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Veröffentlicht am 29.12.2017

Ein absolutes Lese-Highlight!

Berühre mich. Nicht.
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Das Cover ist durch die weißen Rauten ein absoluter Hingucker und würde in der Buchhandlung ganz sicher meine Aufmerksamkeit erregen! Die aufwändige Gestaltung fällt defintiv ins Auge.

Aufgrund der kurzen ...

Das Cover ist durch die weißen Rauten ein absoluter Hingucker und würde in der Buchhandlung ganz sicher meine Aufmerksamkeit erregen! Die aufwändige Gestaltung fällt defintiv ins Auge.

Aufgrund der kurzen Inhaltsangabe bin ich neugierig auf diesen Roman geworden, dieses Genre bzw. diese Problematik trifft genau meinen Geschmack und weckt mein Interesse.

Der erste Eindruck war "endlich mal wieder wow". Ein tolles Buch, das mich nicht nur berührt, sondern auch sehr nachdenklich stimmt. Mit Sage bin ich ziemlich schnell warm geworden, trotzdem habe ich irgendwie Schwierigkeiten mir vorzustellen, wie sie aussieht. Dafür wird Luca aber umso genauer und detaillierter beschrieben... Auch April macht einen super sympathischen Eindruck, ich glaube, dass Sage hier eine tolle Freundin gefunden hat.

Die Problematik, die hier in dieser Geschichte rund um Sage angesprochen wird, ist (leider) nicht neu, doch die Art und Weise der Autorin, diese Geschichte zu Papier zu bringen, hat einfach nur mein Herz berührt. Ich habe von der ersten Seite an mit der Hauptprotagonstin Sage mitgelitten und auch -gefiebert. Ich habe mit Sage gebangt, mir bei der einen oder anderen Situation Sorgen gemacht und immer wieder gehofft, dass sie die Dämonen ihrer Vergangenheit besiegen kann. Dr. Montry, Luca und auch April helfen ihr, wobei ich die ganze Zeit auf den Moment gewartet habe, in dem Sage sich den Geschwistern anvertraut.

Die Autorin Laura Kneidl (be)schreibt ihre Geschichte in einem tollen Stil, absolut packend und fesselnd! Ich bin hin und weg. Außerdem habe ich jede Menge Fragen, die sich aber wohl ganz bestimmt im zweiten Teil beantworten lassen werden.

Aufgefallen ist mir, dass nach den Prüfungen etwa in der Mitte des Buches diese nicht wieder erwähnt wurden. Ich gehe einfach mal davon aus, dass Sage und ihre Freunde bestanden haben, aber irgendwie ist das wohl scheinbar untergegangen (was dem Buch allerdings absolut keinen Abbruch tut).

Ebenfalls hätte ich mir ein paar mehr Informationen zu April gewünscht. Sie wird als überdurchschnittlich hübsch beschrieben, hat aber offensichtlich kein Interesse an irgendwelchen Verabredungen. Liegt das an den von ihr gesammelten Erfahrungen oder hat das andere Gründe? Werden wir vielleicht hierzu in der Fortsetzung etwas erfahren?

Das waren aber nur zwei klitzekleine Anmerkungen, die das Buch nicht besser oder schlechter machen als es ist. Ich bin absolut begeistert und kann versichern, dass dieser Auftakt von Laura Kneidl für mich definitiv ein Lese-Highlight in 2017 war. Dieses Buch hat mich absolut überzeugt und zudem einen Ehrenplatz in meinem Bücherregal sicher!

Veröffentlicht am 11.12.2017

Bewegende und berührende Familiengeheimnisse

Preiselbeertage
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Das Cover hätte in der Buchhandlung ganz bestimmt meine Aufmerksamkeit erregt, da sowohl das schlicht gehaltene Cover als auch der Buchtitel selber meine Neugier geweckt hätten. Die kurze Inhaltsangabe ...

Das Cover hätte in der Buchhandlung ganz bestimmt meine Aufmerksamkeit erregt, da sowohl das schlicht gehaltene Cover als auch der Buchtitel selber meine Neugier geweckt hätten. Die kurze Inhaltsangabe ist eher wenig aussagekräftig und kann bei weitem nicht zusammenfassen, was dieses Buch letztendlich tatsächlich zu bieten hat.

Der Anfang dieses Romans ist für meine Begriffe etwas langatmig und auch ein kleines bisschen schwerfällig. Wir lernen die Hauptprotagonistin Ariane kennen und werden mit der Tatsache konfrontiert, dass Arianes Vater Jörg an einem Herzinfarkt stirbt. Doch nach den ersten Kapiteln nimmt das Buch an Fahrt auf, der Leser wird nicht nur mit der Gegenwart, sondern auch mit der Vergangenheit aus 1989 in der damaligen DDR konfrontiert. Im Laufe der einzelnen Kapitel gelingt es der Autorin Stina Lund immer mehr, den Leser bzw. die Leserin an ihre Familiengeschichte rund um Ariane heranzuführen. Nach und nach erfahren wir mit viel Gefühl und auch mit einer gewissen Art von Traurigkeit, welche Geheimnisse die Vergangenheit verbirgt und wie die einzelnen Familienmitglieder zusammen hängen und auch zusammen finden. Der Schreibstil der mir bis dato unbekannten Autorin ist locker und leicht verständlich, es ist mir ohne Probleme gelungen, mich in die Hauptprotagonstin hineinzuversetzen und mit ihr mitzufühlen. Zu Ina, Arianes Mutter, konnte ich nicht so richtig eine Verbindung aufbauen, hier hätte ich mir vielleicht mehr Informationen gewünscht, warum genau sie so handelt bzw. gehandelt hat. Meiner Meinung nach hätte Ina dann viel authentischer dargestellt werden können. Ebenso hätte ich mir mehr oder besser gesagt etwas detailliertere Informationen über Arianes tatsächliche Herkunft erhofft. Vielleicht hätte der Leser Jörgs Verhalten am Ende des Buches dann eher nachvollziehen können.

Alles in allem ein tolles Buch, welches mir wieder mal aufgezeigt hat, dass ganz oft im Leben vieles nicht so ist wie es nach aussen hin scheint! Der Autorin Lund ist es gelungen, mir mit ihrem Roman ein kurzweiliges und gefühlvolles Lesevergnügen zu bescheren und mich auch gleichzeitig zum Nachdenken anzuregen.

Veröffentlicht am 05.12.2017

Verträumt

Verträumt
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Das Cover lässt nicht wirklich erahnen, um welches Genre es sich hier bei diesem Buch handelt, der Titel dagegen grenzt die Möglichkeiten schon etwas ein.

Die kurze Inhaltsangabe spiegelt einen ersten ...

Das Cover lässt nicht wirklich erahnen, um welches Genre es sich hier bei diesem Buch handelt, der Titel dagegen grenzt die Möglichkeiten schon etwas ein.

Die kurze Inhaltsangabe spiegelt einen ersten Einblick wieder, worum es bei „Verträumt“ geht, doch diese kann bei weitem nicht vermitteln, wie viel Tiefgang den Leser erwarten wird. Wer hier leichte, schnelllebige Lektüre erwartet, ist absolut fehl am Platze.

Mit den ersten Seiten oder sogar Kapiteln habe ich mich zugegebenermaßen relativ schwer getan. Das lag zum einen am Schreibstil selber, da hier die Wortwahl schon sehr speziell und „gehoben“ war, zum anderen habe ich ehrlich gesagt eine völlig andere Geschichte hinter der Inhaltsangabe vermutet.

Doch nach etwa einem Drittel des Buches ist mir klar geworden, wo hier der Schwerpunkt liegt und welche Problematik dem Leser näher gebracht werden soll. Es geht hier keinesfalls um eine Geschichte, wo man die Hauptprotagonistin Cathy mag oder halt nicht mag, es geht nicht darum, mitzuraten oder mitzuermitteln, wer hier Schuld hat oder auch nicht und es geht auch nicht darum, diese Lektüre als reinen Zeitvertreib zu sehen und sich ein paar gemütliche Lesestunden zu machen.

Vielmehr gilt es zu verstehen, dass der Alkoholismus eine Krankheit ist, die jeden von uns treffen kann und dass man hier die Augen nicht verschließen darf. Im Buch wird dargestellt, wie verschiedenste Personen auf Cathys Krankheit reagieren, wie ihr Ehemann, ihre Mutter, ihr Vater, ihre Tochter.

Achtung Spoiler Die Tatsache, dass Cathys und Noahs Sohn Luca verschwindet und dass sie ein Jahr zuvor mit dem plötzlichen Kindstod von ihrem Sohn Andre fertig werden mussten macht deutlich, dass Cathy innerlich zerbrochen ist und Zuflucht im Alkohol sucht. Sie schafft diesen Absprung nicht alleine, weil sie es weder kann noch will. Doch hier kommt jede Hilfe zu spät, weil die Familienmitglieder die Augen zu lange vor der Problematik verschlossen haben. Warum genau das so ist, wird nicht deutlich. Vielleicht einfach aus Unwissenheit, vielleicht wurde der Ernst der Lage hier nicht erkannt, vielleicht haben die einzelnen Personen aber auch gar nicht gewusst, was genau diese Krankheit mit sich bringt und wie schnell sie den Betroffenen fertig macht. Die Tatsache, dass Cathys Mann Noah von dieser Krankheit verschont bleibt, macht deutlich, dass jeder Mensch anders mit Konflikten, mit Lebensereignissen, mit Tragödien umgeht und klar kommt, was natürlich nicht bedeutet, dass Noah der Tod von Andre und das Verschwinden von Luca nicht schwer zugesetzt haben. Unter normalen Umständen würde ich behaupten, dass Noah hier als Ehemann versagt hat, weil ich es als seine Aufgabe sehe, mit auf die Gesundheit seiner Ehefrau zu achten, doch die Umstände der Lebensereignisse haben ihn dafür vielleicht ganz einfach blind gemacht.

Ein Buch mit Tiefgang, welches nachhaltig zum Nachdenken anregt. Zum Schluss bleiben ein, zwei Fragen offen, die ich aber gar nicht unbedingt beantwortet haben muss, da sie die Geschichte bzw. ihren Ausgang weder ändern noch verbessern.

Alles in allem ein wirklich gelungenes Werk!

Veröffentlicht am 05.12.2017

Das Herzenhören

Das Herzenhören
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Dieses Buch war die Empfehlung einer Buchhändlerin...

Mir selber wäre dieses wenig aussagekräftige Cover wahrscheinlich gar nicht aufgefallen. Die Inhaltsangabe hat mich so richtig ebenfalls nicht überzeugen ...

Dieses Buch war die Empfehlung einer Buchhändlerin...

Mir selber wäre dieses wenig aussagekräftige Cover wahrscheinlich gar nicht aufgefallen. Die Inhaltsangabe hat mich so richtig ebenfalls nicht überzeugen können, doch die Empfehlung und Begeisterung der Buchhändlerin hat mich angesteckt und so steht dieses Buch jetzt in meinem Bücherregal.

Nach wenigen Seiten ist es dem Autor gelungen, mich in seine Geschichte eintauchen zu lassen. Sendkers Schreibstil ist locker und leicht verständlich, leider aber auch ziemlich langatmig. Die Geschichte rund um Julia und ihren plötzlich von jetzt auf gleich verschwundenen Vater hat mich auf eine Art schon irgendwie gefesselt und auch neugierig gemacht, doch je näher das Ende des Buches in Sicht kam, je enttäuschter war ich dann auch. Viele Fragen oder Ungereimtheiten bleiben offen, für mich ist der eine oder andere Aspekt absolut nicht schlüssig. Verlässt ein Familienvater tatsächlich stillschweigend nach 40 Jahren seine Frau und vor allem sein Kind, um in eine Vergangenheit zurückzukehren, dessen Gegenwart absolut ungewiss ist? Lässt er tatsächlich einen für Julia völlig Fremden seine Geschichte erzählen, die dann hier bis ins kleinste Detail niedergeschrieben wird? Außer der plötzlichen Erblindung von Julias Vater Tin Win im Alter von 10 Jahren wird nichts weiter darüber berichtet, wie es ihm erging, von Vater und Mutter verlassen aufzuwachsen. Oder wie genau sich seine Gefühle und seine tiefe Liebe zu Mi Mi darstellen und erklären. Oder aber wie das Verhältnis zwischen Julia und ihrem Vater war. Ist es wirklich so nichtssagend, dass Tin Win einfach aus ihrem Leben verschwindet? Kann ja irgendwie nicht, sonst hätte Julia sich nicht auf die Suche nach ihm gemacht... Für mich gefühlstechnisch wenig überzeugend.

Was uns Sendker hier mit seinem Roman über die große und einzige Liebe mit auf den Weg geben will, liegt auf der Hand und ist auch absolut einleuchtend, doch leider meiner Meinung aus eben geschilderten Gründen nicht überzeugend. Mal ganz abgesehen von der fremden Kultur, über die ich mir weder ein Urteil erlauben will noch kann. Das lasse ich einfach mal so stehen, fand es ehrlich gesagt sogar recht unterhaltsam, darüber zu lesen. Ob es denn nun tatsächlich in Birma so gehandhabt wird oder auch nicht, ist für mich eigentlich zweitrangig.

Auch mir kam in den Sinn, dass dieser Roman schon sehr an den Kleinen Prinzen erinnert, was mich allerdings auch nicht sonderlich stört.

Die Fortsetzung vom Herzenhören werde ich wohl nicht lesen. Beim Nachspann bin ich schon nicht allzu weit gekommen und habe das Buch nach zwei, drei Seiten dann endgültig zur Seite gelegt.

Macht Euch Euer eigenes Bild, mich persönlich konnte dieser Roman nicht überzeugen! Tolle Idee zur Geschichte mit schwacher Umsetzung! Schade!

Veröffentlicht am 05.12.2017

Tiefe Schuld

Tiefe Schuld
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Das Cover würde in der Buchhandlung ganz bestimmt meine Aufmerksamkeit erregen, denn im Vergleich zum ersten Teil dieser Serie gefällt es mir richtig gut und ist typisch für einen Kriminalroman.

Die Inhaltsangabe ...

Das Cover würde in der Buchhandlung ganz bestimmt meine Aufmerksamkeit erregen, denn im Vergleich zum ersten Teil dieser Serie gefällt es mir richtig gut und ist typisch für einen Kriminalroman.

Die Inhaltsangabe auf dem Buchrücken spiegelt so ziemlich genau wieder, worum es in diesem Krimi geht. Hier ist mir jedoch zum ersten Mal aufgefallen, dass es auf jeden Fall von Vorteil ist, den ersten Teil dieser Serie gelesen zu haben.

Obermeier beschreibt im ihrem zweiten Teil rund um Hauptkommissarin Toni Stieglitz sehr authentisch und lebendig deren Alltag. Die Protagonistin ist mir immer noch sehr sympathisch, ich fühlte mich in diesem Buch wie auch schon im ersten Teil gut aufgehoben und fast schon ein bisschen zu Hause. Wie eben schon erwähnt, macht es auf jeden Fall Sinn, den ersten Teil "Verletzung" zu kennen. Die Autorin geht nicht wirklich immer wieder auf Gegebenheiten, die sie im ersten Teil bereits erklärt und erläutert hat, ein, vielmehr muss man sich alles selbst ein bisschen zusammen reimen. Das hat natürlich den Vorteil, nicht mehrmals irgendwelche Details und Vorkenntnisse lesen zu müssen, aber es hat den Nachteil, sich vielleicht nicht so richtig in die Geschichte einfinden zu können.

Die relativ kurz gehaltenen Kapitel sind ebenfalls ein großer Pluspunkt. Das ändert aber leider nichts an der Tatsache, dass dieser zweite Teil durch Irreführungen und falsche Fährten zwischendurch etwas langatmig wirkt. Diese falschen Fährten sind an und für sich zwar gut, hier jedoch sind sie meiner Meinung nach einfach zu offensichtlich und zu durchschaubar.

Nichts desto trotz ein toller und auch spannender Kriminalroman, der neben dem Thema häusliche Gewalt auch das Thema Borderline anschneidet. Hier hätte ich für meine Begriffe etwas mehr Tiefgang gebrauchen können, weil mich das Thema interessiert hat, doch wenn man es genau betrachtet, handelt es sich hier ja nun mal um einen Krimi und nicht um ein Sachbuch.

Ich kann den zweiten Fall von Toni Stieglitz vorbehaltlos weiterempfehlen und freue mich schon sehr auf ihre nächste Geschichte!