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Veröffentlicht am 08.10.2019

So schlimm kann Rufmord sein

Es geschah im Nachbarhaus
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Familie Waldhoff wohnt in einer friedlichen kleinen Stadt am Rhein. Es ist sehr idyllisch und friedlich dort. Doch dann erschüttert der Mord an einem kleinen Jungen die ganze Stadt. Frau Waldhoff ist besorgt, ...

Familie Waldhoff wohnt in einer friedlichen kleinen Stadt am Rhein. Es ist sehr idyllisch und friedlich dort. Doch dann erschüttert der Mord an einem kleinen Jungen die ganze Stadt. Frau Waldhoff ist besorgt, denn sie sind Juden und ihrer Familie wurde solch eine Geschichte schon einmal zum Verhängnis. Wie werden die Nachbarn reagieren, wenn sie keinen Mörder finden? Wird man die Juden dafür verantwortlich machen? Wird es in der Stadt nach dem Mord wieder so werden wie vorher?

WIlli Fährmann hat in der Zeit Anfang des 20. Jahrhunderts selbst gelebt. Er hat solch eine Idylle sicherlich als Kind selbst miterlebt. Das Juden immer mal wieder für Straftaten verantwortlich gemacht wurden wird im Hörbuch berichtet. So hat man im Mittelalter im kleinen Rheinstädchen Oberwesel einen Jungen namens Werner getötet und auch dieser Mord wurde den Juden in die Schuhe geschoben. Angeblich wurde die Leiche rheinaufwärts getrieben und in Bacharach gefunden, wo man dann zu Ehren des Jungen die Wernerkapelle am Berghang erbaute.
Vieles konnte, oder wollte man sich damals nicht wirklich erklären und alles was fremd war war suspekt.
Die Familie Waldhoff hatte zwei Kinder. Einen Jungen Siggi und ein Mädchen namens Ruth. Ein Nachbar wollte nun angeblich gesehen haben, das Ruth an besagtem Nachmittag einen schweren Sack in die Scheune schleppte.
Da half es auch nichts, das ihr Freund Gerd beteuerte er sei den ganzen Tag bei den Waldhoffs gewesen. Immr abenteuerlichere Geschichten reimten sich die Menschen zusammen und durch die Presse erhielt der Fall auch Interesse außerhalb des kleinen Städtchens.
Wie gefährlich es werden kann, wenn der Mob sich auf den Weg macht einem fadenscheinigen Bericht zu folgen und Menschen zu verurteilen, bevor Beweise für ihre Schuld gefunden wurden, wird hier aufgezeigt.

Das Hörbuch besteht aus drei CD´s . Bei der 2. CD hatte ich schon fast den Wunsch abzubrechen. Nicht etwa weil es mich langweilte, sondern weil ich so furchtbar entsetzt über die Geschehnisse war und mit der Familie mitlitt.
Begeistert war ich von Karl und seinem Vater. Siggis Freund hielt immer zu ihm, egal was die anderen ihm auch androhten und sein Vater versuchte die Menschen zu überzeugen und ihnen Wissen über das Judentum weiter zu geben. Schade, dass sie da ziemlich alleine auf weiter Flur standen.

Ein Hörbuch dass einen fesselt und auch fassungslos macht. Ich denke man sollte es mal gehört oder gelesen haben, denn die Situtation ist heute in anderer Form ähnlich. Heute werden auch noch Randgruppen mit Verbrechern in einen Topf geworfen und Zivilcourage ist leider auch heute noch sehr gefährlich und nur die Mutigsten wagen es gegen solche Strömungen zu schwimmen.

Der Sprecher Torsten Michaelis hat eine sehr gute und ruhige Stimme, die der ganzen Geschichte die nötige Spannung gibt. Die Untermalungen der jiddischen Musik zeigen genau die Gefühle wider, die in den einzelnen Situationen entstehen.

Ich habe mich bei diesem Hörbuch sehr gut unterhalten gefühlt und konnte mich jederzeit sehr gefühlsecht in die Szenen einfühlen. Ich kann es auf jeden Fall weiter empfehlen und das nicht nur für Jugendliche.

Veröffentlicht am 08.10.2019

Niedliche Zweijährige die die Welt entdeckt

Lisa liebt Geschenke
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Lisa liebt es Dinge, die sie gefunden hat, weiter zu verschenken. Da ist es auch egal, ob es für den Beschenkten wirklich passend ist.
Sie kann da ganz großzügig sein, und wenn man sie um etwas bittet ...

Lisa liebt es Dinge, die sie gefunden hat, weiter zu verschenken. Da ist es auch egal, ob es für den Beschenkten wirklich passend ist.
Sie kann da ganz großzügig sein, und wenn man sie um etwas bittet bekommt man es auch.

Lisa ist sicherlich 1-2 Jahre alt. Sie entdeckt die Welt und die Dinge die es darin gibt. Papa´s Schuhe, Omas Brille, Mama´s Kaffeetasse,...
Allerdings verteilt sie ihre Fundsachen auf ihre ganz eigene Art. So erhält der Hund die Brille, die gar nicht passt oder das Huhn bekommt Mama´s Kaffee, obwohl es diesen gar nicht mag,...
Bei diesem Pappbilderbuch schon für die Kleinsten, mit wenig Text, aber ausdrucksstarken Bildern zu den Situationen, wird der Forscherdrang der Kinder herrlich wiedergegeben. Sie erkunden so die Welt udn machen sie sich eigen. Schön das Lisa dei Fundsachen auch gleich wieder an die Besitzer zurück schenkt, sobald sie sich melden.
Toll finde ich, dass Lisa aber auch etwas geschenkt bekommt und sich mit viel Liebe dafür bedankt.
Ein Bilderbuch fürs Herz und mit ganz viel Liebe und Verständnis.
Ich kann es schon für die Kleinsten empfehlen

Veröffentlicht am 07.10.2019

Eine gute Tarnung

Der Hase mit der roten Nase
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Der kleine Hase sieht anders aus als die anderen. Er hat eine rote Nase und ein blaues Ohr.
Welch ein Glück, denn so kann er unbehelligt im Gras spielen und der Fuchs erkennt ihn nicht.

Anders sein ist ...

Der kleine Hase sieht anders aus als die anderen. Er hat eine rote Nase und ein blaues Ohr.
Welch ein Glück, denn so kann er unbehelligt im Gras spielen und der Fuchs erkennt ihn nicht.

Anders sein ist in der Regel nicht immer schön. So ergeht es auch zunächst dem Hasen. Er will eigentlich so sein wie alle Hasen. Eines Tages bemerkt er aber, dass der Fuchs ihn nicht erkennt, weil er nicht so aussieht wie alle Hasen. Das freut ihn dann ganz übermächtig, denn nun kann er tun und lassen was er will, ohne Angst zu haben müssen, dass der Fuchs ihn frisst.
Wie gut ist es doch manchmal eine Seltenheit zu sein und sich von der Masse abzuheben.
Das Pappbilderbuch ist in Reimform geschrieben und hat nur sehr wenig Text.
Die Bilder sind klar und einfach in Aquarelltechnik gemalt und drücken eine friedliche Stimmung aus
Sehr passend schon für die kleinsten Bildergucker ab 1-2 Jahren.
Und sie lernen auch gleich, dass es nicht immer etwas Schlechtes haben muss, wenn man anders ist als die anderen.
Ich kann das Buch von Helme Heine schon für die Kleinsten empfehlen.

Veröffentlicht am 07.10.2019

Niedliches Einschlafbuch schon für die Kleinsten

Friedlich schlafen kleine Drachen
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Alle schlafen ein. Das Menschenkind kommt bei Maus, Vogel,Schwein,Schaf und Drache vorbei und alles schläft schon fast oder schon friedlich.
Dann schlüpft auch das Menschenkind in sein warmes und kuscheliges ...

Alle schlafen ein. Das Menschenkind kommt bei Maus, Vogel,Schwein,Schaf und Drache vorbei und alles schläft schon fast oder schon friedlich.
Dann schlüpft auch das Menschenkind in sein warmes und kuscheliges Bett und schläft ein.

Eine friedliche Geschichte, die nichts aufregendes mehr hat und kleine Tobekinder runter bringen kann um auch friedlich einzuschlafen.
Das Pappbilderbuch ist liebevoll bebildert und in warmen, ansprechenden Farben gestaltet. Es zeigt jeweils auf einer Doppelseite das kleine Mädchen vom Cover, wie es bei den Tieren nachschaut , ob sie auch wirklich schon schlafen.
Der Text besteht pro Doppelseite aus einem gereimten Zweizeiler und beschreibt was das Bild darstellt. Am Schluss findet man alle die Tiere gemeinsam mit dem Kind im Bett. Sie liegen auf dem Kopfkissen und schlafen auch. Ein schönes Ritual, gemeinsam mit dem Kind zu schauen ob die Kuscheltiere nun auch alle schlafen können und dann selbst die Augen zu zu machen.
Ich kann dieses Buch für kleine Kuscheltierbesitzer ab 2 Jahren nur wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 07.10.2019

Jeder kann malen

Der Punkt
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Ina kann nicht malen. Ihr Blatt ist leer. Da kommt die Lehrerin und spornt sie an einfach irgendwas zu malen. Sie ist wütend und haut mit dem Stift mitten auf das weiße Blatt. Ein Punkt entsteht. Nun soll ...

Ina kann nicht malen. Ihr Blatt ist leer. Da kommt die Lehrerin und spornt sie an einfach irgendwas zu malen. Sie ist wütend und haut mit dem Stift mitten auf das weiße Blatt. Ein Punkt entsteht. Nun soll sie ihren Namen noch drunter schreiben. Am nächsten Tag hat die Lehrerin das Bild in einen schönen goldenen Rahmen gesteckt. Inas Ehrgeiz ist geweckt,denn sie denkt sie bekommt sicherlich noch einen besseren Punkt hin. Was sich daraus entwickelt kann man dann im Buch sehen.

Wie bringt man ein Kind dazu, dass es malt und sich darstellt, wenn es für sich verinnerlicht hat das es das nicht kann? Man sollte es mit aleatorischen Techniken versuchen. Das sind solche Bilder, die bei Erwachsenen genau so aussehen wie bei Kindern ( Murmeltechnik, Spritz- und Wasserlaufbilder,…) Inas Lehrerin greift zu einer anderen Technik. Sie macht Gold aus Nichts.
Zuerst sieht sie das weiße Blatt an und meint: Oh, ein Eisbär im Schneesturm. Das Interesse etwas in ein Bild hinein zu interpretieren ist geweckt. In diesem Fall entwickelt sich eine Wut bei Ina und sie haut mit dem Stift auf das Blatt und ein Punkt entsteht. Die Lehrerin wertet ihn auf, indem sie ihn in einen tollen Rahmen direkt hinter ihr Pult hängt. Er wird zu etwas Besonderem. Alle können ihn sehen. Da ist Ina´s Ehrgeiz erwacht und sie denkt sich. Das kann ich noch viel besser. Sie malt Punkte in allen Größen und allen Farben und sie wirkt fröhlich beim Schaffen. Sie fängt an zu experimientieren und kann plötzlich auch einen Punkt malen, der eigentlich gar nicht da ist. Bei der Kunstausstellung bekommt sie soviel Wertschätzung, das ein kleiner Junge, der erfurchtsvoll die Bilder betrachtet dann auch auf die Art von ihr geholfen bekommt, wie sie vor Wochen von der Lehrerin.
Die Bilder im Buch drücken sehr gut die Stimmung Ina´s aus. Erst sind sie grau und trüb und nachher sprühen sie voll Farbe und sind fröhlich.

Ein tolles Buch für alle, die denken sie könnten sowieso nicht malen.
Ich empfehle es für Menschenkinder ab 4 Jahren.