss sagen, das schlechteste an dem Buch ist eindeutig, dass es vorbei ist und die Fortsetzung erst im Herbst 2019 geplant ist. Daher ein großes Dankeschön an Anna von The Anna Diaries (ich verlinke ihre Rezension unten.) für die Empfehlung.

EIN FAHRENDES INTERNAT – WIE COOL IST DAS DENN?
Schon vor dem Lesen fand ich die Idee mit dem Welten-Express, einem fahrenden Internat für außergewöhnliche Kinder, sehr interessant. So etwas gab es meines Wissens vorher noch nicht und die Autorin hat sich bei der Umsetzung förmlich übertroffen. Nicht nur schafft sie es, die einzelnen Waggons so schön zu beschreiben, dass man sich auf der Stelle wünscht, dort unterrichtet zu werden, sondern hat auch ein ganzes System drum herum aufgebaut. Es gibt sogar eine Art Schulbehörde für den Welten-Express, eigenes Zuggeld, das an Bahnhöfen in die richtige Landeswährung getauscht werden kann, und eine richtig lange Liste mit Schulregeln.

Die Schüler des Welten-Expresses werden aufgrund der Schulfarbe – Petrol – Pfauen genannt und sind die Kinder, die zu einer großen, außergewöhnlichen Zukunft bestimmt sind. Sie werden Abenteurer, Forscher, Künstler und einige wichtige Persönlichkeiten der Weltgeschichte haben dort ihren Abschluss gemacht. Obwohl der Welten-Express eine Schule ist, folgt der Stundenplan seinen eigenen Regeln, der den Pfauen – mal abgesehen von den Schulregeln – viele Freiheiten lässt. Normalen Unterricht gibt es auch nicht, stattdessen wird “Heldentum”, “Kampfkunst” und “Strategie und Zuversicht” unterrichtet, Dinge, die die Pfauen wirklich brauchen können, um durchs Leben zu kommen.

Anca Sturm hat es geschafft, einen wahren Zauber über diesen Zug – und damit auch über das Buch – zu legen, der den Leser direkt in seinen Bann zieht und nicht mehr gehen lässt. Das Gefühl von Freiheit und Selbstfindung, ebenso wie von Geheimnissen und Abenteuern liegt in jeder Seite des Buches, genauso wie in jedem Waggon des Welten-Expresses.

MIT AN BORD: GEHEIMNISSE, MAGIE UND EINE BLINDE PASSAGIERIN
Flinn springt nur aus einem Grund auf den Welten-Express auf: Um ihren großen Halbbruder Jonte zu finden. Dieser ist nämlich vor zwei Jahren – als er dreizehn war, so alt wie Flinn jetzt – mit eben diesem Zug verschwunden. Aber er ist nicht an Bord und auch sonst niemand redet von ihm. Als wäre er auch von dort verschwunden. Damit will Flinn sich aber nicht zufriedengeben. Mit ihren neuen Freunden Kasim und Pegs und Fedor, der vielleicht mehr ist als ein Freund, macht sie sich auf die Suche nach des Rätsels Lösung und entdeckt dabei immer mehr von der Magie des Welten-Expresses.

Aber nicht alle Bewohner des Welten-Expresses sind ihr freundlich gesinnt. Wie in jeder Schule gibt es auch hier Mitschüler, die sowohl die Protagonisten als auch die Leser auf Anhieb nicht leiden können, sowie Aufsichtspersonen, die die Helden gerne mal sabotieren. Dieses Aspekt des Buches ist nicht unbedingt neu und kommt in so gut wie jedem Academy-Buch vor, aber Anca Sturm hat die Geheimnisse, die sich um den Zug ranken, und die Absichten unserer “Antagonisten” so genial in die Handlung verwoben, dass man als Leser ebenso mitfiebern muss wie die Protagonisten.

Unsere Protagonistin Flinn habe ich direkt liebgewonnen. Schon auf der ersten Seite, die sie als schüchtern und unsicheres, aber auch mutiges junges Mädchen einführt, wusste ich, dass ich sie mögen würde und dieser Verdacht hat sich nur wenig später bestätigt. Ihre Entwicklung während des ersten Bandes der Trilogie macht aus ihrer eine wahre Heldin, auf deren weitere Abenteuer ich mich schon sehr freue.

DER SCHREIBSTIL: EBENSO MAGISCH
Kennt ihr diese Bücher, die beginnt ihr in einer freien Minute und wollt dann am liebsten gar nicht mehr aufhören, weil das Feeling euch schon auf den ersten Seiten so in die Story hereingezogen hat? Der Welten-Express gehört definitiv dazu. Ungewohnt für meinen Lesegeschmack, aber dennoch sehr passend, ist die Geschichte aus der personellen Erzählform geschrieben, trotzt nur so vor Magie und Abenteuern, so dass man gar nicht anders kann, als weiterzulesen.


Im Großen und Ganzen


“Der Welten-Express” hat auf ganzer Linie überzeugen können mit großartigen Charakteren, verborgenen Geheimnissen und einem fahrenden Internat, das fast eine eigene Welt darstellt. Anca Sturm hat ein wirklich herausragendes Middlegrade-Buch geschrieben, dass sogar “Harry Potter” in diesem Genre vom Thron stößt. Flinn Nachtigall ist einfach so viel cooler, die Magie greifbarer und das nächste Abenteuer wartet schon.

Veröffentlicht am 13.03.2019

Fantasy meets Steampunk!

Elfendunkel (Aileara 1)
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Nachdem ich das Debüt der Autorin „Die Jäger der Götter“ bereits verschlungen hatte, war mir mehr als klar, dass ich auch ihre neue Fantasy-Dilogie lesen muss. „Elfendunkel“ ist der erste Band der Reihe ...

Nachdem ich das Debüt der Autorin „Die Jäger der Götter“ bereits verschlungen hatte, war mir mehr als klar, dass ich auch ihre neue Fantasy-Dilogie lesen muss. „Elfendunkel“ ist der erste Band der Reihe und schon auf den ersten Blick ist ersichtlich, dass es ziemlich düster wird. Eigentlich nicht die Art von Fantasy, die ich gerne lese, aber Ausnahmen bestätigen die Regel.

HIGHFANTASY MEETS STEAMPUNK – ZUMINDEST EIN BISSCHEN.
Bevor ich mich der Handlung an sich widme, ist es von Vorteil, etwas über die Welt zu erfahren, in der die Geschichte spielt. Jenna Liermann hat hierzu eine Highfantasy-Welt mit verschiedenen Städten und Territorien erschaffen, in denen nicht nur Menschen, sondern auch Elfen, Zwerge, andere Wesen und auch wilde Bestien leben. So handelt es sich bei der Protagonistin Aileara selbst um eine Halbelfe und bei deren guter Freundin Ceara um eine Halbzwergin.

Allerdings kann ich kaum behaupten, dass es sich um eine gewöhnliche mittelalterliche Highfantasy-Welt handelt, denn auch wenn viele Elemente das wiedergeben, so hat die Autorin noch eine Steampunk-Komponente mit hereingebracht, die sich vor allem an den technischen Errungenschaften und Erfindungen von Ceara zeigt.

Die Magie wird auch nicht außen vorgelassen, denn durch die magischen Kräfte der Elfen, das gewaltige Seelengeflecht, zu dem tote Seelen zurückkehren, und der Äther, eine allwissende, allmächtige Seele, die das Land beherrscht, ist sie mehr als präsent. All diese Elemente zusammen verleihen dem Setting das gewisse Etwas, um es von anderen Highfantasy-Romanen abzuheben.

ZWISCHEN SÖLDERAUFTRÄGEN UND DER SUCHE NACH DEM SCHICKSAL
In dieser Welt lebt Aileara. In der Hauptstadt hat sie sich als Söldner einen Namen gemacht, wobei keiner ihrer Auftraggeber je erahnen würde, dass sie selbst die Söldnerin ist und nicht bloß eine Dienerin des sogenannten „Raben“. Mit den Aufträgen hält sie sich über Wasser, dabei verfolgt sie einen ganz anderen Zweck. Sie sucht nach ihrem Schicksal.

Ebenso wie andere Elfen hat sie einen Schicksalsspruch erhalten, kann mit ihm jedoch nichts anfangen. Händeringend sucht sie nach Informationen und Antworten auf ihre tausend Fragen und als sich endlich die Gelegenheit ergibt, mit ihrer Suche weiterzukommen, trifft sie auf Nieven, einen Priester des Äthers, und Faelar, einen General. Die beiden Cousins scheinen einen Weg zu kennen, der sie ihren Antworten näherbringt. Aileara „überzeugt“ sie kurzerhand, sie auf ihrer Reise zu begleiten.

DAS DREIERGESPANN – UND WIESO DIE STORY ERSTMAL OHNE NENNENSWERTE LIEBESGESCHICHTE AUSKOMMT
Ich muss zugeben, dass ohne Liebesgeschichte bei mir sonst kaum was läuft. (Ist ja nicht wirklich ein Geheimnis.) Aber Jenna Liermann hat es geschafft, mich trotzdem zu hooken. Nicht, dass es hier keine Liebesgeschichte gibt oder geben wird, nur ist die im ersten Band noch sehr angedeutet.

Während ihrer Reise locken Aileara und Nieven sich immer wieder gegenseitig aus der Reserve. Mehr als nur einmal muss Aileara Nieven klar machen, dass er sie nicht so behandeln kann, wie die Priesteranwärterinnen im Tempel des Äthers, die ihm jeden Wunsch von den Lippen ablesen. Aus einer dieser Szenen stammt das folgende Zitat.

„Ihr lasst mich jetzt los oder ich mache Euch zum Eunuchen.“
Aileara, Elfendunkel: Pos 751

Ihr merkt schon, die beiden sind ein Herz und eine Seele. Sie reisen übrigens nicht allein, sondern auch mit Faelar, der das Dreiergespannt komplettiert. Der General ist die Stimme der Vernunft und ein wahrer Gentlemen – also das krasse Gegenteil von seinem Cousin. Zusammen mit Aileara, die als Protagonistin sehr stark, sehr mutig und sehr vorlaut ist, macht es eine Menge Spaß, die Reise mitzuverfolgen.

Und die Spannung kommt auch hier nicht zu kurz, denn ihr Weg ist nicht der einfachste. Überall lauern Gefahren und Kämpfen auszuweichen, ist ohnehin nicht Ailearas Stil.

CEARAS AUFTRAG
Vorhin habe ich bereits Ceara erwähnt, die Zwergin. Ceara ist nicht nur eine Freundin von Aileara, sondern auch Erfinderin. Als Cearan verkleidet – weil man sie als Frau in diesem Beruf wohl kaum ernstnehmen würde – übernimmt sie allerlei Aufträge für die Menschen der Hauptstadt.

Als Zebediah in ihre Werkstatt kommt und sie mit seinem Auftrag vor die größte Herausforderung ihrer Karriere stellt, ist die Zwergin auf der Stelle Feuer und Flamme dafür. Obwohl ihre Kapitel nicht regelmäßig eingestreut werden, konnte mich ihr Handlungsstrang in seinen Bann ziehen. Hier bahnt sich schon eher eine Liebesgeschichte an. Und ich bin mir fast sicher, dass der Auftrag der Zwergin später noch von großer Wichtigkeit für Ailearas Schicksal sein wird. Bleiben wir mal gespannt!

IM GROSSEN UND GANZEN…
„Elfendunkel“ von Jenna Liermann hat meine Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern bei weitem übertroffen. Eine gut durchdachte Welt, interessante Charaktere mit einer gelungenen Dynamik untereinander und eine Handlung, die von Romantik über Geheimnisse bis hin zu Spannung keine Wünsche offenlässt. Ich kann Band 2 „Elfenschicksal“ kaum erwarten.

Veröffentlicht am 13.03.2019

Zurück in die Welt der Farben ...

Das Raunen der Berge (Die Keloria-Saga 2)
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Wie lange habe ich auf die Fortsetzung zum „Flüstern des Waldes“ von Mira Valentin und Kathrin Wandres gewartet? Eine halbe Ewigkeit mit Sicherheit und nun ist der zweite und letzte Band der Dilogie „Das ...

Wie lange habe ich auf die Fortsetzung zum „Flüstern des Waldes“ von Mira Valentin und Kathrin Wandres gewartet? Eine halbe Ewigkeit mit Sicherheit und nun ist der zweite und letzte Band der Dilogie „Das Raunen der Berge“ endlich da.

Da Band 1 mit einem gewaltigen, miesen Cliffhanger endet, komme ich nicht herum, in meiner Rezension zum „Raunen der Berge“ den ersten Band zu spoilern. Wenn ihr „das Flüstern des Waldes“ also noch nicht gelesen habt und unvoreingenommen herangehen wollt, dann rate ich euch, nicht weiterzulesen.

SPOILER FÜR BAND 1!
WENN IN KELORIA FARBEN FEHLEN …
… ist das eine echte Katastrophe und bringt den schwarzen Key in seinen finsteren Machenschaften näher an sein Ziel. Und genau so ist es zu Beginn. Ausgerechnet Magenta, die Farbbewahrerin der Liebe und Mitgefühl, wurde schwarz. Und dementsprechend verschwand alle Liebe und alles mit Gefühl zusammen mit ihrem Magenta und nicht einmal Jessi, die nach Keloria zurückkehrt, kann dagegen etwas unternehmen.

Stellt euch vor, wie ich im ersten Band gekreischt habe, als die Autorinnen diese wundervolle Liebesgeschichte einfach im Keim erstickt haben. Nun setzt die Handlung genau da an, wo sie zuvor aufgehört hat. Und Jessi ist fest entschlossen, Magenta zurückzuholen. Das gleiche Ziel verfolgen auch Ciaran, Mentha und Yellow. Ihre Wege unterscheiden sich dennoch voneinander, ebenso ihre Handlungsstränge, die erst im Laufe des Buches wieder zueinander führen.

EINHORNLIEBE UND INDIGOPROPHEZEIUNG
Ich wage zu behaupten, ohne Einhörner wäre das Buch nur halb so gut. Generell alles ist ohne Einhörner nicht so gut, wie es mit Einhörnern wäre! Aber auf „Das Raunen der Berge“ trifft das ganz besonders zu. Schon im ersten Band habe ich mich in das störrische Einhorn Tarka verliebt und dass es auch hier wieder vorkommt, freut mich ungemein. Vor allem, weil Tarka seine eigene Persönlichkeit hat und die Handlung maßgeblich beeinflusst. Hach ja, Einhörner sind halt super.

Aber neben meiner wiederentdeckten Liebe zu Einhörnern hält das Buch noch einige andere Emotionen bereit. Am meisten: Spannung, denn Jessi wird direkt in ihr nächstes Abenteuer in Keloria befördert. Als Indigo ist sie besonders und eine Prophezeiung sagt ihr große Taten voraus. Jessi weiß zwar nicht wirklich, was von ihr verlangt wird, aber sie begibt sich auf die Reise und zieht trotz allem in den Kampf.

Wie oft mir beim Lesen das Herz stehen geblieben ist, kann ich nicht zählen. Wie oft ich mir ein Tränchen verdrücken musste, ebenso wenig. Ab und an wollte ich auch frustriert aufschreien. Die ganze Emotionspalette kam auch dieses Mal wieder zum Einsatz.

CHARAKTERE, SO BUNT UND VERSCHIEDEN WIE DIE FARBEN DES REGENBOGENS
Neben Jessi und Ciaran treffen wir auch viele altbekannte – und neue – Charaktere. So wie Mentha, die kriegerische Prinzessin von Keloria, die lebensfrohe und etwas nervige Yellow oder auch Azur. Zu meinen Buch-Lieblingen gehören allerdings Maggie und Blanche, deren Bedeutung für die Story ich an dieser Stelle nicht verraten möchte. Das findet ihr am besten selbst heraus.

Was allerdings wieder wunderbar gelungen ist, ist die Vielfalt der Figuren. Sie unterscheiden sich nicht nur durch ihre Farben (obwohl das wohl der gravierendste Unterschied ist), sondern auch durch ihre äußerliche Statur. Nicht alle sind gertenschlank und mega attraktiv und trotzdem hat man sie auf der Stelle ins Herz geschlossen. Hierbei fühle ich mich durchaus ein wenig an die „Talente“ von Mira Valentin zurückerinnert, denn auch dort hat die Autorin sehr viele verschiedene Figuren eingebracht. #FürmehrRealitätinJugendbüchern

EIN FINALE, DAS EINEN ALLES ANDERE VERGESSEN LÄSST
Und das meine ich auch so. Ich habe das Buch innerhalb von zwei Tagen, an denen ich jeweils die Hälfte gelesen habe, beendet und in den letzten Prozenten war alles um mich herum egal. Den großen Showdown wollte ich um nichts in der Welt weiter herauszögern und ich muss zugeben: Ich hätte nicht gedacht, dass Mira Valentin und Kathrin Wandres ein solches Ende für ihre Dilogie wählen.

Aber ich bin froh, dass sie es getan haben. Und für die Keloria-Saga war es perfekt. Ich musste mir am Ende durchaus das eine oder andere Tränchen verdrücken und nun frage ich mich, wieso es schon vorbei ist.

IM GROSSEN UND GANZEN…
„Das Raunen der Berge“ ist der perfekte Abschluss der Keloria-Saga. Große Emotionen, eine irre, aber irgendwie besondere Welt voller Regenbogenfarben, und Charaktere, die man einfach lieben muss. Oh, und ein Ende, das genauso besonders ist, wie der Rest der Dilogie.

Veröffentlicht am 13.03.2019

Wow!

Elfenschicksal (Aileara 2)
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Nach den zwei (!) wirklich extrem miesen Cliffhangern von “Elfendunkel” bin ich echt verdammt froh, dass “Elfenschicksal”, der zweite und finale Teil der Dilogie bereits einen Monat nach dem Auftakt erscheint. ...

Nach den zwei (!) wirklich extrem miesen Cliffhangern von “Elfendunkel” bin ich echt verdammt froh, dass “Elfenschicksal”, der zweite und finale Teil der Dilogie bereits einen Monat nach dem Auftakt erscheint. Und der schmeißt uns direkt wieder ins Geschehen. Ailearas, Nievens und Faelars Reise ist nämlich noch lange nicht zu Ende und Leute, ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.

Zunächst einmal: Es handelt sich um den zweiten Band einer Dilogie, also wird diese Rezension nicht ohne Spoiler für den ersten Teil auskommen. Wenn ihr den noch nicht gelesen habt, aber noch unvoreingenommen herangehen wollt, empfehle ich euch, die Rezension NICHT zu lesen.

VON SCHICKSALSSPRÜCHEN, MARVAR UND DEM ÄTHER
Noch immer fehlen Aileara die Antworten auf ihre Fragen, von der Ergründung der Bedeutung ihres Schicksalsspruchs ist sie weit entfernt. Sie und ihre Begleiter erhoffen sich weitere Informationen im Toten Reich, wo einst die Zwerge lebten und einiges an Wissen zusammengetragen haben. Gleichzeitig geht es auch bei Cearas Handlungsstrang weiter. Sie und Zebediah versuchen, herauszufinden, was es mit Zebediahs Gedächtnisverlust und seinem geheimnisvollen Auftraggeber auf sich hat.

Los ging die Geschichte mit Ailearas Schicksalsspruch und obwohl dieser in “Elfenschicksal” nicht mehr ganz so oft Erwähung findet, hängt er doch immer wieder unausgesprochen in der Luft. Auch ich selbst habe mitgerätselt und mir Gedanken gemacht, inwiefern Aileara das fehlende Puzzlestück ist, was es mit Marvar auf sich hat und was der Äther, der immer mal wieder im Buch zu Wort kommt, plant. Bin ich dahinter gekommen? Nope. Absolut nein. Ist das was Schlechtes? Absolut nicht. Tatsächlich eher im Gegenteil. Dadurch, dass man nie so genau so genau weiß, was als nächstes passiert, ist das Buch noch so viel spannender als ohnehin schon. Man kann gar nicht mehr aufhören.

GEHEIMNISSE WERDEN GELÜFTET!
Gerade schon angedeutet: Natürlich kommt heraus, was es mit dem Ganzen auf sich hat. Jenna Liermann hat die beiden Handlungsstränge so geschickt miteinander verknüpft, dass die ersten Verdachtsmomente gar nicht lang auf sich warten lassen. Trotzdem fühlt man sich noch so halb auf dem Holzweg, was auch sehr gut ist. Sonst wäre es auch langweilig, wenn man alles direkt wüsste.

Tatsächlich werden aber auch neue Geheimnisse erstmal ins Spiel gebracht. Mit einigen habe ich gar nicht gerechnet und gerade die haben ein vollkommen neues Bild auf die Geschichte geworfen. Sehr genial, sage ich euch! Mehr kann ich dazu leider nicht verraten. Ebenso, wie zum Rest der Handlung, da ich sonst alles vorwegnehmen würde und das möchte ich nicht.

LOVE IS IN THE AIR …
In meiner Rezension zu “Elfendunkel” habe ich geschrieben, dass die Story – vorerst zumindest – ohne nennenswerte Liebesgeschichte auskommt und das stimmt auch. Zwischen Aileara und Nieven hätte es anders auch gar nicht funktioniert. In “Elfenschicksal” wollte ich dann noch ein paar mehr Gefühle. Kein “Eben konnten wir uns noch nicht ausstehen, aber wegen der Love Story lieben wir uns jetzt”-Getue, sondern echte aufkeimende Gefühle. Zugegeben, wirklich viele romantische Szenen gibt es nicht, aber dazu wäre im Zuge der Handlung auch keinen Platz gewesen. Trotzdem bin ich mit dem Ergebnis glücklich. Mein Romantiker-Herz ist zufrieden und kann sich nicht beschweren.

IM GROSSEN UND GANZEN…
“Elfenschicksal” legt noch eine Schippe auf den ersten Band drauf. Facettenreiche Charaktere, verbale Schlagabtäusche und eine Handlung, die Gänsehaut hinterlässt, machen das Buch zu einem echten Highlight und würdigem Abschluss der Dilogie.