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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.12.2022

Düster und stimmungsvoll

Wintersterben
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Vorab: es handelt sich hier um einen zweiten Band. Ich fand tatsächlich, dass das nicht gut ersichtlich war und auch, wenn der erste Fall abgeschlossen war, so hatte ich hier beim Lesen das Gefühl, dass ...

Vorab: es handelt sich hier um einen zweiten Band. Ich fand tatsächlich, dass das nicht gut ersichtlich war und auch, wenn der erste Fall abgeschlossen war, so hatte ich hier beim Lesen das Gefühl, dass Vorgeschichte fehlte. Und dabei habe ich Band 1 sogar gelesen, habe aber trotzdem nur beschwerlich in die Geschichte reingefunden.

Zum Inhalt: Valeria Ravelli hat einen neuen Fall. Sie fährt in die Waliser Alpen, wo in einer Höhle eine Leiche gefunden wurde. Ihre Ermittlungen führen sie auf die Spur vermisster Mädchen und ein in ein Dorf, das eisern schweigt. Und in eine Dorfgemeinschaft, in der nichts ist, wie es scheint.

Autor Martin Krüger schreibt einfach sehr atmosphärisch, so auch hier wieder. Das abgeschottete Dorf, die düsteren Höhlen, eine wilde Landschaft der walisischen Alpen- das alles trägt beträchtlich zur Stimmung bei. Generell haben mir die Beschreibungen des Handlungsrahmens und auch der Dorfgemeinschaft echt gut gefallen. Ich konnte mir die abweisende Stimmung gut vorstellen.

Was mir diesmal schwer gefallen ist: es werden wahnsinnig viele Personen vorgestellt und in die Handlung eingeführt, die dann gar nichts damit zu tun haben. Da war es gar nicht so leicht den Überblick zu behalten. Auch hatte ich immer wieder das Gefühl, dass Valeria von ihrer Vergangenheit heimgesucht wird bzw. mit dieser hadert. Dazu gab aber irgendwie zu wenig Kontext. Außerdem fand ich nicht alle Handlungsweisen von ihr so wirklich nachvollziehbar, manches wirkt überstürzt und leichtsinnig.

Insgesamt war das Buch schon spannend, aber der Funke ist diesem Fall einfach nicht völlig übergesprungen. Die Auflösung fand ich dann auch ein bisschen übertrieben und an den Haaren herbeigezogen. Ich würde 3,5 Sterne vergeben

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Veröffentlicht am 19.12.2022

So gruslig kann Wissenschaft sein

Nano
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Ich fand das Cover zu „Nano“ total ansprechend. Es fällt direkt ins Auge und macht neugierig. Da ich schon Bücher zum Thema Nanotechnologie gelesen hatte, hatte ich eine ungefähre Vorstellung was mich ...

Ich fand das Cover zu „Nano“ total ansprechend. Es fällt direkt ins Auge und macht neugierig. Da ich schon Bücher zum Thema Nanotechnologie gelesen hatte, hatte ich eine ungefähre Vorstellung was mich inhaltlich erwarten würde. Bekommen habe ich einen wissenschaftlich brisanten, teils grusligen Thriller, aber trotz knapp 1000 Seiten sein Potential nicht ausgereizt hat.

Zum Inhalt: einer Forschungseinrichtung in Köln scheint der Durchbruch in ihrer Arbeit zur Nanotechnologie gelungen sein. Die Teilchen reproduzieren sich völlig selbstständig und können Materie zersetzen und neue Dinge aus ihr formen. Es könnte der Durchbruch für die Menschheit sein. Doch dann wird ein Anschlag auf die Einrichtung verübt und plötzlich scheint die Gefahr dieser Technologie außer Kontrolle.


Vorab mal: ich habe das Ebook gelesen, auf meinem Reader hatte es mit angenehmer Schriftgröße 925 Seiten. Das ist mir für einen Thriller eigentlich zu viel, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass solche Bücher meist zu ausschweifend sind und den Fokus verlieren. Bei diesem Buch war es eher so, dass der Fokus so viel Raum eingenommen hat, dass der Handlungsspielraum für alles andere viel zu knapp bemessen war und das Buch dadurch Potential verschenkt hat.

Es war wirklich toll, wie detailliert die Forschung zu Nanotechnologie beschrieben wurde. Hier steckt sicherlich einiges an Recherche drin. Auch der Konflikt zwischen Politik und Wissenschaft ist sicherlich interessant und gehört in solch einem Buch betrachtet, nimmt hier aber für meinen Geschmack zu viel Raum ein. Statt die Auswirkungen der Nanotechnologien und die damit verbundenen Schrecken stärker aufzuzeigen, wie man es bei einem Thriller erwarteten würde, wird hier viel Fokus auf die Bürokratie dahinter gelegt.

Obwohl es zu Beginn quasi drei Hauptcharaktere gibt, kommt mir Elenas Sicht irgendwie zu kurz, dabei war sie für mich die spannendste. Hier hätte man sicherlich mehr rausholen können, erfährt sie doch aus erster Hand, was der wissenschaftliche Fortschritt einen Menschen kosten kann.

Das Buch liest sich flüssig, auch wenn ich einige Stellen etwas langatmig fand. Kürzen hätte dem Buch sicherlich gutgetan. Trotzdem solide und überzeugend grusliges Szenario. 3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 26.11.2022

Eine Jagd um Leben und Tod

Lore. Die Spiele haben begonnen. Sie kämpft um ihr Leben
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Ich liebe Mythologie, Sagen und Göttergeschichten. Dieses Buch hat mich also von Anfang an neugierig gemacht. Zudem ht mich das Design total angefixt und ich habe mir sogar eine Schmuckausgabe dieses Buches ...

Ich liebe Mythologie, Sagen und Göttergeschichten. Dieses Buch hat mich also von Anfang an neugierig gemacht. Zudem ht mich das Design total angefixt und ich habe mir sogar eine Schmuckausgabe dieses Buches mit Buchschnitt gekauft. Für meinen Geschmack war das Buch fast schon zu dick, weil es nicht mehr ganz so angenehm in der Hand liegt und mit der Zeit echt schwer wird. Inhaltlich hat mir Grundidee gefallen, aber ich habe lange gebraucht, um im die Story reinzukommen.

Zum Inhalt: alle sieben Jahre werden die Götter für sieben Tage sterblich. Als Strafe von Zeus sollen sie gejagt werden und wer sie tötet erhält ihre Fähigkeiten. Lore ist die letzte ihrer Linie, die letzte lebende Nachfahrin des Gottes Podeison. Und sie ist eine Jägerin. Aber seit ihre Familie brutal ermordet wurde, will sie nicht mehr jagen. Bis Athene vor ihrer Tür steht und ihr einen Deal anbietet, den Lore nicht ablehnen kann.

Das Setting in New York finde ich super, ich mag Urban Fantasy sowieso total gerne, weil ich oft mit dem komplexen Worldbuilding von High Fantasy schwerer zurecht komme. Ich hatte trotzdem ziemliche Schwierigkeiten in die Geschichte reinzukommen, obwohl man am Anfang ein paar rudimentäre Infos bekommt und dann in die Handlung reingeworfen wird. Ich fand es zu Anfang einfach auch nicht so richtig fesselnd.

Lore als Hauptcharakter hat mich einfach nicht so richtig mitgerissen. Dafür, dass sie sich eigentlich raushalten wollte, lässt sie sich ziemlich schnell in das ganze Drama reinziehen und ist einfach blind vor Wut und dem Durst nach Rache. Hilfe bekommt sie von eher unerwarteter Seite: dem Nachfolger von Ares, bei dem bis zum Schluss nicht klar ist woher er seine Kräfte hat. Viele Aspekte waren mir einfach lange zu schwammig, viele Intrigen kommen erst ganz am Ende ans Licht, wo ich mich im Nachhinein fragte, ob die Figuren wirklich so blind sein konnten.

Mein größter Kritikpunkt ist vermutlich, dass die Charaktere mich nicht so recht mitgerissen haben. Ich bin mit Lore einfach nicht warm geworden.

Ich fand das Buch gut zu lesen, zwischenzeitlich war es auch echt spannend, aber für mich war es kein Highlight.

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Veröffentlicht am 24.10.2022

Die Kraft der Frauen

Elektra, die hell Leuchtende
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„Elektra“ ist ein moderner historischer Roman, der griechische Geschichte und Mythen aufgreift, um ihr einen neuen Rahmen zu geben. Diese Neuerzählungen scheinen gerade im Trend zu sein und ich lese begeistert ...

„Elektra“ ist ein moderner historischer Roman, der griechische Geschichte und Mythen aufgreift, um ihr einen neuen Rahmen zu geben. Diese Neuerzählungen scheinen gerade im Trend zu sein und ich lese begeistert alles, was es über griechischer Mythologie zu lesen gibt, weil ich diese so interessant und spannend finde. Das Cover finde ich wunderschön und es passt wirklich toll zum Buch, auch wenn ich gar nicht finde, dass es sich hauptsächlich um Elektra dreht.

Zum Inhalt: Elektra ist die jüngste Tochter des mykenischen Königs Agamemnon. Als dieser in den Krieg gegen Troja zieht, bricht für Elektra eine Welt zusammen. Allein gelassen mit einer Mutter, die um ihre älteste Tochter trauert, einem kleinen Bruder, der seinen Vater nie kannten und dem Bauerssohn als einzigen Freund, wartet sie sehnsüchtig auf die Rückkehr ihres Vaters. Doch die Götter haben andere Pläne und so entspinnen sich Intrigen, Hass und geheime Leidenschaften.

Die Geschichte wird aus den wechselnden Perspektiven der drei Protagonistinnen Klytämnestra, Elektra und Kassandra beschrieben, deren Schicksale miteinander verwoben sind. Ich finde ein bisschen geschichtliches Wissen ist schon notwendig, um die Handlung richtig zu verankern, es wird aber genug Kontext geboten um auch ohne Vorkenntnisse gut in die Story reinzukommen. Besonders am Anfang wird sehr viel umrissen, die Haupthandlung spielt während des Trojanischen Krieges.

Durch die vielen Perspektivwechsel und den großen Handlungszeitraum habe ich nicht wirklich eine Bindung zu den Charakteren aufbauen können. Besonders Elektras Sichtweise mit ihrer kindlichen Naivität, der blinden Vaterliebe und dem unbändigen Hass auf ihre Mutter konnte ich nicht nachvollziehen. Kassandras Part dagegen war so gering, dass er mir fast überflüssig für die Geschichte vorkam, dabei finde ich ihre Geschichte besonders spannend und hätte gerne mehr darüber gelesen. Ich hatte das Gefühl, dass die drei Protagonistinnen der Handlung eher abträglich waren. Ihre Gefühle, Gedanken und Handlungen waren für mich einfach nicht greifbar und nahbar genug, um auch nur mit einer von ihnen wirklich mitfiebern zu können.

„Elektra“ ist ein moderner historischer Roman, der griechische Geschichte und Mythen aufgreift, um ihr einen neuen Rahmen zu geben. Diese Neuerzählungen scheinen gerade im Trend zu sein und ich lese begeistert alles, was es über griechischer Mythologie zu lesen gibt, weil ich diese so interessant und spannend finde. Das Cover finde ich wunderschön und es passt wirklich toll zum Buch, auch wenn ich gar nicht finde, dass es sich hauptsächlich um Elektra dreht.

Zum Inhalt: Elektra ist die jüngste Tochter des mykenischen Königs Agamemnon. Als dieser in den Krieg gegen Troja zieht, bricht für Elektra eine Welt zusammen. Allein gelassen mit einer Mutter, die um ihre älteste Tochter trauert, einem kleinen Bruder, der seinen Vater nie kannten und dem Bauerssohn als einzigen Freund, wartet sie sehnsüchtig auf die Rückkehr ihres Vaters. Doch die Götter haben andere Pläne und so entspinnen sich Intrigen, Hass und geheime Leidenschaften.

Die Geschichte wird aus den wechselnden Perspektiven der drei Protagonistinnen Klytämnestra, Elektra und Kassandra beschrieben, deren Schicksale miteinander verwoben sind. Ich finde ein bisschen geschichtliches Wissen ist schon notwendig, um die Handlung richtig zu verankern, es wird aber genug Kontext geboten um auch ohne Vorkenntnisse gut in die Story reinzukommen. Besonders am Anfang wird sehr viel umrissen, die Haupthandlung spielt während des Trojanischen Krieges.

Durch die vielen Perspektivwechsel und den großen Handlungszeitraum habe ich nicht wirklich eine Bindung zu den Charakteren aufbauen können. Besonders Elektras Sichtweise mit ihrer kindlichen Naivität, der blinden Vaterliebe und dem unbändigen Hass auf ihre Mutter konnte ich nicht nachvollziehen. Kassandras Part dagegen war so gering, dass er mir fast überflüssig für die Geschichte vorkam, dabei finde ich ihre Geschichte besonders spannend und hätte gerne mehr darüber gelesen. Ich hatte das Gefühl, dass die drei Protagonistinnen der Handlung eher abträglich waren. Ihre Gefühle, Gedanken und Handlungen waren für mich einfach nicht greifbar und nahbar genug, um auch nur mit einer von ihnen wirklich mitfiebern zu können.

Das Buch war gut geschrieben und hat sich leicht lesen lassen. Heldengeschichten der Griechen mochte ich schon immer und diese hier gehört zu den bekanntesten. Den neuen Ansatz die Geschichte aus Sicht der Frauen zu erzählen fand ich super, auch wenn es noch ausbaufähig gewesen wäre und man tiefer in die Handlung aus Sicht der Frauen eintauchen könnte.

Für mich ein solider Roman, den ich sehr kurzweilig fand, der mich aber nicht wirklich erreicht hat und letztendlich wenig neues bot. 3,5 Sterne von mir

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Veröffentlicht am 07.10.2022

Emotional aber teilweise auch anstrengend

No Longer Yours - Mulberry Mansion
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„No longer yours“ hat so ein typisches Young Adult Cover, was schlicht aber trotzdem verspielt und sehr ansprechend ist und sich einfach optisch sehr schön im Bücherregal macht. Auch die Farbgestaltung ...

„No longer yours“ hat so ein typisches Young Adult Cover, was schlicht aber trotzdem verspielt und sehr ansprechend ist und sich einfach optisch sehr schön im Bücherregal macht. Auch die Farbgestaltung der gesamten Reihe gefällt mir sehr gut. Auch das Konzept mit der Mulberry Mansion fan dich schon auf dem Klappentext sehr ansprechend und habe mich sehr auf die Story gefreut.

Zum Inhalt: Nachdem Avery eine schwere zeit durchgemacht hat, beschließt sie in Windsbury einen Neuanfang zu wagen und die Brücken hinter sich einzureißen. Da kommt ihr die Anzeige der Mulberry Mansion, die ihr durch Zufall in die Hände gerät, gerade recht. Kurzentschlossen bewirbt sich Avery für das Gestaltungs-projekt und bekommt eine Zusage für ein Zimmer in der Mulberry Mansion. Dass sie dort ausgerechnet auf ihren Ex Eden trifft, hätte sie wohl nicht gedacht. Und mit einem Schlag sind all die alten Gefühle wieder da.

Was der Autorin meiner Meinung nach super gut gelingt, ist die Darstellung der Emotionen. Ich habe die Zerrissenheit und die Abweisung beinahe selbst körperlich spüren können, so gut werden Averys Gefühle und Edens zurückweisendes und verletzendes Verhalten dargestellt

Besonders toll fand ich der „WG-Aspekt“ der Geschichte, die völlig unterschiedlichen Charaktere, die wir kennenlernen und wie aus quasi Fremden erst Freunde und sogar so etwas wie eine Familie werden. Das Miteinander in der WG, die kleinen Unstimmigkeiten und der Zusammenhalt fand ich einfach großartig beschrieben. Natürlich hab ich so meine Lieblinge, aber insgesamt hat mir die gesamte Konstellation gefallen.

Die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten hingegen fand ich ja zwischenzeitlich echt anstrengend. Vielleicht bin ich auch nicht unbedingt ein Fan dieser Storys, bei denen das verlassene Mädchen dem Typen noch ewig hinterher weint und hofft ihn zurückgewinnen zu können, obwohl er sie nicht gut behandelt hat und sich immer noch sehr abweisend und teils einfach ekelhaft ihr gegenüber verhält. Ich hab die ganze Zeit auf dieses große Schicksalhafte Geheimnis gewartet, warum Eden Avery verlassen und war dann irgendwie enttäuscht, wie beinahe schon banal und kindisch mir seine Beweggründe vorgekommen sind. Mal miteinander reden hätte da sicherlich geholfen.

Insgesamt haben mich Setting und die Nebencharaktere trotzdem genug von der Geschichte überzeugen können, dass ich auch den Folgeband lesen würde, auch wenn der Hauptplot diesmal nicht so ganz meins war. 3,5 Sterne von mir

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