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Veröffentlicht am 31.07.2022

Interessantes Ermittlerduo in nicht so spannender Ermittlung

Der Banker
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Mit "Der Banker" ist Siegfried Schneider in Bezug auf die Darstellung seines Ermittlerduos ein erster interessanter erster Fall seines Regionalkrimis gelungen.

Die Ermittler Farner und Terranostra müssen ...

Mit "Der Banker" ist Siegfried Schneider in Bezug auf die Darstellung seines Ermittlerduos ein erster interessanter erster Fall seines Regionalkrimis gelungen.

Die Ermittler Farner und Terranostra müssen gezwungenermaßen im Falle eines ermordeten Bankers mit Namen Waldner bei der Fahndung nach dessen Mörder zusammenarbeiten. Da sie bereits als Schüler aneinandergeraten sind, gestaltet sich dieses als schwierig. Werden sie sich zusammenraufen können und den oder die Mörder/in trotz aller Umstände ermitteln und fassen können?

Der Autor versteht es sehr bildhaft und ausführlich das wunderschöne Lokalkolorit der Südtiroler Stadt den Leser/innen zu vermitteln. Gleiches gilt unbedingt für die Wiedergabe der Rivalität zwischen den Ermittlern Farner und Terranostra, die so hautnah spürbar ist, dass man zwischenzeitlich einschreiten möchte, um zu schlichten.

Leider konnte mich "Der Banker" aber als Krimi nicht so wirklich überzeugen und abholen. Einige Passagen empfand ich als zu lang und nicht nah genug am Geschehen, so dass bei mir nicht die bei einem Krimi gewünschte Spannung aufkam.

Als entspannende Lektüre über die wunderschöne, mir sehr bekannte Region Südtirols und ihren Bräuchen und Sitten, mit ausgezeichneter Zeichnung der beiden Hauptpersonen ist "Der Banker" durchaus zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 16.09.2021

Interessante Geschichte, der es an Spannung fehlt!

Dicke Biber
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Bettina Balaka erzählt in "Dicke Biber" die Erlebnisse von Pico, der statt am Mittelmeer, die Sommerferien in einem Sommerhaus umgeben von einer Auenlandschaft zusammen mit seinen Eltern und ...

Bettina Balaka erzählt in "Dicke Biber" die Erlebnisse von Pico, der statt am Mittelmeer, die Sommerferien in einem Sommerhaus umgeben von einer Auenlandschaft zusammen mit seinen Eltern und seiner Schwester Marie verbringt. Dank einer schnellen Bekanntschaft mit Juanita und der interessanten Flora und Tierwelt in den Auen gefällt es ihm recht gut. Nach einiger Zeit kann Pico Juanita überreden, ihm die Biber aus der Nähe zu zeigen.
Als ein Biber erschossen aufgefunden wird, überlegen die Kinder, wer dieses Verbrechen wohl begangen haben könnte.

Der Autorin gelingt es sehr gut die jungen Leser für die Auenlandschaft und ihre Flora und Fauna zu begeistern. Auch zu den beiden jungen Hauptprotagonisten, Pico und Juanita, entwickelt man schnell Sympathie und kann sich sehr gut in ihre Gefühlswelten hineinversetzen. Natürliche Zusammenhänge werden jugendgerecht gut erläutert und in die Handlung gekonnt eingebettet.

Das große Manko für mich besteht jedoch darin, daß der Untertitel "ein Naturschutz-Krimi" verspricht. Das ist dieses Buch für mich leider auf keinen Fall! Wenn die einzige Spannung für die Leser darin besteht, daß sie Seite für Seite darauf warten, daß endlich etwas passiert, ist das für einen Krimi deutlich zu wenig.

Das Buch bietet eine gute und interessante Lektüre über Naturschutzthemen innerhalb einer Auenlandschaft, verpasst jedoch die Erwartungen an einen Krimi zu erfüllen. Daher leider nur 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 09.07.2021

Etwas langatmige Suche nach einem vermissten Säugling.

Mohnblumentod
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In "Mohnblumentod" von Lina Bengtsdotter wird ein Säugling von ihrer Mutter vermisst und das Verschwinden der Polizei gemeldet. Diese macht sich direkt nach der Befragung der Eltern Frida und Gustav auf ...

In "Mohnblumentod" von Lina Bengtsdotter wird ein Säugling von ihrer Mutter vermisst und das Verschwinden der Polizei gemeldet. Diese macht sich direkt nach der Befragung der Eltern Frida und Gustav auf die Suche. Doch das Kind bleibt verschwunden und die Suche erweist sich schwieriger als erwartet.


Der "Thriller" startet auf den ersten Seiten sehr rasant und es baut sich sogleich ein starker Spannungsbogen auf. Leider gelingt es der Autorin diesen Spannungsbogen jedoch nicht bis zum Ende aufrecht zu erhalten oder gar zu steigern. Die Suche wird durch immer mehr Personen und deren Lebenshintergründe stark beeinträchtigt.

Sehr gut gelungen sind die immer wieder eingestreuten Abschnitte über das Heimleben dreier Freundinnen, in denen diese über ihre schweren Schicksale berichten.

Das Buch wird meiner Meinung nach dem Genre Thriller nicht gerecht, sondern ist für mich eher ein gut ausgeklügelter Krimi mit einer sympathischen Kommissarin und bedrückend beschriebenen Heimleben drei junger Mädchen. Daher vergebe ich lediglich drei Sterne.

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Veröffentlicht am 14.02.2021

Der Nahost-Konflikt - Ägypten : Israel - aus Sicht einer deutschen Fluzeugingenieursfamilie

Die Experten
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"Die Experten" von Merle Kröger ist ein 688 Seiten (incl. Quellennachweis) umfassendes Buch, welches den Nahostkonflikt zwischen Ägypten und Israel in den Jahren 1961 bis 1970 drastellt.
Hauptprotagonistin ...

"Die Experten" von Merle Kröger ist ein 688 Seiten (incl. Quellennachweis) umfassendes Buch, welches den Nahostkonflikt zwischen Ägypten und Israel in den Jahren 1961 bis 1970 drastellt.
Hauptprotagonistin ist Rita Hellberg, die in den 60er Jahren mit ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester aus Norddeutschland nach Kairo umsiedelt, da ihr Vater, Friedrich Hellberg, dort eine neue Stellung bekommt, um für die ägyptische Regierung bei der Produktion von Raketen und Überschallflugzeugen mitzuhelfen. Dabei muss Rita schnell feststellen, dass es hier nicht nur um die reine Herstellung geht, sondern politische Hintergründe wie Spionage, Kalter Krieg, NS-Vergangenheit und Korruption eine große Rolle spielen, in die selber schnell verstrickt wird.
"Die Experten" ist für mich zunächst kein Thriller im herkömmlichen Sinn!
Es ist für mich eher eine sehr gut gelungene Dokumentation, die, obgleich sie hauptsächlich in Ägypten manifestiert ist, eindrucksvoll die Verknüpfung auch der deutschen Geschichte in dem Konflikt zwischen Ägypten und Israel festhält.
Durch die gekonnte Verknüpfung von belegbaren historischen Persönlichkeiten und den fiktiven Personen wird diese, nicht wirklich ruhmreiche deutsche Vergangenheit, sehr bildhaft und mit einem wunderbaren Lokalkolorit dem Leser vor Augen geführt.
Die den einzelnen vorangestellten mit Worten beschriebenen Fotos der einzelnen Abschnitte und die Gliederung des Buches in drei Fotoalben waren für mich neue Stilwerkzeuge, sowie der teilweise geradezu lyrisch wirkende Erzählstil das Buch zu etwas besonderem machen.
Störend wirken auf mich jedoch die Titulierung des Buches als Thriller und die oft unübersichtlichen und abrupten Zeitsprünge und Ortswechsel innerhalb eines Erzähl- oder sogar Seitenabschnittes.
Ich empfehle, für mich eher unüblich, unbedingt das Nachwort von Merle Kröger vorab zu lesen. Hätte ich dieses auch getan, wäre ich mit anderen Erwartungen an die Lektüre gegangen und die Enttäuschung wäre nicht so groß gewesen.
Fazit: Für alle, die an der deutschen Geschichte und der Weiterentwicklung von NS-Verbrechern interessiert sind, ein unbedingtes Muß!!
Für alle, die jedoch einen spannungsgeladenen und rasanten Thriller erwarten, eher eine ernüchternde Lektüre mit einigen Längen.

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