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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2023

Recht vorhersehbar

Die Davenports – Liebe und andere Vorfälle
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Inhalt: Die Davenports gehören zu den wenigen Schwarzen Familien, die zu Wohlstand und Ansehen gekommen sind. Sie leben in einem Anwesen mit Kristallleuchtern, Dienstboten und großen Festen. Nun werden ...

Inhalt: Die Davenports gehören zu den wenigen Schwarzen Familien, die zu Wohlstand und Ansehen gekommen sind. Sie leben in einem Anwesen mit Kristallleuchtern, Dienstboten und großen Festen. Nun werden Olivia und Helen, die beiden Davenport-Töchter, in die Gesellschaft eingeführt. Wie das Dienstmädchen Amy-Rose und die beste Freundin Ruby müssen sie ihren Weg finden. So unterschiedlich sie sind – von Olivia, die ihr Interesse an den politischen Ungerechtigkeiten ihrer Zeit entdeckt, bis zu Helen, der Automobile wichtiger sind als Partys, vom Dienstmädchen Amy-Rose, die ihr eigenes Geschäft eröffnen will, bis zur Träumerin Ruby, deren Familie finanziell ruiniert ist – im Reigen der unerwarteten Liebe treffen sie sich wieder.

Als großer Fan der Netflix-Serie ""Bridgerton" habe ich mich riesig auf diesen Roman gefreut. Er ist zwar unterhaltsam, niedlich und romantisch - leider aber doch sehr vorhersehbar. Die Handlung wartete leider mit kaum Überraschungen auf, von Beginn an wusste man über den Klappentext bereits alles, was es zu wissen gab. Das finde ich sehr schade, denn der Roman hat viel Potential, gerade historisch gesehen! Es hat mir gefallen, dass geschichtlich viele Dinge zur Sprache kamen - hier hätte ich mir fast noch mehr gewünscht! Insgesamt ein unterhaltsamer, etwas zu betulicher Roman für Zwischendurch!

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Veröffentlicht am 25.05.2023

Anstrengend

Straßenmusik
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Sie könnten nicht unterschiedlicher sein: Jonas ist extrem introvertiert und zurückhaltend, Chiara dagegen laut und schnell aufbrausend unterwegs. Als die beiden Twennies sich durch einen Zufall in Amsterdam ...

Sie könnten nicht unterschiedlicher sein: Jonas ist extrem introvertiert und zurückhaltend, Chiara dagegen laut und schnell aufbrausend unterwegs. Als die beiden Twennies sich durch einen Zufall in Amsterdam begegnen, beginnen sie, gemeinsam Straßenmusik zu machen. Während sie musikalisch perfekt zueinander passen, harmonieren sie jedoch im echten Leben kaum. Kann aus diesen zwei vollkommen gegensätzlichen Personen eine Einheit werden?

„Straßenmusik“ war der erste Roman, den ich vom Autor Markus Behr gelesen habe. Das wunderschöne Cover und der Klappentext haben mich neugierig gemacht auf den Roman über eine spezielle Freundschaft. In wechselnder Perspektive der Hauptfiguren, aber auch der Darstellung der Gedankenwelt der ein oder anderen Nebenfigur wird die Geschichte von Jonas und Chiara wiedergegeben. Hierbei empfand ich die Perspektivwechsel als sehr angenehm und faszinierend, weil hierdurch sehr gut herausgearbeitet wurde, wie die einzelnen Figuren die verschiedensten Situationen auf ihre eigene Art und Weise deuten. Der Lesefluss war stets angenehm, der Sprachstil war mir jedoch leider zu einfach gehalten. Grundsätzlich hätte ich mich über eine eloquentere und bildhaftere Sprache gefreut, zumal es sich inhaltlich um eine künstlerische, wenn auch musikalische und nicht literarische, Thematik geht. Ich finde aber, dass es dem Roman gut getan und mehr Substanz verliehen hätte.

Inhaltlich war der Werdegang von Jonas und Chiara grundsätzlich interessant. Leider empfand ich aber beide Figuren äußerst unsympathisch und es fiel mir schwer, mich in sie hineinzuversetzen. Während Chiara oft aggressiv und unverschämt war, nervte mich Jonas‘ verhaltene Art, der nicht in Gang kommt. Mit beiden Figuren hätte ich im echten Leben ungern zu tun. Ihre Aktionen und Reaktionen konnte ich daher nur bedingt nachvollziehen, was mir das Leseerlebnis erschwerte. Hinzu kam, dass die Geschichte eher vor sich hinplätscherte, nachdem Jonas und Chiara Amsterdam verlassen hatten. Das offene Ende wirkte auf mich wiederum versöhnlich und nahezu positiv, was mir gut gefallen hat. Insgesamt konnte mich der Roman aber nicht so recht erreichen und leider empfand ich beide Hauptfiguren und dadurch das Leseerlebnis doch als sehr anstrengend.

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Veröffentlicht am 12.05.2023

Leider mau

Fiese Brise in St. Peter-(M)Ording (St. Peter-Mording-Reihe 2)
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In St. Peter-Ording soll ein Kegelturnier stattfinden und auch Ilvas Familie ist Feuer und Flamme. Doch schon vor Turnierbeginn wird einer der Favoriten tot aufgefunden. Was zunächst wie ein Unfall anmutete, ...

In St. Peter-Ording soll ein Kegelturnier stattfinden und auch Ilvas Familie ist Feuer und Flamme. Doch schon vor Turnierbeginn wird einer der Favoriten tot aufgefunden. Was zunächst wie ein Unfall anmutete, entpuppt sich als brutaler Mord. Während die Polizei nur langsam Ergebnisse erzielt, schaltet sich Ilva mit ihrer Spürnase ein: Wer hat hier die Finger im Spiel?

Auch der zweite Kriminalroman von Tanja Janz spielt in St. Peter-Ording und versprüht Urlaubsstimmung und Meeresbrise. Der Roman entspringt dem Genre „cosy crime“ und eignet sich daher hervorragend zum Wegträumen ans Meer. Richtig Spannung kam bei mir jedoch leider nicht auf. Der Fall wirkte auf mich zu vorhersehbar, die verdächtige Person entpuppte sich tatsächlich als Mörder und die Ermittlungen der Polizei wirkten stümperhaft. Auch die Protagonistin Ilva konnte mich mit ihrer forschen Art nicht recht überzeugen. Ihre Spürnase gab ihr von Beginn an vor, wer der Mörder sein muss – und so war es dann auch. Schade! Ich habe deutlich mehr erwartet. Leider haben sich die wiederkehrenden Figuren rund um Ilva ebenfalls nicht weiterentwickelt. Hier fehlten mir zum Ausgleich zu dem eher mauen Kriminalfall persönliche Situationen der einzelnen Figuren. Die Liebesromane der Autorin lese ich unglaublich gerne – den Kriminalromanen fehlt es meinem Geschmack nach bisher leider an einer echten Mordermittlung und Spannung. Ich drücke die Daumen für Band 3, da ich eigentlich ein großer Fan der Autorin bin!

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Veröffentlicht am 11.03.2023

Gewohntes Konzept

Master Class, Band 1: Blut ist dicker als Tinte
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Inhalt: Eigentlich hatte sich Riley auf den Schreibwettbewerb auf Masters‘ Castle gefreut. Schließlich lernt sie ihre Online-Schreibgruppe dort endlich persönlich kennen und kommt ihrem Traum, Autorin ...

Inhalt: Eigentlich hatte sich Riley auf den Schreibwettbewerb auf Masters‘ Castle gefreut. Schließlich lernt sie ihre Online-Schreibgruppe dort endlich persönlich kennen und kommt ihrem Traum, Autorin zu werden, näher. Doch dann reicht jemand bei der Jury anonym Geschichten über Riley ein, mit geheimen Details aus ihrem Leben. Wer steckt dahinter? Hat Killian Masters, Jury-Mitglied und Sohn der Gastgeber, etwas damit zu tun? Als die Geschichten zunehmend bedrohlicher werden, gerät Riley in Gefahr …

Ich habe mich sehr auf den neuen Roman der Autorin Stefanie Hasse schon vorab sehr gefreut. Bisher habe ich gefühlt jede Veröffentlichung der Autorin gelesen und auch ihr neues Werk ist wieder modern, jugendlich und kurzweilig. Den Hintergrund rund um die Schreibgruppe und junge AutorInnen empfand ich als sehr interessant und gut aufgearbeitet. Dennoch kommt man nicht umhin, die Parallelen zu den Vorgänger-Romanen der Autorin zu bemerken. Denn das Konzept bleibt stets ähnlich: Auch "Masterclass" ist eine Dilogie mit einer Art locked-room Szenario, einer sich entwickelnden Romanze zwischen Protagonistin und Love Interest, bei dem man sich lange nicht sicher sein kann, ob er ehrliche Absichten hat, und das große Geheimnis des Antagonisten hat natürlich auch nicht gefehlt. Eine große Überraschung in der Konstruktion des Romans gab es leider nicht und auch wenn ich die Sparte, die die Autorin bedient, sehr mag, fehlt es mir inzwischen an Varianz. Deshalb hat mich die neue Dilogie nicht so in den Bann gezogen wie erhofft. Sicherlich lesenswert, da modern und kurzweilig, aber leider nicht der große Wurf. Schade!

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Veröffentlicht am 14.02.2023

Zu hohe Erwartungen

A Night of Promises and Blood
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Winnie ist mit ihrer jüngeren Schwester Sasha nach New York gezogen. Dort möchte sie unbedingt ihren Vater finden, um zu ergründen, warum er damals die Familie verließ. Als in die Wohnung nebenan die gleichaltrige ...

Winnie ist mit ihrer jüngeren Schwester Sasha nach New York gezogen. Dort möchte sie unbedingt ihren Vater finden, um zu ergründen, warum er damals die Familie verließ. Als in die Wohnung nebenan die gleichaltrige Jo einzieht, die sie mit ihrer Art vollkommen in den Bann zieht, ahnt sie noch nicht, was auf sie zukommen wird. Denn Jo hegt ein Geheimnis, das Winnie in ihren Grundfesten erschüttern wird.

An Twilight scheiden sich die Geister. Manche lieben es heiß und innig, manche hassen es zutiefst und lehnen es ab. Mir hat es damals extrem gut gefallen und ich erinnere mich gerne daran zurück. Wenn ein Buch mit Vergleichen zu „Harry Potter“, „Agatha Christie“, oder wie in diesem Fall „Twilight“ beworben wird, weiß jeder, was gemeint ist, und die die Messlatte liegt automatisch höher. Ich persönlich gehe dann, auch wenn ich es gar nicht zwingend möchte, mit hohen Erwartungen in die Lektüre. Dieser Roman musste deshalb von vornherein viel bieten und sich mit Twilight messen. Bedauerlicherweise konnte er meine hohen Erwartungen leider nicht erfüllen.

Dies lag zum einen daran, dass sich die Geschichte sehr langsam entwickelt (slow burn) und sich inhaltlich primär auf die Emotionen der einzelnen Figuren fokussiert. Dies findet Unterstützung in dem sehr flüssigen, runden und wirklich schönen Schreibstil. Dieser hat mir sehr gut gefallen und bewirkte, dass sich die Lektüre schnell und gut lesen ließ. Gefallen hat mir zudem der Perspektivwechsel zwischen den Protagonistinnen, sodass man die Gefühlswelt sowohl von Winnie, als auch von Jo kennen lernen konnte. Unter dem Aspekt der emotionalen Fokussierung kamen bei mir jedoch erstaunlich wenig Emotionen an. Die Gefühle der einzelnen Figuren Winnie und Jo werden zwar ausführlich beschrieben, das Knistern und Prickeln zwischen den beiden blieb für mich allerdings weitestgehend nicht nachvollziehbar. Die Gefühle der beiden füreinander kamen bis auf eine Situation nicht bei mir an. Ich vermute, dass ich hierdurch oft das Gefühl hatte, dass ich mich kaum mit dem Roman beschäftige/er mich nicht in seinen Bann zieht. Sobald ich das Buch weggelegt habe, war es aus dem Sinn. Schade!

Zum anderen gab es nur sporadische Fantasy-Anteile. Auch für ein Buch der Kategorie „Romantasy“ war mir das zu wenig. Erst zum Ende des Romans nahm der Fantasy-Anteil zu, wirkte jedoch nahezu überhastet und nach einem verzweifelten Versuch, zum Ende noch den Fantasy-Anteil anzuheben. Durch diese Konstellation blieb auch der von mir erwartete Spannungsbogen aus – abgesehen vom Finale, das sehr überraschend und fesselnd war, jedoch auf wenige Seiten gepresst wurde. Hier wäre so viel Potential gewesen, das leider nicht genutzt wurde.

Rückblickend wirkt Band 1 auf mich wie der Prolog zur eigentlichen Geschichte. Er war unterhaltsam und dank des angenehmen Sprachstils sehr kurzweilig, hatte als eigenständiger Roman aber leider einige Schwächen Ich habe mir im Vorfeld deutlich mehr davon versprochen und die Vorschusslorbeeren in Bezug auf den Twilight-Vergleich hat dem Roman keinen Gefallen getan. Das Ende hat mich jedoch wieder etwas mit dem Roman versöhnt und der dem Ende innewohnende Cliffhanger sorgt dafür, dass ich wissen "muss", wie es weiter geht. Den zweiten Teil werde ich deshalb sicherlich lesen – vielleicht werde ich ja positiv überrascht!

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