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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.05.2024

Zusammen besser

Divine Rivals
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Wenn die Götter Krieg führen, müssen Menschen dafür bluten. Das merkt die achtzehnjährige Iris Winnow schnell, als sich ihr Bruder freiwillig für den Dienst bei der Göttin meldet. Sie muss sich und ihre ...

Wenn die Götter Krieg führen, müssen Menschen dafür bluten. Das merkt die achtzehnjährige Iris Winnow schnell, als sich ihr Bruder freiwillig für den Dienst bei der Göttin meldet. Sie muss sich und ihre Mutter mit einem Job bei einer Zeitung über Wasser halten, und das ist schwer. Erstens ist ihr Bruder im Krieg verschollen, ihre Mutter hat angefangen zu trinken und sie selbst muss sich mit dem reichen, arroganten Roman Kitt in der Redaktion um die Kolumnistenstelle battlen. Als Iris alles über den Kopf wächst, schreibt sie auf der alten magischen Schreibmaschine ihrer Großmutter Briefe an ihren Bruder - doch die landen bei jemanden anders. Bei jemandem, der ihr antwortet, sie versteht und in den sie sich vielleicht verliebt. Und dann ist Iris plötzlich mitten im Krieg und bekommt die ganze Brutalität zu spüren ...

Ich gebe zu, ich habe etwas anderes erwartet. Mehr Magie, weniger realistisches Empfinden und Fokus auf den Krieg selbst. Mehr Zeitungsleben als Kriegsreportage. Und dennoch war das Buch nicht schlecht, ganz und gar nicht. Zwar war mir der Übergang von Enemies-to-Lovers zu plötzlich, aber mir gefiel der Umgang der beiden schon miteinander. Auch wenn man anfangs denkt, Roman sei der typisch reiche Bad Boy, der das arme Mädchen wie Dreck behandelt: dem ist zum Glück nicht so. Tatsächlich hat man eher auch das Gefühl von He falls first. Ich mochte, dass die Lovestory nicht so furchtbar kitschig war, andererseits gefiel mir gar nicht, dass es irgendwie so schnell auf eine Hochzeit und feste Bindung ausging. Mag ja sein, dass es für diese Zeit (gefühlt 1. Weltkrieg mit ein paar fantastischen Elementen) so üblich war, aber ich hatte das in der Form nicht gebraucht. Alles in allem habe ich das Buch jedoch gern gelesen.

Veröffentlicht am 21.05.2024

Am Hofe des Kaisers

Der Rote Palast
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1758: Die achtzehnjährige Hyeon hat es durch unfassbar viel Lernen und Fleiß geschafft, eine Stelle als Palastschwester am Hofe des Kaisers zu ergattern. Das Leben dort ist kompliziert und es wird noch ...

1758: Die achtzehnjährige Hyeon hat es durch unfassbar viel Lernen und Fleiß geschafft, eine Stelle als Palastschwester am Hofe des Kaisers zu ergattern. Das Leben dort ist kompliziert und es wird noch komplizierter, als es plötzlich zu grausamen Bluttaten kommt. Dort, wo Hyeon ausgebildet wurde, werden vier tote Schwestern gefunden und ihre Mentorin des Mordes angeklagt. Hyeon kann nicht zusehen, wie diese gefoltert und falsch verurteilt wird, also macht sie sich trotz aller Gefahren daran, die wahren Täter zu finden. Dabei kommt sie immer wieder dem jungen Inspektor Eojin in die Quere, Gemeinsam kommen sie nicht nur einer Intrige auf die Spur ...

Ich gebe zu, ich habe nicht mal viel Ahnung vom heutigen, modernen Korea, geschweige denn dem des 18. Jahrhunderts. Von daher bin ich völlig unbelastet und neugierig in die Geschichte gegangen und wurde auch nicht enttäuscht. Es handelt sich eher um eine Art Jugendthriller, denn die Protas sind noch sehr jung und sie haben durchaus auch typische Probleme. Gleichzeitig sind sowohl Zeit als auch Kultur ein eigener Faktor in der Geschichte, die zur Exotik beiträgt. Ich fand es nicht durchweg spannend und mir war zumindest ein Teil des Rätsels zu schnell gelöst, aber ich wurde dennoch gut bei der Stange gehalten, weil es einfach so ein ganz anderes Setting als sonst ist. Wenn man asiatische Kultur und/oder Jugendkrimis/thriller mag, ist man hier gut aufgehoben.

Veröffentlicht am 12.05.2024

Copycat Killer

Cold Case Academy – Ein tödliches Rätsel
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Cassie und die anderen von der Cold Case Academy haben soeben ein traumatisches Erlebnis hinter sich, die Wunden sind gerade mal so verheilt, aber durchatmen können sie nicht lange. Zuerst bekommen Briggs ...

Cassie und die anderen von der Cold Case Academy haben soeben ein traumatisches Erlebnis hinter sich, die Wunden sind gerade mal so verheilt, aber durchatmen können sie nicht lange. Zuerst bekommen Briggs und Judge Unterstützung in Form von Agentin Mullins - die auch noch die Tochter des FBI-Direktors ist. Cassie hat das Gefühl, dass Agent Mullins weder sie noch die anderen leiden kann und am liebsten die Academy schließen würde. Doch als jemand die Morde von Daniel Redding nachstellt, der Deans Vater ist, tappt das FBI im Dunkeln und am Ende bleibt nichts anderes übrig, als die Naturtalente das tun zu lassen, was sie am besten können: sehen, beobachten, Schlüsse ziehen. Und wieder wird es lebensgefährlich ...

Wie schon der erste Fall der Cold Case Academy ist auch dieser wieder sehr gut gesprochen worden. Der Fall selbst ist auch wieder spannend, selbstverständlich ein bisschen übertrieben, was die Fähigkeiten der Jugendlichen angeht, aber das stört mich nicht. Viel mehr stört mich, dass sich Cassie anscheinend zu beiden männlichen Talenten hingezogen fühlt und der Meinung ist, sie müsste sich zwischen ihnen entscheiden. Mal davon abgesehen, dass mich Liebesdreiecke wirklich nicht vom Hocker hauen, habe ich nur wenig Liebesvibes zwischen den dreien verspürt. Freundschaft, ja, sogar tiefe, da gehe ich gern mit. Bei der Liebe scheitert hier mein Vorstellungsvermögen, weil da weder zum einen noch dem anderen für mich was rüberkommt. Und warum Lynn, die wirklich einen Schreibstil zum Niederknien hat, bei allen ihren Büchern der Meinung ist, sie müsste solche anstrengenden Beziehungen einbauen, weiß ich wirklich nicht. Aber immerhin, ansonsten hat das Buch Spaß beim Hören gemacht, auch wenn erfahrene KrimileserInnen schon bald eine gute Vorstellung davon hatten, was los war und vor allem, wie es enden würde.

Veröffentlicht am 28.04.2024

Die gestürzte Königin

Chaos Witches – Die falsche Auserwählte
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Adelina Lighttower weiß schon ihr ganzes Leben lang, wozu sie bestimmt ist: Als Hexenkönigin die magischen Kräfte zurückerhalten, die den Hexen von den Alchemisten genommen wurden, diese besiegen und den ...

Adelina Lighttower weiß schon ihr ganzes Leben lang, wozu sie bestimmt ist: Als Hexenkönigin die magischen Kräfte zurückerhalten, die den Hexen von den Alchemisten genommen wurden, diese besiegen und den anderen Hexen ihre Kräfte zurückzugeben. Doch mittlerweile ist sie fünfzehn und noch immer gibt es keine Anzeichen ihrer Superkräfte, obwohl ihre Tante sie oft in Lebensgefahr bringt, um diese zu aktivieren. Als dann eines Tages ein Waisenmädchen ungeheures Chaos entfacht, ist klar: Adelina war nie die Auserwählte, Echoline ist es. Jetzt soll ausgerechnet Adelina Echoline unterstützen. Und dann ist da noch Tristan, der Sohn des Alchemistenanführers mit seinem anziehenden Lächeln ...

Eigentlich ist das ein mega Jugendfantasyabenteuer, amüsant und mit coolen Ideen. Aber ich gebe ehrlich zu, dass einige Sachen mir extrem gegen den Strich gingen. Allein, wie die Alchemisten einfach in die Häuser der Hexen trampeln, finde ich unmöglich und gegen jedes Menschenrecht. Aber noch schlimmer sind tatsächlich die erwachsenen Hexen. Wie die Adelina behandeln, geht einfach gar nicht. Ich habe Adelinas Mutter und Tante richtig, richtig gehasst und mir gewünscht, dass denen was passiert. Wie man seine eigene Tochter - Fleisch und Blut hin oder her - so behandeln konnte, da kochte Wut in mir hoch. Natürlich habe ich trotzdem öfter gelacht, weil Adelina einfach so cool ist, genauso wie Echoline. Aber ich hätte mir auch gewünscht, dass das Ende nicht ganz so gehetzt daherkommt und man noch eine Art Abschluss bekommt, in der viele der Ungerechtigkeiten einfach ausgetilgt werden. So bleibe zumindest ich ein wenig unbefriedigt zurück.

Veröffentlicht am 27.04.2024

Pflanzenkraft

Essen wie eine vegane Kriegerin
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Menschen, denen der Planet, das Klima, ja eigentlich selbst wenn es nur das eigene Ego und der eigene Platz in der Welt ist, nicht am Hintern vorbeigeht, kommen irgendwann an den Punkt, sich vegan zu ernähren ...

Menschen, denen der Planet, das Klima, ja eigentlich selbst wenn es nur das eigene Ego und der eigene Platz in der Welt ist, nicht am Hintern vorbeigeht, kommen irgendwann an den Punkt, sich vegan zu ernähren oder wenigstens das klimaschädliche Essen stark zu reduzieren. Wenn man dann eventuell auch noch ein paar Herzprobleme hat, ist man bei der Familie Esselstyn gut aufgehoben. Die beiden legen hier ein veganes Kochbuch vor, das nicht nur für vegane Kriegerinnen äußerst praktisch ist.

Es gibt am Anfang eine Art Beginner's Guide, bevor sie ein paar Leute zu Wort kommen lassen, die sich vegan aus welchen Gründen und mit welchen positiven Aspekten ernähren. Um ehrlich zu sein, finde ich, könnte man sich das sparen: wie bereits erwähnt, wer sich ein veganes Kochbuch anschafft, der wird sich auch mit den Gründen für vegane Ernährung beschäftigt haben. Ab da ist das Buch in verschiedene Kategorien eingeteilt. Es gibt Abschnitte mit Frühstück, Bowls, Suppen, schnellen Sachen auf die Hand, Salate, Hauptgerichte und Deserts. Ich habe mir die Zeit genommen, aus jeder Kategorie etwas zuzubereiten (aus manchen sogar mehrere Sachen). Durchweg alles, was ich getestet habe, war lecker, recht einfach und wenig aufwändig, sowohl was Zeit als auch Geld betrifft. Das ist ein riesiger Pluspunkt und hat mich sehr begeistert. Auch dass versucht wird, sehr fettarm zu kochen, finde ich gut.

Ein kleiner Minuspunkt des Buches ist, dass es verhältnismäßig wenige Hauptgerichte gibt und dass diese sehr kichererbsenlastig sind. Jetzt mag ich Kichererbsen sehr gern, sie sind proteinhaltig und schmecken, aber für Leute, die nicht so gepolt sind, könnte es störend sein. Auch finde ich, dass man gut ein paar Bowls und Salate durch Hauptspeisen noch hätte ersetzen können. Trotzdem gibt es für das Buch rein was die Rezepte und den Geschmack angeht eine dicke Empfehlung.