Carve the mark
Rat der Neun - GezeichnetIch beziehe mich mit dieser Rezension auf das Hörbuch, von daher kann es vorkommen, dass ich Namen falsch schreibe, Hinweise dazu nehme ich gern entgegen.
Rat der Neun ist übrigens ein dummer Titel, denn ...
Ich beziehe mich mit dieser Rezension auf das Hörbuch, von daher kann es vorkommen, dass ich Namen falsch schreibe, Hinweise dazu nehme ich gern entgegen.
Rat der Neun ist übrigens ein dummer Titel, denn auch wenn der Rat der Neun erwähnt wird, spielt er keine wirkliche Rolle im Buch. Carve the mark, der Originaltitel, trifft es weitaus besser, denn das tun die Shotet, wenn sie ein anderes Leben beendet haben. Sie ritzen sich ein Todesmal in den Arm, um sich für immer daran zu erinnern. Die einen im Triumph, andere, um den Verlust zu bedauern. Doch von vorn: Auf einem recht unwichtigen Planeten in einer fremden Galaxie leben zwei Völker, die Thuvesi und die Shotet. Sie könnten ungleicher nicht sein - die Thuvesi eher sanft und zurückgezogen, die Shotet kriegerisch und aggressiv. Eine Gemeinsamkeit teilen alle: Irgendwann in der Pubertät entwickelt sich die Gabe eines Menschen, die für manche allerdings auch ein Fluch sein kann. Alle haben eine Gabe, doch nicht jeder eine Bestimmung, eine Lebensaufgabe, welche von Orakeln hervorgesagt wird. Akos ist der Sohn des Orakels von Thuve, der eines Tages mit seinem Bruder Eijeh von den Shotet entführt wird, wobei ihr Vater ermordet wird. Ryzek, der grausame Herrscher der Shotet, hat sich entschlossen, sich seinem Schicksal zu entziehen, es zu ändern, und dazu braucht er Eijeh. Um Eijeh zu retten, würde Akos alles tun, selbst wenn es bedeutet, zu einem Soldaten ausgebildet zu werden und sich mit Cyra, der berüchtigten Schwester von Ryzek, zu verbünden.
Die Geschichte ist nicht so kompliziert, wie es manche Rezensenten behaupten. Es gibt viele verschiedene Namen und Begriffe für fremde Dinge und Geräte, aber die Namen sind so einfach gehalten, dass sie sich wirklich jeder merken kann, der sich mal für eine Sekunde konzentriert. In dieser Hinsicht ist das Hörbuch vielleicht sogar von Vorteil, da das Vorlesen auf jeden Fall langsamer erfolgt als das selbstständige Lesen, so dass man selten irgendwas überfliegen oder verpassen kann. Mich hat "Die Bestimmung" nicht sonderlich begeistert, so dass ich eher skeptisch an die Geschichte heranging, doch hier wurde ich positiv überrascht. Die Story ist fremdartig und originell genug, um auch bei mehreren Stunde Hören noch zu fesseln, die Sache mit den Gaben und wie sie eingesetzt, genutzt oder gar missbraucht werden, interessant. Auch die Entwicklung der Protagonisten war nachvollziehbar, gut erklärt durch die von manchen als langatmig empfundene Einleitung mit ihrer Hintergrundgeschichte. Gestört hat mich mehr, dass manche Sachen nicht gut genug ausgearbeitet waren, nicht wirklich logisch. Bei Völkern, die schon lässig im Weltraum herumreisen, erwarte ich zum Beispiel ausgefeiltere Überwachungstechnik; meiner Meinung nach hätte die ganze Rebellensache überhaupt nicht funktionieren dürfen. Auch waren mir die beiden Hauptprotagonisten, die kaum älter als sechszehn waren, manches Mal zu abgebrüht und clever, aber was soll's, es ist Jugendfantasy, da müssen sie heldenhafter sein als normale Jugendliche. Ich empfehle das (Hör)Buch jedoch nur Leuten, die sich konzentrieren können, auch über Stunden, und die sich auf fremdartige Namen und Techniken einlassen möchten. Die beiden Sprecher, die Cyra und Akos ihre Stimmen liehen, waren außerordentlich souverän und machten ihre Sache wirklich gut.