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Veröffentlicht am 13.12.2023

Vom Zuhören und dem Äußern eigener Bedürfnisse

Morgen hör ich besser zu
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Oft kommt es vor, dass die lieben Kleinen nicht so recht zuhören, wenn man mit ihnen spricht. Ich habe auch so ein Exemplar zu Hause und dachte mir, dass das Bilderbuch "Morgen hör ich besser zu" von Britta ...

Oft kommt es vor, dass die lieben Kleinen nicht so recht zuhören, wenn man mit ihnen spricht. Ich habe auch so ein Exemplar zu Hause und dachte mir, dass das Bilderbuch "Morgen hör ich besser zu" von Britta Sabbag & Eefje Kuijl einen guten Anstoß bieten könnte, um mit dem eigenen Kind spielerisch an diese Thematik herangehen zu können. Das Buch überraschte mich dann sogar noch mehr, denn es hält noch einen weiteren Punkt parat, nämlich sich selbst deutlich zu artikulieren und seine Wünsche zu äußern.

Die Autorin und die Illustratorin:

Britta Sabbag (geboren 1978) studierte Sprachwissenschaften, Psychologie und Pädagogik. Sie verfasste bereits Romane, Kinder- und Jugendbücher sowie Bilderbücher. Außerdem schreibt sie Songs und Drehbücher. Sie ist die Autorin der "Die kleine Hummel Bommel" Buchreihe.
Eefje Kuijl (geboren 1978) studierte Illustration an der School of Arts in Utrecht. Mit ihrer Familie lebt sie heute im Süden der Niederlande und illustriert farbenfrohe Bilder für Kinderbücher, Magazine, Puzzles und vieles mehr.

Inhalt:

„Die Freundschaft von Bär und Biber ist groß wie ein Berg und weit wie der Himmel. Natürlich weiß Biber darum ganz genau, womit er Bär eine Freude bereiten kann! Und so machen die beiden den ganzen Tag nur Dinge, die Biber sich für Bär ausgedacht hat: Einrad fahren, Honig ernten, Flöte spielen. Aber der Bär wird bei dabei immer grummeliger … Bis er sich traut, seinem besten Freund zu sagen, dass er sich einen schönen Tag eigentlich ganz anders vorstellt. Die beiden erkennen, wie wichtig es ist, einander gut zuzuhören. Und dem anderen deutlich genug zu sagen, was man möchte.“ (Produktinformation)

Kritik und Fazit:

Auf dem Cover sehen wir eine entspannte und harmonische Szene, in welcher der Bär und der Biber auf einer Wiese liegen, in den Himmel schauen und es sich gut gehen lassen. Dabei schenken sie einander Aufmerksamkeit, wie man an den zugewandten Augen sehen kann. Die Freundschaft der beiden wurde damit sehr schön eingefangen.

Der Text, welcher in einem verspielten Schrifttyp gedruckt ist, wurde in leicht verständlichen Worten verfasst und die Sätze sind nicht zu lang geraten. Auf den Doppelseiten wird immer eine Szene der Geschichte eingefangen, mal in einem großen Bild, mal in mehreren kleinen. Die dazu passenden Texte sind etwas umfangreicher, aber für Kinder ab 4 Jahren noch gut verdaubar, um das Buch in einem Rutsch vorzulesen.

Ein wenig wiederholend ist die Geschichte allerdings hin und wieder. Der Biber bietet dem Bären nämlich einige Aktivitäten an, auf die der Bär eigentlich gar keine Lust hat, es aber für seinen Freund durchzieht. Dabei geht für den Bären immer etwas schief und so nimmt der Tag seinen Lauf. Der Bär wird immer grummeliger, sagt aber nicht klar und deutlich, dass er keine Lust auf die Aktionen hat, die der Biber gerne machen möchte. Erst ganz zum Schluss macht er endlich den Mund auf. Und siehe da, was kommt dabei heraus? Der Biber wollte es dem Bären recht machen und hatte selbst keinen großen Spaß an den vorangegangenen Aktivitäten.

Am Ende des Buches gibt es dann noch einen Liedtext und über einen QR-Code kann man sich das Lied von Biber und Bär dann auch noch anhören. Leider stimmt der Text im Buch an der ein oder anderen Stelle nicht genau mit dem gesungenen Text überein, was ich als etwas unschön empfunden habe. Aber mein Sohn hat dem Song gerne gelauscht und seine Freude an Lied wie auch am Buch gehabt.

"Morgen hör ich besser zu" bietet sogar mehr Themen, als ich erwartet hatte. Es geht nicht nur darum, dass man besser zuhören sollte, sondern auch darum, dass man seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse klar äußern sollte, um selbst glücklich zu sein, sowie um unnötige Missverständnisse vermeiden zu können. Bekanntlich gibt es immer zwei Seiten einer Medaille. Manchmal liegt es gar nicht unbedingt an dem Zuhörenden, sondern auch an dem Sender einer Botschaft. Beides ist möglich, beides kommt vor und an beidem lässt sich arbeiten. Für eine bessere Kommunikation untereinander. Dieses Bilderbuch bietet bunte und natürliche Illustrationen mit einem herzlichen Text und wird gekrönt durch einen Song, den die Kinder sich sicherlich immer wieder gerne anhören werden.

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Veröffentlicht am 15.11.2023

Tolles Wohlfühlbuch

When you look at me
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"When you look at me" ist das perfekte Buch für einen kuscheligen Abend. Die Geschichte von Peyton und Xavier ist zuckersüß und herzerwärmend. Da gibt es keine abgedrehte Dramatik, sondern einfach eine ...

"When you look at me" ist das perfekte Buch für einen kuscheligen Abend. Die Geschichte von Peyton und Xavier ist zuckersüß und herzerwärmend. Da gibt es keine abgedrehte Dramatik, sondern einfach eine tolle Geschichte mit sympathischen Charaktere. Man kann sich in die Story hineinfallen lassen und sie einfach genießen.

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Veröffentlicht am 06.11.2023

Nichts für schwache Nerven!

If he had been with me
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Nichts für schwache Nerven!

Heute gibt es mal wieder eine Team-Rezension, da wir uns "If he had been with me" von Laura Nowlin sowohl in der Print- als auch in der Hörbuchversion zu Gemüte geführt haben. ...

Nichts für schwache Nerven!

Heute gibt es mal wieder eine Team-Rezension, da wir uns "If he had been with me" von Laura Nowlin sowohl in der Print- als auch in der Hörbuchversion zu Gemüte geführt haben. Hierbei handelt es sich um einen äußerst gefühlvollen Roman, dem einige Triggerwarnungen angehangen sind. Die Atmosphäre ist von Beginn an recht melancholisch und man weiß bereits durch das erste Kapitel, dass hier starke Nerven von Nöten sind und das Buch kein klassisches Happy End haben wird.

Die Autorin und die Sprecherin:

Laura Nowlin hat die Missouri State University besucht und machte einen BA in Englisch mit dem Schwerpunkt Kreatives Schreiben. Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit arbeitet sie außerdem in einer öffentlichen Bibliothek. Hier findet sie immer wieder Inspiration für ihre Bücher. Sie lebt mit ihrer Familie in St. Louis.
Lydia Herms (geboren 1981) studierte Architektur in Dessau. 2005 begann sie als freie Hörfunkjournalistin und Sprecherin zu arbeiten. Besonders einer Reihe an Fantasyromanen hat sie ihre Stimme geliehen.

Inhalt:

„Auf einer regennassen Straße soll sich Finns und Autumns Schicksal für immer entscheiden. In dem Moment, als das Auto von der Fahrbahn abkommt. Doch eigentlich beginnt ihre Geschichte viel früher: Schon ihre Mütter sind beste Freundinnen und so wachsen sie Tür an Tür auf, verbringen jede freie Minute gemeinsam, kennen den anderen besser als sich selbst. Bis aus ihrer Freundschaft etwas anderes wird. Nur kann Autumn sich diese tiefen Gefühle nicht eingestehen. Sie versucht, Finn zu vergessen. Doch wie soll sie das schaffen, wenn ihr Herz so verräterisch schlägt, sobald sich ihre Blicke treffen? Wenn niemand jemals Finns Platz in ihrem Herzen einnehmen kann?“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:

Die Hintergrundfarbe des Covers ist dunkel gehalten, was für uns zu der düsteren Stimmung des Buches passt, in die wir immer wieder durch verschiedene Ereignisse hineingezogen werden. Zudem sind zwei Lollies abgebildet, welche etwas Junges widerspiegeln, was gut zu den Hauptprotagonisten passt, denn die Geschichte spielt sich während der Jugend von Autumn und Finn ab. Die Herzen können hier die Liebe zwischen den beiden symbolisieren, wobei einer der zwei Lollies zerbrochen ist, was auf ein gebrochenes Herz früher oder später schließen lässt.

In der Hörspielfassung wird die Geschichte der beide Hauptprotagonisten – Finn und Autumn – von Lydia Herms gesprochen. Wir fanden, dass ihre Stimme perfekt zu der Darstellung von Autumn gepasst hat, da die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt wird. Sie hat für uns ein junges, jugendliches Mädchen dargestellt und wir konnten uns unglaublich gut in das Mädchen und ihre Gefühlswelt hineinversetzen. So sehr, dass wir oft mit Autumn mitgelitten haben.

Die Geschichte beginnt sehr atmosphärisch und man ahnt nach dem ersten Kapitel bereits Fürchterliches. Die Story hat etwas sehr Melancholisches. Autumn und Finn haben einander verloren und scheinen nun ihren eigenen Weg im Leben zu suchen. Das ist im Prinzip ein gutes Konzept, denn so haben beide Charaktere auch die Möglichkeit, sich voneinander unabhängig und individuell zu entwickeln. Jeder in dieser Geschichte hat ein Päckchen zu tragen und jeder von ihnen kein Leichtes.

Wir tauchen in die Welt einer Gruppe von Teenagern ein und werden in Ihren Alltag mitgenommen. Das hat uns an dem Buch sehr gefallen, weil wir es unheimlich authentisch empfunden haben. Man hat sich aufgrund der detailreichen Beschreibung der Autorin in den Situationen gefühlt, als wäre man selbst mittendrin. Der Leser erlebt hier eine wahre High-School Dramatik, die manchmal ein wenig zu raumgreifend daherkam, aber gleichzeitig ein umfassendes Bild, besonders von Autumn, ihrer Gefühlswelt und ihren inneren Konflikten bietet. So versucht Autumn in ihrem Freund Jamie Halt und ein Gefühl der Dazugehörigkeit zu finden. Sie redet sich ein, ihn zu lieben, obwohl ihre Gedanken und ihr Herz immer noch Finn gehören. Warum die beiden sich auseinander gelebt haben wird zwar thematisiert, aber am Ende der Geschichte erst im Detail aufgearbeitet und geklärt. Man fragte sich während des Lesens/Hörens stets, wie es dazu gekommen ist, da Autumn und Finn eine ganz besondere Verbindung zueinander hatten und in Ansätzen auch immer noch haben.

Im Verlauf der Erzählung bekommen wir einige Hinweise auf den Fortgang und den Ausgang der Geschichte, sodass man nicht überrascht wird, was aber keine Kritik ist. Die Autorin besitzt ein Feingefühl und Verständnis zu den Themen und Hürden, denen die Jugendlichen heutzutage – insbesondere in ihrer Gefühlswelt – ausgesetzt sind und womit sie zu kämpfen haben. Man muss während des Lesens/Hören einiges verkraften und da boten diese leisen Hinweise etwas, woran man sich festhalten kann. Was uns aber beispielsweise gestört hat, war der Umgang mit Verhütung und deren Konsequenzen. Und auch Jamies toxisches Verhalten Autumn gegenüber wurde uns zu wenig kritisiert.

Die Liebesgeschichte zwischen Autumn und Finn hat uns zutiefst berührt und nachdem das Buch an vielen Stellen schon so viel Drama bereitgehalten hat, hat uns das Ende unbeschreiblich schockiert. Die Geschichte der beiden wurde all ihrer Schönheit beraubt und buchstäblich in eine Pfütze geschmissen. Und das, nachdem endlich ein Licht am Horizont zu sehen war. Es hat das Drama auf eine Ebene katapultiert, welche wir für eher unangebracht empfunden haben. Nichtsdestotrotz ist die Geschichte von Finn und Autumn tiefgründig und unfassbar schön – man muss nur mit dem Ende zurechtkommen.

Auch sprachlich hat die Erzählung ihre Schwächen. Man liest unglaublich viel in den Dialogen „sagt er, sage ich, sagt er, sage ich“. Dies kann man sicherlich als eine Art Stilmittel sehen, um die Schwermut, die der Geschichte innewohnt, zu unterstreichen. Allerdings zieht sich dieses Mittel die gesamten 400 Seiten bzw. 10 Hörstunden hindurch, was anstrengend sein kann. Hier hätte es sich vielleicht besser gemacht, dieses Stilmittel punktuell anzuwenden, um Autumns depressive Neigung zu unterstreichen.

"If he had been with me" ist ein äußerst melancholischer Roman, der einem sehr zu Herzen geht. Hier sollte der Leser wirklich starke Nerven haben, denn die Tragik um Autumns und Finns Geschichte ist ausgesprochen tiefgreifend. Im kommenden Jahr wird Band 2 der Reihe erscheinen und die Geschichte aus Finns Blickwinkel erneut aufgerollt werden. Ob wir uns dem aussetzen wollen, bezweifeln wir allerdings im Moment, da es emotional schon recht aufwühlend war und im zweiten Teil sicherlich auch wieder sein wird.

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Veröffentlicht am 01.11.2023

Einige Infos und Grafiken über Russland!

55 Karten über Russland
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Der KATAPULT Verlag ist bekannt für seine informativen Grafiken und gerne auch mal sarkastischen Aussagen über Land und Leute. Es gefällt mir, auf leichte Art und Weise Infos zu erfassen. Im vergangenen ...

Der KATAPULT Verlag ist bekannt für seine informativen Grafiken und gerne auch mal sarkastischen Aussagen über Land und Leute. Es gefällt mir, auf leichte Art und Weise Infos zu erfassen. Im vergangenen Jahr erschien "100 Karten über die Ukraine". Da war es nur eine Frage der Zeit, bis ein Buch über Russland erscheinen würde. "55 Karten über Russland" ist – wie schon der Titel verrät – etwas schlanker und beinhaltet diesmal 55 anstatt der üblichen 100 Karten. Wieso das so ist, wird zumindest im Buch nicht thematisiert, aber mir stellte sich schon diese Frage, denn Russland ist ein Land mit einer umfangreichen Geschichte, das bestimmt noch einige weitere interessante Informationen zu bieten hat.

Inhalt:

„Russland ist alleine genauso lang wie ein ganzer Kontinent. Die rechtsextreme Wagner-Söldnertruppe rekrutierte auf Pornhub russische Kämpfer: »Hör auf zu wichsen und arbeite für Wagner!«, heißt es in einer Anzeige. Stalin starb an einem Schlaganfall, weil niemand sich traute, ihm zu helfen. Und die sowjetische Regierung war so gewieft, dass sie auf Landkarten KGB-Gebäude und ganze Städte verschwinden ließ.
All diese skurrilen, politischen, lustigen und harten Fakten vereint das neue KATAPULT-Buch 55 Karten über Russland. Es hilft dabei, dieses zwiespältige Land mit all seinen Widersprüchen besser zu verstehen – weil es gerade jetzt wichtig ist, alles über Russland zu wissen.“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:

Der Verlag hat sich für ein fast ausschließlich schwarzes Cover entschieden, was sicherlich auch die Meinung zu Russland und die aktuellen Ereignisse um Putin und den Ukraine Krieg widerspiegelt. Unter dem Titel in Weiß und Rot findet sich eine Karte Russlands (rot) welche über den afrikanischen Kontinent (grau) gelegt wird und so die Größe Russlands und deren Einflüsse nochmals gut verdeutlicht.

Wie bereits in den anderen Büchern der Reihe, gibt es auf jeder Doppelseite (manchmal auch auf Einzelseiten) große und gut strukturierte Grafiken, die mal mit mehr mal mit weniger Text versehen sind. Auffällig war hier, dass diesmal mit weniger Ironie dafür aber mit mehr knallharten Fakten aufgefahren wurde. So erfahren wir einiges rundum den Ukraine Krieg, sowie die verschiedenen Machthaber seit 1533 oder Dinge, die die russische Gesellschaft betreffen.

Alles in allem hatte ich diesmal den Eindruck, dass ich eher weniger über Russland erfahren habe, als es in den Büchern über die Ukraine oder China der Fall war. Was natürlich auch an dem geringeren Umfang liegen kann. So hatte ich dann aber eben auch das Gefühl, nicht so umfassend informiert zu sein, wie ich es sonst von den Büchern des Verlags gewohnt bin. Interessant wäre sicherlich auch noch gewesen, wie zum Beispiel das Leben in Russland in der Stadt im vergleich zu auf dem Land ist, um so mehr über die Leute, die das Land schließlich prägen, zu erfahren. Vielleicht auch darüber, wer sich gegen die Regierung Russlands auflehnt und wie man das überhaupt umsetzen kann. Dennoch gibt es einige wichtige Aspekte in dem Buch zu finden.

Vor kurzem stand der Verlag fast vor der Insolvenz, schaffte es aber durch fleißige Käufer, tolle Ideen und Angebote sowie ein offenes Ohr für Kritik, innerhalb von circa zwei Wochen genug Geld einzunehmen, um der Insolvenz zu entgehen. Ich hoffe KATAPULT lernt aus den Fehlern in der Vergangenheit und bleibt uns noch lange Zeit erhalten. Denn der Verlag sorgt für Aufklärung, positioniert sich klar und spricht besonders Leser jüngeren bis mittleren Alters an.

"55 Karten über Russland" ist vielleicht nicht das stärkste Buch der Reihe, bietet aber einige Informationen und lässt den Leser einen groben Überblick über die Geschehnisse in Russland und außerhalb Russlands erhaschen. Vielleicht merkt man diesem Buch ein wenig die Anstrengungen an, die der Verlag 2023 und sicherlich auch zuvor, aufbringen musste.

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Veröffentlicht am 25.09.2023

Wellness für die Psyche!

Kompass für die Seele
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"Der Ernährungskompass" von Bas Kast war ein großer Erfolg. Ich habe ihn selbst nicht gelesen, aber viel Gutes darüber gehört. Nun ist sein neues Buch "Kompass für die Seele" erschienen und ich habe das ...

"Der Ernährungskompass" von Bas Kast war ein großer Erfolg. Ich habe ihn selbst nicht gelesen, aber viel Gutes darüber gehört. Nun ist sein neues Buch "Kompass für die Seele" erschienen und ich habe das Werk etwas genauer unter die Lupe genommen. Ein bisschen Wellness für die Seele ist ja immer gut. Bas Kast hat in seinem Ratgeber einige Fakten sowie eigene Selbstversuche zusammengetragen und gut verständlich – manchmal vielleicht etwas zu wissenschaftlich – für seine Leser aufbereitet.

Der Autor:

Bas Kast (geboren 1973) studierte Psychologie und Biologie. Er arbeitet als Wissenschaftsjournalist und Autor. Im "Ernährungskompass" (2018) setzte er sich mit gesunder Ernährung auseinander. Das Buch wurde über eine Million mal verkauft und in über 20 Sprachen übersetzt. 2019 erschien "Der Ernährungskompass. Das Kochbuch", welches er mit Michaela Baur zusammen veröffentlichte. Bas Kast lebt mit seiner Familie in Berlin.

Inhalt:

„Was die Seele stark macht – von Naturerfahrung bis Psychedelika
Krisen, Stress, Zukunftsängste: Um unser psychisches Wohlbefinden ist es derzeit nicht allzu gut bestellt. In seinem neuen Buch geht Bestsellerautor Bas Kast der Frage nach, was wir selbst dafür tun können, um (wieder) in die innere Balance zu finden. Auf Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und vieler Selbstversuche stellt er 10 alltagstaugliche und leicht anzuwendende Strategien vor, die gegen Alltagsstress, chronische Erschöpfung und depressive Verstimmungen helfen. Ein Kompass für alle, die nach mehr Energie, Ausgeglichenheit und Freude im Leben suchen.“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:

Das Cover ziert ein grünes Blatt, auf welchem bei genauerem Hinsehen ein Kompass zu entdecken ist. Darauf steht in großen, gelben Buchstaben Titel sowie Untertitel. Mir gefällt hier besonders die Verbindung zur Natur, die auch im Buch eine wichtige Rolle spielt. Der cremefarbene Hintergrund hat außerdem etwas sehr Positives und Freundliches.

Zu Beginn hatte ich ein paar Schwierigkeiten, mit dem Buch so richtig loszulegen. Ich brauchte mehrere Anläufe, da der Einstieg sehr medizinisch daher kommt und somit doch recht anspruchsvoll ist. Außerdem kam der Autor schnell mit dem Holzhammer (in Form von Medikamenten) daher. Hier hätte ich mir eine sanfteren Einstieg gewünscht, damit man von Beginn an besser dran bleiben kann und nicht gleich am Anfang so sehr gefordert ist. Es lohnt sich aber definitiv, die Hürde am Einstieg zu nehmen, denn der Hauptteil des Buches liest sich flüssig und gut verständlich.

Durch die Erwähnung von Medikamenten und Drogen gleich am Anfang des Buches, setzte bei mir zunächst ein gewisser Widerstand ein, weiterzulesen. Ich war sehr skeptisch und man möchte seine Psyche doch gerne ohne solche Hilfsmittel auf die Spur bringen oder auf der Spur belassen. Jener Widerwille gab sich im weiteren Verlauf aber wieder, als es um natürlichere Dinge wie Ernährung, Sport, Waldbaden, Schlaf und Musik ging. Der recht umfangreiche Teil über Psychedelika zum Abschluss war dann sogar interessant, auch da man genau erklärt bekommt, was im Gehirn beim Konsum jener Mittel vor sich geht. Bezüglich der Wirkungsweise von Psychedelika wurde es mir gegen Ende hin wieder ein klein wenig zu wissenschaftlich, aber das ist sicherlich auch einfach Geschmacksache.

Der Aufbau des Buches ist äußerst gut gelungen. Nachdem wir uns ein wenig in die Funktionsweise des Gehirns eingelesen haben, geht es erst einmal um den Körper an sich. Gesunde Ernährung, Sport, gezieltes Stressen des Körpers, Waldbaden und Schlaf werden näher in Augenschein genommen. Denn all das kann sich auf die eigene Seele auswirken. Interessant fand ich hier zum Beispiel den Part über chronische Entzündungen (Inflammation), über den ich mich sicherlich noch weiter schlau machen werde.

Bas Kast gibt dem Leser vielseitige Tipps zur Bewältigung von Problemen aller Arten an die Hand. Nachdem der Bereich des Körpers im Detail beleuchtet wurde, widmet sich der Autor nach gut der Hälfte des Buches der Psyche. Meditation, Stoizismus, soziale Kontakte und schließlich auch der Gebrauch von Psychedelika unter geschulter Begleitung sind für den Autor hier die wichtigsten Punkte. Dabei geht er immer wieder auf die Wirkung jener Dinge auf das Gehirn ein und zieht allerlei Studien zu Rate. Gut war hier auf jeden Fall die Gegenüberstellung von Psychedelika und Drogen, weil dies eben nicht das Gleiche ist.

Der "Kompass für die Seele" bietet einige gute Impulse, die sich so ziemlich auf jeden anwenden lassen. Wie beispielsweise eine knappe Anleitung zur Meditation und der Erklärung, was daran gut ist, wie sie sich auf den Körper auswirkt. Die neusten Sichtweisen zu Psychedelika in der Medizin waren ziemlich interessant und nehmen sicherlich die Skepsis oder Angst davor. Eine Zusammenfassung im letzten Kapitel bringt nochmals alle Erkenntnisse auf den Punkt.

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