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Veröffentlicht am 09.11.2023

Das Buch hinterlässt gemischte Gefühle

When The King Falls
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Hörbuch

Mit Fantasy habe ich es nicht so, aber Vampire gehen immer. Nach etlichen begeisterten Rezensionen muss ich das Buch hören.

Um was es geht:
Florence bietet sich die einmalige Möglichkeit, den ...

Hörbuch

Mit Fantasy habe ich es nicht so, aber Vampire gehen immer. Nach etlichen begeisterten Rezensionen muss ich das Buch hören.

Um was es geht:
Florence bietet sich die einmalige Möglichkeit, den König der Vampire zu töten und die Menschen von ihrer Unterdrückung und Ausbeutung zu befreien. Als Blutbraut kommt sie König Benedict sehr nahe und es wird dadurch möglich sein, ihn auszuschalten. So der Plan, doch was geschieht, wenn das eigene Herz diesen durchkreuzt?

Zum Hörbuch:
Die Sprecherin ist genial. Ihr Talent, den Figuren Leben einzuhauchen, berührt mich total. Mit unendlich viel Wärme durchfließt mich ihre Stimme und hält mich so stetig in den Seiten. Keine Ahnung, ob ich ein Taschenbuch nicht öfters weggelegt hätte, aber hier zieht mich Dagmar Bittner unaufhörlich ins Hörbuch hinein. Atmosphärisch dicht und eindrucksstark ist das Kino, das sie mir in den Kopf zaubert. An dieser Stelle einen großen Dank dafür.

Zur Umsetzung:
Das Buch lässt sich in drei Teile gliedern. Auf der ersten Etappe geschieht für mich gefühlt nichts. Bei der Zweiten steigt der Spannungsbogen äußerst langsam an und rutscht zu fix wieder ab. Das letzte Drittel bietet mir endlich den erhofften Nervenkitzel und aufregende Hörstunden. Wie soll ich dieses Buch nur beurteilen? Es fällt mir verflixt schwer, das muss ich zugeben.

Zu den Figuren:
Florence ist die Protagonistin und mein erstes Problem. Sie ist unglaublich anstrengend, mit allem, was sie tut. Ihre Sturheit nervt mich ab einem gewissen Punkt nur noch und ihre Gedankenwelt strapaziert mein Nervenkostüm. Emotional wirkt sie nicht immer wie eine fast 25-Jährige, sondern deutlich jünger. Für mich eine Diskrepanz. Da es nur die Erzählperspektive in der Ich-Form von Florence gibt, erhalte ich keine Sekunde Verschnaufpause von ihr.

Valerian ist Florence Bruder und ihn mag ich am Anfang gerne.

König Benedict ist ein Vampir des Schreckens, und hier sind wir bei der 2. Diskrepanz. Alles, was über ihn erzählt wird, passt nicht zu seinem Handeln und überzeugt mich somit nicht. Er wandert direkt in mein Herz, obwohl ich so viele Fragen zu seiner Figur habe. Wie gerne hätte ich seine Perspektive gelesen, aber wir sind hier nicht bei Wünsch-dir-was.

Lyra ist die jüngere Schwester von Benedict und ein wahrer Sonnenschein im Vampir-Universum.

Verschenktes Potenzial:
Langatmige Passagen halten mich nicht unbedingt bei Hörlaune. Es stecken zu viele unbedeutende Handlungen im Buch, die die Geschichte nicht voranbringen. Es fehlt schlichtweg an Substanz. Vom Vampirreich bekomme ich zu wenige Informationen, so kann ich nicht tief darin eintauchen und mir kein ausreichendes Bild vom Zusammenleben der Vampire mit den Menschen machen. Das ist so schade.

Das Zusammenspiel der Hauptdarsteller:
Zwischen Benedict und Florence sind lange Zeit keine Vibes zu bemerken, was ich bedauerlich finde. Es könnten Bruder und Schwester sein, die sich gegenüberstehen, das habe ich in dieser Form noch nicht gelesen. Im letzten Drittel wird es minimal prickelnd, was ich mir deutlich früher gewünscht hätte. So erreicht es mich nicht.

Der Schreibstil ist ausgezeichnet und alles fließt problemlos ineinander, doch kann er nicht den wenig überzeugenden Inhalt kaschieren.

Mein Fazit:
Mit „When The King Falls“ erscheint eine weitere Vampirgeschichte auf dem Markt. Ich habe mir die Hörbuchausgabe gegönnt und erlebe zum ersten Mal Dagmar Bittner in Aktion. Was für ein Genuss – sie katapultiert sich mit ihrem Sprachtalent mitten in mein Herz. In Zukunft werde ich direkt nach Hörbüchern Ausschau halten, die sie eingesprochen hat. Das Buch selbst bietet mir einen genialen Schreibstil, der leicht verständlich ist und mit König Benedict schenkt mir Niehoff einen geheimnisvollen Vampir, den ich ebenso fix ins Herz schließe wie die Hörbuchsprecherin. Leider kann mich der Inhalt der Geschichte nicht überzeugen.

Langatmigkeit ist nichts, worauf ich wert lege und im ersten Drittel geschieht gefühlt nichts, was meinen Puls auch nur annäherend in Bedrängnis bringt. Das trifft erst auf den letzten Abschnitt zu und kommt da für mich zu spät. Zwischen Florence und Benedict sind zu lange keinerlei Schwingungen spürbar und so überzeugen mich die wenigen expliziten Momente, die prima geschrieben sind, nicht. Der komplette Aufbau der Vampirwelt bleibt mir zu blass und weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Eine massive Straffung hätte dem Buch gut gestanden. Das Ende zieht alle Register, um auf den Folgeband “The Queen Will Rise” neugierig zu machen, und das gelingt bestens.

Von mir erhält „When The King Falls“ 3 ambivalente Sterne von 5 und eine Hörempfehlung.

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Veröffentlicht am 11.08.2023

Sehr erfrischend

Mister Bloomsbury
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Für mich ist es der 1. Band der Mister-Reihe und sie hat mir Lust auf die Geschichten der Freunde von Andrew gemacht.

Um was es geht:
Bei Sofia (28) sieht es finanziell eng aus und so greift sie nach ...

Für mich ist es der 1. Band der Mister-Reihe und sie hat mir Lust auf die Geschichten der Freunde von Andrew gemacht.

Um was es geht:
Bei Sofia (28) sieht es finanziell eng aus und so greift sie nach dem letzten Strohhalm und damit nach dem Ex-Job ihrer besten Freundin, obwohl diese sie vor ihrem neuen Arbeitgeber eindringlich warnt. Doch Sofia ist smart und wirbelt im Nu nicht nur den beruflichen Alltag von Andrew durcheinander.

Kurz zu den Figuren:
Andrew Blake ist eiskalt, unnahbar und so wortkarg wie ein Fisch im Wasser. Sofia Rossi ist das genaue Gegenteil von ihm und als Italo-Amerikanerin strotzt sie vor warmherzigem Temperament. Ich liebe ihre Cleverness und wie gut sie mit Menschen umgehen kann.

Der Einstieg:
Ich liebe den Erzählstil von Bay. Sie schenkt mir immer gelungene Settings. Diesmal darf ich London genießen und den Büroalltag gemeinsam mit Sofia und Andrew. Die beiden bringen mich zum Lachen und Andrew lässt mich immer wieder verzweifeln, weil ich nicht schlau aus ihm werde. Da ist Sofia um einiges geschickter. Das gemeinsame Zusammenspiel gefällt mir gut und die Luft zwischen ihnen prickelt heftig.

Sofia weiß, was sie will, und ich finde es gut, dass sie eine Frau ist, die sich nimmt, worauf sie Lust hat und nicht das scheue Reh mimt. Die Verwicklungen nehmen ihren Lauf und ich erfahre einiges aus Sofias Vergangenheit, was im Buch gut aufgearbeitet wird.

Was mir nicht gefällt:
Teils habe ich Probleme, mit dem männlichen Protagonisten warm zu werden. Er ist für mich schwer einzuschätzen und unnahbar. Emotional bleibt zwischen Andrew und Sofia einiges auf der Strecke und so komme ich bei seinen Entscheidungen nicht mehr mit. Auch das schöne Ende kann das nicht wettmachen.

Zu den Sprechern:
Mit Jenny Laura Bischoff habe ich größere Probleme und es dauert lange, ehe ich mich an ihre Stimme gewöhne. Sie ruft bei mir kein Wohlgefühl hervor. Das Sprechtempo ist absolut in Ordnung und auch wie sie sich in die Figuren hineinfühlt. Die Chemie zu mir stimmt leider nicht.

Mit Alexander Schwarz habe ich erneut Hörspaß. Er hat für mich nicht die beste Sprecherstimme, aber seine Leidenschaft und sein Klangkörper machen das wieder wett.

Mein Fazit:
Mit „Mister Bloomsbury“ habe ich kurzweilige Hörstunden, die ein prickelndes Gefühl in mir entzünden. Im Buch geht es um Vergangenheitsbewältigung und die ganz große Liebe. Alles wird in eine heiße Office-Romance gepackt, die vor Humor und Leidenschaft strotzt. Leider bleiben mir wesentliche Emotionen verborgen und so ist für mich nicht alles nachvollziehbar. Obendrein kann ich mich nicht mit der Stimme der Hörbuchsprecherin identifizieren, was den Hörspaß etwas schmälert. Nach etwa der Hälfte des Buches bessert sich das etwas.

Von mir erhält „Mister Bloomsbury“ 3 erfrischende Sterne von 5 und eine Hörempfehlung.

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Veröffentlicht am 25.05.2023

Sehr unterhaltsam

Sitz, Platz, Kuss
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Um was es geht:
Mila entwirft und verkauft Brautkleider, aber glaubt selbst nicht an die große Liebe. Robin, ein Scheidungsanwalt, möchte unbedingt die Frau fürs Leben finden und lässt kaum eine aus, um ...

Um was es geht:
Mila entwirft und verkauft Brautkleider, aber glaubt selbst nicht an die große Liebe. Robin, ein Scheidungsanwalt, möchte unbedingt die Frau fürs Leben finden und lässt kaum eine aus, um sie zu finden. Beide haben einen Hund und laufen sich bei der Hundetagesstätte immer wieder über den Weg, um festzustellen, dass sie gar nicht miteinander können. Aber was, wenn der erste Schein trügt?

Die Figuren:
Mit 34 Jahren hat Mila die Hoffnung auf Mr. Right aufgegeben und hält sich lieber an ihren Labrador Balou. Im Umgang mit ihrem Hund und ihrer Freundin Leo finde ich Mila absolut klasse. Auch als Geschäftsfrau hat sie ein gutes Gespür für die Wünsche ihrer Kundschaft. Einzig ihre Selbstzweifel und ihre mangelnde Fähigkeit zu vertrauen, strapaziert meine Nerven über die Gebühr.

Robin Jansen ist 37 Jahre alt und ihn begleitet die hübsche Weimaraner Hündin Alice durchs Leben. Sein Elternhaus ist speziell und die Art, wie er nach der Frau fürs Leben Ausschau hält, ebenso. Er ist ein Mann, mit dem ich beim Lesen Spaß habe und wie er Mila immer wieder Kontra gibt, gefällt mir gut.

Zur Umsetzung:
Der Schreibstil ist wunderbar und so schlüpfe ich sofort an Milas Seite, lerne die tolle Hundetagesstätte von Clara kennen und die beeindruckende Dogge Gisela. Überhaupt, wer Hunde mag, liegt mit diesem Buch total richtig. Aber keine Angst, nicht jede Seite strotzt vor Sabber und Hundehaaren. Mit Mila und Robin sowie Clara und ihrem Angestellten Kilian rauschen einige Emotionen durch die Seiten, die mich berühren, zum Lachen bringen und prima unterhalten. Neben der Ich-Perspektive von Mila im Präsens lese ich auch Claras und Robins Perspektive in der 3. Person, was ich in dieser Geschichte passend finde.

Was nicht meinen Geschmack trifft:
Die Annäherung von Robin und Mila begeistert mich und zaubert mir immer wieder ein glückliches Lächeln ins Gesicht, bis zu dem Punkt, wo mir Mila zu viel wird. Die beiden gehen einen Schritt vor und zwei zurück und das leider zu häufig. Ich mag es gerne, wenn etwas Eifersucht in die Story einfließt, aber für meinen Geschmack verliert die Autorin bei der Protagonistin die Balance.

Mein Fazit:
„Sitz, Platz, Kuss“ ist ein unterhaltsamer Auftakt der neuen Reihe „Hundeglück“. Als Hundeliebhaber komme ich voll auf meine Kosten und genieße unterschiedliche Vierbeiner, die sich alle in mein Herz schmuggeln. Mila und Robin sind ein tolles Gespann und wie sie sich gerade am Anfang gegenseitig Kontra geben, lässt mich oft lachen. Leider nervt mich Entscheidendes bei Mila und so strengt sie mich beim Lesen an einigen Stellen zu sehr an und der Teil der Lovestory verliert seinen Reiz für mich. Doch Clara, die Betreiberin der Hundetagesstätte, sorgt ebenfalls für einen Gefühlswirbel, von dem ich im Folgeband hoffentlich mehr mitbekomme.

Von mir erhält „Sitz, Platz, Kuss“ 3 unterhaltsame Sterne von 5 und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 27.03.2023

In den Seiten ist viel los

Schokolade am Meer - Süße Wünsche
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Um was es geht:
Hannah erlebt eine große Schmach vor dem Traualtar und flüchtet zu ihren Eltern. Dort ereilt sie die Nachricht, dass sie die Alleinerbin für das Haus ihrer Tante auf der Nordseeinsel Möwesand ...

Um was es geht:
Hannah erlebt eine große Schmach vor dem Traualtar und flüchtet zu ihren Eltern. Dort ereilt sie die Nachricht, dass sie die Alleinerbin für das Haus ihrer Tante auf der Nordseeinsel Möwesand ist. Kurzentschlossen reist sie dorthin und lernt Thies kennen. Einen Mann, der ihre Vorsätze ins Wanken bringt, doch kann sie ihm vertrauen?

Zur Umsetzung:
Der Einstieg ist packend und ich bin dicht bei Hannah, als ihre Welt zusammenbricht. Danach darf ich Thies und seinen Alltag kennenlernen, sowie seine Brüder und einige Bewohner von Möwesand. Ich mag das Leben auf der kleinen Insel und fühle mich an Thies Seite total wohl. Er ist ein Sonnenschein und verbreitet überall gute Laune, wo er auftaucht. Als Sohn der Schokoladendynastie ist er zusammen mit seinem Bruder Joos für das Geschäft verantwortlich.

Die Entwicklung zwischen Hannah und Thies gefällt mir gut, bis zu dem Punkt, wo das Drama seinen Lauf nimmt. Hannah kämpft nicht nur mit ihren Gefühlen wegen Thies, sondern kommt einem Familiengeheimnis auf die Spur, dessen Lüftung sich spannend gestaltet.

Alle meine Sinne werden angesprochen bei den Köstlichkeiten, die in den Seiten auftauchen. Ich bin eine totale Naschkatze und diese verführerische Schokoladeninsel wäre mein Untergang. Widerstehen absolut unmöglich. Ich erfahre alles aus der Perspektive von Hannah und Thies in der 3. Person.

Womit ich Probleme habe:
Fast jeder wird im Buch mit Vor- und Zuname betitelt, was mir zu viel ist. Ich muss das nicht von der Friseuse der Braut wissen oder einer Nachbarin, die beide keinerlei weitere Bedeutung für die Geschichte haben, und so ist das eben mit beinahe allen erwähnten Personen im Buch und das sind nicht wenige.

Am Schreibstil gefällt mir nicht, dass zu oft Nichtigkeiten in wichtige Dialoge eingestreut werden, die dann dem Gesagten die Spannung nehmen und mich aus dem Lesefluss werfen.

Im Laufe der Entwicklung sammelt Hannah etliche Minuspunkte durch ihr unmögliches Verhalten Thies und seinen Brüdern gegenüber und weiteren Personen, die ich nicht erwähnen kann, um nicht zu spoilern. Dadurch verliert mich die Figur. Ich kann mich nicht mit ihr identifizieren.

Mein Fazit:
Mit „Schokolade am Meer“ habe ich kurzweilige Lesestunden, die mich auf die entzückende Nordseeinsel Möwesand entführen. Ich genieße angenehme Inselbewohner, einen lammfrommen Schäferhund, schokoladige Verführungen und lokale Spezialitäten. Beim Lesen bekomme ich total Appetit. Wie Hannah hinter ein Familiengeheimnis kommt, erweist sich als spannend und auch die Gefühle, die zwischen ihr und Thies entstehen, können mich überzeugen. Lediglich die Umsetzung trifft nicht immer meinen Geschmack.

Von mir bekommt „Schokolade am Meer“ 3 unterhaltsame Sterne von 5 und eine Leseempfehlung. Am 11.05. erhält Joos, der älteste der Lorentz-Brüder, seine Geschichte.

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Veröffentlicht am 01.03.2023

Mich packt es leider nicht

Master Class, Band 1: Blut ist dicker als Tinte
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Nach meiner Begeisterung für die Dilogie Matching Night stürze ich mich begeistert auf das Buch.

Mit Master Class lädt mich die Autorin nach Cornwall ein und damit macht sie mich sehr glücklich. Ich ...

Nach meiner Begeisterung für die Dilogie Matching Night stürze ich mich begeistert auf das Buch.

Mit Master Class lädt mich die Autorin nach Cornwall ein und damit macht sie mich sehr glücklich. Ich liebe den Süden Englands. Das Gebäude Masters’ Castle, wo der Schreibwettbewerb stattfindet, ist beeindruckend. Das Setting ist liebevoll ausgearbeitet und schenkt mir jede Menge Kopfkino. Cornwall an sich ist wunderschön und Masters‘ Castle atemberaubend.

Zur Umsetzung:
Zu Beginn des Buches wird die zehnköpfige Online-Schreibgruppe LetterBattler in kleinen Chat-Fenstern vorgestellt, was mir später beim Lesen hilft, sie besser einzuordnen, da mich zu viele Figuren rasch überfordern.

Die Autorin lässt mich tief in den Schreiballtag eintauchen, von dem es gerne noch mehr hätte sein dürfen. Ich genieße es, mitzuerleben, wie sich die Gedanken der Protagonistin überschlagen und ihre Finger kaum mit dem Schreiben hinterherkommen. Das ist Leidenschaft pur, in diesen Momenten brennt Riley und zündet mich mit an.

Rileys Schreibgruppe ist bunt gewürfelt und diese Mischung hat Auswirkungen auf die emotionale Achterbahnfahrt, die sie erlebt. Am Anfang habe ich meine liebe Not, mit allen klarzukommen. Es werden immer wieder Chat-Ausschnitte im Text eingeschoben, was ich manchmal als etwas unübersichtlich empfinde.

Gelungen sind die Sequenzen, die deutlich vom Rest des Buches gekennzeichnet sind und mich im Kopf des Stalkers wieder finden lassen. Ich tappe bis zum Schluss im Dunkeln, um wen es sich dabei handeln könnte. Der heimliche Stargast Auftritt hat mich wiederum nicht überrascht.

Der Schreibstil ist flüssig, wunderbar zu lesen und glänzt an den richtigen Stellen mit Detailverliebtheit. Die Stimmungsbilder sind alle rund und die Autorin versteht es, malerische Landschaftsbilder vor meinen Augen entstehen zu lassen. Ich rieche den Blütenduft im zauberhaften Garten und bewundere den Sternenhimmel Cornwalls bei Nacht.

Romantik schleicht sich in die Seiten und nimmt mich gefangen, aber durch den bedrohlichen Aspekt für Riley flacht sie für meinen Geschmack zu rasch wieder ab, was sehr schade ist, aber anders hätte es auch nicht zur Story gepasst.

Zu den Figuren:
Die Charaktere kommen mir nicht besonders nahe bis auf April. Sie hat nur eine Nebenrolle inne, aber sie berührt etwas in mir. Hoffentlich ist sie nicht der Stalker, da würde ich aus dem Staunen nicht mehr herauskommen, aber das glaube ich nicht. Du siehst, die Autorin hat alle Fäden offengelassen und am Ende weiß ich nicht, wer Riley gefährlich nahekommt.

Kilian Masters selbst ist ein widersprüchlicher Charakter, der mich mit seinem Verhalten ebenso verwirrt wie Riley. Das ist bestimmt gewollt, damit ich nicht sicher bin, dass er nicht der Bösewicht ist.

Riley Madows hat einige tolle Eigenschaften, aber versteht es auch vortrefflich, sich selbst im Weg zu stehen. Leider zeichnet sie sich nicht immer durch Geschick und Feingefühl aus. Ich finde keinen direkten Zugang zu ihr und so bleibt die Distanz zwischen uns erhalten.

Was mir nicht gefällt:
Mir steckt zu viel Drama in den Seiten und wie Riley gezwungener Maßen ins Rampenlicht gedrängt wird, trifft nicht meinen Geschmack. Es wirkt zu konstruiert. Obendrein gelingt es mir nicht, mich mit den Figuren zu identifizieren. Es kommt immer wieder zu einem Spannungsabbruch und die Story packt mich einfach nicht.

Mein Fazit:
Mit „Master Class – Blut ist dicker als Tinte“ darf ich angehende Autoren im Süden Englands in einen wichtigen Schreibwettbewerb begleiten. Die Story bietet rasch Konflikte und einige Dramen, die mich nicht alle überzeugen. Wem kann Riley trauen, wer ist ihr Freund? Und wie verhält sich die Online-Schreibgruppe, die sich auf Masters‘ Castle zum ersten Mal im realen Leben trifft? Es entwickeln sich Dynamiken, die mich gut unterhalten und es ist interessant, diese Entwicklung zu verfolgen. Leider kann mich die Geschichte nicht wirklich packen, aber ich bin überzeugt, dass dieses Buch seine Fans finden wird.

Von mir erhält „Master Class – Blut ist dicker als Tinte“ 3 unterhaltsame Sterne von 5 und eine Leseempfehlung. Der 2. Teil, Master Class – Mut kommt vor dem Fall, erscheint am gleichen Tag.

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