Einblicke in das Leben einer Frau, die Erinnerungen einfagen kann....
Die kleinen Geheimnisse des HerzensMay Rosevere hat mit ihren 110 Jahren ein stolzes Alter erreicht und genießt nun ihren Lebensabend in ihrem gemütlichen Cottage im kleinen Dorf Pengelly in Cornwall. Hier wird sie von sämtlichen Einwohnern ...
May Rosevere hat mit ihren 110 Jahren ein stolzes Alter erreicht und genießt nun ihren Lebensabend in ihrem gemütlichen Cottage im kleinen Dorf Pengelly in Cornwall. Hier wird sie von sämtlichen Einwohnern umsorgt, allen voran ihr Nachbar Dave und seine kleine Tochter Tamsin, die er alleine großzieht. Auch sonst ist May ein fester Bestandteil der Gemeinschaft, sie hat vieles gesehen und erlebt und ist seit mehreren Jahren im Zwist mit ihrer Nachbarin Julia. Doch sie schaffen es, ihre Differenzen zu überwinden und machen sich gemeinsam daran, die geheimnisvollen Briefe zu katalogisieren, die Julia in ihrem Fundus entdeckt hat. Dabei werden sie auch von Julias Enkelin Emily unterstützt, die kurzfristig zu Besuch aus Amerika gekommen ist, um ihre Großmutter zu unterstützen.
Das Cover:
In das Cover habe sofort verliebt. Die Farben gefallen mir sehr gut und die vielen kleinen Details machen die Gestaltung für mich sehr liebevoll und verbreiten ein behagliches Gefühl. Im Verlauf des Buchs wird auch die symbolische Bedeutung der Abbildungen erkennbar.
Die Charaktere und das Setting:
Ich habe mich ab der ersten Seite sofort in der Welt des kleinen Dorfes in Cornwall wiedergefunden und habe mich sofort aufgenommen gefühlt, wie ein stiller Beobachter, der am Rande steht.
Die Charaktere sind meiner Meinung nach sehr gut ausgearbeitet und authentisch. Klar gibt es immer den ein oder anderen, der nicht so sympathisch ist, das gehört ja dazu, aber überzeugend sind die alle. Nur von der „nervigen Ex“ hätte ich mir etwas mehr Power gewünscht, sie war mir zu harmlos.
Vor allem in die kleine Tamsin habe ich mich sofort verliebt, sie ist so ein liebenswertes, aufgewecktes Kind und hat die Atmosphäre im Buch an einigen Stellen aufgelockert. Aber auch die älteren Bewohner des Dorfes haben, jeder für sich, einen individuellen Beitrag zum Dorfleben gebracht, es war von allem etwas dabei: dunkle Geheimnisse, Liebesgeschichten, Begleiterscheinungen des vorangeschrittenen Alters, Dorftratsch und Fürsorge untereinander.
Handlung und Schreibstil:
Mit hat der Schreibstil von Celia Anderson sehr gefallen und ich konnte der Handlung gut folgen, auch wenn ein paar der Namen der Protagonisten etwas fremd waren. Der Aufbau der Geschichte ist logisch und ich hatte durchgehend das Gefühl, ein Teil davon zu sein. Die Handlung war für mich schlüssig, es gab die ein oder andere Überraschung, ein paar Dinge war aber auch vorhersehbar. So entstand war aus meiner Sicht kein riesengroßer Spannungsbogen, es aber auch kein Thiller, deshalb geht das für mich in Ordnung. Am Ende bleiben ein oder zwei Fragen für mich offen, der ein oder andere Handlungsstrang endete auch sehr abrupt.
Insgesamt habe ich „die kleinen Geheimnisse des Herzens“ sehr genossen, es ist eine schöne Geschichte zum dahinträumen, ohne viel Aufregung – einfach um zwischendurch mal abzuschalten. Ich empfehle das Buch auf jeden Fall weiter.