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Veröffentlicht am 09.07.2021

Die Schatten der Vergangenheit

Das Erbe der Sturmhöhe
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Der Klappentext: „…Als ihre Mutter sich während ihrer letzten Atemzüge an einen Sommer erinnert, den sie vor vielen Jahren in Haworth verbracht hat, steht Emily vor einem Rätsel. Um herauszufinden, was ...

Der Klappentext: „…Als ihre Mutter sich während ihrer letzten Atemzüge an einen Sommer erinnert, den sie vor vielen Jahren in Haworth verbracht hat, steht Emily vor einem Rätsel. Um herauszufinden, was dahintersteckt, reist sie in das düstere und dramatisch schöne Hochmoor von West Yorkshire. Hier begegnet sie Jack, der, getrieben von den Gespenstern seiner Vergangenheit, ein eigenbrötlerisches Leben führt. Trotz Jacks Abneigung gegenüber Touristen gelingt es Emily, ihn davon zu überzeugen, sie bei den Nachforschungen über ihre Mutter zu unterstützen. Denn Jack versteht ihren Wunsch, mehr zu erfahren. Dass ausgerechnet Emilys Recherchen auch Geheimnisse seiner Familiengeschichte aufdecken werden, kann keiner ahnen...“

Zum Inhalt: Emilys Mutter liegt im Sterben und ihre letzten Gedanken gelten einem Fotobuch, das sie vor Jahren, Jahrzehnten selbst gemacht hat. Ein Fotobuch über die Hochmoore Englands und Haworth, dem Ort der Brontë-Schwestern, hier spielte der berühmte Roman „Sturmhöhe“. Doch was bedeutete dieser Ort Emilys Mutter? Emily macht sich kurzerhand auf den Weg nach England, um auf den Spuren ihrer Mutter nach Hinweisen zu suchen und das Geheimnis zu lüften. In Haworth angekommen, trifft sie auf Jack, der sie unwillig mit der Gegend vertraut macht. Und obwohl Jack eher ein unfreundlicher, verschlossener Typ ist, fasziniert er Emily. Sie versucht ihn aus seinem Schneckenhaus herauszulocken und Jack scheint sogar bereit dazu zu sein. Doch dann holen die Geheimnisse der Vergangenheit die beiden ein. Eine gemeinsame Zukunft scheint unmöglich.

Meine Meinung: Die Autorin Lili Eden greift mit dem Roman „Sturmhöhe“ einen Klassiker der Literatur auf und baut die Zusammenhänge und Hinweise geschickt in ihr Buch ein, aber keine Angst „Das Erbe der Sturmhöhe“ ist keine Fortsetzung des Klassikers. Der wird „nur“ als Aufhänger benützt und die Schauplätze sind gleich. Und ich muss sagen, gerade Beschreibung des Hochmoores, dieser stürmischen Weite, der Einsamkeit und der Schönheit der Landschaft hat mich fasziniert. Die Gegend spielt nämlich eine wichtige Rolle im Roman, ist fast einer der Protagonisten. Aber auch die tatsächlichen Protagonisten Emily und Jack sind sehr realistisch und greifbar geschildert und da man als Leser den beiden abwechselnd folgt, kann man ihren Gedanken und auch Motivationen sehr gut folgen, auch wenn ich gerade mit Jacks Reaktionen nicht immer einverstanden war. Verpackt ist die Geschichte in einem sehr flüssigen und leichtlesbaren Schreibstil, den ich als sehr angenehm empfand, ich konnte das Buch auch in kürzester Zeit verschlingen.

Mein Fazit: Ich kann diesen Roman nur jedem empfehlen, der gefühlvolle und durchaus dramatische Liebesromane liebt.

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Veröffentlicht am 29.06.2021

Man braucht manchmal einfach Hilfe

Kaputte Herzen kann man kleben
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Zum Inhalt: Luisa ist völlig fertig. Bei ihrem Job als Hebamme kommt im Klinikalltag die Menschlichkeit viel zu kurz. Der Verdienst reicht gerade so zum Leben, allerdings wäre es schön, wenn ihr Ex wenigstens ...

Zum Inhalt: Luisa ist völlig fertig. Bei ihrem Job als Hebamme kommt im Klinikalltag die Menschlichkeit viel zu kurz. Der Verdienst reicht gerade so zum Leben, allerdings wäre es schön, wenn ihr Ex wenigstens den Unterhalt für die gemeinsame Tochter Amelie zahlen würde. Geschweige denn dass er Interesse an der Achtjährigen hätte. Sie sorgt alleine für ihre Tochter und fühlt sich gemessen an den Super-Muttis an der Schule irgendwie minderwertig. Als auch noch ihre Rückenschmerzen unerträglich werden, lässt sie sich krankschreiben und nimmt Amelie aus der Schule. Sie reisen zu Luisas Tante nach St-Peter-Ording. Dort lernt sie fünf ganz ungewöhnliche Frauen kennen und beginnt ihr Leben mit anderen Augen zu sehen. Doch kann sie einen Neustart wagen? Neue Umgebung, neue Freunde, neue Schule für sich und ihre Tochter? Und mit ihrem Physiotherapeuten einen neuen Mann in ihrem Leben?
Meine Meinung: Die Autorin Kristina Günak greift in diesem Wohlfühlroman gleich mehrere wichtige Themen auf. Zum einen die Situation der Hebammen in Deutschland und zum anderen die Erwartungshaltung und die Doppelbelastung die viele Alleinerziehende (egal ob Mütter oder Väter) stemmen müssen. Verpackt werden diese ernsten Themen in eine witzige, emotionale und anrührende Geschichte über Familie, Freundschaft und Liebe. Sie macht Mut auch mal die eigene (Lebens-)Situation mit einem Schritt Abstand zu betrachten und sich vielleicht selbst einmal die Frage zu stellen, ob wirklich alles so ablaufen muss, wie es eben läuft. Natürlich lösen sich in einem Roman Probleme leichter auf, als im eigenen Leben und es soll sicherlich kein Ratgeber sein, aber es regt doch zum Nachdenken an. Dank des lockeren Schreibstils und des leichten Erzählstils verschlingt man das Buch regelrecht. Das liegt auch an den vielseitigen Charakteren, die alle eine Fülle an (teilweise hausgemachten) Problemen mit sich rumschleppen. Aber gerade diese Vielfalt macht diesen Roman so unterhaltsam und lesenswert.

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Veröffentlicht am 28.06.2021

So viel mehr als nur ein Liebesroman

Das Lied der Wölfe
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Der Klappentext: „Die junge deutsche Wolfsforscherin Kaya wird von dem schottischen Milliardär Alistair MacKinley angestellt, um auf seinen Ländereien wilde Wölfe anzusiedeln. In dem einsamen Herrenhaus ...

Der Klappentext: „Die junge deutsche Wolfsforscherin Kaya wird von dem schottischen Milliardär Alistair MacKinley angestellt, um auf seinen Ländereien wilde Wölfe anzusiedeln. In dem einsamen Herrenhaus in den Highlands trifft sie auch auf den verschlossenen Nevis, Alistairs attraktiven Sohn, mit Augen wie das Sturmgraublau des schottischen Himmels. Der verwundete Ex-Elitesoldat soll sich von seinen schweren Kriegsverletzungen erholen. Doch er verweigert die Therapie und torpediert das Wolfsprojekt, wo er nur kann. Kaya ist wütend und fasziniert zugleich, ohne das tragische Ausmaß seines Zustands zu ahnen. Eine Zusammenarbeit mit Nevis endet katastrophal. Erst als sich beide ihrer Vergangenheit stellen, können sie ihre Liebe und ihre Zukunft retten.“

Zum Inhalt: Man kann sich vorstellen, dass die Schotten, die ja doch für ihre Schafzucht bekannt sind, nicht begeistert sind, dass Wölfe wieder ausgewildert werden sollen. Auf so eine Idee kann eigentlich nur ein Milliardär mit viel Land kommen. Aber Alistair MacKinley treibt sein Vorhaben mit viel Energie und noch mehr Geld voran. Er engagiert dafür sogar die deutsche Wolfsexpertin Kaya, die sie schon in Deutschland mit dem Projekt der Auswilderung von Wölfen beschäftigt hat, sie soll die breite Landbevölkerung überzeugen. In Schottland angekommen, erfährt Kaya, dass sie nicht nur die Bevölkerung sondern auch den Sohn von Alistair überzeugen soll. Nevis ist ihr ein Rätsel: eigenbrötlerisch, unfreundlich, unhöflich auf der einen Seite und doch auch witzig, intelligent und faszinierend auf der anderen. Was verbirgt sich in ihm? Langsam erkennt Kaya, dass Nevis mit den Folgen eines Kriegseinsatzes zu kämpfen hat, bei dem er nicht nur schwere Verletzungen davontrug. Doch auch Kaya wurde in der Vergangenheit verletzt und muss erst wieder lernen zu vertrauen.

Meine Meinung: „Das Lied der Wölfe“ ist nicht nur eine „einfache“ Liebesgeschichte mit zwei verletzten Herzen. Man erfährt überraschende Einblicke in die Welt der Wölfe, in die Problematik der Auswilderung, über das Ökosystem und die Tiere an sich. Außerdem widmet sich das Buch sehr anschaulich den Symptomen von PTBS und dem schwierigen Kampf aus diesem Strudel rauszukommen. Diese Punkte sind sehr emotional und gut in die Rahmenhandlung der Liebesgeschichte eingebaut, so dass diese nicht nur spannend und eben emotional, sondern auch informativ und wirklich packend ist. Erzählt wird übrigens abwechselnd von Kaya und Nevis in der Ich-Form, die ersten zwei, drei Kapitel tat ich mich mit dem Wechsel noch etwas schwer, da die Kapitel, nicht mit dem Namen des Erzählers, wie bei so vielen anderen Romanen gekennzeichnet sind, aber nach kurzer Zeit erkennt man den Erzähler sofort und weiß wer von den beiden dran ist.

Mein Fazit: Ich wurde von diesem Buch so richtig positiv überrascht! Nach dem Klappentext habe ich eigentlich eine kurzweilige Liebesgeschichte vor schöner Kulisse und mit netter Nebenhandlung erwartet und habe einen tiefgreifenden und emotional packenden Roman mit durchaus dunklen Seiten erhalten.

Ich danke dem dtv Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 28.06.2021

Die Reihe bleibt einfach spannend

Gefährtin des Zwielichts
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Der Klappentext: „Micah ist einer der besten Krieger des Ordens. Doch bei einer Mission in den verbotenen Deadlands geschieht eine Katastrophe, und Micah ist der einzige Überlebende seines Teams. Alles ...

Der Klappentext: „Micah ist einer der besten Krieger des Ordens. Doch bei einer Mission in den verbotenen Deadlands geschieht eine Katastrophe, und Micah ist der einzige Überlebende seines Teams. Alles sieht danach aus, als ob die Atlantiden dahinterstecken. Denn kurz vor dem Angriff hat Micah eine atlantische Frau gesehen. Der Krieger schwört Rache, doch als er die schöne Phaedra wiedertrifft, wird klar, dass Mächte im Spiel sind, die einen Krieg zwischen Atlantis und dem Orden provozieren wollen. Während sie versuchen, den unsichtbaren Feind zu offenbaren, wird es zunehmend schwieriger für Phaedra und Micah, die Leidenschaft zu ignorieren, die zwischen ihnen lodert...“

Zum Inhalt: „Gefährtin des Zwielichts“ ist inzwischen der 17. Band der Midnight Breed Reihe von Lara Adrian und ja man kann die Bücher mehr oder weniger gut einzeln lesen. Bei einer solchen Reihe kommt es natürlich zu Überschneidungen, bekannten Gesichtern und Informationen aus anderen Teilen, die man für einen neuen Band jetzt bräuchte. Hier ist es nicht anders, man kann zurechtkommen, wird sich aber manchmal denken „Da fehlt mir doch was?“. Ich persönlich fand diesen Band sehr spannend, da man lange Zeit nicht weiß, was Micah tatsächlich in den Deadlands zugestoßen ist. Wer für den Anschlag auf sein Team verantwortlich war und was Phaedra mit der ganzen Sache zu tun hat. Interessant fand ich auch wie lange sich die beiden eigentlich gegen die Anziehung gesträubt haben, sonst finden die Paare meist schneller zusammen. Schade fand ich allerdings, dass man durch das Ende schon wieder sehnsüchtig auf die Fortsetzung wartet – oh Micahs und Phaedras Geschichte ist erzählt, hier gibt es kein offenes Ende, aber die Gesamtsituation des Ordens und seiner Feinde, da schaut es ganz anders aus.

Meine Meinung: Bei der Autorin Lara Adrian kann ich mich nur immer wieder wiederholen, sie hat einfach einen genialen Schreibstil, zumindest hat mich noch keines ihrer Bücher enttäuscht. Ihr gelingt es Action, Spannung und Erotik sowie Freundschaft und Familie im richtigen Verhältnis zu mischen und mit einem fesselnden Erzählstil zu verpacken. Und obwohl die Reihe doch schon sehr umfangreich ist, gelingt es ihr immer wieder einen neuen Dreh, einen neuen Aspekt, oder eben eine neue Bedrohung einzubauen, ohne unrealistisch zu werden (ich weiß unrealistisch und Vampirgeschichten beißt sich ein bisschen, aber der Handlungsstrang bleibt nachvollziehbar und spannend).

Ich danke dem Lyx Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 18.06.2021

Eine außergewöhnliche Ermittlerin

Mord in der Mittsommernacht
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Der Klappentext: „Ein Antiquitätenhändler wird tot am Strand von St. Kilda aufgefunden - war es Mord oder Selbstmord? Phryne Fishers Spürsinn ist gefragt. Und als wäre das nicht genug, soll sie noch ein ...

Der Klappentext: „Ein Antiquitätenhändler wird tot am Strand von St. Kilda aufgefunden - war es Mord oder Selbstmord? Phryne Fishers Spürsinn ist gefragt. Und als wäre das nicht genug, soll sie noch ein illegitimes Kind ausfindig machen, dem ein großes Erbe winkt. Trotz der nicht endenwollenden Hitzewelle, die Melbourne heimsucht, heißt es nun, einen kühlen Kopf zu bewahren. Unerschrocken, mit Charme und Chuzpe nimmt Phryne Fisher die Ermittlungen auf und muss sich dabei mit unliebsamen englischen Aristokraten, dubiosen Geisterbeschwörern und allerlei merkwürdigen Gestalten herumschlagen...“
Zum Buch: Miss Fishers mysteriöse Mordfälle kannte und liebte ich bis zu diesem Buch nur als Fernsehserie. Und ich muss sagen, dass die Fernsehadaption den Büchern relativ gut gerecht wird, natürlich gibt es Unterschiede, gerade in der Auslegung einiger Nebenfiguren und ich habe bei den ersten Seiten gedanklich immer verglichen, aber das legte sich schnell. Phryne Fischer lebt in Melbourne der 1920er Jahre, sie wohlhabend, ein Freigeist, glamourös, pfiffig und liebenswürdig, allerdings auch sehr speziell. Ihr Haushalt, inklusive Bediensteter ist genauso ungewöhnlich wie sie und steht ihr bei ihren Ermittlungen tatkräftig zur Seite. Alle Fälle sind in sich abgeschlossen und man kommt auch ohne Vorkenntnisse sofort in die Geschichte hinein. Hier beschäftigt sich Phryne gleich mit zwei Aufträgen parallel. Zum einen tritt eine trauernde Mutter an sie heran, die beweisen will, dass ihr Sohn keinen Selbstmord begangen hat. Dieser Fall führt Phryne in die Welt der Kunstsammler und Antiquitäten, der Medien und Geistererscheinungen. Der zweite Auftrag ist die Suche nach einem potentiellen Erben, der ein Familiengeheimnis und so manch anderes Verbrechen aufdeckt.
Meine Meinung: Der Schreibstil der Autorin Kerry Greenwood ist unwahrscheinlich bildlich, detailliert und ausführlich. Gerade dem (alltägliche) Leben der doch etwas exzentrischen Phryne wird viel Raum gewährt, dadurch erhält man aber auch einen eindrucksvollen Einblick in die damalige Zeit, die Gesellschaft und die Konventionen, denen gerade Phryne durchaus kritisch gegenübersteht und sie einfach ignoriert. Man muss diesen Schreibstil mögen, ich selbst habe mich sofort daran gewöhnt und fand ihn erfrischend anders. Bei beiden Aufträgen wird der Leser eingeladen mit zu rätseln und die Puzzlestücke der Nachforschungen zusammen zu setzten. Übrigens findet sich am Ende jedes Kapitels ein kursiv geschriebener Abschnitt, ich konnte anfangs nichts damit anfangen, er enthält aber wichtige Hinweise und eine Überraschung.

Mein Fazit: Ich bin selten von beidem begeistert, von der Verfilmung und vom Buch, bei Miss Fishers mysteriöse Mordfällen ist das aber so und es bleibt ganz bestimmt nicht mein letztes Buch aus dieser Reihe.

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