Gelungener Abschluss!
JACKABY - Der gnadenlose KönigPassend zum Jahresende ist vor kurzem das Ende einer Reihe entschieden, die mich lange begleitet und begeistert hat, nämlich der Jackaby-Reihe.
Wie immer bei finalen Bänden habe ich auch zu Der gnadenlose ...
Passend zum Jahresende ist vor kurzem das Ende einer Reihe entschieden, die mich lange begleitet und begeistert hat, nämlich der Jackaby-Reihe.
Wie immer bei finalen Bänden habe ich auch zu Der gnadenlose König mit einem lachenden und einem weinenden Auge gegriffen, will man doch unbedingt wissen, wie es weiter geht aber gleichzeitig möchte man sich ungern von liebgewonnenen Charakteren trennen.
Und dies trifft auf die Charaktere aus der Reihe ganz besonders zu! Der skurille und schrullige Jackaby und seine Assistentin Abigail haben gemeinsam mit ihren Lesern so viele Gefahren überstanden, dass man sie nur zu gern auch auf ihrem letzten Abenteuer begleiten wird. Die Protagonisten sind eine große Stärke der Reihe, da sie so vielschichtig, witzig und dennoch voller Tiefe ausgestaltet sind.
Die Jackaby-Reihe hat schon immer Witz, Charme und gruselige Action miteinander vereint. Dies gelingt dem Autor auch im letzten Teil, in dem endlich alle offenen Fragen geklärt und die Handlungsstränge aus den ersten Büchern zu einem spektakulären Finale zusammen geführt werden. Trotz der großen Bedrohung für Jackaby und die menschliche und übernatürliche Welt bleiben Jackaby und Abigal ihrem trockenen Humor und der oft auftretenden Situationskomik treu, wodurch eine ganz eigene Erzähldynamikk entsteht. Hierdurch macht das Lesen einfach unglaublich großen Spaß und man wird als Leser wirklich bis zur letzten Seite entertaint!
Neben der amüsanten Geschichte geht es unterschwellig aber auch um ernste Themen. Dies etwa, wenn eine Hetzjagd auf Fabelwesen und alles übernatürliche gemacht wird oder gar inquisatorische Verhörmethoden angewandt werden. Nicht nur Jackaby fragt sich hierbei, ob wohl die reine Andersartigkeit Grund zu solch einer Verfolgung sein kann und deckt damit auf, wie schnell sich Vernunft und zwischenmenschliches Verständnis verabschieden können. Insofern zeugt das Buch auch von einer Aktualität und Präsenz, die mich sehr berührt hat.
Ebenso berührt hat mich, dass endlich auch die Loveinterests etwas mehr in den Fokus rücken. Hier müssen sich auf einmal ziemlich viele Charaktere ihren wahren Gefühlen stellen und so manch einer muss über seinen Schatten springen. Dies hat mir besonders gut gefallen, bin ich doch großer Fan von Abigail und Charlie.
Besonders beeindruckend fand ich die Vielfalt an Figuren und Ideen, bei denen der Autor hier im Vergleich zu den Vorgängern nochmal eine gute Schippe draufgelegt hat. So ist der Fokus diesmal nicht auf einer mythischen Figur, sondern es tun sich Fronten auf, die miteinander um das zukünftige Schicksal der Welt(en) ringen. Ritter schafft es, jeder Gestalt dabei einen ganz eigenen Touch zu verpassen. Und so kommt es zum großen finalen Kampf, auf den der Leser leider etwas überhastet zusteuert. Hier hätte der Geschichte sicher noch etwas mehr Hintergrundwissen gut getan, um richtig wirken zu können. Dennoch fand ich den Abschluss der Reihe auch vor allem aufgrund der vorhandenen Toleranzmessage gelungen und Jackaby wird sich auch langfristig einen Platz in meinem Bücherregal sichern können.
Wer gerne zu außergewöhnlichen Geschichten voller Witz, Charme und skurrilen Figuren greift, solle sich Jackaby genauer anschauen!