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Veröffentlicht am 26.08.2021

Ein wunderbares Finale!

Scary Harry (Band 9) - Das Skelett mit der goldenen Sense
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Hurra, endlich geht es mit der Scary Harry-Reihe weiter! Da ich ein großer Scary Harry-Fan bin, habe ich mich riesig über die Info gefreut, dass dieses Jahr der neunte Teil erscheinen wird. Auf den Finalband ...

Hurra, endlich geht es mit der Scary Harry-Reihe weiter! Da ich ein großer Scary Harry-Fan bin, habe ich mich riesig über die Info gefreut, dass dieses Jahr der neunte Teil erscheinen wird. Auf den Finalband war ich tierisch gespannt.

Ottos Eltern sitzen immer noch in Qualcatraz fest, dem schaurigen Jenseits-Gefängnis. Sämtliche Rettungsversuche sind bisher gescheitert und Ottos Verzweiflung wird mit jedem Tag größer. Er ist schließlich sogar dazu bereit sich auf einen Deal mit dem fiesen SBI-Boss Drako einzulassen: Wenn Otto ihm seinen besten Freund Scary Harry ausliefert, werden Ottos Eltern von Drako begnadigt werden. Dass der hinterhältige Boss des SBI nichts Gutes im Schilde führt, wird Otto sehr bald klar werden. Es muss schleunigst ein guter Plan her! Drako zu besiegen ist jedoch alles andere als leicht – er ist schließlich seit kurzem in dem Besitz einer alten golden Sense mit mächtigen Kräften. Ob es den Freunden rechtzeitig gelingen wird, Drakos böswilligem Treiben ein Ende zu setzen? Werden sie Ottos Eltern befreien können?

Wie oben bereits erwähnt war ich überglücklich als ich erfuhr, dass es dieses Jahr endlich mit Harold, Otto und Co. in die neunte Runde gehen wird. Zu meiner großen Vorfreude hat sich allerdings auch etwas Wehmut dazugesellt, schließlich heißt es mit diesem Band Abschied nehmen von lauter liebgewonnenen Charakteren. Echt schade, dass die Reihe nun vorbei ist, schnief. Aber gut, irgendwann muss natürlich jede Buchserie mal ihr Ende finden. Und was man definitiv über das Finale sagen kann: Es schließt diese wundervolle Kinderbuchreihe würdig ab.

Ich bin zum Glück nicht mit zu hohen Erwartungen an den neunten Teil herangegangen: Mich hat Sonja Kaiblinger mit dem Abschlussband auf ganzer Linie überzeugen können. Auch „Das Skelett mit der goldenen Sense“ beschert uns eine tolle Abenteuergeschichte voller Spannung, Witz, Charme und Überraschungen und reißt einen von der ersten bis zur letzten Seite mit. Mir hat es mal wieder super viel Freude bereitet Zeit in meinem geliebten Scary Harry-Universum zu verbringen und da ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen konnte, habe ich es regelrecht verschlungen und für meinen Geschmack viel zu schnell beendet.

Ehe ich euch weiter berichte, warum mir das Buch so gut gefallen hat, kurze Info an alle Neulinge: Ich rate dringend die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da sie sehr aufeinander aufbauen. Im ersten Band ist Otto zum Beispiel erst 11 Jahre alt, während er im letzten mittlerweile fast 14 und somit ein Teenager ist. Seine Entwicklung und die der anderen Figuren mitzuverfolgen ist einfach wunderschön, daher macht es definitiv nicht nur aus Spoilergründen mehr Sinn, die Chronologie der Bücher einzuhalten.

Obwohl es bei mir nun inzwischen schon wieder ein ganzes Weilchen her ist, dass ich den Vorgänger gelesen habe, waren mir dessen Geschehnisse noch sehr präsent, sodass ich problemlos in die Geschichte hineingefunden habe.
Gleich zu Beginn erfahren wir, dass Ottos Eltern nach wie vor in Qualcatraz, dem grässlichen Jenseits-Gefängnis, festsitzen und Otto verzweifelt am überlegen ist wie er sie befreien kann. Mir tat Otto unendlich leid und ich habe es nur zu gut verstehen können, dass er quasi zu allem bereit wäre, um seine Eltern zu retten. Nach einer gescheiterten Rettungsmission zögert er sogar nicht und lässt sich auf einen Deal mit dem fiesen Darko ein. Dass dieser mit falschen Karten spielt, kann man sich als Leser*in natürlich denken, schließlich ist Darko, wie Scary Harry es so treffend formuliert, das personifizierte Böse.
Was genau Darkos Absichten sind, werde ich euch hier natürlich nicht verraten und was Otto und seine Freunde planen, um ihrem Widersacher das Handwerk zu legen und Ottos Eltern ins Diesseits zurückzuholen, wird hier in meiner Rezension selbstverständlich auch ein Geheimnis bleiben. Und was es mit Darkos mysteriöser goldener Sense auf sich hat, werde ich euch ebenfalls nicht erzählen. All das müsst ihr schon selbst herausfinden. Ich kann euch jedenfalls versprechen, dass es dieses Abenteuer echt in sich hat und ihr aus dem Mitfiebern und Mitzittern gar nicht mehr herausgekommen werdet. Und da der einmalige Humor dieser Reihe natürlich ebenfalls nicht zu kurz kommt, bibbert man nicht nur kräftig mit, sondern sitzt beim Lesen auch sehr oft mit einem Grinsen im Gesicht da. So ist zum Beispiel Fledermaus Vincent mal wieder ganz in seinem Element und sorgt mit seiner vorlauten Art für die allerbeste Unterhaltung. Ich feiere Vincent einfach immer so richtig, ich finde ihn so spitze. Sensemann Harold ist aber ebenfalls eine Nummer für sich, hihi, er hat mir auch wieder so einige Gründe zum Schmunzeln geliefert.

Von den zahlreichen Charakteren bin ich auch dieses Mal absolut verzaubert. Sie sind witzig, schräg und einzigartig und machen das Lesevergnügen mit ihren verschiedenen Persönlichkeiten und Eigenheiten stets zu etwas ganz Besonderem. Otto (unser personaler Erzähler), seine toughe beste Freunde Emily, Onkel Archibald, die Hausgeister...Ich liebe diesen kunterbunten Haufen einfach.

Neben der Story konnte auch die Gestaltung komplett bei mir punkten. Fréderic Bertrand, dessen unverkennbaren Zeichenstil ich wahnsinnig gerne mag, hat auch diesen Band mit lauter coolen und humorvollen schwarz-weiß Illustrationen versehen, die perfekt zur Geschichte passen und das Leseerlebnis nur noch schöner machen.

Das Ende konnte mich ebenfalls begeistern. Es war zwar ein wenig anders als erwartet, aber gerade diese überraschende Wende hat mir richtig gut gefallen. Also für mich wurde alles zufriedenstellend und stimmig aufgelöst und geklärt, sodass ich das Buch glücklich (und etwas wehmütig) wieder zuklappen konnte.

Fazit: Ein wunderbarer Abschlussband einer ganz besonderen Reihe!
Ich habe mich eindeutig zurecht so sehr auf mein Wiedersehen mit Otto, Emily, Sensemann Harold und Jenseits-Fledermaus Vincent gefreut: Mir hat es mal wieder unheimlich viel Vergnügen bereitet diese außergewöhnliche Truppe auf ihren Abenteuern zu begleiteten und lauter spannende, dramatische und lustige Momente mit ihnen zu erleben. Mich hat Sonja Kaiblinger mit dem Finale ihrer Scary Harry-Serie vollends überzeugen können. Von mir gibt es daher gerne 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 24.08.2021

Ein weiterer höllisch genialer Folgeband!

Luzifer junior (Band 10) - Die verrückte Zeitmaschine
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Da ich seit dem Reihenauftakt ein großer Fan der Luzifer junior-Serie bin, habe ich mich auf den zehnten Teil tierisch gefreut. Als ich dann auch noch erfuhr, dass wir dieses Mal gemeinsam mit Luzie und ...

Da ich seit dem Reihenauftakt ein großer Fan der Luzifer junior-Serie bin, habe ich mich auf den zehnten Teil tierisch gefreut. Als ich dann auch noch erfuhr, dass wir dieses Mal gemeinsam mit Luzie und seinen Freunden durch die Zeit reisen werden, ist meine Vorfreude nur noch größer geworden. Ich liebe Zeitreisegeschichten! Dem Erscheinen von Band 10 habe ich daraufhin ganz ungeduldig entgegen gefiebert.

Steve, Luzifer seniors Assistent, hat eine revolutionäre und sensationelle Erfindung gebaut: Eine echte Zeitmaschine! Ihr Schöpfer hat sie sogar schon ausprobiert; sie scheint also tatsächlich zu funktionieren. Genial! Aber klappt eine Zeitreise auch mit mehreren Personen gleichzeitig? Das wollen Luzie und seine Freunde unbedingt herausfinden. Jeder von ihnen darf sich eine Zeit aussuchen, in die sie am liebsten reisen möchten. Ein unglaubliches und gefährliches Zeitreiseabenteuer beginnt…

Wahnsinn, dass wir mit Luzie und Co. nun tatsächlich schon in die 10. Runde gehen. In der Regel bin ich ja eigentlich nicht so der Fan von langen Buchreihen, aber bei der Luzifer junior-Serie kann es mir gar nicht genug Bände geben. Mich konnte, wie oben bereits erwähnt, bisher jeder Band begeistern – auch der zehnte, den ich heute in einem Rutsch durchgesuchtet habe.
Meine hohen Erwartungen konnten mal wieder gänzlich erfüllt werden: Dreamteam Jochen Till und Raimund Rey haben in meinen Augen auch mit „Die verrückte Zeitmaschine“ eine weitere wunderbare Fortsetzung aufs Papier gebracht, die voller Spannung, Spaß und origineller Ideen steckt, an keiner Stelle Langeweile aufkommen lässt und teuflisch gut illustriert ist. Solltet ihr noch nicht das Vergnügen gehabt haben Luzie und seine Freunde auf ihren Abenteuern zu begleiten, kann ich euch echt nur nahelegen, das schleunigst zu ändern. Die Bücher sind einfach die reinsten Gute-Laune-Macher. Ich rate allerdings dringend von Band 1 an aufwärts zu lesen. Zwingend erforderlich ist es zwar nicht, da die Bände meist recht abgeschlossen sind, aber da sie trotz allem aufeinander aufbauen, ist es meiner Ansicht nach durchaus sinnvoller die chronologische Reihenfolge einzuhalten.

Ich habe auch dieses Mal völlig mühelos in das Luzifer junior-Universum zurückgefunden. Nach einem kleinen, sehr unterhaltsamen Abstecher in der Hölle zu Beginn befinden wir uns wieder bei Luzie und Co. auf der Erde. Die Handlung setzt direkt an den Vorgänger an und man ist sofort wieder mittendrin im Geschehen. Steve, der Assistent von Luzies Vater, hat eine Zeitmaschine gebaut und als er die vier Freunde fragt, ob sie seine Erfindung gerne austesten möchten, sind diese natürlich sofort Feuer und Flamme.

Mir hat die Idee mit der Zeitmaschine total gut gefallen. Da die vier Freunde jeder ein anderes Reiseziel aussuchen dürfen, wird es uns insgesamt an vier verschiedene Orte in den unterschiedlichsten Epochen verschlagen. Ich bin da so richtig ins Mitfiebern geraten und war ganz gebannt darauf zu erfahren für welche Ziele sich die vier wohl jeweils entscheiden werden. Da ich nur nicht zu viel von der Handlung verraten möchte, werde ich bezüglich der Zeitreisen nun nicht näher ins Detail gehen. Stellt euch einfach mal darauf ein, dass ihr gemeinsam mit Luzie, Lilly, Aaron, Gustav und Cornibus vier grundverschiedene Orte besuchen werdet, die voller Gefahren und Überraschungen stecken und sogar ein bisschen historisches Wissen vermitteln. Mir persönlich hat Luzies Ziel am besten gefallen. Zum einen, weil ich die Kulisse einfach nur klasse fand und zum anderen, weil ich diese Zeitreise als besonders lustig empfunden habe.
Humormäßig bin ich insgesamt mal wieder ganz auf meine Kosten gekommen. Vor allem über Luzie, den man wahrlich nicht als Geschichtsexperte bezeichnen kann, habe ich mich prächtig amüsiert, hihi.

Großartig fand ich auch, dass einen die Story nicht nur bestens unterhält und durchweg an die Seiten fesselt, sondern auch viele schöne Werte vermittelt wie Freundschaft, Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft, und zudem sehr zum Nachdenken anregt. So wird Luzie und seinen Freunden bei ihrer letzten Zeitreise-Station noch bewusst werden, dass man höllisch aufpassen muss nur ja nicht in den Geschichtsverlauf einzugreifen, da dies schwerwiegende Folgen haben kann.
Der letzte Zeitreisetrip wird ziemlich emotional und dramatisch, so viel sei schon mal gesagt, sodass man zum Ende hin ganz bewegt dasitzt und richtig am Mitbibbern ist.

Neben der Geschichte ist auch die Aufmachung mal wieder spitzenmäßig gelungen. Raimund Frey hat auch diesen Band mit zahlreichen schwarz-weiß Illustrationen versehen, die allesamt perfekt mit dem Geschehen im Text harmonieren und unglaublich witzig gezeichnet sind. Mir haben die Bilder mal wieder wahnsinnig gut gefallen. Ich stehe einfach total auf den unverkennbaren Zeichenstil vom Raimund Frey.

Fazit: Ein höllisches Lesevergnügen mit Gute-Laune-Garantie!
Ich habe mich eindeutig zurecht so sehr auf den zehnten Luzifer junior-Band gefreut – ich finde dieses Buch einfach nur genial. Mir hat es diebisch viel Freude bereitet Luzie und seine Freunde auf ihren turbulenten Zeitreiseabenteuern zu begleiten und gemeinsam mit ihnen lauter spannende, lustige und aufregende Momente zu erleben. Von mir gibt es sehr gerne 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 23.08.2021

Spannend, tiefgründig, lustig und berührend!

Der Urwald hat meinen Vater verschluckt
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Bei einem Blick in das neue Programm des Thienemann-Esslinger Verlags ist mir „Der Urwald hat meinen Vater verschluckt“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover finde ich richtig cool, mich sprach es einfach ...

Bei einem Blick in das neue Programm des Thienemann-Esslinger Verlags ist mir „Der Urwald hat meinen Vater verschluckt“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover finde ich richtig cool, mich sprach es einfach direkt an. Auch der originelle Titel machte mich superneugierig auf die Geschichte. Nachdem ich mir dann fix den Klappentext durchgelesen hatte, zögerte ich keine Sekunde lang und ließ das Buch bei mir einziehen.

Eva hat eine weiße Mutter, die eine berühmte Sängerin ist, sie hat Luuk, ihren allerbesten Freund und Fast-Bruder, und sie hat an ihrem rechten Fuß einen sechsten Zeh mit magischen Kräften. Einen Vater hat die 12-jährige aber nicht. Eva hat ihren Papa nie kennengelernt. Sie weiß noch nicht einmal wie er heißt oder wo er lebt, da ihre Mutter nicht gerne über ihn spricht. Als Eva für den Biologieunterricht eine Projektarbeit machen soll und selbst entscheiden darf, worüber sie schreiben möchte, entschließt sie sich kurzerhand für „Biologische Väter“. Je länger sie sich mit dem Thema beschäftigt, desto größer wird ihr Wunsch, ihren leiblichen Vater endlich kennenzulernen. Da ihre Mutter auf ihre Nachfragen weiterhin eisern schweigt, beginnt Eva selbst nachzuforschen und findet schnell heraus, dass ihr Vater Rico heißt, ebenfalls 11 Zehen haben muss wie sie und in Suriname wohnt, mitten im tiefsten Dschungel. Da sie alleine nicht weiterkommt, wendet sie sich – ohne das Wissen ihrer Mutter – an die Fernsehsendung „Verlorene Zeit“, die Leuten dabei hilft vermisste Familienmitglieder aufzuspüren. Eine abenteuerliche Suche voller Überraschungen quer durch den Urwald Surinames beginnt. Ob Eva ihren Vater finden wird? Und wenn ja, was für ein Mensch ist er? Wird er so sein, wie Eva ihn sich in ihrer Vorstellung ausgemalt hat?

Dies war mein erstes Werk von Simon van der Geest und es wird auf jeden Fall nicht mein letztes gewesen sein! In meinem Regal steht bereits ein anderes Buch aus seiner Feder, welches ich mir vor einiger Zeit zugelegt habe, das dann aber leider vorerst auf meinem (gigantisch hohen) SuB gewandert ist. Da hoffe ich nun sehr, dass ich demnächst endlich dazu kommen werde, es zu lesen. Da mir „Der Urwald hat meinen Vater verschluckt“ so gut gefallen hat, kann ich es nun kaum mehr erwarten die anderen Bücher des niederländischen Autors kennenzulernen.

Bei mir trat von Anfang an das ein, was ganz klar für ein gutes Buch spricht: Einmal mit dem Lesen begonnen, wollte ich am liebsten gar nicht mehr damit aufhören. Die Story konnte mich einfach sofort packen, die kindliche Erzählweise sagte mir auf Anhieb zu und dass die Kapitel schön kurz sind, hat mich sehr gefreut (ich bin ein großer Fan von kurzen Kapiteln). Für mich hat sich die Geschichte angenehm flüssig und locker-leicht lesen lassen, sodass ich nur so durch die Seiten geflogen bin und das Buch innerhalb kurzer Zeit verschlungen habe.

Erfahren tun wir alles aus der Sicht der 12-jährigen Eva in der Ich-Perspektive. Mit Eva hat der Autor eine tolle Romanheldin erschaffen. Sie ist liebenswert, mutig, aufgeweckt und klug und wirkt jederzeit absolut authentisch. Ich habe Eva sofort in mein Herz geschlossen und für ihre Stärke und Entschlossenheit, die sie während ihrer Suche nach ihrem Vater an den Tag legen wird, habe ich sie zutiefst bewundert. Ich fand Eva einfach zauberhaft und obwohl ich einige Jährchen älter bin als sie, ist es mir jederzeit mühelos gelungen mich in sie hineinzuversetzen.

Ich habe beim Lesen richtig mit Eva mitgefiebert, mitgefühlt und mitgebangt. Die Suche nach ihrem Vater wird ungemein packend und emotional beschrieben; vor allem der Teil, der uns in den wilden Dschungel Surinames mitnimmt, hält einen in Atem. Spätestens ab da kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Mich haben allerdings bereits die Geschehnisse davor, die in Holland spielen, an die Seiten gefesselt. Da die Mutter partout nicht über Evas biologischen Vater sprechen möchte, beginnt unsere Hauptprotagonistin auf eigene Faust nachzuforschen und wird auf immer mehr Puzzleteile stoßen. Ihre Ergebnisse hält sie in ihrer Bio-Projektarbeit fest und da wir Leserinnen deren Kapitel zu lesen bekommen, kann man wunderbar mitverfolgen wie Eva ihrem Vater immer mehr auf die Spur kommt.
Ich fand es unheimlich spannend Evas Nachforschungen mitzuverfolgen und die Kapitel für ihre Projektarbeit haben mich bestens unterhalten. Evas Art und Weise ihre Erkenntnisse zu dokumentieren ist einfach herrlich. Mir haben sowohl ihre Texte als auch ihre witzigen Zeichnungen jede Menge Schmunzler entlockt.

Sehr interessant fand ich auch die Dreharbeiten für die Fernsehsendung „Verlorene Zeit“, an die unsere Ich-Erzählerin sich noch wenden wird. Die Szenen werden ziemlich genau so dargestellt, wie ich mir eine Fernsehsendung dieser Art vorstelle, sprich: Stets auf Show und Drama aus. Also auf mich haben die Beschreibungen sehr realistisch gewirkt.

Auch die vielen verschiedenen Nebencharaktere haben auf mich vollkommen lebensecht gewirkt. Evas Mutter, ihr bester Freund Luuk, das Fernsehteam, die Menschen in Suriname... – allesamt wurden sie in meinen Augen prima ausgearbeitet und sorgen mit ihren verschiedenen und teils recht ulkigen Eigenschaften für ein außergewöhnliches Lesevergnügen.
Neben Eva habe ich Luuk besonders liebgewonnen. Die innige Freundschaft zwischen den beiden Kindern fand ich wundervoll, mir hat sie richtig das Herz erwärmt.

Womit das Buch ebenfalls gänzlich bei mir punkten konnte: Das Setting. Ich mochte sowohl die Szenen in Holland als auch die in Suriname total gerne, allerdings konnten mich letztere schon deutlich mehr begeistern. Mit einem abenteuerlichen Urwald konnte die Holland-Kulisse dann irgendwie doch nicht so ganz mithalten.
Suriname wird unglaublich bildhaft, atmosphärisch und genial beschrieben! Die feuchtwarme Hitze, die Schauplätze, das Leben dort, das so anders ist als bei uns in Europa – ich hatte beim Lesen richtiggehend das Gefühl live dabei zu sein. Simon van der Geest muss für seinen Roman sehr genau und viel recherchiert haben. Sowohl die Fernseharbeiten als auch die Beschreibungen von Suriname haben auf mich einen ausgesprochen realistischen Eindruck gemacht.

Eine Sache, die mich zunächst nur etwas gestört und auch irritiert hat: In Suriname sprechen fast alle Evas Sprache, sprich Niederländisch. Das hatte mich ziemlich verwundert, muss ich sagen. Zuerst dachte ich, dass sich der Autor da einfach ein wenig künstlerische Freiheit erlaubt hat, aber dann habe ich aus Interesse mal Suriname gegoogelt. Ich muss ja gestehen, dass mir dieses Land bisher völlig unbekannt war. Meine Recherche hat sehr schnell ergeben, dass die Amtssprache in Suriname Niederländisch ist. Mein leichtes Stirnrunzeln über die unkomplizierte Verständigung hat sich daraufhin im Nu gelegt und ich konnte glücklich (und mit einer neu gefüllten Wissenslücke) weiterlesen. ;)

Ob Eva ihren Vater noch finden wird, werde ich euch hier nicht erzählen. Spannung muss schließlich sein, hehe. Ich jedenfalls finde das Ende sehr gelungen. Es war zwar anders als erwartet, aber keineswegs schlecht anders. Mir hat es echt gut gefallen, sodass ich das Buch absolut zufrieden wieder zuklappen konnte.

Fazit: Fesselnd, lustig, ergreifend. Eine wundervolle Abenteuergeschichte mit Tiefgang!
Der niederländische Autor Simon van der Geest hat mit „Der Urwald hat meinem Vater verschluckt“ einen ganz besonderen Kinderroman für Leser
innen ab 10 Jahren aufs Papier gebracht, mit welchem er mich auf ganzer Linie überzeugen konnte. Mich hat die Geschichte durchweg mitgerissen und einfach nicht mehr losgelassen. Sie hat mich berührt, nachdenklich gestimmt und öfters ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Ich kann dieses herzerwärmende Buch über die Suche nach der eigenen Herkunft, Familie, Selbstfindung und Freundschaft nur empfehlen. Ich finde es großartig. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 21.08.2021

Ein absolutes Highlight für mich!

Die beste Zeit ist am Ende der Welt
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Bei einem Blick in das neue Programm des Arctis Verlags ist mir „Die beste Zeit ist am Ende der Welt“ sofort ins Auge gesprungen. Beim Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick; sieht es nicht wunderhübsch ...

Bei einem Blick in das neue Programm des Arctis Verlags ist mir „Die beste Zeit ist am Ende der Welt“ sofort ins Auge gesprungen. Beim Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick; sieht es nicht wunderhübsch aus? Da mich auch der Klappentext direkt ansprach, zögerte ich keine Sekunde lang und ließ das Buch bei mir einziehen.

Die 17-jährige Peyton möchte einfach nur noch weg. Weg vom College, weg von ihren angeblichen Freunden, weg von allem. Sie braucht eine Veränderung, einen Neuanfang, ein anderes Leben. Sie beschließt kurzerhand nach Kanada zu flüchten. Allein und ohne einen festen Plan, aber mit ganz viel Entschlossenheit und ihrem geliebten Skizzenbuch, steigt sie in den nächstbesten Flieger nach Vancouver. Kurz nach ihrer Ankunft wird sie auf eine bunte Truppe Reisender treffen, die ihr endlich das geben werden, wonach sie sich schon so lange sehnt: Echte Freundschaft. Gemeinsam mit ihnen wird Peyton einen unvergesslichen Roadtrip durch die atemberaubende Landschaft Kanadas machen, bei dem sie nicht nur ihre Reisebegleiter und das Land besser kennenlernen wird, sondern vor allem auch sich selbst.

Kennt ihr das? Ihr beginnt mit einem Buch, lest ein paar Seiten und auf einmal überkommt euch dieses Gefühl, das euch sagt: Das wird gut. Das wird richtig, richtig gut! Das wird ganz bestimmt ein Highlight werden!
Mir erging es so bei „Die beste Zeit ist am Ende der Welt“. Als ich mit dem Lesen begann, war ich mir wirklich schon nach wenigen Zeilen vollkommen sicher, dass ich mal wieder einen absoluten Glückstreffer gelandet habe und mit „Die beste Zeit ist am Ende der Welt“ ein Buch in Händen halte, das ich lieben werde. Und tja, was soll ich sagen, genauso so war es dann auch.

Mir hat mein erstes Werk aus der Feder von Sara Barnard wahnsinnig gut gefallen, sogar besser als erwartet. Ich habe mich von Beginn an pudelwohl zwischen den Buchdeckeln gefühlt und einmal zwischen sie abgetaucht, wollte ich einfach nur noch eines tun: Lesen. Da ich zum Glück gerade sehr viel Zeit hatte und diese natürlich dem Buch gewidmet habe, habe ich die Geschichte ohne längere Pausen in vollen Zügen genießen können und im Nu durchgeschmökert.

Erzählt wird alles aus der Sicht der 17-jährigen Peyton in der Ich-Perspektive. Peyton habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie ist sympathisch, lustig und authentisch und da ihre Gefühls- und Gedankenwelt glaubhaft und realistisch dargestellt wird, ist es mir, trotz des Altersunterschieds, jederzeit mühelos geglückt mich in sie hineinzuversetzen und ihr Denken und Fühlen nachzuvollziehen. Hinzu kommt natürlich noch der Aspekt, dass uns Peyton abwechselnd von der Gegenwart und der Vergangenheit berichtet. Dank der zahlreichen Zeitsprünge kann man unsere Hauptprotagonistin nur noch besser verstehen, man lernt sie ganz genau kennen und fühlt sich ihr beim Lesen richtig nahe.

Mir hat die Erzählweise unheimlich gut gefallen. Die humorvolle Art, wie uns Peyton ihre Geschichte erzählt, war komplett meine und die ständigen Zeitwechsel sagten mir ebenfalls auf Anhieb zu. Sie gestalten das Leseerlebnis so schön abwechslungsreich und mitreißend, sodass man von Anfang an ganz gebannt von der Handlung ist.
Als Leser*in erfahren wir erst so nach und nach, was genau sich alles Schlimmes in Peytons Leben zugetragen hat und warum sie sich so sehr nach einer Flucht von allem sehnt.
Peytons Schulzeit war geprägt von täglichen Mobbingangriffen, Einsamkeit, Unsicherheiten und Selbstzweifeln und der Wechsel ans College wird ihr leider nicht den von ihr erhofften positiven Neuanfang bescheren. Ich habe bei den Davor-Kapiteln unendlich mit unserer Hauptprotagonistin mitgelitten. Sie möchte doch einfach nur dazugehören und Freunde haben, so wie sie es aus Filmen und Büchern kennt, aber irgendwie scheint ihr dies nicht vergönnt zu sein. Mir haben diese Erzählungen stellenweise richtig das Herz zerrissen.

Während Peytons Vergangenheit voller Schmerz und Leid steckt, ist ihr jetziges Leben um einiges hoffnungsvoller und glücklicher. Peyton wird sich kurzerhand dazu entschließen ganz allein nach Kanada zu reisen (wofür ich sie tief bewundert habe; ich hätte mich das im Leben nicht getraut) und während ihres Aufenthalts in diesem ihr völlig fremden Land wird die 17-jährige eine fantastische Entwicklung durchmachen.

Peyton wird in Kanada endlich zu sich selbst finden und sich über viele Dinge bewusst werden. Sie wird unter anderem erkennen, dass sie ihre eigene Entscheidung treffen muss, um ein Leben in Glück führen und der Mensch sein zu können, der sie sein möchte. Ihr wird klar werden, dass es in keinster Weise an ihr lag, dass sie all die Jahre gemobbt und ausgrenzt wurde. Sie wird lernen wieder Vertrauen zu anderen zu fassen und in deren Gegenwart die echte Peyton zu sein. Sie wird auf wundervolle Menschen treffen und entdecken, dass es wahre Freundschaft wirklich gibt. All dies mitzuerleben fand ich so schön und ergreifend. Ich habe Peyton wirklich nur zu gerne auf ihrem Selbstfindungstrip begleitet.

Es ist allerdings nicht nur Peyton zu verdanken, dass mir das Buch herrliche Lesestunden bereitet hat – auch die weiteren verschiedenen Charaktere haben dazu beigetragen, dass ich mich in diesen Roman verliebt habe. Wobei ich da jetzt nur von den Figuren im Hier und Jetzt spreche. Die Personen in den Davor-Kapiteln mochte ich definitiv nicht.
In Kanada aber wird Peyton die Bekanntschaft von lauter liebenswerten und außergewöhnlichen Menschen machen. Sie wird auf eine bunte Truppe Backpacker treffen und gemeinsam mit ihnen in einem coolen Wohnmobil namens Justin die atemberaubende Landschaft Westkanadas bereisen. Ich habe Peytons neue Wegbegleiter und Freunde ungeheuer liebgewonnen und mich vom ersten Moment an rundum wohl in diesem fröhlichen, witzigen und abenteuerlustigen Haufen gefühlt. Vor allem Beasey mochte ich super gerne und die zarte Liebesgeschichte, die sich zwischen ihm und Peyton noch entwickeln wird, hat mich sehr berührt.

Wovon ich euch nun endlos etwas vorschwärmen könnte, ist das Setting. Kanada ist schon seit langem eines meiner größten Reiseziele und Roadtrip-Stories lese ich für meinen Leben gerne. Ich bin hier daher ganz auf meine Kosten gekommen. Die Reise und die Schauplätze werden unglaublich toll beschrieben, sodass eine ganz besondere Atmosphäre geschaffen wird und man beim Lesen das reinste Kopfkino hat. Es ist einfach nur traumhaft, sag ich euch. Mein Fernweh nach Kanada ist jetzt nur noch größer geworden. Hoffentlich kann ich mir meinen großen Reisewunsch eines Tages erfüllen.

Fazit: „Die beste Zeit ist am Ende der Welt“ ist so ein Buch, bei dem ich nur sagen kann: Unbedingt lesen! Es erzählt eine so wunderbare und wertvolle Geschichte über Selbstfindung, die wahre Bedeutung von Freundschaft, Liebe, Zukunftspläne, Reisen und das Sammeln von neuen Erfahrungen. Die Erzählung steckt voller Tiefe, Wärme und großartig gezeichneter Charaktere, sie nimmt uns auf einen unvergesslichen Roadtrip mit und ist schmerzhaft und wunderschön zugleich. Ich bin total begeistert, für mich ist dieses Buch ein absolutes Highlight. Es hat mich durchweg mitgerissen, bewegt, glücklich gemacht, die tollsten Bilder in den Kopf gezaubert und einfach nicht mehr losgelassen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 19.08.2021

Außergewöhnlich und wunderbar schräg. Ein herrliches Lesevergnügen!

Pri und der unterirdische Garten
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Bei einem Blick in das neue Herbstprogramm des Mixtvision Verlags ist mir „Pri und der unterirdische Garten“ sofort ins Auge gesprungen. Von dem Cover habe ich mich auf den ersten Blick wie magisch angezogen ...

Bei einem Blick in das neue Herbstprogramm des Mixtvision Verlags ist mir „Pri und der unterirdische Garten“ sofort ins Auge gesprungen. Von dem Cover habe ich mich auf den ersten Blick wie magisch angezogen gefühlt und auch der Klappentext konnte meine Neugierde umgehend wecken. Das Buch klang einfach nur richtig gut! Für mich stand daher sehr schnell fest, dass ich es unbedingt lesen möchte.

Der fast 12-jährige Pri Kholi ist nicht nur das offizielle Maskottchen und der Lieblingspromi von Dunn’s Orchard – er war auch das erste Kind in dieser kleinen Stadt. Er kennt diesen Ort daher besser als jeder andere und kann sich noch sehr gut daran erinnern, wie es früher war. Früher, ehe alles plattgemacht und zugebaut wurde. So ein Stadtexperte wie Pri müsste ja eigentlich in der Lage sein, auf sämtliche Fragen über seinen Heimatort antworten zu können, doch als das Mädchen Attica Stone eines Tages in Dunn’s Orchard auftaucht, muss Pri feststellen: Er weiß nicht alles über Dunn’s Orchard. Auf Atticas Frage, wo denn eigentlich die Obstgärten sind, die der Stadt ihren Namen gegeben haben, hat er keine Antwort. Auf ihrer Suche nach den verschwundenen Obstbäumen werden die beiden Kinder unter anderem dem mysteriösen Knochenmann im Gruselwald zu begegnen, auf ein Motorrad in einem Baum und einen Faultierexpress stoßen und ein Haus entdecken, das nur aus Türen besteht. Und die unglaublichste Entdeckung von allem könnte die Zerstörung ihrer Stadt bedeuten.

Kennt ihr das? Ihr beginnt mit einem Buch und denkt nach den ersten paar Seiten „Hmm, na ja...“, lest aber dennoch weiter, in der Hoffnung, dass euch die Story noch catchen wird. Aus dem „Hmm, na ja...“ wird allmählich ein „Doch, ja, ist irgendwie doch ziemlich cool.“ Und wenig später seid ihr so gefesselt und angetan von den Geschehnissen, dass ihr mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören könnt.
Mir erging es so bei „Pri und der unterirdische Garten“. Irgendwie habe ich ein kleines bisschen gebraucht, ehe ich komplett in die Handlung hineingefunden habe. Nachdem es mir aber schließlich einmal gelungen war und mir so richtig bewusst wurde, was für eine coole Geschichte sich zwischen den Buchdeckeln verbirgt, habe ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen können und mit großer Begeisterung verschlungen.

Mat Larkin hat mit seinem Middle-Grade-Debüt ein Buch aufs Papier gebracht, das man wahrlich nur als ungewöhnlich bezeichnen kann. Die Story ist echt schräg und steckt voller absurder Einfälle und skurriler Figuren. Und da sie zudem auf eine superwitzige Weise erzählt wird, bekommt man das Grinsen an vielen Stellen gar nicht mehr aus dem Gesicht. Zugleich stimmt die Erzählung aber auch nachdenklich und vermittelt wichtige Werte und Botschaften. Solche Bücher liebe ich einfach. Diese Mischung aus Humor, Absurdität und Tiefgang ist absolut mein Ding und wenn es euch genauso gehen sollte, kann ich euch nur nahelegen „Pri und der unterirdische Garten“ zu lesen.

Erzählt wird alles aus der Sicht des fast 12-jährigen Pri in der Ich-Perspektive. Mit Pri hat der Autor einen ganz besonderen Hauptprotagonisten erschaffen. Pri ist ein total sympathetischer und humorvoller Typ, er ist schlau, authentisch und einzigartig - man muss ihn einfach gernhaben. Ich habe Pri sehr schnell in mein Herz geschlossen und mich teils köstlich über ihn amüsiert. Die Art und Weise wie er uns die Geschehnisse schildert ist einfach spitze und seine ulkige Angewohnheit ständig Selbstgespräche zu führen, hat mir immerzu breite Schmunzler entlockt.

Was die weiteren Charaktere angeht, kann ich mich ebenfalls nur begeistert äußern. Da hätten wir zum Beispiel Attcia Stone, die neu in die Stadt ist und mit der sich Pri rasch anfreunden wird, obwohl er sie zunächst etwas sonderbar findet. Attica ist wahrhaftig eine Nummer für sich. Also ich habe ihre einmalige Art so richtig gefeiert und das Zusammenspiel zwischen ihr und Pri zählte ganz klar zu meinen Highlights in dem Buch.
Mein persönlicher Star war allerdings Slotcar, eine Freundin von Pri. Slotcar ist sogar noch schrulliger drauf als Attica. Sie wirkt irgendwie echt total durchgeknallt, ist aber, da muss ich Attica völlig recht geben, absolut genial.
Die weiteren Figuren sind ebenfalls allesamt wunderbar kurios gezeichnet. In diesem Buch wimmelt es einfach nur so vor liebenswert-verrückten Gestalten. Am liebsten würde ich euch noch viel mehr von ihnen berichten, da sie mir alle so gut gefallen haben. (Janet zum Beispiel ist ebenfalls ein echter Knaller, hihi.) Ich möchte aber natürlich nicht zu viel verraten, daher leite ich nun mal zum Setting über.

In „Pri und der unterirdische Garten“ sind definitiv nicht nur die Charaktere wunderlich – auch der Ort, an dem sie leben, ist es. In der Kleinstadt Dunn’s Orchard sieht ein wackeliges Haus wie das andere aus, es gibt eine Second, eine Third, aber keine First, sondern eine Frist Street, es kommt ständig zu seltsam ruckeligen Stromausfällen und obwohl das Städtchen Dunn’s Orchard (also Dunn‘s Obstgarten) heißt, findet man in der Stadt keinen einzigen Obstbaum.
Ich fand den Schauplatz richtig klasse. Dunn’s Orchard und auch der mysteriöse Gruselwald, in den es uns noch mit Pri und Attica verschlagen wird, werden großartig beschrieben und die geheimnisvolle Atmosphäre, die durchweg herrscht, konnte mich vollkommen verzaubern.

Bezüglich der Handlung habe ich euch ja bereits berichtet, dass sie mich durchweg mitreißen konnte. Sie steckt voller spannender und unterhaltsamer Szenen und kann mit lauter Überraschungen, Rätsel und fantasievoller Ideen aufwarten.
Neben diesen Dingen setzt sich die Geschichte aber auch mit vielen wichtigen Themen auseinander wie die Bedeutsamkeit von Natur, Mut, Freundschaft, Mobbing und Zusammenhalt. So abgedreht die Story teilweise auch sein mag, sie ist auch sehr intelligent und regt zum Nachdenken an.

Da die Erzählung recht abgeschlossen endet, gehe ich davon aus, dass es sich bei „Pri und der unterirdische Garten“ um einen Einzelband handelt. Mir hat das Ende sehr gut gefallen. Es hat mich absolut zufriedenstellen können, sodass ich das Buch glücklich wieder zuklappen konnte.

Fazit: Außergewöhnlich, fesselnd, herrlich schräg. Ein wundervoller Lesespaß für Jung und Alt!
Mir hat mein erstes Werk aus der Feder von Mat Larkin ein unvergessliches Leseerlebnis beschert. „Pri und der unterirdische Garten“ ist ein ganz besonderer Abenteuerroman für Leser*innen ab 10 Jahren voller unvergleichbarer Figuren, Fantasie und Geheimnisse. Die Geschichte ist lustig und klug geschrieben, sie sprüht nur so vor bizarren Ideen, Witz und Charme und enthält eine ganz tolle Message. Obwohl ich leichte Einstiegsprobleme hatte, werde ich dennoch die volle Sternenzahl vergeben. Dieses originelle Buch muss einfach 5 Sterne von mir bekommen. Ich kann es jedem nur ans Herz legen!

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